Gold geschenkt bekommen - behalten oder verkaufen?

  • Es geht um knapp 600,- bei einem Verkauf... ich würde ihn behalten und evtl. iwann mal zu einem besonderen Anlass verschenken.

    Es ist fast wie im richtigen Leben, deswegen heißt das hier auch Erde und nicht Paradies.

  • Hi Nero,


    die Antwort lautet wie meistens hier, kommt drauf an :)

    Wir reden hier von rund 600€ also nicht einer Riesen Summe.

    Wenn du keine Schulden hast und Spaß daran, leg ihn in die Schubladen oder ein Versteck und freu dich darüber, dass du Goldbesitzer bist.

    Wenn nicht, Verkauf ihn und pack das Geld auf dein Konto oder deinen ETF oder Kauf dir etwas schönes und freue dich daran.

  • Die Welteruntergangspropheten und Prepper werden sicher sagen, behalten. Als Zahlungsmittel für den Katastropfenfall (leg einen Seitenschneider dazu, damit zu eine Ecke abknippsen kannst und damit den Sack Kartoffeln bezahlen kannst).

    Ich persönlich würde ihn mir hinter einen Bilderrahmen kleben und es einfach cool finden, einen Goldbarren zu besitzen. Würde ich allerdings auch nicht als Investment ansehen. Vielleicht hat er ja sogar einen sentimentalen Wert durch die Person, die ihn dir geschenkt hat. Das wäre sowieso nicht mit Geld aufzuwiegen.

  • Danke für Eure Antworten. Einen sentimentalen Wert hat er nicht.

    Habe mit Gold keinerlei Erfahrung und deswegen kann ich überhaupt nicht abschätzen, ob sich die Variante behalten deutlich mehr lohnt oder in ETF "umwandeln" mehr lohnt.

  • nero13

    Vermute, Du hast bisher kein Gold in Form von Barren oder Münzen ... ? Schmuck mal ausgenommen.

    Ein 5 Gramm Mini-Goldbarren macht den "Kohl nicht fett" sprich verändert in praxi nichts an Deiner grundsätzlichen finanziellen Aufstellung. Solltest Du den Mini-Goldbarren optisch oder von der Haptik her schön finden, kannst Du ihn ja behalten (wobei die meisten, wenn überhaupt, eher Münzen optisch schön finden; manche auch nur Goldmünzen den Bereich der Numismatik betreffend).

    Die Welteruntergangspropheten und Prepper werden sicher sagen, behalten.

    Demnach gehören dann die staatlichen Notenbanken mit ihren über 36.000 Tonnen an gebunkertem physischen Gold - und dem Nachkauf von 1.000 Tonnen in den letzten Jahren per annum - zu den größten "Weltuntergangspropheten" und "Preppern" ... ?:/

    Als Zahlungsmittel für den Katastropfenfall (leg einen Seitenschneider dazu, damit zu eine Ecke abknippsen kannst und damit den Sack Kartoffeln bezahlen kannst).

    Kenne Leute, die physisches Gold beispielsweise als "Versicherung" betrachten und halten. Kenne aber praktisch niemand, der Gold hält, um damit im Krisen- oder Katastrophenfall zu bezahlen.

    Wie sollte das mit einer typischen 1 Unze Goldmünze (aktuell um die 3.640 €) und dem besagten "Sack Kartoffeln" auch funktionieren ?

    Da dürften Silbermünzen für solche Szenarien das deutlich geeignetere Mittel sein. Ganz ohne

    Seitenschneider

    übrigens.

    Wogegen Gold nach einer wirklichen Krise immerhin bei einem Neustart helfen kann und/oder dabei nicht wieder bei Null beginnen zu müssen.

    Zudem kann es - jedenfalls anonym erworben - als stilles, heimliches und geräuschloses "Vermögen" angesehen werden. In der Geld-, Währungs- und Finanzgeschichte konnte das schon mehrfach von Vorteil sein.

  • Danke für Eure Antworten. Einen sentimentalen Wert hat er nicht.

    Habe mit Gold keinerlei Erfahrung und deswegen kann ich überhaupt nicht abschätzen, ob sich die Variante behalten deutlich mehr lohnt oder in ETF "umwandeln" mehr lohnt.

    Das weiß man vorher nicht.

    Ein ETF-Depot kann zumindest nicht so leicht verloren gehen, verlegt oder gestohlen werden.

    Auch wenn er für Dich keinen sentimentalen Wert hat - hat er für den Schenker vielleicht einen? Klar, geschenkt ist geschenkt und so. Aber bevor ich z.B. den Opa als Schenker vor den Kopf stoße, würde ich (zumindest bei einer Größenordnung von 600 EUR) den geschenkten Goldbarren behalten. Genauso würde ich das vermutlich bei Einzelaktien (in einer solchen Größenordnung) machen, wenn der Schenker mir bewusst und vielleicht aus sentimentalen Gründen diese Aktien ausgesucht hat.

  • Auch für den Schenker hat er keinen sentimentalen Wert. Er ist von einem Kunden als kleine Aufmerksamkeit.

    Meine Frage rührt wahrscheinlich auch mehr daher, dass ich unverhofft ca. 500 € nach aktuellem Wert geschenkt bekommen habe ich aber einfach nicht einschätzen kann, ob er demnächst dauerhaft nur noch 100 € Wert ist, weil wir uns offensichtlich in einem Goldrausch oder sowas befinden. Aber wenn ihr sagt, auch wenn mir klar ist, dass man das seriös nicht vorhersagen kann, dass es Wertmäßig alles keinen Unterschied macht, behalte ich ihn wahrscheinlich einfach und nenne mich Stolz Goldbesitzer :D

  • Solltest Du den Mini-Goldbarren optisch oder von der Haptik her schön finden, kannst Du ihn ja behalten (wobei die meisten, wenn überhaupt, eher Münzen optisch schön finden; manche auch nur Goldmünzen den Bereich der Numismatik betreffend).

    Mir tut es fast leid, dass Gold so wertvoll geworden ist. Früher habe ich meine sehr kleine Goldmünzensammlung in eine Vitrine zwischen anderen schönen Dingen gesteckt und mich am Anblick erfreut. Da machte sogar das Staubwischen Spaß! Mittlerweile sind die so wertvoll geworden, dass ich sie leider in den Tresor stecken musste. Ich bedauere das tatsächlich, ich liebe den Glanz von Gold. :love:

    Ich muss da irgendwas von Dagobert Duck haben, ein Geldspeicher mit Goldmünzen wäre toll. Ich würde mich auch mal einen halben Tag in den Tresorraum der Bundesbank setzen und mich am Anblick erfreuen und hin- und wieder einen Goldbarren hochheben. Einfach so. 8)

  • Mittlerweile sind die so wertvoll geworden, dass ich sie leider in den Tresor stecken musste.

    Warum ? Hast du die Bedingungen deiner Hausratversicherung mal angeschaut?
    Inzwischen ist bei vielen Versicherungen Gold bis zum Beispiel 30.000 € mit dabei. Auch wenn es in einer Vitrine ausgestellt wird.

  • Lieber nero13, mein Rat (als langjähriger Goldbesitzer) an dich ist, den Barren erst einmal zu behalten. Immerhin verliert der auch in der Zukunft nicht wesentlich an Wert, sondern wird wohl auch in den nächsten 5 bis 25 Jahren weiter an Wert zulegen. Darüber hinaus kann Goldbesitz helfen, den inflationären Effekt abzumildern, dem Ersparnisse wie ETFs, Tagesgeld, Anleihen usw. ja stetig ausgesetzt sind.

    Aus diesem Grund raten viele (ernstzunehmende) Finanzgurus auch dazu einen kleinen Prozentsatz (bis max. 10%) an Gold in sein Portfolio aufzunehmen.

    Somit könnte dies für dich vielleicht so etwas wie eine Initialzündung sein.

  • Warum ? Hast du die Bedingungen deiner Hausratversicherung mal angeschaut?

    Guter Input, ich habe erst letzte Woche auf den neuen Hausrattarif 2024 umgestellt.

    Da heißt es:

    • Bargeld bis 3000 Euro
    • Sparbücher und Urkunden bis 20.000 Euro
    • Schmuck bis 50.000 Euro
    • Wertsachen außerhalb von Wertschutzschränken bis 40 %

    Zu was zählen Goldmünzen? Wertsachen? Dann wäre das gedeckt. Ich muss allerdings auch sagen, dass mir herumliegende Goldmünzen mittlerweile zu angeberisch aussehen. Was sollen die Leute denken, die mich besuchen? Ich will ja nicht mit irgendwas protzen, sondern einfach nur gucken.

    Grob fahrlässig käme es mir auch vor: einfach eine Scheibe einschlagen, Vitrine öffnen und mit mehreren Tausend Euro davonziehen. So leicht sollte man es Einbrecher nicht machen. Seufz.

  • Nicht ganz unwesentlich ist die Frage, ob du beim Verkauf den Gewinn versteuern musst.

    Laut dieser Seite ist der Gewinn ab einem Jahr nach Kauf steuerfrei. Das setzt natürlich voraus, dass du eine schriftlichen Nachweis über den Erwerb hast. Wobei nach der "Fußstapfenmethode" der Kauf des Schenkers zählt, nicht die Schenkung selber.

  • Das würde mich ja mal interessieren, in welcher Compliance-Abteilung sowas heute noch durchgeht...

    Schau dir doch Trump an. Den haben neulich Schweizer Unternehmer besucht. Einfach so, könnte aber auch natürlich mit den Zöllen zu tun haben.

    Die Schweizer haben ihm eine Rolex-Schreibtischuhr mitgebracht und einen Goldbarren mit eingravierter Widmung. Natürlich für das amerikanische Volk. Geht alles. :D

  • Mir tut es fast leid, dass Gold so wertvoll geworden ist.

    Das sehe ich ambivalent.

    Zum einen sehe ich mich bestätigt, denn ich hatte meinen zuvor homöopathischen Goldanteil am Gesamtvermögen vor Euroeinführung als Bargeld (für mich stellt diese mit diversen Konstruktionsmängeln behaftete Einheitswährung ein mehr als gewagtes Experiment dar) sehr signifikant erhöht (Kilopreise damals im Jahr 1999 (Euro als Buchgeld eingeführt) um die 7.880 € - aktuell um die knapp 117.000 € ...

    Zum anderen finde ich das aber gleichzeitig beunruhigend, da Gold für mich sowohl eine Art "Fieberthermometer" darstellt (in Bezug auf die "Finanzgesundheit" wie das staatliche Papiergeld, die Seriosität im Vorgehen der staatlichen Notenbanken, die Verschuldung der Staaten, die Inflationsaussichten usw.) als auch eine Art "Seismograph", der Erschütterung und Beben bezüglich des politischen Zustands der Welt mißt (teilweise De-Globalisierung, geopolitische Fragmentierung bzw. Neuordnung, Konfrontation statt Kooperation, Krieg - auch mitten in Europa - wird wieder als "Fortsetzung der Politik mit anderen Mittel" gesehen usw.).

    Ich würde mich auch mal einen halben Tag in den Tresorraum der Bundesbank setzen und mich am Anblick erfreuen und hin- und wieder einen Goldbarren hochheben. Einfach so. 8)

    Könnte Dir das Fitness-Studio sparen ...

    Die bei der Deutschen Bundesbank eingelagerten Investmentbarren haben 15 Kg ...

    Ein solcher könnte/dürfte im DB-Geldmuseum ausgestellt sein (allerdings in einem fest verschlossenen Glasbehälter mit einer nur kleinen Durchgriffsmöglichkeit, um den Barren mit einer Hand anheben zu können).

    Könnte man als eine Art "Hanteltraining" an- und auffassen ...