GRV ungleich Investment

Liebe Community,
am Dienstag, den 24. Juni 2025, führen wir ein technisches Update durch. Das Forum wird an diesem Tag zeitweise nicht erreichbar sein.
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  • Ja, wenn Du einen Arbeitnehmer hast, der ab Durchschnitt verdient mag das eine gangbare Lösung sein. Aber was machst Du mit dem Anteil der Menschen, die jetzt schon von der Hand in den Mund leben?

    Die müssten ja nur das, was sie andere an die GRV zahlen, in einen ETF stecken. Sie hätten ja nicht weniger.


    Selbst das 'Land of the free' hat ein umlagefinanziertes Rentensystem.


    Ist halt wirklich nur eine Grundsicherung, aber immerhin. Eine komplette Abschaffung der GRV in Deutschland wäre daher m.E. ein völliger Irrweg.

    Warum wäre das ein Irrweg? Du hast doch selbst ETF, überlege, was da rausgekommen wäre, wenn du deine GRV-Beiträge dort eingezahlt hättest...




    Zu den 50 Jahren: Das auf jeden Fall...

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Die müssten ja nur das, was sie andere an die GRV zahlen, in einen ETF stecken. Sie hätten ja nicht weniger.

    Ja, nur die nächsten 70-80 Jahre wären halt noch laufende Verpflichtungen aus der GRV vorhanden. Die müssen ja auch erbracht werden.

    Selbst jemand der jetzt 20 ist, hat u.U. bereits einen späteren Rentenanspruch erworben, wenn 5 Beitragsjahre erreicht sind.

    Und in einem Umlagesystem werden dafür halt laufend Einzahlungen benötigt. So oder so, dass ist ein Projekt für Generationen.

  • Ja, nur die nächsten 70-80 Jahre wären halt noch laufende Verpflichtungen aus der GRV vorhanden. Die müssen ja auch erbracht werden.

    Selbst jemand der jetzt 20 ist, hat u.U. bereits einen späteren Rentenanspruch erworben, wenn 5 Beitragsjahre erreicht sind.

    Und in einem Umlagesystem werden dafür halt laufend Einzahlungen benötigt. So oder so, dass ist ein Projekt für Generationen.

    Das müsste mittelfristig dann aus Steuermitteln gezahlt werden. Aber es wäre ja nur übergangsweise.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Aber das kann doch rechnerisch schon nicht funktionieren.

    Wenn wir knapp 2 Beitragszahler pro Rentner haben, lässt sich das System ohne Kürzungen nicht finanzieren.

    Deshalb gehe ich davon aus, dass es über kurz oder lang keine oder nur geringe Rentenanpassungen gibt.

    Das sind aber auch Minimalst-Rentner dabei.

    Ein Bekannter ist pensionierter Postbote und bekommt aus seinem vorherigen Angestelltendasein eine Rente von knapp unter dreistellig. Den und noch jemand von diesem Kaliber würde ich alleine auch noch gegenfinanzieren können.


    Das Zahlenverhältnis allein sagt nicht alles.

  • Das sind aber auch Minimalst-Rentner dabei.

    Ein Bekannter ist pensionierter Postbote und bekommt aus seinem vorherigen Angestelltendasein eine Rente von knapp unter dreistellig. Den und noch jemand von diesem Kaliber würde ich alleine auch noch gegenfinanzieren können.


    Das Zahlenverhältnis allein sagt nicht alles.

    Das mit Sicherheit, aber die durchschnittliche Rente liegt bei 1543 €. Das bekommst du allein eher weniger finanziert.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Das mit Sicherheit, aber die durchschnittliche Rente liegt bei 1543 €. Das bekommst du allein eher weniger finanziert.

    Ist ja auch nur ein Durschnittswert. Etwas differenzierte Zahlen liefert z.B. der Rentenatlas.

    Die Altersrenten nach Bundesländern


    z.B. in Bayern liegt die Durschnittsrente einer Frau bei 1.278€. In den etwas weiter oben verlinkten Video hat die Frau eine Bruttorente von 1.800€, was sogar über der männlichen Durschnittsrente in Bayern liegt. Und auch damit kann Sie sich das Leben in München kaum leisten und hat jetzt noch einen Putzjob angenommen. :/

    Klar, wenn Sie jetzt irgendwo am AdW in Kleinkleckersdorf lebt, mag es anders aussehen.

    Ich hatte es in einem anderen Thread kürzlich geschrieben. Viele Bewohner von Seniorenwohnanlagen mit denen wir im Zuge der Besichtigung gesprochen haben, sind im Alter extra in die Stadt gezogen um von den Vorteilen zu profitieren (ÖPNV, medizinische Versorgung, kulturelles Angebot, usw.). Ich könnte mir jedenfalls nicht vorstellen im Alter aufs Land zu ziehen nur weil dort die Wohnung günstiger ist.

  • Hier habe ich mal eine Statistik der Rentenbeiträge nach Zahlbetrag bei der Bundeszentrale für politische Bildung ausgegraben. Da kann man auch sehen, wie wenig Rentner tatsächlich die Durchschnittsrente bekommen...


    Renten nach Zahlbetrag (GRV)
    Im Durchschnitt erhielten die 21,2 Millionen Rentner (Stand: 1. Juli 2020) eine gesetzliche Gesamtrente von 1.087 Euro pro Monat. Dabei erhielten 23,7 Prozent…
    www.bpb.de

  • Ein Problem löst man aber damit nicht wirklich. Menschen die jetzt schon Renten unterhalb bestimmter Grenzen bekommen, können sich Zuschüsse wie Wohngeld holen oder bekommen z.B. die aufgestockte Grundrente. Die Kosten dafür müssen dann auch wieder von den Steuerzahlern aufgebracht werden.

    Wobei die Allgemeinheit hier aber eben nur für die Menschen extra zahlen muss, die auch tatsächlich bedürftig sind. Pauschale Rentenerhöhungen nützen diesen Leuten gar nichts, gibt dann entsprechend weniger Wohngeld. Dafür profitieren aber alle anderen von einer schönen Erhöhung

    Und ob das wirklich wertschätzend für Menschen ist, die Ihr Leben lang gearbeitet und Beiträge geleistet haben sehe ich auch nicht!

    Wertschätzung ist ein schwieriges Thema. Wenn man fragt, würde sich jeder mit mehr Geld mehr wertgeschätzt fühlen. Und natürlich mit einem früheren Renteneintritt.

    Nur ich und meine Generation fühlen uns so gar nicht wertgeschätzt davon, wenn der Ingenieur mit 63 in Rente geht, den Traum von der Wohnmobiltour ans Nordkapp verwirklicht und dann noch eine satte Erhöhung bekommt. Und verarscht komme ich mir vor, wenn das ganze dann mit den Wohngeldrentnern begründet wird...


    Und übrigens...ich finde, wir sollten Wohngeld und co. nicht herabwürdigen. Natürlich geht keiner gerne zum Amt um Anträge zu stellen. Aber Wohngeld ist eine recht zielgenaue Maßnahme, um Leuten mit wenig Geld eine Wohnung zu sichern und in der Regel die bestehende Wohnung zu behalten. Ganz anders als z.B. der soziale Wohnungsbau, der zum einen bedingt, dass man in eine Sozialwohnung umzieht und in der Praxis vor allem Leuten nützt, die vor 20 Jahren mal die Anforderungen erfüllt haben, das aber schon lange nicht mehr tun. Lustigerweise hat das objektiv schlechtere Instrument den besseren Ruf.

  • Ganz anders als z.B. der soziale Wohnungsbau, der zum einen bedingt, dass man in eine Sozialwohnung umzieht und in der Praxis vor allem Leuten nützt, die vor 20 Jahren mal die Anforderungen erfüllt haben, das aber schon lange nicht mehr tun. Lustigerweise hat das objektiv schlechtere Instrument den besseren Ruf.

    Schade, dass man nicht über Tellerränder schaut. War grad in Singapur. Dort ist das Ziel von sozialem Wohnungsbau ein Anderes - Wohneigentum.


    Singapur: Teuerste Stadt der Welt als Vorbild für sozialen Wohnungsbau
    Singapur ist eine der teuersten Städte der Welt. Trotzdem leben rund 80 Prozent der Bevölkerung in ihren eigenen vier Wänden - in sozialem Wohnungsbau. Die…
    www.hr-inforadio.de


    Mir ist klar, dass sich nichts 1:1 übertragen lässt, aber Denkanstöße könnten hilfreich sein, wobei das Beharrungsvermögen hierzulande leider sehr stark ausgeprägt ist.

  • [Ein Angestellter im öffentlichen Dienst - gleicher Arbeitgeber - in gleicher Dienststellung wird im aktiven Dienst deutlich niedriger bezahlt als ein Beamter in gleicher Dienststellung. Auch bei der Altersversorgung stellt sich der Beamte - in gleicher Dienststellung! - entscheidend besser]

    Richtig. Und das ist verfassungsrechtlich auch so gewollt. Stichwort Alimentationsprinzip.

    Der Beamte spricht pro domo. Das ist eine überkommene Bestimmung im Grundgesetz, die niemals gestrichen werden will. Schließlich sind Parlament und Ministerien voller Beamter. Wenn man einen Teich trockenlegen will, darf man nicht die Frösche fragen.

    Der Grund ist schlicht und einfach das verfassungsrechtliche Alimentationsprinzip, nach dem der Beamte eben lebenslang STANDESGEMÄß alimentiert werden muss.

    Klar, und für den Angestellten beim gleichen Arbeitgeber in gleicher Dienststellung gilt das formal nicht. Schließlich darf der Angestellte streiken, der Beamte nicht (es sei denn, er wäre im Schuldienst in Hamburg oder nutzt einen Umgehungstatbestand wie etwa kollektive Krankmeldung). Dieser Verzicht auf das Streikrecht ist im aktiven Dienst einige hundert Euro Unterschied beim Entgelt wert und im Ruhestand noch deutlich mehr.

    Das wolltest Du sicherlich anmerken, ich habs zu Deiner Bequemlichkeit gleich selbst aufgeschrieben.


    Im Grundgesetz steht übrigens auch: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Aber Beamte sind natürlich gleicher.


    Deine Wachsamkeit in eigener Sache in allen Ehren: Dies hier ist der Sammelthread nur für die gesetzliche Rentenversicherung, nicht für alle Alterssicherungssysteme.

  • wer sich den Beamtenirrsinn mal aus Sicht der "Anstalt" sehen möchte, empfehle ich diese ziemlich aktuelle Folge:

    Die Anstalt vom 7. Mai 2024
    Ist unsere Rente noch sicher? Zusammen mit Maike Kühl, Abdelkarim und Bodo Wartke geben Claus und Max ein Update zur Altersvorsorge in Deutschland.
    www.zdf.de


    Da fällt man ziemlich vom Glauben ab, was den Beamten da an Belastungen und Entbehrungen auferlegt werden. (Ironie off)


    Spoiler: ich weiß, warum Beamte gerne mindestens 3 Kinder haben wollen.... ;)

  • Der Beamte spricht pro domo. Das ist eine überkommene Bestimmung im Grundgesetz, die niemals gestrichen werden will. Schließlich sind Parlament und Ministerien voller Beamter. Wenn man einen Teich trockenlegen will, darf man nicht die Frösche fragen.

    Die Behauptung wurde dir schon im anderen Thread wiederlegt...



    Klar, und für den Angestellten beim gleichen Arbeitgeber in gleicher Dienststellung gilt das formal nicht. Schließlich darf der Angestellte streiken, der Beamte nicht (es sei denn, er wäre im Schuldienst in Hamburg oder nutzt einen Umgehungstatbestand wie etwa kollektive Krankmeldung). Dieser Verzicht auf das Streikrecht ist im aktiven Dienst einige hundert Euro Unterschied beim Entgelt wert und im Ruhestand noch deutlich mehr.


    Das wolltest Du sicherlich anmerken, ich habs zu Deiner Bequemlichkeit gleich selbst aufgeschrieben.

    Auch das wurde dir an anderer Stelle schon deutlich erklärt, scheinbar bist du aber nicht in der Lage, Alimentationsprinzip und Lebenszeitprinzip zu googeln...



    Deine Wachsamkeit in eigener Sache in allen Ehren: Dies hier ist der Sammelthread nur für die gesetzliche Rentenversicherung, nicht für alle Alterssicherungssysteme.

    Sprach derjenige, der das Thema immer wieder aufbringt...



    ich weiß, warum Beamte gerne mindestens 3 Kinder haben wollen....

    Gilt doch für die Bürgergeld-Almosen-Fraktion genauso...

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Das mit Sicherheit, aber die durchschnittliche Rente liegt bei 1543 €. Das bekommst du allein eher weniger finanziert.

    Wieviel der Rente würde denn auf Ansprüchen beruhen, die nicht durch Beiträge gedeckt werden müssen (Mütterrente und Co.)?


    Und das Verhältnis war ja Deiner Aussage zufolge 2:1 und nicht 1:1. ;)

  • Wieviel der Rente würde denn auf Ansprüchen beruhen, die nicht durch Beiträge gedeckt werden müssen (Mütterrente und Co.)?

    Das kann selbst die DRV ja nicht konkret sagen, wie also ich?



    Und das Verhältnis war ja Deiner Aussage zufolge 2:1 und nicht 1:1. ;)

    Ja. Derzeit. Die Babyboomer kommen ja noch, und nach deiner Aussage steigen die Renten ja weiter...

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Mir ist klar, dass sich nichts 1:1 übertragen lässt, aber Denkanstöße könnten hilfreich sein, wobei das Beharrungsvermögen hierzulande leider sehr stark ausgeprägt ist.

    Das Problem ist, dass die Stoßrichtung die falsche ist. Statt einer dauerhaften Subvention für wenige (gilt für das Modell hier und das Modell in Singapur) sollte der Staat Menschen genau dann unterstützen, wenn sie bedürftig sind in der Höhe ihrer Bedürftigkeit. Nicht länger und nicht höher. Das ist soziale Marktwirtschaft

  • Das Problem ist, dass die Stoßrichtung die falsche ist. Statt einer dauerhaften Subvention für wenige (gilt für das Modell hier und das Modell in Singapur) sollte der Staat Menschen genau dann unterstützen, wenn sie bedürftig sind in der Höhe ihrer Bedürftigkeit. Nicht länger und nicht höher. Das ist soziale Marktwirtschaft

    Es gibt genügend Menschen hierzulande, die leider lange bis dauerhaft bedürftig sind.
    Weiß nicht, an welche Leute du denkst, die sozusagen 'unberechtigt' unterstützt werden. Als Außenstehender lässt sich leicht urteilen.

  • Die unberechtigte Unterstützung habe ich mir nicht aus den Fingern gesaugt, das ist eines der großen Probleme beim sozialen Wohnungsbau. Leute waren vor 20 Jahren mal bedürftig und haben sich für eine Sozialwohnung qualifiziert. Ein paar Jahre nach Einzug geht es denen finanziell aber wieder OK und sie würden sich nicht mehr für die Wohnung qualifizieren, in der sie wohnen. Natürlich wirft diese Leute dann keiner raus, denn das wäre unpopulär. Entsprechend wohnen nach 20 Jahren jede Menge Leute in günstigen Sozialwohnungen, die das gar nicht mehr bräuchten. Dagegen warten zig andere aktuell tatsächlich Bedürftige auf eine Sozialwohnung.

    Wohngeld dagegen kann man schrittweise verringern, wenn sich die Bedürftigkeit verringert. Und wer nicht mehr bedürftig ist, bekommt auch nichts mehr. Das gesparte Geld kann jetzt für andere Bedürftige genutzt werden, das System ist also deutlich gerechter. Und da der Staat jeden ausgegebenen Euro vorher jemand abnehmen muss, ist das System auch deutlich respektvoller gegenüber denen, die mit ihrer Arbeit die Grundlage für den Sozialstaat schaffen.


    Früher gab es übrigens mal eine Fehlbelegungsabgabe für Sozialwohnungen. Wenn jemand sich nicht mehr für die Sozialwohnung qualifiziert hat, musste er höhere Miete zahlen. Problem daran ist, dass man jetzt für jeden (!) Mieter in einer Sozialwohnung prüfen muss, wie viel Geld die verdienen und ob sie noch Anspruch auf die Sozialwohnung haben und anschließend eine Ausgleichsabgabe festlegen. Ein gigantischer Verwaltungsaufwand.



    Jetzt sind wir ein bisschen vom Thema Rente weggekommen. Letztendlich sollte man sich aber drei Grundprinzipien merken:

    - wer mit Bedürftigkeit argumentiert, sollte die auch zielgenau angehen. Rentenerhöhung für alle sind keine zielgenaue Maßnahme gegen Altersarmut, sondern nützen vor allem denen, die ohnehin schon viel haben

    - viele Aktionen gehen zu Lasten unsichtbarer Dritter. Pauschale Rentenerhöhungen müssen von aktuellen Arbeitnehmern aufgebracht werden, diese Arbeitnehmer(und deren Kinder) haben entsprechend weniger von ihrem Gehalt. Wer ohne Bedürftigkeit in einer Sozialwohnung lebt, nimmt jemand anderem die Chance auf eine günstige Wohnung. Und so weiter

    - der Staat sollte Rahmenbedingungen schaffen, die den Wettbewerb befördern und nicht untergraben. Nur so wirken Preissignale. Beim Wohnungsmarkt bedeutet das, dass man ausreichend Angebot durch Neubau ermöglicht. Wer sich keine Wohnung leisten kann, sollte dabei unterstützt werden, sich eine auf dem freien Markt mieten zu können. Bei vernünftigen Bedingungen für Neubau wird dann schon jemand bauen. Wer möchte, dass Leute privat fürs Alter vorsorgen, sollte möglichst wenig Steine in den Weg legen. Denn hohe Barrieren sorgen dafür, dass kein Wettbewerb entstehen kann. Beim Riester hat man durch Verrentung und Garantie nur die Versicherungen im Markt gehabt.

  • Die unberechtigte Unterstützung habe ich mir nicht aus den Fingern gesaugt, das ist eines der großen Probleme beim sozialen Wohnungsbau. Leute waren vor 20 Jahren mal bedürftig und haben sich für eine Sozialwohnung qualifiziert. Ein paar Jahre nach Einzug geht es denen finanziell aber wieder OK, und sie würden sich nicht mehr für die Wohnung qualifizieren, in der sie wohnen. Natürlich wirft diese Leute dann keiner raus, denn das wäre unpopulär.

    ... und auch unsachgemäß, denn eine soziale Mischung in einem Mietshaus hat soziologisch seine Vorteile.

    Wohngeld dagegen kann man schrittweise verringern, wenn sich die Bedürftigkeit verringert.


    Früher gab es übrigens mal eine Fehlbelegungsabgabe für Sozialwohnungen.


    Problem daran ist, dass man jetzt für jeden (!) Mieter in einer Sozialwohnung prüfen muss, wie viel Geld die verdienen und ob sie noch Anspruch auf die Sozialwohnung haben und anschließend eine Ausgleichsabgabe festlegen. Ein gigantischer Verwaltungsaufwand.

    Der Aufwand für die Fehlbelegungsabgabe kann nicht größer sein als die Prüfung der Wohngeldberechtigung. Ansonsten: Der Gesetzgeber hat es doch selbst in der Hand, durch schlanke Prozesse Bürokratie zu sparen.

    Jetzt sind wir ein bisschen vom Thema Rente weggekommen.

    In diesem Sammelthread ist für alle Themen Platz!