82 jährige Mutter wird statt Festgeld ein Express-Zertifikat verkauft

  • Natürlich hast du Recht und man muss das Problem differenzierter betrachten. Selbstredend sind die Finanzberater hauptsächlich Verkäufer, die wiederum auch den Anforderungen ihrer Vorgesetzen entsprechen müssen.

    Ich hatte hier nur die ersten 3 Seiten gelesen und spontan war mir dieser Bekannte eingefallen, der eben aus dem Grund gekündigt hatte, weil nicht nur entsprechendes Marketing und Verkaufen ‚geschult‘ wurde, sondern ganz gezielt die Zielgruppenauswahl, sprich die der ‚vulnerablen‘ Kunden, wo es‚ was zu holen‘ gibt/gab.

    Selber habe ich es bei der Hypobank erlebt, als meine Mutter verstorben war und plötzlich eine größere Summe auf mein Girokonto überwiesen wurde.

    Ich wurde förmlich von sogenannten Beratern dieser Bank belagert, die mich unbedingt von einer angeblich rentablen Anlage bei ihnen überzeugen wollten. Und das mir, wo ich eh das Mißtrauen in Person bin! :D

    Einen Monat lang verging kein Tag ohne Anruf, obwohl ich bereits 3 mal telefonisch klargestellt hatte, dass bei mir keinerlei Interesse an irgendwelchen Anlagen bestand und meine generelle finanzielle Situation wegen einer minimalen Rente und anderen fehlenden finanziellen Quellen sowieso keinen Spielraum lässt.

    Letzten Endes habe ich eine schriftliche Nachricht in meinem Onlinebanking hinterlassen, mich bitte nicht mehr mit derartigen Telefonaten zu behelligen.

  • Nichtsdestotrotz halte ich das Netz der Sparkassen und Genossenschaftsbanken für wichtig! Es gibt immer noch viele Filialen / Geschäftsstellen in der Flächen (natürlich auch mit abnehmender Tendenz). Wichtig für die Kunden (wahrscheinlich eher die älteren Semesters), die noch einen direkten Kontakt zu ihrem "Berater" haben wollen, evt. verbunden mit dem Tässchen Kaffee.

    Selbst brauche ich das momentan (hoffentlich noch lange!) auch nicht, so wie viele hier. Alles digital und im Notfall telefonisch. Aber irgendwann, so mein Plan, werde ich vielleicht auch den Weg zu meinem Nachbarn, der Sparkasse, nehmen. Das wird dann der (zweifelsohne teure) Luxus, den ich mir gönnen werde, wenn ich mit der digitalen Varianten nicht mehr zurechtkomme. Und meine Erben haben einen Ansprechpartner vor Ort.

    Ob das dann alles so klappt? Ich weiß es nicht!

    Vielleicht - vielleicht aber auch nicht (mehr). Ich denke dabei an Ephraim Kishon und seinen "Rumänen".

    Die Kurzform: Nach einem gemeinsamen Kinobesuch in größerer Runde war die Frage, wohin man nun gemeinsam essen gehen sollte. Der verzagte Vorschlag "Zum Rumänen vielleicht?" wurde sofort niedergebrüllt. So einen Fraß habe man nicht nötig. Der allerlauteste Disser war übrigens ein gewisser Jossele.

    Nachdem die große Runde sich nicht auf ein Lokal einigen konnte, lief sie auseinander. Befriedigt klatschte Jossele seinem noch verbliebenen Kumpel Ephraim auf die Schulter:

    "So, und wir zwei gehen jetzt schnurstracks zum Rumänen. Zu zweit kriegen wir vielleicht doch noch einen freien Tisch, aber zusammen mit den anderen Deppen? Nie im Leben!"

    Den Rest der Geschichte kennt ihr wahrscheinlich, oder ihr könnt ihn euch zumindest ausmalen. 8)

    Auch das kleinere von zwei Übeln kann ein größeres sein.

  • Das Verkaufen nicht kundengerechter Produkte ... hat mMn hauptsächlich zwei Gründe:

    Einen. Vertriebsdruck, entweder selbstgemacht oder extern.

    Ich möchte unter den heutigen Bedingungen kein Bankangestellter sein.

    Nichtsdestotrotz halte ich das Netz der Sparkassen und Genossenschaftsbanken für wichtig! Es gibt immer noch viele Filialen. Wichtig für die Kunden (wahrscheinlich eher die älteren Semesters), die noch einen direkten Kontakt zu ihrem "Berater" haben wollen, evtl. verbunden mit dem Tässchen Kaffee.

    Arbeitszeit kostet Geld, auch die Arbeitszeit eines Bankers. Wenn man sich "beraten" lassen will, kostet das Geld, auch wenn gerade Banker einen anschwindeln, daß bei Ihnen die Beratung kostenlos sei.

    Wenn man das will, ist das in Ordnung.

    Man sollte sich aber gewärtig sein, daß die Dienstleistung fremder Leute kostest, wie wenn man einen Handwerker bestellt, der einem einen neuen Stecker ans Bügeleisen montiert oder ein Fenster streicht.

    Für mich gehört es zu den besten Erfahrungen meines Lebens, daß ich meine Geldgeschäfte selbst regeln darf und mir nicht wie ein Kind Überweisungsformulare einzeln aushändigen lassen muß (wie es die lokale Sparkasse damals handgehabt hat). Ich denke noch mit Freuden an den Tag zurück, an dem ich das endlich spät abends selber machen durfte (heute eine Selbstverständlichkeit).

  • Selbst brauche ich das momentan (hoffentlich noch lange!) auch nicht, so wie viele hier. Alles digital und im Notfall telefonisch. Aber irgendwann, so mein Plan, werde ich vielleicht auch den Weg zu meinem Nachbarn, der Sparkasse, nehmen. Das wird dann der (zweifelsohne teure) Luxus, den ich mir gönnen werde, wenn ich mit der digitalen Varianten nicht mehr zurechtkomme. Und meine Erben haben einen Ansprechpartner vor Ort.

    Ob das dann alles so klappt? Ich weiß es nicht!

    Ich habe Schwierigkeiten, mir ein Szenario vorzustellen, in dem man so alt und senil wird, dass man keine E-Mails mehr schreiben und nicht mehr telefonieren kann, aber dennoch so fit ist, dass man sich in einer Bankfiliale ,,beraten" lässt – und gleichzeitig niemanden mehr hat, der einem hilft. Gibt es so etwas überhaupt?:/
    Im Normalfall übernehmen doch ab einem bestimmten Punkt ohnehin die deutlich jüngeren Kinder oder Enkel oder Betreuer, und die benötigen weder eine Filiale noch einen Verkäufer – zumindest, wenn das Vermögen einfach und übersichtlich aufgestellt ist.

    Deiner Aussage über die Wichtigkeit eines Filialnetzes stimme ich trotzdem zu. Allerdings dürfte sich diese Wichtigkeit für die meisten auf die Auszahlung von Bargeld, das Drucken von Kontoauszügen und das Erstellen einer Girocard beschränken. Dafür sind weder 100.000 Euro Jahresgehalt für den Geschäftsstellenleiter noch 20 Bankangestellte in jedem Kuhkaff, Dienstwagen und große Geschäftsräume in Innenstadtlage erforderlich – zumal wir bei den Sparkassen von öffentlich-rechtlichen Instituten sprechen, die einen öffentlichen Auftrag haben. Institute, die genau die relevanten Angebote (siehe oben) überall einstellen und sich auf den Verkauf von Finanzprodukten konzentrieren.

  • Ich habe Schwierigkeiten, mir ein Szenario vorzustellen, in dem man so alt und senil wird, dass man keine E-Mails mehr schreiben und nicht mehr telefonieren kann, aber dennoch so fit ist, dass man sich in einer Bankfiliale ,,beraten" lässt – und gleichzeitig niemanden mehr hat, der einem hilft. Gibt es so etwas überhaupt? :/

    Bei der aktuellen Seniorengeneration gibt es viele, die keine E-Mails schreiben können und ihre Bankgeschäfte nicht online erledigen können, wohl aber den Weg in die nächste Bankfiliale finden.

    Ich glaube aber, bei vielen Jüngeren wird sich das ändern, wenn die mal Senioren sind. Wer sein Leben lang nicht in einer Bankfiliale war wird im Alter nicht damit anfangen, und wer mit Onlinebanking aufgewachsen ist, der wird damit auch im Alter selbstverständlich umgehen können solange er nicht dement ist und das Portfolio nicht zu komplex.

  • Gibt es so etwas überhaupt?

    Steht fast Täglich in der Zeitung das Senioren durch Trickbetrüger, falsche Polizisten und Drohanrufe um ihr Vermögen gebracht werden.
    Da sind alte Menschen die in einer Bankfiliale in schlechte Geldanlagen „beraten“ werden nicht soweit entfernt.
    Im Alter funktioniert das Gehirn anders.
    Jeder der behauptet Ihm könne das nie passieren auf solche Machenschaften hereinzufallen ist ein potenzielles Opfer.
    Sich breit und resilient aufzustellen gelingt den wenigsten im Alter. Wir Menschen tun sich schwer sich mit dem eigenen Ableben zu beschäftigen. Ein Leben nicht mehr selbstbestimmt führen zu können ist für viele eine grausame Vorstellung, doch es kommt oft vor.

    Und obwohl Onkel Hugo noch auf deine WhatsAp# Nachricht geantwortet hat ist der falsche Polizist mit den Goldmünzen schon weg.
    Aber aus falscher Scham erzählt er es niemanden…..im Fehler zugeben sind wir Menschen sehr schlecht. Aber wem erzähle ich das…. Wissen ja alle.

  • Bei der aktuellen Seniorengeneration gibt es viele, die keine E-Mails schreiben können und ihre Bankgeschäfte nicht online erledigen können, wohl aber den Weg in die nächste Bankfiliale finden.

    Das sehe ich genauso. Aber es ging ja darum, dass sie sehr finanzaffine Menschen hier im Forum Gedanken machen zur Sparkasse zu wechseln, damit sie im Alter jemanden zum reden haben. Ist das notwendig? Oder kann man bzw. sollte man das nicht anders lösen (zusammen mit den Kindern)?

  • Steht fast Täglich in der Zeitung das Senioren durch Trickbetrüger, falsche Polizisten und Drohanrufe um ihr Vermögen gebracht werden.

    Ich denke nicht, dass das etwas mit der Entscheidung Direktbank oder Filialbank zu tun hat. Die meisten Senioren, die um ihr Geld gebracht werden, dürften bei einer Filialbank sein. Ich glaube auch, dass es bei diesem Thema andere Möglichkeiten gibt sich zu schützen. Ich könnte mir zum Beispiel gut vorstellen, dass ich die Ausschüttungen weiter aufs Girokonto laufen lasse, allerdings für Depottransaktionen (Verkäufe) die Bestätigung eines Familienmitgliedes benötige. Das ist technisch einfach möglich und wäre sehr wirksam.

  • Ich habe Schwierigkeiten, mir ein Szenario vorzustellen, in dem man so alt und senil wird, dass man keine E-Mails mehr schreiben und nicht mehr telefonieren kann, aber dennoch so fit ist, dass man sich in einer Bankfiliale ,,beraten" lässt – und gleichzeitig niemanden mehr hat, der einem hilft. Gibt es so etwas überhaupt?:/
    .....

    Einfacher Anwendungsfall: Parkinson.

    Es gibt außerhalb dieses Forums, also in der Welt da draußen, unzählig viele, die bei einem Handy/Tabletwechsel in eine Filiale vor Ort gehen (müssen), weil sie das nicht geregelt bekommen.

    Kuhkäffer mit Filialen mit 20 Mitarbeitern habe ich schon seit Jahren nicht mehr erlebt.

    Ich verstehe, dass Du von Dir glaubst, dass Du das alles nicht brauchen wirst. Wünsche ich Dir auch. Aber es gibt außerhalb Deiner Blase eine Welt, in der das viele nutzen (wollen!).

  • Einfacher Anwendungsfall: Parkinson.

    Es gibt außerhalb dieses Forums, also in der Welt da draußen, unzählig viele, die bei einem Handy/Tabletwechsel in eine Filiale vor Ort gehen (müssen), weil sie das nicht geregelt bekommen.

    Kuhkäffer mit Filialen mit 20 Mitarbeitern habe ich schon seit Jahren nicht mehr erlebt.

    Ich verstehe, dass Du von Dir glaubst, dass Du das alles nicht brauchen wirst. Wünsche ich Dir auch. Aber es gibt außerhalb Deiner Blase eine Welt, in der das viele nutzen (wollen!).

    Und die haben alle keine Familie und Freunde, die ihnen helfen können? :/ Ich weiß nicht. Hört sich alles ein bisschen nach Sparkassen-Sprech an. Meiner Erfahrung nach machen es in der jetzigen (älteren) Generation viele aus Bequemlichkeit. Viele sind aber bereit sich auf Neues einzulassen und managen das sehr erfolgreich. Auch im hohen Alter. Und die, die es gar nicht mehr (gesundheitlich) können, brauchen ohnehin Hilfe und die sollte besser aus dem Familienkreis als von einem Verkäufer kommen.

  • Ich habe Schwierigkeiten, mir ein Szenario vorzustellen, in dem man so alt und senil wird, dass man keine E-Mails mehr schreiben und nicht mehr telefonieren kann, aber dennoch so fit ist, dass man sich in einer Bankfiliale ,,beraten" lässt – und gleichzeitig niemanden mehr hat, der einem hilft. Gibt es so etwas überhaupt?:/

    Dazu muss man nicht mal 'senil' werden. Manche Menschen schaffen es einfach nicht mehr allein z.B. Arztrechnungen bei der PKV einzureichen. Zumal immer mehr Versicherungen dazu übergehen, dass so etwas per App gemacht werden muss.
    Und dann reicht es schon, wenn man niemandem in seinem Umfeld hat, den man um Hilfe bitten mag. Mag dann auch an fehlender Einsicht liegen, dass es allein nicht mehr geht.
    Ich kenne so einen Fall, bei dem sich der ältere Herr erst in höchster finanzieller Not seinem Arzt gegenüber offenbart hat. Der Arzt hat dann den Herrn unterstützt, damit zumindest die Rechnungen der letzten Jahre bezahlt wurden.

  • Es gibt außerhalb dieses Forums, also in der Welt da draußen, unzählig viele, die bei einem Handy/Tabletwechsel in eine Filiale vor Ort gehen (müssen), weil sie das nicht geregelt bekommen.

    Ja.

    Und auch Leute, die in rechtlichen / finanziellen / organisatorischen Themen fit sind, werden irgendwann älter. Ich sehe das auch in meinem Umfeld. Da ist ein über-80-Jähriger, der bei technischen Neuerungen immer vorne mit dabei war, natürlich Onlinebanking macht seit es das gibt, Volljurist und entsprechend in der Lage, Verträge zu prüfen, zu verstehen und zu durchdringen, hatte entsprechend auch kein Problem damit, sich gegenüber Stromversorgern, Krankenkassen, Behörden usw... durchzusetzen, wenn da etwas nicht korrekt lief usw... Inzwischen sagt er aber selbst (und sieht das zum Glück ein), dass ihm manches inzwischen zuviel wird. Die Mietverwaltung und Nebenkostenabrechnung macht jetzt eine Hausverwaltung, bei Vertragsthemen sagt er selbst, das ist ihm zuviel inzwischen, die Steuererklärung macht er jetzt auch mit seiner Frau zusammen und nicht mehr alleine, und ein neues Handy einzurichten ist kein Hobby mehr sondern eine Herausforderung. Er ist geistig noch voll da, absolut nicht dement. Trotzdem tut er sich inzwischen aufgrund seines Alters schwerer als früher.

    Man sollte das nicht unterschätzen und glauben, dass einem selbst das nicht passieren kann, weil man selbst als finanzaffiner Mensch sich auch im Alter mit solchen Themen leicht tun wird. Ich sehe in meinem Umfeld, dass es nicht so ist. Selbst wenn man nicht dement wird und immer sehr fit war in solchen Dingen, das Alter macht eben doch manches schwieriger.

  • Und die haben alle keine Familie und Freunde, die ihnen helfen können? :/ Ich weiß nicht. Hört sich alles ein bisschen nach Sparkassen-Sprech an. Meiner Erfahrung nach machen es in der jetzigen (älteren) Generation viele aus Bequemlichkeit. Viele sind aber bereit sich auf Neues einzulassen und managen das sehr erfolgreich. Auch im hohen Alter. Und die, die es gar nicht mehr (gesundheitlich) können, brauchen ohnehin Hilfe und die sollte besser aus dem Familienkreis als von einem Verkäufer kommen.

    Nur weil es dir an Empathie fehlt musst Du mir keinen Sparkassen-Sprech unterstellen.

  • Lieber Forumsfreund 12345

    Mit Deinem letzten Kommentar könntest Du meinen eigenen Lebenslauf beschrieben haben....

    Ich musste schmunzeln! Vielen Dank.

    Viele Grüße McProfit

    Hier Dein wörtlicher Kommentar:

    "Da ist ein über-80-Jähriger, der bei technischen Neuerungen immer vorne mit dabei war, natürlich Onlinebanking macht seit es das gibt und entsprechend in der Lage, Verträge zu prüfen, zu verstehen und zu durchdringen, hatte entsprechend auch kein Problem damit, sich gegenüber Stromversorgern, Krankenkassen, Behörden usw... durchzusetzen, wenn da etwas nicht korrekt lief usw... Inzwischen sagt er aber selbst (und sieht das zum Glück ein), dass ihm manches inzwischen zuviel wird. Die Mietverwaltung und Nebenkostenabrechnung macht jetzt eine Hausverwaltung......"

  • Und die haben alle keine Familie und Freunde, die ihnen helfen können? :/

    Was nutzt es, wenn die Eltern nicht mal eben um die Ecke leben?
    Und die Freunde der Eltern sind dann in der Regel in einem ähnlichen Alter wie die eigenen Eltern und stehen vor den gleichen Problemen. Hab ich kürzlich bei der Beerdigung meiner Mutter erlebt. Der überwiegende Teil der Freunde war bereits selbst verstorben und die 2, die noch lebten und ich erreicht habe, konnten dann aus gesundheitlichen Gründen auch nicht mehr allein zur Beerdigung kommen.
    Ich habe da was Hilfe der Eltern angeht schon so ziemlich Alles durch. Von meinen alten (Schul)Freunden, die dann mal zu meinen Eltern fahren um zu helfen, bis zu einem IT-Dienstleister, den ich für meine Eltern gesucht habe. Wir werden alle mal alt und auf Unterstützung angewiesen sein. Mal mehr mal weniger.

  • Man sollte das nicht unterschätzen und glauben, dass einem selbst das nicht passieren kann, weil man selbst als finanzaffiner Mensch sich auch im Alter mit solchen Themen leicht tun wird. Ich sehe in meinem Umfeld, dass es nicht so ist. Selbst wenn man nicht dement wird und immer sehr fit war in solchen Dingen, das Alter macht eben doch manches schwieriger.

    Ich bin da ganz bei Dir.
    Selbstverständlich werden wir alle im Alter vor Herausforderungen stehen die wir uns im mittleren Alter inhaltlich noch nicht vorstellen können/konnten….und genau diese werden die Mehrheit von uns überfordern.

    Ich kann mir zwar vorstellen, dass es die mit KI einhergehenden Neuerungen sein werden die mich überfordern werden, aber welcher Art die sind kann ich mir eben nicht vorstellen.


    Heute 20 jährige werden vermutlich im hohen Alter von irgendwas überfordert sein das sich heute noch gar niemand ausmalen kann.


    Zu glauben, dass man selbst die Ausnahme von der Regel sein wird, wäre gerade für intelligente Menschen ein Zeichen beginnender geistiger Einschränkung.

  • Deiner Aussage über die Wichtigkeit eines Filialnetzes stimme ich trotzdem zu. Allerdings dürfte sich diese Wichtigkeit für die meisten auf die Auszahlung von Bargeld, das Drucken von Kontoauszügen und das Erstellen einer Girocard beschränken. Dafür sind weder 100.000 Euro Jahresgehalt für den Geschäftsstellenleiter noch 20 Bankangestellte in jedem Kuhkaff, Dienstwagen und große Geschäftsräume in Innenstadtlage erforderlich – zumal wir bei den Sparkassen von öffentlich-rechtlichen Instituten sprechen, die einen öffentlichen Auftrag haben. Institute, die genau die relevanten Angebote (siehe oben) überall einstellen und sich auf den Verkauf von Finanzprodukten konzentrieren.

    Völlig richtig. Ich habe ein gutes Gefühl, wenn ich einen Ansprechpartner vor Ort habe, auch dann, wenn ich ihn (fast) nicht brauche. Die privaten Banken haben ja bereits viel Personal reduziert. Ich hoffe, dass viele Filialen erhalten werden können.

  • Ich sehe in diesem Fall und in den unzähligen weiteren, ähnlich gelagerten Fällen die immer wieder die Gemüter erhitzen eindeutig das Problem des Interessenskonflikts.

    Banken und Sparkassen müssen Gewinne machen um ihre Infrastruktur und die Gehälter zahlen zu können. Daher wird es immer einen gewissen Vertriebsdruck geben.

    Dieser steht jedoch zuweilen (manchmal, öfters, meisstens...?) im Widerspruch zu dem tatsächlichen Bedarf was der/die Kund*in braucht. In vielen Fällen sind ältere Kund*innen auch einfach überfordert die Komplexität und die daraus resultierenden Konsequenzen eines Anlageprodukts in seiner Gänze zu verstehen.

    Gerade in Hinblick auf diese Tatsache würde ich mir eine verantwortungsvollere Beratung seitens des beratenden Instituts und deren Mitarbeiter ggü. dem Beratungs-Suchenden wünschen.

    Das Modell der Niederlande ist sicherlich ein richtiger Schritt in diese Richtung, der Honorarberater ein weiterer.

  • Lieber Andreas H

    Ich bin zufällig privat seit Jahrzehnten mit Anlageberatern oder Kundenberatern der örtlichen Sparkasse befreundet. Ich kann Dir bestätigen, dass diese selbstverständlich bei ihren Beratuntgen auch das Interesse ihres Arbeitgebers im Blick haben.

    Ich kann Dir aber bestätigen, dass zumindest die Berater die ich privat kennt und auch meine eigenen bei der LBBW BW Bank Baden Würrttemberg eben NICHT NUR das INteresse der Bank verfolgen sondern AUCH das Interesse des KUNDEN.

    Das merkt man am besten daran, wenn es um Fonds geht.

    Da werden in der Tat hauseigenie FONDs empfohlen die in den letzten Jahren und Jahrzehnten natürlich auch Renditen oder Gewinne erzielt haben.

    Die jedoch eben die bekannten Gebühren haben von 1 - 2% pro Jahr, die natürlich an der Rendite fehlen.

    Die Empfehlung vorrangig von ETF kann man dagegen vom Bankberater nicht erwarten.

    Er wird erst mal seine verwalteten Sparkassenfonds anbieten. Wwenn man darauf anspricht vermittelt er aber problem auch den Kauf von ETF. Schlließlch bekommt er auch bei einem ETF seine jähjrliche Verwahrgebühren.

    Sicher gibt es schwarze SChafe die riskante Anlagen empfehlen, das sind aber meiner Erfahrung nach die Ausnahmen.

    Viele Grüße McProfit

    PS Ich werde jetzt extra mal ganz aktuell heute oder morgen meinen persönlichen Berater bei der Private Wealth Abteilung meiner Bank anrufen und ihn konkret fragen wie er sich bei Fragen nach ETF dem Kunden gegenüber verhält. Ich habe ihn schon lange nicht mehr konkret gefragt. Bin gespannt ob sich die Antworten hier im Laufe der Jahre geändert haben.