Es geht nicht darum, dass man sich einschränkt, sondern das Geld das man hat, so effektiv wie möglich einsetzt. Mit dem Ersparten kann man sich dann plötzlich Dinge leisten, die vorher nicht so möglich gewesen wären.
Ich finde, man kann durchaus auch aus Bequemlichkeit Geld ausgeben bzw. entscheiden, dass einem 5 EUR Ersparnis eben keine halbe Stunde Aufwand wert ist. Solange man diese Entscheidungen bewusst trifft, ist das völlig okay und schlicht eine Frage der Prioritäten im Leben. Blöd ist es, wenn die Dinge "einfach so passieren" und man sich dann fragt, wo eigentlich schon wieder das ganze Geld hingegangen ist.
Und klar, Kleinvieh macht auch Mist. Aber ich finde trotzdem, es ist eine Frage von Aufwand und Ergebnis, wo ein Zeiteinsatz den größten Hebel bringt und welche Entscheidungen wirklich viel kosten. Natürlich kann man auch bei ALLEM sparsam sein und sich bei jeder Entscheidung fragen, ob es nicht noch eine günstigere Alternative gibt. Aber dazu fehlt den meisten Leuten die Zeit bzw. eine geringe Ersparnis ist ihnen schlicht den Aufwand nicht wert.
Beispiel: Entscheidung für gebrauchtes statt neues Auto - Ersparnis fünfstellig. Welt-ETF statt Fonds mit Ausgabeaufschlag und 2% TER vom "Bankberater" - je nach Anlagebetrag richtig viel Geld. Alle zwei Monate Tagesgeldhopping - 300 EUR im Jahr. Wenn jemand nur begrenzte Zeitressourcen und Motivation hat, sich mit der Optimierung seiner Finanzen zu befassen, dann hat er mehr davon, ein Gebrauchtauto zu kaufen und die Differenz in einen Welt-ETF anzulegen (auch wenn er den Notgroschen auf dem Tagesgeld bei 1% statt 3,8% liegen lässt), als wenn er das Tagesgeld auf 3,8% optimiert, sein Spotify-Abo kündigt und jedes Jahr den Stromvertrag wechselt, aber einen Neuwagen kauft und den Mehrertrag aus dem Tagesgeldhopping in einen aktiven Fonds vom "Bankberater" steckt.