Machen Immobilien noch Sinn?

  • Daß die ungesteuerte Zuwanderung mächtig auf den Wohnungsmarkt drückt, liegt nahe. Ein Mittel dagegen hat die Bundesrgierung nicht, also kommuniziert sie halt ihre Wunschvorstellung über den Neubau von Wohnungen, die dann andere erfüllen sollen. So funktioniert das aber nicht,

    Die Wirtschaft (bzw. deren Verbände) verlangen eine Nettozuwanderung von 400.000 bis 1.500.000 pro Jahr, damit die Wirtschaft stabil bleibt bzw. weiter wachsen kann; Stichwort Fachkräftemangel.

    Von daher halte ich es für unseriös, die an sich gewollte Zuwanderung der Bundesregierung anzulasten bzw. so zu tun, als bräuchte man diese nicht.

    Und falls man jetzt sagt, dass man bewusst von "ungesteuert" redet, damit also meint, dass vielleicht nicht jene Einwanderer kommen, die man sich wünscht, so ändert das ja trotzdem nichts an der Tatsache, dass diese Wohnraum benötigen.

  • Letzte Runde für mich


    Zitat
    Zitat von Achim Weiss Versuch gelegentlich mal, Deutsch zu schreiben.
    Zitat
    Zitat von latinohh viele und ich leider auch, [neigen schnell dazu], zu viel einzudeutschen.

    Wäre es so, wäre mir Dein Denglisch mit vielen unnötigen Anglizsmen nicht aufgefallen, hätte ich nicht eingehakt.


    => Kein respektvoller Umgang miteinander, daher bitte ich dies nicht weiter zu vertiefen. Meine freundlich gereichte "Hand" wurde nicht entgegengenommen.


    Zitat
    Zitat von latinohh Deine Kritik an dem Artikel zu dem Vonovia Chef teile ich nicht. Auf Deiner Seite haben Personen in der Stellung eine hohe Reichweite und sind sich dessen insbesondere in Ihrem professionellen Umfeld bewusst oder es sollte Ihnen bewusst sein. Gerade die Botschaft, dass die aktuellen Kosten nicht im Verhältnis zu den zu erwarteten Mieten in der Breite stehen, war keine spontane Botschaft, sondern eine Geschichte, die konstant seit längerem von Ihm erzählt wird.

    Kein Immobilieneigentümer hat je etwas anderes erzählt und wird je etwas anderes erzählen.


    => Welche Absicht verfolgt die Aussage, dass kein Eigentümer etwas anderes behauptet?


    Es ist bekannt, daß Bauen teuer ist (weil lohnintensiv, ich hatte es erwähnt). Es ist auch bekannt, daß die verlangten Baustandards in Deutschland besonders hoch sind. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Diskussion um das Wärmegesetz. Es ist weiterhin bekannt, daß gerade von der Politik in Deutschland sehr ungern gerechnet wird und so die Leute, die auf der einen Seite die Baustardards unaufhörlich in die Höhe schrauben, beklagen, daß die Mieten zu hoch seien. Daß beides miteinander direkt verknüpft ist, ignorieren sie.


    => Welche Quelle belegt, dass Politiker ungern rechnen? Meiner Beobachtung ist das eher Interessengeleitet, wie bei den meisten Interessenvertretern!


    Zitat
    Zitat von latinohh Das Ziel der Bundesregierung war, in diesem und auch in den Folgejahren 400.000 neue Wohnungen in Deutschland zu haben. Dieses Ziel scheint eindeutig verfehlt zu werden. Wären die Rahmenbedingung so, dass viele Unternehmer glauben, hier gutes Geld zu verdienen zu können, würde mehr gebaut werden. Somit ist hier das Gleichgewicht noch nicht gefunden.

    Kein Markt ist je im Gleichgewicht. Man hat immer entweder einen Überhang der Nachfrage oder einen Überhang des Angebots.


    => Generell kann ein Markt im Gleichgewicht sein. Meine unpräzise Meinung war, dass die Unsicherheit im Markt die Zeit für ein stabiles Gleichgewicht der Faktoren verlängert.


    Daß die ungesteuerte Zuwanderung mächtig auf den Wohnungsmarkt drückt, liegt nahe. Ein Mittel dagegen hat die Bundesrgierung nicht, also kommuniziert sie halt ihre Wunschvorstellung über den Neubau von Wohnungen, die dann andere erfüllen sollen. So funktioniert das aber nicht,


    => Auch ohne ungesteuerte Migration, wird nicht genug gebaut. Wunsch ist hier zu kurz gesprungen. Hast Du entsprechende Nachweise und eine Erläuterung, was Dir hier wichtig ist?


    Häuslebauer kann die Regierung damit verschärften Bauvorschriften gängeln. Die wollen ihre Immobilie unbedingt, koste sie, was sie wolle. Ihr Kriterium ist nicht die Rentabilität, sondern die Frage, ob sie die Immobilie irgendwie erschwingen können. Gewerbliche Bauherrn rechnen anders und müssen das auch, diese müssen zumindest auf lange Sicht eine Rendite sehen. Und wenn sie keine Möglichkeit erkennen können, Geld zu verdienen, investieren sie halt nicht.


    => Im groben stimme ich der Aussage zu den gewerblichen zu. Private Hausherren rechnen meiner Meinung nach, vergleichen eventuell Miete und Eigentum...aber mindestens sollten Sie Ihr Budget prüfen. Die Aussage, koste sie, was sie wolle halte ich für falsch. Was bringt Dich zu der Überlegung?


    Zitat
    Zitat von Achim Weiss Du wolltest Zahlen nennen, daß die Mehrzahl der "Refis" 2024 erfolgt.
    Zitat
    Zitat von latinohh Die Stimmung der refinanzierenden Banken ist aktuell weiter schlecht und die Refinanzierungsbedingungen sind schwerer als 2019. Ein möglicher Nachweis ist die Difi - DIFI122022.pdf (zew.de).

    Du kannst die Behauptung also auf Nachfrage nicht belegen.


    => Ich habe keine Übersicht über alle Finanzierungen. Als Brücke habe ich eine der größten Immobilien Banken und das Fälligkeitsprofil gezeigt, dass es hier viele kurzfristige Finanzierungen gibt. Weiterhin die DIFI Studie, die zeigt, dass die Refinanzierungsbedingungen erschwert werden, als Hinweis der schweren Situation. Und wenn auch nur implizit, der Hinweis aus dem Interview, dass hohe Fälligkeiten aus der Bondrefinanzierung bevorstehen. Dies belegt nicht, dass die höchsten Refis in 2024 kommen, aber es plausibilisiert die Richtung. Hast Du hier genteilige Quellen? Mir geht es darum, dass bei den kurzfristigen Refis die Probleme groß sind und diese schlagend werden. Finanzierungen von 2014 und vorher, sind weniger gefährdet, da der Wert nicht hochgeschrieben wurde im Verhältnis zur Prolongation und der Kapitaldienst wahrscheinlich weiter geleistet werden kann.


    Zitat
    Zitat von latinohh Deine Behauptung, dass gute Firmen nicht pleite gehen, kann ich nicht nachvollziehen. Gibt es hierfür eine Evidenz?


    Diese meine Bemerkung ist doch im Wortsinne evident.


    =>Hier hast Du keinen weiteren Inhalt geleistet. Eine Firma, die Bankrott geht, muss in Summe keine schlechte sein. Als Extrembeispiel gibt es eine politische Änderung und eine Religionsgruppe darf nicht weiter aktiv sein. SInd dass dann schlechte Firmen - teile ich nicht und würde ich ohne weiter Belege auch nicht weiter betrachten.


    Zitat
    Zitat von latinohh Und der Hinweis, dass ich in die Politik gehen sollte, nehme ich als Kompliment.

    So war der Hinweis sicherlich nicht gemeint.


    =>Trotz Deiner aus meiner Sicht nicht sachlichen Art, bin ich jeder sachlichen Diskussion offen. Wenn es inhaltlich bleibt, hat das Forum etwas davon, wenn die emotionalen Punkte überwiegen, bringt es keinem etwas.

  • Daß die ungesteuerte Zuwanderung mächtig auf den Wohnungsmarkt drückt, liegt nahe. Ein Mittel dagegen hat die Bundesregierung nicht, also kommuniziert sie halt ihre Wunschvorstellung über den Neubau von Wohnungen, die dann andere erfüllen sollen. So funktioniert das aber nicht.

    Die Wirtschaft verlangt eine Nettozuwanderung von 400.000 bis 1.500.000 pro Jahr, damit die Wirtschaft stabil bleibt bzw. weiter wachsen kann; Stichwort Fachkräftemangel.

    Daß eine Zuwanderung von qualifizierten oder qualifizierungsfähigen Arbeitskräften notwendig ist, bezweifelt außer den Blaunen kaum jemand im Land. Über die notwendige Zahl gehen die Vorstellungen allerdings weit auseinander.


    Daß jemand 1.5 Millionen Zuwanderer pro Jahr für erforderlich hält, habe ich noch nicht gehört, hast Du eine Quelle für diese Zahl?

    Von daher halte ich es für unseriös, die an sich gewollte Zuwanderung der Bundesregierung anzulasten bzw. so zu tun, als bräuchte man diese nicht..

    Ich hingegen halte es für unseriös, dem Gegenüber Aussagen unterzuschieben, die man allenfalls zwischen den Zeilen vermutet.


    Eine Migrationspolitik (also eine Gestaltung und Steuerung der Migration) existiert in Deutschland immer noch nicht, dabei wäre sie dringend erforderlich. Es gibt ja erfolgreiche Beispiele in der Welt, Kanada etwa. Seit vielen Jahren ist auch erkennbar, daß man einen gesellschaftlichen Konsens zu dieser Frage braucht. Die demokratischen Parteien blockieren sich allerdings hartnäckig mit gegenteiligen Vorstellungen und stärken damit letztlich nur die Blaunen. Aussitzen ist halt keine Lösung.

    Und falls man jetzt sagt, dass man bewusst von "ungesteuert" redet, damit also meint, dass vielleicht nicht jene Einwanderer kommen, die man sich wünscht, so ändert das ja trotzdem nichts an der Tatsache, dass diese Wohnraum benötigen.

    Ich glaube nicht, daß irgendjemand ernsthaft abstreiten kann, daß die Zuwanderung in unser Land ungesteuert erfolgt. Eine Lenkung der Ströme ist noch nicht einmal im Ansatz erkennbar; die zuständige Bürokratie war 2015 heillos überfordert, sie ist es heute immer noch. Für die Überforderung 2015 kann man Verständnis aufbringen, für die Überforderung 2023 eher nicht mehr. Daß man aufgetretene Probleme so lang schleifen läßt, ist einfach nur sträflich.


    Wenn man Zuwanderer ins Land läßt, braucht man freilich Wohnraum für sie. Der Wanderungssaldo (Zuzüge abzüglich Wegzüge) betrug im Jahr 2015 1,1 Millionen; im Jahr 2022 betrug er 1,4 Millionen.


    https://de.statista.com/statis…fortzuege-in-deutschland/


    Die Politik hoffte wohl, 2015 sei eine einmalige Spitze, zumal sich die Wanderungssalden der Jahre 2016 bis 2021 im Bereich zwischen einem Viertel und der Hälfte des Jahres 2015 bewegten. Die Zahlen des Jahres 2022 zeigten, daß diese Vermutung ein Fehlschluß war.


    Andererseits haben wir keine Kommandowirtschaft. Sofern sich Wohnungsbau unter den gegebenen Bedingungen nicht rentiert, werden keine Wohnungen gebaut. Die vielen Landesregierungen im Land könnten ja den sozialen Wohnungsbau hochfahren, wenn sie es für notwendig hielten. Allerdings müßten sie ihn dann eben auch bezahlen, und das ganze wäre dann Migrationspolitik, um die sich Bundes- und Länderregierungen bisher herumdrücken.


    Es wäre Agieren statt Reagieren. Agieren ist meist die bessere Wahl.

  • Samstag 14.10.2023

    Hallo liebe Forums Freunde

    Ich habe gerade mal wieder mit Kopfschütteln den persönlichen Kleinkrieg zwischen ein paar Forumsfreunden hier gelesen

    Mit dieser Art Kommentare befürchte ich, dass die Anzahl der Leser hier eher kleiner wird oder sich mit Grausen abwendet.

    Ich will daher nur kurz an das Thema erinnern: Lohnt sich der Kauf von Immobilien noch?

    Der Forums Freund latinohh

    hat gut beschrieben und das deckt sich auch mit meiner eigenen Erfahrung:.

    Menschen, die eine Immobilie zum selbst bewohnen kaufen wollen, kaufen immer noch, sofern sie auf grund hohem Eigenkapital oder entsprechendem Einkommen die Finanzierung hinbekommen

    Ihnen geht es um die Unabhängigkeit in einer Immobilie zu leben und diese nach ihrem Geschmack einzurichten und zu gestalten. Natürlich auch im Hinblick auf Familiengründung

    Wer jedoch eine Immobilie als Kapitalanlage kauft achte logischerweise auf Kaufpreis und zu erwartende Miete

    wegen den inzwischen gestiegenen Kaufpreise und den zusätzlich gestiegenen Zinsen rechnet sich für viele Anleger eine Immobilie als Anlage leider nicht mehr

    Anleger haben am ehesten noch eine Chance beim Kauf einer gebrauchten und vermieteten Immobilie.

    Dort ist die Nachfrage am geringsten und daher sind dort oft noch Preise möglich, die sich auch für einen Anleger rechnen.

    Insgesamt ist es aber schon so, zumindest hier im süddeutschen Raum, dass leider viele Menschen einen Immobilien Kauf nicht mehr leisten können.

    Viele Grüße McProfit

  • Ich will ... nur kurz an das Thema erinnern: Lohnt sich der Kauf von Immobilien noch?


    Der Forumsfreund latinohh hat gut beschrieben und das deckt sich auch mit meiner eigenen Erfahrung:


    Menschen, die eine Immobilie zum Selbstbewohnen kaufen wollen, kaufen immer noch, sofern sie aufgrund hohem Eigenkapital oder entsprechendem Einkommen die Finanzierung hinbekommen.

    Wir sind nicht in einer Endzeit. Die Leute haben immer Immobilien gekauft und sie werden das auch in Zukunft tun. Das Moment Kapitalrendite spielt keine Rolle für einen Käufer, der seinen Erwerb nie mehr verkaufen will.


    Den genannten Aspekt hat allerdings nicht der Forumsfreund latinohh in die Diskussion eingebracht, sondern Achim Weiss, der unter anderem geschrieben hat:

    Häuslebauer ... wollen ihre Immobilie unbedingt, koste sie, was sie wolle. Ihr Kriterium ist nicht die Rentabilität, sondern die Frage, ob sie die Immobilie irgendwie erschwingen können.

    latinohh hat in seinem Posting weite Teile meines Textes ohne Nennung der Quelle übernommen.


    Es ist bisweilen recht mühevoll, Postings mit dieser Forumssoftware sauber zu formatieren, aber man bekommt es hin. Ich mache das regelmäßig gemäß den Mottos von Helmut Markwort ("Immer an die Leser denken!") und Wolf Schneider ("Der Autor muß sich mühen, damit der Leser es einfach hat."). Aber offensichtlich ist nicht jeder bereit, die notwendige Zeit in die störrische Software zu stecken.

  • Sich selbst zu zitieren ist ja schon befremdlich genug, aber zusätzlich auch noch von sich selbst in der dritten Person zu sprechen, ist noch einmal eine Schippe mehr. 8|


    Wenn das aber alles zur künstlerischen Performance gehört, dann will ich nichts gesagt haben. :saint:

  • Das alles erinnert sehr an Realsatire oder lässt die Vermutung von zwei durcheinandergeratenen parallel geführten Accounts aufkommen …


    Jedenfalls ist es schön zu lesen, dass Achim Weiss nach wir vor findet, dass Achim Weiss hier im Forum einen sensationell guten Job macht.


    Es ist nur der ein Superheld,

    der sich selbst für super hält.

  • Ich gebe zu, ich gehöre zu denjenigen. Im Jahr 2020 finanziert, aber nur mit zehn Jahren Laufzeit. Das war weder Absicht, Unwissenheit, noch "Zocken", sondern einfach eher dem Zeitdruck und vielleicht etwas mangelnder Sorgfalt geschuldet.

    Ich habe auch nur 10 Jahre. Aktuell wäre natürlich eine längere Laufzeit die bessere Wahl gewesen, aber wer weiß, was bis 2031 alles noch passiert und wo die Zinsen dann stehen werden. Und unabhängig davon, sollte man den Zinsunterschied nicht unterschätzen. Der Kreuzungspunkt mit längeren Laufzeiten liegt bei ca. 3% für die Anschlussfinanzierung. Alles drunter kommt mich in der Gesamtheit günstiger. Und selbst in den eindeutig ungünstigeren Fällen von 5% o.ä. reden wir nicht über Unsummen und massiv steigende Raten, insbesondere wenn man sich überlegt, wie viel das Gehalt in 10 Jahren vermutlich steigen wird.

  • Ich habe auch nur 10 Jahre. Aktuell wäre natürlich eine längere Laufzeit die bessere Wahl gewesen, aber wer weiß, was bis 2031 alles noch passiert und wo die Zinsen dann stehen werden. Und unabhängig davon, sollte man den Zinsunterschied nicht unterschätzen. Der Kreuzungspunkt mit längeren Laufzeiten liegt bei ca. 3% für die Anschlussfinanzierung. Alles drunter kommt mich in der Gesamtheit günstiger. Und selbst in den eindeutig ungünstigeren Fällen von 5% o.ä. reden wir nicht über Unsummen und massiv steigende Raten, insbesondere wenn man sich überlegt, wie viel das Gehalt in 10 Jahren vermutlich steigen wird.

    Hmm, wenn man mit 1% Zinsen sein Einkommen ausgereizt hat und muss in ein paar Jahren die fünffachen Zinsen stemmen, kann es für den ein oder anderen schon kritisch werden, ob da Gehaltserhöhungen reichen möchte ich bezweifeln.

  • Hmm, wenn man mit 1% Zinsen sein Einkommen ausgereizt hat und muss in ein paar Jahren die fünffachen Zinsen stemmen, kann es für den ein oder anderen schon kritisch werden, ob da Gehaltserhöhungen reichen möchte ich bezweifeln.

    Bei 1% hat man hoffentlich mehr getilgt als Zinsen gezahlt.

  • Ich habe auch nur 10 Jahre. Aktuell wäre natürlich eine längere Laufzeit die bessere Wahl gewesen, aber wer weiß, was bis 2031 alles noch passiert und wo die Zinsen dann stehen werden. Und unabhängig davon, sollte man den Zinsunterschied nicht unterschätzen. Der Kreuzungspunkt mit längeren Laufzeiten liegt bei ca. 3% für die Anschlussfinanzierung. Alles drunter kommt mich in der Gesamtheit günstiger. Und selbst in den eindeutig ungünstigeren Fällen von 5% o.ä. reden wir nicht über Unsummen und massiv steigende Raten, insbesondere wenn man sich überlegt, wie viel das Gehalt in 10 Jahren vermutlich steigen wird.

    Wenn man das für sich vorher vernünftig kalkuliert hat, ist das ja auch alles kein Problem.


    Schwierig wird es bei den Leuten, denen 5% Zinsen tatsächlich das Budget komplett sprengen, weil sie maximal viel mit 1% Zins und 1% Tilgung auf nur 10 Jahre finanziert (und entsprechend nach 10 Jahren nur wenig getilgt) haben.


    Aber die kommen jetzt noch nicht zur Anschlussfinanzierung, sondern erst in 5-6 Jahren. Wer weiß, wie bis dahin die Zinsen stehen.


    Das mit den steigenden Gehältern... Nur weil statistisch im Mittel die Gehälter in Zeitraum x um y % steigen, heißt das noch längst nicht, dass (a) auch das eigene Gehalt entsprechend mitsteigt und (b) von einem gestiegenen Gehalt tatsächlich mehr für die Rate übrig bleibt, wenn dank Inflation die sonstigen Lebenshaltungskosten massiv steigen.


    Außerdem: Wer heute eine Erhöhung seines Bruttogehalts um 10% bekommt, wird im Regelfall am Monatsende nicht mehr Geld auf dem Konto haben als vor der Gehaltserhöhung, sondern eher weniger. Denn von den 10% brutto bleiben netto wahrscheinlich nur irgendwas zwischen 4 und 7% übrig. Wenn man sich die Inflation für Alltagsausgaben (Lebensmittel, Energie, Dienstleistungen wie Restaurants, Friseur usw.) anschaut, liegt die seit Anfang 2022 bei einem Mehrfachen dieser Erhöhung.

  • Schwierig wird es bei den Leuten, denen 5% Zinsen tatsächlich das Budget komplett sprengen, weil sie maximal viel mit 1% Zins und 1% Tilgung auf nur 10 Jahre finanziert (und entsprechend nach 10 Jahren nur wenig getilgt) haben.

    Wobei bei solchen Konstruktionen eine längere Zinsbindung auch nur an den Symptomen herumdoktert. Die Leute sind auch nach 20 Jahren noch meilenweit von einer Volltilgung entfernt. Wir reden dann von einer Restschuld nach 20 Jahren von 78% und einer Laufzeit von 70 Jahren. Das ist ein Projekt für die Enkel. Und wenn wir noch 50 Basispunkte für die längere Laufzeit draufrechnen, wächst sich das zu einem Projekt für die Urenkel aus

    Wer bei 1% Zins keine 3% Tilgung schafft, begeht finanzielles Harakiri und sollte es sein lassen. Denn wenn nach 20-30 Jahren die ersten größeren Instandhaltungsmaßnahmen kommen, ist kein Geld dafür da. Ich weiß, dass das nicht jeder schafft und es manchmal auch wehtun kann, sich von seiner Wunschliste zu verabschieden (ich wollte auch mal einen Keller und eine große Garage...), aber man muss auch vernünftig sein

  • Hallo zusammen,

    es ist ein Rechenexempel.

    Wenn ich auch jetzt eine sehr günstige Immobilie bekomme kann es sich schnell lohnen. Es ist nur immer unwahrscheinlicher eine günstige zu finden.

    https://www.finanztip.de/daily…-sinken-jetzt-die-preise/

    Alternativen gibt es einfachere.

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    LG

  • Richtig, dieses Modell rechnet sich aktuell meist nicht mehr aufgrund der Zinssituation.


    Eine Immobilie an sich macht schon Sinn, alleine aus Diversifizierungsgründen z.B.


    Da hilft nur a) Preis verhandeln, b) Zins verhandeln oder c) abwarten.


    c) dominiert aktuell wohl im Markt.

  • Wobei bei solchen Konstruktionen eine längere Zinsbindung auch nur an den Symptomen herumdoktert. Die Leute sind auch nach 20 Jahren noch meilenweit von einer Volltilgung entfernt. Wir reden dann von einer Restschuld nach 20 Jahren von 78% und einer Laufzeit von 70 Jahren. Das ist ein Projekt für die Enkel. Und wenn wir noch 50 Basispunkte für die längere Laufzeit draufrechnen, wächst sich das zu einem Projekt für die Urenkel aus

    Denn wenn nach 20-30 Jahren die ersten größeren Instandhaltungsmaßnahmen kommen, ist kein Geld dafür da. Ich weiß, dass das nicht jeder schafft und es manchmal auch wehtun kann, sich von seiner Wunschliste zu verabschieden (ich wollte auch mal einen Keller und eine große Garage...), aber man muss auch vernünftig sein

    Es gibt ja auch Leute, die sagen "ist mir egal, ich will in einem Haus wohnen, bis die Kinder groß sind, wenn ich es danach wieder verkaufe und zumindest 0 auf 0 rausgehe, hat es sich doch gelohnt und war besser als 20 Jahre in einer Mietwohnung." Wäre auch nicht meins gewesen, aber kann ich mit langer Zinsbindung noch eher nachvollziehen. Denn klar, auch bei 20 oder gar 30 Jahren Zinsbindung holt einen das Thema bei Ablauf der Zinsleistung wieder ein, wenn man nicht ordentlich tilgt, aber eben nicht schon nach 5 oder 10 Jahren (wenn man gefühlt gerade erst eingezogen ist, die Kinder im Neubaugebiet ihre Freunde gefunden haben und eine doppelt so hohe Rate das Budget komplett sprengt).

  • Es gibt ja auch Leute, die sagen "ist mir egal, ich will in einem Haus wohnen, bis die Kinder groß sind, wenn ich es danach wieder verkaufe und zumindest 0 auf 0 rausgehe, hat es sich doch gelohnt und war besser als 20 Jahre in einer Mietwohnung." Wäre auch nicht meins gewesen, aber kann ich mit langer Zinsbindung noch eher nachvollziehen. Denn klar, auch bei 20 oder gar 30 Jahren Zinsbindung holt einen das Thema bei Ablauf der Zinsleistung wieder ein, wenn man nicht ordentlich tilgt, aber eben nicht schon nach 5 oder 10 Jahren (wenn man gefühlt gerade erst eingezogen ist, die Kinder im Neubaugebiet ihre Freunde gefunden haben und eine doppelt so hohe Rate das Budget komplett sprengt).

    Wäre jetzt auch nicht mein Plan.



    Ich frage mich aber, ob die Idee von flächendeckendem selbstgenutzen Wohneigentum tatsächlich längerfristig realistisch sein kann.


    Die Mobilität,die wir in den letzten Jahrzehnten erlebt haben ist ja auch beispiellos in der Menschheitsgeschichte und wird wahrscheinlich auch nicht ewig so fortbestehen. :/