Lohnt sich die Sondertilgung noch?

  • Wir haben am Anfang auch einen vernünftigen Puffer zurückgehalten. Der Bau an sich wurde zum Glück doch nicht viel teurer als gedacht, aber gerade sowas wie Möbel und Garten haben wir unterschätzt. Und trotzdem hatten wir noch so viel Puffer übrig, dass wir direkt im ersten Jahr die volle Sondertilgung von 17.000 ausgenutzt haben.

  • Wir haben am Anfang auch einen vernünftigen Puffer zurückgehalten. Der Bau an sich wurde zum Glück doch nicht viel teurer als gedacht, aber gerade sowas wie Möbel und Garten haben wir unterschätzt. Und trotzdem hatten wir noch so viel Puffer übrig, dass wir direkt im ersten Jahr die volle Sondertilgung von 17.000 ausgenutzt haben.

    Es ist Dein Geld und somit Deine Sache, was Du damit machst.

    Du nach Steuern mit sicheren Anlagen mehr als 1,8% Zins bekommst, dann lautet die Antwort auf diese Frage: Nein. In diesem Fall ist es finanziell günstiger, überschüssiges Geld zu höherem Zins alternativ anzulegen, ggf. auf Termin, damit es bei der Prolongation des Kredits einfließen kann.

  • Sie waren gar nicht gemeint und erst recht wollte ich Sie nicht kritisieren. So wie Sie es schildern, sind Sie ja sehr breit aufgestellt. Mehr kann man wirklich nicht machen. Ich wollte nur andere warnen, alles auf eine Karte zusetzen.

    Das ist ja auch ein guter und richtiger Punkt!



    Übrigens kommen mir Ihre Kreditrandbedingungen sehr bekannt vor. Ich habe mich aber aus nichtfinanziellen Gründen trotzdem für die maximale Tilgung entschieden.

    Auch das ist eine völlig legitime Entscheidung. Wenn man sich z.B. einfach mit weniger Schulden und möglichst schnell schrumpfendem Kredit wohler fühlt und einem das den finanziellen Nachteil wert ist, ist das völlig in Ordnung (oder man nochmal andere Gründe hat, z.B. nicht will, dass Festgeldzinsen das Einkommen erhöhen oder oder oder...). Hauptsache man trifft eine bewusste Entscheidung in Kenntnis der Vor- und Nachteile.


    Ich kann das verstehen, rein vom Gefühl her würde ich auch am liebsten alles in Sondertilgungen stecken und so schnell wie möglich abzahlen. Bevor sich die Zinswende abzeichnete, habe ich das sogar mal durchgerechnet, dass mit maximaler Ratenerhöhung und Sondertilgungen die Immobilie in 7-8 Jahren abgezahlt wäre (statt der veranschlagten 15 Jahre). Der Gedanke, schon so (vergleichsweise) "bald" schuldenfrei sein zu können, war schon verlockend. Aber bei 0,x% Darlehenszins mit Zinsbindung bis 2035 geht es bei uns eben um soviel Geld, dass es rein durch den "psychologischen Vorteil" nicht gerechtfertigt scheint, darauf zu verzichten. "Schuldenfrei-Gefühl" schön und gut, aber einen vier- bis wahrscheinlich deutlich fünfstelligen Betrag ist es mir dann doch nicht wert...

  • ggf. auf Termin, damit es bei der Prolongation des Kredits einfließen kann.

    Kann mich mit diesem Festgeld-Gedanken irgendwie noch nicht ganz anfreunden bzw. sehe den Vorteil darin noch nicht. Momentan gibt es die Möglichkeit, dauerhaft 4% aufs Tagesgeld und somit komplett flexibles Geld mitzunehmen.

    Damit habe ich dann sogar noch den Notgroschen neben der maximalen, risikofreien Rendite abgedeckt. Und wenn die Zinsen nächstes Jahr doch wieder 1-2% sinken sollten, bin ich eh wieder in dem Bereich, in dem sich nur noch Sondertilgung lohnt. Dann schöpfe ich die halt mit dem ganzen gesammelten Geld aus.

  • Das kann aber schnell vorbei sein. Und wenn die Zinsen sinken, gibt es für Festgelder auch nicht mehr so viel. Es ist natürlich beides eine Wette. Festgeld wettet darauf, dass die Zinsen in der Laufzeit wieder sinken. Tagesgeld wettet darauf, dass sie tendenziell eher steigen

  • Das kann aber schnell vorbei sein. Und wenn die Zinsen sinken, gibt es für Festgelder auch nicht mehr so viel. Es ist natürlich beides eine Wette. Festgeld wettet darauf, dass die Zinsen in der Laufzeit wieder sinken. Tagesgeld wettet darauf, dass sie tendenziell eher steigen

    Ja, ist halt die Frage in welchem Fall man sich mehr ärgern würde.

    Ich glaube ich nehme lieber diese maximale Flexibilität mit und würde mich mehr ärgern, wenn ich jetzt zu viel mit Festgeld arbeite und die Zinsen dann noch mehr steigen sehe.

    Vielleicht muss ich mich aber auch mal intensiver mit dem Thema Festgeld-Treppe beschäftigen, das ist vielleicht auch ein Kompromiss.

  • Kann mich mit diesem Festgeld-Gedanken irgendwie noch nicht ganz anfreunden bzw. sehe den Vorteil darin noch nicht.

    Wenn Du im Zusammenhang mit einem Kredit ein Zinsdifferenzgeschäft machst, ist es ausgesprochen praktisch, daß das Geld zur Verfügung steht, wenn der Kredit fällig wird und zur Prolongation ansteht.

    Momentan gibt es die Möglichkeit, dauerhaft 4% aufs Tagesgeld und somit komplett flexibles Geld mitzunehmen.

    Stimmt. Wie lange gelten diese Konditionen? Wenn Du Dir sicher bist, daß sie so lange gelten, bis Dein Kredit fällig ist, kannst Du natürlich auch Tagesgeldkonditionen mitnehmen.

    Damit habe ich dann sogar noch den Notgroschen neben der maximalen, risikofreien Rendite abgedeckt. Und wenn die Zinsen nächstes Jahr doch wieder 1-2% sinken sollten, bin ich eh wieder in dem Bereich, in dem sich nur noch Sondertilgung lohnt. Dann schöpfe ich die halt mit dem ganzen gesammelten Geld aus.

    Klar. Mach das doch so! Es gibt nicht nur einen Weg, der nach Rom führt.

  • Ja, ist halt die Frage in welchem Fall man sich mehr ärgern würde.

    Ich glaube ich nehme lieber diese maximale Flexibilität mit und würde mich mehr ärgern, wenn ich jetzt zu viel mit Festgeld arbeite und die Zinsen dann noch mehr steigen sehe.

    Vielleicht muss ich mich aber auch mal intensiver mit dem Thema Festgeld-Treppe beschäftigen, das ist vielleicht auch ein Kompromiss.

    Ein bisschen Spekulation ist immer dabei, das lässt sich nicht vermeiden.


    Wir haben im Sommer 2022 angefangen, monatlich die Differenz zwischen bisheriger und reduzierter Rate in zweijähriges Festgeld anzulegen. Damals gab es 1,7% auf zwei Jahre (Tagesgeld gab es kaum Zinsen). Wäre es rückblickend günstiger gewesen, noch zu warten und erst später anzulegen oder erstmal nur auf ein Jahr? Klar. Aber rückblickend sagt sich das immer leicht, man wusste damals nicht, wie hoch und wie schnell sich die Zinsen entwickeln würden. Und das Geld wird nächstes Jahr sukzessive wieder frei (Stichwort Festgeld-Treppe), steht dann also auch wieder zur Verfügung.


    Wenn euch Flexibilität tendenziell am wichtigsten ist, dann solltet ihr das Geld natürlich nicht komplett auf 10 Jahre festlegen. Aber ja, vielleicht gibt es einen sinnvollen Mittelweg - Festgeld-Treppe mit kürzeren Laufzeiten zum Beispiel, oder einen Teil aufs Tagesgeld, einen Teil auf kürzeres und einen Teil auf längeres Festgeld.


    Ich würde im Moment nicht darauf setzen wollen, dass die Zinsen die nächsten 10 Jahre so hoch bleiben. Und uns ist die Flexibilität nicht so wichtig, die haben wir an anderer Stelle. Deshalb haben wir zuletzt eben tatsächlich Festgeld auf 10 Jahre festgelegt. Klar, wir kommen nicht dran, aber über 5% p.a. dank Zinseszins-Effekt sind eben auch viel Geld und wir haben die Sicherheit, dass dieser Zinssatz über die nächsten 10 Jahre bleibt. Wenn es in den nächsten Jahren aber vielleicht nur noch 2% auf Festgeld gibt, profitieren wir richtig. Wenn es in einem Jahr 8% auf Festgeld gibt, wäre das natürlich doof (aber immer noch ein deutliches Plus für uns im Vergleich zu den Kreditzinsen).


    Den ersten und wichtigsten Schritt habt ihr jedenfalls schonmal gemacht - festgestellt, dass eine Sondertilgung bei langfristiger Zinsbindung mit niedrigem Zinssatz nicht unbedingt die schlaueste Version ist. ;)

  • Das kann aber schnell vorbei sein. Und wenn die Zinsen sinken, gibt es für Festgelder auch nicht mehr so viel. Es ist natürlich beides eine Wette. Festgeld wettet darauf, dass die Zinsen in der Laufzeit wieder sinken. Tagesgeld wettet darauf, dass sie tendenziell eher steigen

    Vorhersehen kann es niemand. Bzw. das, was an Fakten Stand heute bekannt ist und der Markt für die künftige Entwicklung erwartet, haben die Banken bei ihren derzeitigen Konditionen schon eingepreist. Dass diese Markterwartungen auch mal sehr deutlich daneben liegen, sieht man ja an diesem Thread - hätten die Banken nur ansatzweise geahnt, wie schnell und wie deutlich die Zinsen ab 2022 steigen würden, hätten sie 2019 und 2020 niemals Immobilienkredite mit 10- bis 20-jähriger Zinsbindung für 0,x - 1,x% vergeben.


    Im Moment ist die Erwartung wohl, dass die Zinsen jedenfalls noch bis Anfang / Mitte 2024 auf vergleichbarem Niveau zu jetzt bleiben, aber genau weiß es natürlich keiner. Und wer weiß, vielleicht geht es auch schneller wieder abwärts als gedacht.

  • Am Anfang der Finanzierung hatte man das aber vielleicht noch nicht zur Verfügung, weil es sich erst im Lauf der Finanzierungsjahre (wieder) angesammelt hat. Oder man war am Anfang der Finanzierung mit <60% Beleihungsauslauf schon im bestmöglichen Zinssatz - soll es ja auch geben. ;)

    Mag sein, ändert aber nichts an meiner Empfehlung, dieses Geld dann lieber relativ sicher anzulegen (z.B. Tagesgeld) und bei Notwendigkeit zu verwenden (Ablöse Kredit, Anschlussfinanzierung, etc.) - anstatt die Sondertilgung zu wählen.

  • ...


    Ich würde im Moment nicht darauf setzen wollen, dass die Zinsen die nächsten 10 Jahre so hoch bleiben. Und uns ist die Flexibilität nicht so wichtig, die haben wir an anderer Stelle. Deshalb haben wir zuletzt eben tatsächlich Festgeld auf 10 Jahre festgelegt. Klar, wir kommen nicht dran, aber über 5% p.a. dank Zinseszins-Effekt sind eben auch viel Geld und wir haben die Sicherheit, dass dieser Zinssatz über die nächsten 10 Jahre bleibt. Wenn es in den nächsten Jahren aber vielleicht nur noch 2% auf Festgeld gibt, profitieren wir richtig. Wenn es in einem Jahr 8% auf Festgeld gibt, wäre das natürlich doof (aber immer noch ein deutliches Plus für uns im Vergleich zu den Kreditzinsen).


    ...

    Abgesehen von der psychologischen Komponente..


    Das Geld steht einem durch die geleisteten Sondertilgungen eh nicht mehr zur Verfügung, insofern wäre ein Festgeld > 5 Jahren mit attraktiven Zinsen doch eine (sehr) gute Idee bzw. Entscheidung. Cash sollte natürlich noch vorhanden sein.


    Nach Ablauf der 10-Jahresfrist bzw. der Zinsbindung kann das Geld doch als "Sondertilgung" verwendet werden.


    Sofern sich an der Gesetzgebung und den von mir vorgetragenen Punkten nichts (gravierend) ändert.

  • Ich finde in der Diskussion wird eines noch zu wenig beachtet.


    Nicht jeder ist mit Ende der Zinsbindung auch fertig mit dem Darlehen. Wir haben zu 1,49% und zwei Darlehen finanziert. Die 4% wären natürlich selbst nach Steuern noch mehr, als wenn wir die Zinsersparnis durch die Sondertilgung gegenrechnen.

    Wir tätigen aber weiter die Sondertilgung, weil wir dann bald eines der Darlehen abbezahlt haben und uns damit die Rate des kleinen Darlehen sparen. In der derzeitigen Situation (Zwillinge, 2J, Frau auf 40% beschäftigt) haben wir das für uns als sinnvoller erachtet, dass wir uns 750€ Rate sparen, als eine eventuelle Zinsdifferenz mitzunehmen, aber noch 7 Jahre länger die Rate bedienen zu müssen.

    Wenn man rein von der Sache ausgeht, ist es natürlich logisch, dass man quasi am Ende jeden Jahres ein Festgeld bis zum Zinsablauf oder einem sonstigen Zeitpunkt abschließt. Vorteil wäre hier sogar noch, dass man mehr als die vereinbarte Sondertilgung zurücklegen kann. Bei den Sondertilgungen könnte es ja in einem Jahr mehr sein, im anderen weniger, sobald das Jahr allerdings durch ist, ist auch die Chance weg, sofern man sie nicht genutzt hat.

  • Ich finde in der Diskussion wird eines noch zu wenig beachtet.


    Nicht jeder ist mit Ende der Zinsbindung auch fertig mit dem Darlehen. Wir haben zu 1,49% und zwei Darlehen finanziert. Die 4% wären natürlich selbst nach Steuern noch mehr, als wenn wir die Zinsersparnis durch die Sondertilgung gegenrechnen.

    Wir tätigen aber weiter die Sondertilgung, weil wir dann bald eines der Darlehen abbezahlt haben und uns damit die Rate des kleinen Darlehen sparen. In der derzeitigen Situation (Zwillinge, 2J, Frau auf 40% beschäftigt) haben wir das für uns als sinnvoller erachtet, dass wir uns 750€ Rate sparen, als eine eventuelle Zinsdifferenz mitzunehmen, aber noch 7 Jahre länger die Rate bedienen zu müssen.

    Wenn man rein von der Sache ausgeht, ist es natürlich logisch, dass man quasi am Ende jeden Jahres ein Festgeld bis zum Zinsablauf oder einem sonstigen Zeitpunkt abschließt. Vorteil wäre hier sogar noch, dass man mehr als die vereinbarte Sondertilgung zurücklegen kann. Bei den Sondertilgungen könnte es ja in einem Jahr mehr sein, im anderen weniger, sobald das Jahr allerdings durch ist, ist auch die Chance weg, sofern man sie nicht genutzt hat.

    Aber zum Ende der Zinsbindungsfrist kann ich doch regelmäßig auch ganz oder teilweise tilgen, z. B. mit Geld, das nicht für Sondertilgungen verwendet wurde, sondern für ein Zinsdifferenzgeschäft.

  • Aber zum Ende der Zinsbindungsfrist kann ich doch regelmäßig auch ganz oder teilweise tilgen, z. B. mit Geld, das nicht für Sondertilgungen verwendet wurde, sondern für ein Zinsdifferenzgeschäft.

    Das stimmt, aber ich vermute, der Punkt ist, dass man mit Sondertilgungen ggf. schon vor Ende der Zinsbindungsfrist (oder auch schon vor Ablauf der 10,5 Jahre, nach denen man ohnehin beliebig tilgen kann) fertig ist und dann die Rate wegfällt.


    Beispiel (völlig fiktive Zahlen, keine Ahnung, ob das rechnerisch Sinn ergibt):

    250.000 EUR Bankkredit, Zinsbindung 20 Jahre, Rate 1500 EUR

    100.000 EUR KfW-Kredit, Zinsbindung 10 Jahre, Rate 500 EUR


    Wenn man jetzt noch einen der alten KfW-Kredite hat, bei denen man beliebig sondertilgen kann, und man mittels Sondertilgungen den KfW-Kredit schon nach 7 Jahren erledigt hat, fallen nach 7 Jahre 500 EUR Rate weg (und nicht erst nach 10 Jahren). Man hat also mehr Liquidität im Monat.


    Wahrscheinlich könnte man die Sondertilgungen dann auch die 7 Jahre lieber anlegen, und sich dann die letzten 3 Jahre das Geld "selbst auszahlen", hätte ein ähnliches Ergebnis und man würde die Rendite mitnehmen. Ich kann aber verstehen, dass es sich psychologisch besser anfühlt, nach 7 Jahren einfach fertig zu sein.

  • Okay, den Gedankengang kann ich nachvollziehen.

  • die Rate wegfällt.

    Wobei das natürlich Töpfchendenken ist. Ob ich jetzt durch Sondertilgungen den Kredit vorzeitig abzahle oder durch Anlage statt Tilgung ein Vermögen aufbaue, das (mit Verzehr) einen äquivalenten Cashflow generieren kann, ist linke und rechte Tasche. Mit dem Vermögen steht man hier sogar noch besser da, weil die Rendite höher ist.

  • Wobei das natürlich Töpfchendenken ist. Ob ich jetzt durch Sondertilgungen den Kredit vorzeitig abzahle oder durch Anlage statt Tilgung ein Vermögen aufbaue, das (mit Verzehr) einen äquivalenten Cashflow generieren kann, ist linke und rechte Tasche. Mit dem Vermögen steht man hier sogar noch besser da, weil die Rendite höher ist.

    Ja, aber... ...debt free scream... ...!

    Da geht es eher um die psychologische Schiene, würde ich meinen.

  • "Einfach endlich fertig" kann ich schon nachvollziehen, andererseits ist es bei unserem Kredit und bei unseren Rahmenbedingung völlig utopisch, schon in 6 (Sonderkündigungsrecht) oder in 11 Jahren (Ablauf Zinsbindung) fertig zu sein. Wir werden also auf jeden Fall eine Anschlussfinanzierung brauchen und das Ziel ist es bis dahin schlicht, möglichst viel Eigenkapital aufgebaut zu haben, um das Zinsänderungsrisiko bei der Anschlussfinanzierung möglichst klein zu halten.

  • Nicht jeder ist mit Ende der Zinsbindung auch fertig mit dem Darlehen.

    Andersherum: Die Mehrzahl der Hypothekendarlehensnehmer ist am Ende der Zinsbindung nicht "fertig" mit ihrem Darlehen.

    Wir haben zu 1,49% und zwei Darlehen finanziert. Die 4% wären natürlich selbst nach Steuern noch mehr, als wenn wir die Zinsersparnis durch die Sondertilgung gegenrechnen.

    Eben.

    Wir tätigen aber weiter die Sondertilgung, weil wir dann bald eines der Darlehen abbezahlt haben und uns damit die Rate des kleinen Darlehen sparen.

    Das steht Dir frei.


    Niemand ist gezwungen, eine für ihn günstige finanzielle Gelegenheit wahrzunehmen.

    Für manche Leute ist die Psychologie wichtiger als die Mathematik.

    In der derzeitigen Situation ... haben wir das für uns als sinnvoller erachtet, dass wir uns 750€ Rate sparen, als eine eventuelle Zinsdifferenz mitzunehmen, aber noch 7 Jahre länger die Rate bedienen zu müssen.

    Bei den genannten Zahlen stellst Du Dich mit dem Zinsdifferenzgeschäft etwa 1,5% günstiger als mit der Tilgung des Darlehens. Üblicherweise sind Hypothekendarlehen nicht so ausgelegt, daß sie am Ende der Zinsbindungsfrist getilgt sind. Will ein Darlehensnehmer das doch erreichen, muß er ganz erhebliche Sondertilgungen leisten.


    Wenn Du die gleichen Beträge parallel ansparst, würdest Du in der gleichen Zeit ein ganz erhebliches Guthaben ansparen, das nach den 7 Jahren locker reicht, das Darlehen abzulösen.


    Übrigens: Die Bank freut sich sehr, so niedrig verzinstes Geld vorzeitig zurückzubekommen.

    Wenn man rein von der Sache ausgeht, ist es natürlich logisch, dass man quasi am Ende jeden Jahres ein Festgeld bis zum Zinsablauf oder einem sonstigen Zeitpunkt abschließt. Vorteil wäre hier sogar noch, dass man mehr als die vereinbarte Sondertilgung zurücklegen kann. Bei den Sondertilgungen könnte es ja in einem Jahr mehr sein, im anderen weniger, sobald das Jahr allerdings durch ist, ist auch die Chance weg, sofern man sie nicht genutzt hat.

    Wie auch immer: Wer beim aktuellen Zinsniveau ein Darlehen mit 1,5% Zins sondertilgt, statt das dafür vorgesehene Geld parallel zu vielleicht 4% anlegt, läßt schlichtweg Geld liegen.


    Aber das ist schließlich Dein Geld, das darfst Du handhaben, wie Du es willst.


    Was wurde jetzt in der Diskussion zu wenig beachtet? Daß für Dich Psychologie mehr zählt als Mathematik?