Bank wechseln Mit dem Kon­to­wech­sel­ser­vice leichter ans Ziel

Josefine Lietzau
Finanztip-Expertin für Bank und Kredit

Das Wichtigste in Kürze

  • Ohne Hilfe von der Bank dauert ein Kontowechsel lange und ist aufwendig.

  • Banken müssen Dich beim Wechsel des Girokontos unterstützen.

  • Zusätzlich bieten viele von ihnen eine digitale Wechselhilfe an.

So gehst Du vor

  • Entscheide Dich, ob Du ohne Unterstützung oder mit Hilfe der Bank wechseln willst.
  • Mit unserer Checkliste behältst Du den Überblick darüber, wen Du informieren solltest.

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  • Lass Dein altes Konto noch eine Weile laufen, auch wenn Du schon Zugriff auf das neue Girokonto hast.

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Wenn Du mit Deinem Girokonto nicht mehr zufrieden bist, zum Beispiel weil die Bank die Gebühren erhöht oder den Service reduziert, dann ist es womöglich Zeit für einen Wechsel des Kontos – oder der Bank.

Verbraucher scheuen Kontowechsel

Trotz der der großen Auswahl von Girokonten scheuen Viele den Kontowechsel. Das Ganze ist zwar nicht schwer, aber es macht Arbeit. Du musst Daueraufträge kündigen, beim neuen Girokonto wieder einrichten und alle informieren, die Geld auf Dein Girokonto überweisen oder davon abbuchen. Damit niemand in Vergessenheit gerät, solltest Du Dir die Kon­to­be­we­gung­en der letzten Monate ansehen, schließlich fallen einige Zahlungen nur vierteljährlich oder sogar nur jährlich an. Finanztip bietet dazu eine Checkliste an.

Deshalb gilt beim Kontowechsel immer der Tipp: Kündige das alte Konto nicht sofort, sondern warte einige Monate. So verhinderst Du zum Beispiel, dass Du Gebühren für eine Lastschrift zahlen musst, die nicht eingelöst werden konnte. Denk auch daran, Deine Kontoauszüge herunterzuladen, bevor Du das alte Konto kündigst.

Mit unserem Gi­ro­kon­to­rech­ner das beste Konto finden

Quelle: Websites der Anbieter, Finanztip-Analyse (Stand: Dezember 2024)

Hier klicken: Hinweise zu Daten im Girokontovergleich

Der Finanztip-Girovergleich basiert auf Daten von Banken, die wir selbst über die Websites der Anbieter, Entgeltinformationen und Preis- und Leistungsverzeichnisse gesammelt haben. Die Daten werden von uns laufend kontrolliert und aktualisiert. Wir übernehmen keine Gewähr und Haftung für die Richtigkeit und Aktualität der hier bereitgestellten Informationen.

Die Reihenfolge der Girokonten in der Tabelle wird durch ein Scoring vorgegeben, Du hast die Wahl zwischen der Gesamtwertung und den Kosten. Beim Scoring spielen zum Beispiel folgende Konditionen eine Rolle: Kon­to­füh­rungs­ge­bühr, Kartengebühren, Abhebegebühren und Fremd­wäh­rungs­ge­bühren. Alle Emp­feh­lungen erfolgen redaktionell unabhängig.

Die Auswahl der Banken mit Girokonten erhebt keinen Anspruch auf einen vollständigen Marktüberblick. Wir nennen nur Konten, bei denen ein deutscher Vertrag gilt, die Bank einen Dispo anbietet, es die Möglichkeit zum mobilen Bezahlen gibt und die Kon­to­füh­rungs­ge­bühr unter zehn Euro liegt. Zudem muss die Bank die Konten bundesweit anbieten, regionale Anbieter wie Sparkassen und Volksbanken werden also nicht genannt.

Kon­to­wech­sel­ser­vice bei einigen Banken

Ob der Girokontowechsel mit Arbeit für Dich verbunden ist, hängt ganz von den Banken ab. Denn inzwischen gibt es Firmen, die mit den Banken zusammenarbeiten und den Kontowechsel erleichtern. Fintech-Unternehmen wie Qwist, Fino oder Kontowechsel24 übernehmen einen Großteil der Arbeit für wechselwillige Bankkunden.

Dazu eröffnest Du zunächst das Girokonto bei der neuen Bank. Dann meldest Du Dich mit den Daten der alten Bank bei dem Wechselservice an, der mit der neuen Bank zusammenarbeitet. Das funktioniert über eine Website oder eine App. Du gibst beim Wechselservice Deine Kontaktdaten an, die Anbieter nutzen diese für die Schreiben an die Zahlungspartner.

Der Wechselservice analysiert die Lastschriften, Daueraufträge und Geldeingänge auf dem alten Konto, und Du kannst entscheiden, wer alles über die neue Kontoverbindung informiert wird. Die Unterschrift leistest Du digital, der Wechselservice schickt die Briefe an die Zahlungspartner. Du kannst außerdem festlegen, ab wann Du das neue Girokonto für die Zahlungen nutzen willst.

Abschließend solltest Du die Daten noch einmal überprüfen. Denn es kann sein, dass die Anbieter nicht alle Transaktionen der letzten Monate auslesen können. Das hängt ganz von der abgebenden Bank ab.

Denk dran: Bei Unternehmen wie Amazon oder iTunes musst Du selber aktiv werden und die dort hinterlegte Kontonummer ändern.

Gesetz erleichtert Girokontowechsel

Die Banken müssen Dir aber auch beim Wechsel des Girokontos helfen, Hintergund ist das Zahlungskontengesetz. Dabei musst Du allerdings spezifische Formulare nutzen, diese müssen die Banken Dir auf Wunsch geben.

Über die Formulare legst Du zum Beispiel fest, welche Daten zwischen den Banken weitergegeben werden sollen und wann die vorherige Bank das Konto kündigen soll.

Dabei sollen die Trans­ak­ti­ons­da­ten innerhalb von zwölf Geschäftstagen durch die betroffenen Banken – abgebende und empfangende – bearbeitet werden. Durch den Postweg zwischen den Banken kann sich der Zeitraum verlängern. Du solltest das Konto also nicht zu einem Datum genau zwölf Tage nach dem Ermächtigen kündigen, sondern Dir etwas mehr Zeit lassen.

Die neue Bank muss sich innerhalb von zwei Geschäftstagen, nachdem sie die Ermächtigung erhalten hat, an die alte Bank wenden und die nötigen Daten einfordern. Die alte Bank hat wiederum fünf Geschäftstage Zeit, die Angaben abzuliefern. Dazu gehören sowohl Listen der Daueraufträge und Lastschriftmandate als auch die Daten zu eingehenden Überweisungen und vom Kunden veranlassten Lastschriften der vorangegangenen 13 Monate.

Die alte Bank darf ab einem vom Kunden gewünschten Zeit­punkt keine Lastschriften und Überweisungen mehr akzeptieren oder Daueraufträge ausführen. Sie muss restliches Guthaben auf das neue Konto überweisen und das alte Girokonto zum vom Kunden festgelegten Datum schließen. Falls die alte Bank eingehende Überweisungen und Lastschriften nicht an das neue Konto weiterleitet und die Zahlungen ablehnt, muss sie die Zahlenden darüber informieren.

Die neue Bank richtet die Daueraufträge ein, trifft Vorbereitungen, um die Lastschriften zu akzeptieren und informiert diejenigen über das neue Konto, die Geld einzahlen oder per Lastschrift abbuchen. Auch sie hat dafür fünf Geschäftstage Zeit.

Ähnlich wie beim digitalen Wechselservice musst Du auch bei der Wechselhilfe bei Unternehmen wie Amazon, Paypal oder iTunes selber aktiv werden und die neuen Kontodaten in Deinem Kundenkonto hinterlegen.

Du zahlt nur dann etwas für den Kon­to­wech­sel­ser­vice, falls dies zwischen Bank und Dir so vereinbart wurde. Das Entgelt muss angemessen sein und den tatsächlichen Kosten der Bank entsprechen. Es steht aber nicht fest, wie hoch die Gebühren tatsächlich sein dürfen.

Falls die Banken bei der Übertragung der Daten Fehler machen oder gegen Fristen verstoßen, haften sie für mögliche Schäden. Das gilt zum Beispiel für Mahngebühren, die durch verspätete Zahlungen entstehen. Banken können sich von dieser Haftung nicht befreien, indem sie die Wechselhilfe von einem externen Anbieter entwickeln lassen. Du kannst Dich in solchen Fällen an den Ombudsmann der Bank wenden. Zudem überwacht die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) die Banken und kann Bußgelder verhängen.

Viele Banken bieten beide Möglichkeiten zum Wechseln an: die gesetzeskonforme Wechselhilfe und den digitalen Wechselservice. Die Haftung der Geldinstitute gilt dabei aber nur bei der Wechselhilfe

Welche Wechselmöglichkeit die passende ist, hängt vom Kunden ab. Der digitale Wechselservice eignet sich insbesondere für Verbraucher, die ihre Kon­to­be­we­gung­en gut im Kopf haben oder die Daten der Anbieter einfach kontrollieren können. Denn der digitale Wechselservice ist schneller und komfortabler als die gesetzliche Wechselhilfe. Der digitale Service ist auch das Mittel der Wahl, falls die Banken für die gesetzliche Wechselhilfe Gebühren verlangen. Doch Kunden, die sich unsicher sind, da sie viele unterschiedliche Zahlungen leisten und empfangen, nutzen besser die im Gesetz verankerte Kontohilfe.

Mehr dazu im Ratgeber Girokonto

Andere Bankprodukte wechseln

Wenn Du die Bank wechseln willst, geht es aber nicht immer um das Girokonto. Auch bei Themen wie Wertpapierdepot, Festgeld oder sonstigen Leistungen stehen andere Banken besser da. Das kannst und solltest Du ausnutzen.

Depot wechseln

Das Wechseln eines Depots ist einfach, denn in vielen Fällen kannst Du einen Umzugsservice nutzen. Über ein Formular ermächtigst Du den neuen Depotanbieter, die Wertpapiere aus dem bisherigen Depot zu übertragen.
So ein Depotwechsel muss kostenlos sein, zumindest wenn es um deutsche Anbieter geht. Nach etwa zwei, höchstens drei Wochen sollte der Depotwechsel erledigt sein.

Festgeld kündigen

Schwieriger ist es, wenn Du das Geld, das Du auf einem Festgeldkonto hast, lieber bei einem Anbieter mit besseren Zinsen anlegen möchtest. Denn Festgeld kannst Du nicht so einfach kündigen. 

Nur bei wenigen Anbietern ist das vertraglich vorgesehen, dabei verlierst Du aber einiges an Rendite. Bei allen anderen kannst Du nur in Notsituation kündigen, verlierst die Zinsen und musst unter Umständen auch noch Gebühren zahlen.

Geld, bei dem Du nicht sicher bist, ob Du es bald brauchst, ist also besser auf einem Tagesgeldkonto aufgehoben.  

Zweitkonto fürs Tagesgeld

Du bekommst bei Deiner Hausbank nur unterdurchschnittliche Zinsen fürs Tagesgeld, oder sie bietet gar kein Tagesgeldkonto an? Dann solltest Du Dein Guthaben lieber zu einer Bank mit einem besseren Angebot verlagern. Das geht ohne Fristen und dauert nicht lang. Tagesgeldkonten und Festgeld werden übrigens nicht von der Schufa für Deinen Score bewertet.

Kredit umschulden

Du kannst auch mit Deinen Kredit zu einer anderen Bank wechseln. Dabei beantragst Du einen neuen Kredit und bezahlt mit diesem Kredit den anderen – Umschuldung nennt sich das. 

Die alte Bank kann dafür eine Entschädigung verlangen, die ist aber auf 1 Prozent des noch nicht bezahlten Darlehens begrenzt. Die neue Bank kann Dich über einen Kreditwechselservice unterstützen. Dabei unterzeichnest Du eine Ablösevollmacht und Deine neue Bank wendet sich damit an den vorherigen Kreditgeber und kümmert sich um alles.

Die wichtigsten Fragen zusammengefasst

Was muss ich tun, um die Bank zu wechseln?

Dazu eröffnest Du zunächst das Girokonto bei der neuen Bank. Dann meldest Du Dich entweder mit den Daten der alten Bank bei dem Wechselservice an, der mit der neuen Bank zusammenarbeitet. Das funktioniert über eine Website oder eine App. Oder Du nutzt das Formular der gesetzlich vorgeschriebenen Wechselhilfe. 

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Was kostet ein Kontowechsel?

Als Verbraucher zahlst Du nur dann etwas für die Kontowechselhilfe, wenn Du das mit der Bank vereinbart hast. Das Entgelt muss angemessen sein und den tatsächlichen Kosten entsprechen. Es steht nicht fest, wie hoch die Gebühren sein dürfen. Falls die Banken bei der Übertragung der Daten Fehler machen oder gegen Fristen verstoßen, haften sie für mögliche Schäden.

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Wie läuft ein Kontowechsel ab?

Das Ganze ist zwar nicht schwer, macht aber Arbeit falls Du weder den Wechselservice noch die Wechselhilfe nutzt. Du musst Daueraufträge kündigen, beim neuen Girokonto wieder einrichten und alle informieren, die Geld auf Dein Girokonto überweisen oder davon abbuchen. Finanztip bietet dazu eine Checkliste (PDF) an.

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