Es ändert aber nix an der Korrelation https://de.statista.com/statis…der-leitzinsen-seit-1999/. Dann laufen halt die steigenden Zinsen der Inflation hinterher.
Das deckt sich übrigens mit meinen diesbezüglichen Berechnungen (u. a. zu den Realzinsen).
Wobei die Grafik - so wie ich das sehe - sehr anschaulich dokumentiert, daß diese Entwicklung (Finanzielle Repression via ins Negative verschobenen Realzinsen) erst nach der Finanz- bzw. mit Ausbruch der Eurokrise einsetzte. Im dargestellten Zeitraum zuvor (ab dem Jahr 1999 (Einführung des Euro als Buchgeld) bis zum Jahr 2009) lag der gemittelte Leitzins gemäß der Grafik stets oberhalb der (offiziellen) Inflationsrate - um mit dem Ausbruch der Eurokrise dann in 2010 unter diese Linie der Inflationsrate zu geraten bzw. gedrückt zu werden (negativer Realzins). Und dann auch dort zu bleiben sowie im Verlauf immer weiter in den negativen Bereich zu geraten (jedenfalls bis in das Jahr 2023 hinein).
Und trotzdem ist auch diese Phase offensichtlich schlecht für den Ertrag einer Form von kapitalgedecker privater Alterssicherung.
Das wiederum dürfte sich anders verhalten. Mit der Finanzkrise und insbesondere mit dem Ausbruch der Eurokrise (ab 2010) in Verbindung mit den sinkenden Leitzinsen (ein Element der ultra-expansiven Geldpolitik der EZB - neben den Billionen schweren Anleihekäufen samt Erhöhung der Geldmenge) begann auch eine "Flucht in Sachwerte", welche denknotwendig die sog. "Vermögenspreise" signifikant steigen ließ.
Eine "kapitalgedeckte" Form privater Alterssicherung ist nur dann von der "Finanziellen Repression" (Leitzins wird unterhalb der Inflationsrate gehalten) betroffen, wenn diese ausschließlich auch nur über Zinspapiere (Nominalwerte in Form festverzinslicher Wertpapiere) umgesetzt wird. Sinnvollerweise wird diese aber schwerpunktmäßig über andere Assetklassen abgebildet (wie Aktien, Immobilien usw.).
Insofern müßte man sich die Entwicklung der "Vermögenspreise" gerade ab dem Jahr 2010 ff genauer anschauen. Nach meinen Berechnungen sind diese ab diesem Zeitpunkt (2010 ff) deutlich gestiegen (Aktien, Immobilien), teilweise sehr stark gestiegen (Gold), teilweise extrem stark gestiegen (Tangible Assets). Das gehört zum ganzen Bild dazu.
Wobei und nur am Rande: Dabei handelt es sich (jedenfalls teilweise) auch nur um eine Vermögensillusion, da diese gestiegenen Vermögenspreise auf ein nun deutlich höheres allgemeines Preisniveau treffen. Und man auch beim Wechsel innerhalb einer Assetklasse mit dem (im Vergleich zu den allgemeinen Preisniveau) noch deutlich mehr gestiegenen Niveau dieser Vermögenspreise konfrontiert wird.
(Beispiel: Eine Kollegin hatte 2020 wegen einem Umzug nach Stuttgart ihre Immobilie in Frankfurt verkauft, um eine vergleichbare Immobilie vor Ort zu erwerben. Unter Berücksichtigung der Transaktionskosten mußte sie noch etwa 85.000 € drauflegen, da auch dort die Preise für Immobilien eben entsprechend stark gestiegen waren. Wäre der Verkauf steuerpflichtig gewesen, hätte es noch deutlich schlechter ausgesehen).
Nichtsdestotrotz war eine starke Gewichtung in Substanz- und Sachwerten (wie Aktien und Immobilien beispielsweise) - statt in reinen Nominalwerten (wie Zinspapieren) - ein probates Mittel gegen die praktizierte Finanzielle Repression der letzten fast 15 Jahre.
Der entscheidende Grund, warum ich hier diverse Mal die hierzulande geringe Aktienquote aber auch die geringe Wohneigentumsquote (Immobilien) thematisiert hatte - gerade vor dem Hintergrund einer Währung wie dem Euro und einer Geldpolitik wie die der EZB.