Finanzen in Euren 60ern: Was sind Eure Erfahrungen, Fehler & Tipps?

  • Dazu ein Beispiel, vor über 30 Jahren war ich in Kanada mit einer Secondary School Lehrerin liiert und damals stand u.a. im Lehrplan der Gebrauch und die Benutzung einer Kreditkarte.

    Im Gegensatz dazu war, wie mein Vorschreiber schon anmerkte, das bei uns in der Schule noch kein Thema!

  • Welche Erfahrungen und Besonderheiten habt Ihr bei Euren Finanzen in Euren 60ern erlebt?

    Habt Ihr Fehler gemacht, vor denen Ihr andere warnen möchtet? Habt Ihr Tipps, worauf man beim Geld in diesem Alter besonders achten sollte?

    Die Antwort wird jetzt zwar nicht ganz im Sinne der Fragestellung ausfallen, aber ich möchte sie trotzdem geben. Schon etwas vor meinem 60. begann die Finanzkrise. Mein Arbeitgeber war im Auge des Orkans. Da war meine Hauptsorge nicht, wie ich mein Geld anlege, sondern wie es mir gelingt, bis zum planmäßigen Renteneintritt weiter Einnahmen aus Berufstätigkeit zu erzielen. Letztendlich ist es glücklich ausgegangen.


    Die Lehre: Die wenigsten werden so viel Geld verdienen oder erben, dass sie sich ab ca. 50 in einen Vorruhestand verabschieden können. Die Sicherung des Erwerbseinkommens bis zur Rente ist m.E. noch einen Tick wichtiger als die Anlage des dadurch eingenommenen Geldes. Bei der Geldanlage ab ca. 60 braucht man nur keinen richtig großen Fehler machen. Das letzte Prozent Rendite ist nicht so wichtig. Zu den Details kann ich mich nur Sovereign anschließen.


    Gruß Pumphut

  • Man kann nur dann mit 50-60 in Rente gehen - lebt man nicht alleine und hat nicht seine eigene Rente als einzige Einkommensquelle ...

    Hier bei uns lautet im Umfeld seit Jahren die Devise "ich weiß gar nicht wohin mit meiner vielen Kohle, du armes Schwein musst immer noch ..."

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank an Finanztip für dieses Thema.

    In Sachen Finanzen geht es in jeder Lebensdekade weiter.

    Danke, dass Sie darauf aufmerksam machen.


    Finanzbildung für die nächste Generation.

    Es ist spannend zu sehen wie sie diskutieren und Ideen aufnehmen und ihre eigenen Fehler machen.

    Also darüber mit ihnen aktiv sprechen.

    (Finanzbildung).


    Nicht den Fehler machen zu wenige ETFs zu haben.

    Mit 67 wird nicht alles Kapital gebraucht.


    Prüfen welche Kapital Renten- und Lebensversicherungen nun verkauft werden sollten.


    Spätestens jetzt alles noch einfacher halten.


    LG

  • Das war in etwa so mein Plan ab Mitte 50, davor habe ich mir ehrlich keine größeren Gedanken gemacht. Jetzt bin ich damit zufrieden, vielleicht erbe ich noch etwas, aber das brauche ich tatsächlich nicht und hoffe, dass meine Mutter noch lange gesund von ihren Ersparten gut leben kann.

    Das ist doch schon, wenn sich das alles so organisch ergibt. :thumbup:

  • Auch ganz wichtig bei Ehepartnern, dass BEIDE über Finanzdinge Bescheid wissen und Zugang zu ihrem jeweiligen eigenen und dem gemeinsamen Vermögen haben (auch ganz praktisch - wissen was es überhaupt gibt, wie das Geld angelegt ist, wo die Zugangsdaten sind usw...). Es ist, glaube ich, gar nicht so unüblich, dass ein Ehepartner "die Finanzen" komplett alleine regelt. Wenn der dann mal ausfällt (und da reicht ja ggf. schon ein längerer Krankenhausaufenthalt, von so Dingen wie Todesfall oder beginnender Demenz ganz zu schweigen), steht der andere doof da

    Volle Zustimmung.

    Bei uns sind die finanziellen Themen auch eher einseitig verteilt. Aber ich führe eine Übersichts-Liste über alle Anlagen, Versicherungen, Verträge, Mitgliedschaften, Abos etc., die mehrfach im Jahr aktualisiert wird.

    Es erstaunt mich selbst immer wieder, wie lang die Liste ist ... trotz diverser Vereinfachungen.

  • Bin auch Mitte 60 - und möchte einfach mal klare Aussagen bekommen, auf welche "Durchschnittsrente" sich laufend bezogen wird. Brutto oder Netto. Mal so, mal so. Es nervt.

    […]

    Willkommen im Club 😉 Ich gehe bei den Angaben immer vom Brutto aus. In einigen Statistiken wird der Begriff „Rentenzahlbetrag“ verwendet. Darunter verstehe ich den Betrag, den die GRV auszahlt; der muss ja dann noch versteuert werden, wenn er bei einem ledigen Rentner jährlich mehr als 15.412,00 € beträgt, wenn ich das richtig verstanden habe.

  • Meist steht da nur "Rente" - und das kann eben Brutto oder Netto sein. Mal heißt es, der Durchschnitt sei um die 1.450€, jetzt waren es angeblich durchschnittlich mehr als 2.100€. Aber eben nie konkret ob Auszahlbetrag oder Brutto damit gemeint war (aber natürlich sehen gewisse Zahlen deutlich besser aus :-)) - Pluspunkt hier: keine Anhebung der SV-Abzüge ab März. Kann aber 2025 wieder ganz anders aussehen.

    Mich ärgert grad der Aufschrei der Gewerkschaften - weil Heil vorgeschlagen hatte, dass man auch nach Erreichen der Altersrente weiter arbeiten kann, dann aber keine Steuern und Abzüge anfallen für den Verdienst. Gleichzeitig wird gejammert über fehlende Fachkräfte und dass die Boomer ja viel zu viel Rente kassieren und viel zu lange leben werden ...

  • Wieviel Steuern dann bezahlt werden müssen, ist der GRV doch gar nicht bekannt. Hängt ja erheblich von den sonstigen Einnahmen ab.

    Deswegen wird ja auch keine Steuer einbehalten und abgeführt, die Steuerdaten sind nicht bekannt.


    Den Aufstand möchte ich nicht erleben, wenn Rentenversicherung anfängt "vorsichtshalber" Steuern von der Rente automatisiert ans Finanzamt abzuführen. =O

  • Für mich wäre es eigentlich systemlogisch, wenn die GRV die Rente versteuern würde, wie jeder Arbeitgeber mein Gehalt. Aber der Aufwand für GRV, Finanzämter und Rentner (die dann fast alle eine Steuererklärung machen müssten) wäre wohl immens.

  • Für mich wäre es eigentlich systemlogisch, wenn die GRV die Rente versteuern würde, wie jeder Arbeitgeber mein Gehalt. Aber der Aufwand für GRV, Finanzämter und Rentner (die dann fast alle eine Steuererklärung machen müssten) wäre wohl immens.

    Machbar wäre das wohl, man müsste sich nur dürfen trauen. ;)

  • Um wieder auf die Frage von LeoG zurück zu kommen.

    In den 60'er sollte man sich ehrlich und ideologiefrei die Frage stellen, wie man sich das selbstbestimmte Leben im Alter vorstellt. Insbesondere die eigene Wohnsituation betreffend.

    Braucht es überhaupt noch die eigene Immobilie (z.B. Haus mit Garten), wo die Kinder aus dem Haus sind?

    Ist die eigene Immobilie überhaupt so gestaltet (z.B. barrierefrei), dass ich auch in höherem Alter problemlos dort Leben kann?

    Ist die Umgebung altersgerecht gestaltet (ÖPNV, Versorgung mit Lebensmitteln, ärztliche Versorgung, Kulturangebot, usw.)

    Habe ich später auch die finanziellen Mittel um die Immobilie dauerhaft in Schuss halten zu können (z.B. Garten, Reinigung, Schönheitsreparaturen, Renovierung).

    Haben die Kinder überhaupt ein Interesse daran später einmal eine Immobilie zu erben?


    Ich erlebe es gerade selbst, wie die Folgen aussehen da meine Eltern nie loslassen konnten. Jetzt, nach dem Tod meines Vaters fällt mir mit der Immobilie meiner Eltern immer mehr Arbeit zu, da meine Mutter es allein nicht mehr schafft.

    Ich muss mich daher aus der Ferne um immer mehr Dinge kümmern (z.B. Handwerker beauftragen, usw.). Um so ärgerlicher, da wir Kinder den Eltern bereits von vielen vielen Jahren dazu geraten habe die Immobilie aufzugeben und sich lieber eine schöne Wohnung in einer betreuten Wohnanlage zu suchen.

  • Aber die Rente wird doch Brutto ausbezahlt. Wieviel Steuern dann bezahlt werden müssen, ist der GRV doch gar nicht bekannt. Hängt ja erheblich von den sonstigen Einnahmen ab.

    Die Rente wird Brutto ausgerechnet, dann wird der KV- und PV Betrag abgezogen, eventuell noch Kirchensteuer, und dann der verbleibende Betrag als Nettorente ausbezahlt!

  • Die Rente wird Brutto ausgerechnet, dann wird der KV- und PV Betrag abgezogen, eventuell noch Kirchensteuer, und dann der verbleibende Betrag als Nettorente ausbezahlt!

    Wie das?

    KV- und PV-Beiträge gerne, das klappt wohl.

    Aber Kirchensteuer? Die beträgt X% der Einkommenssteuer. Wie soll die DRV die denn ermitteln?

  • Ich bin selbst auch noch etwas von diesem Alter entfernt, aber was ich bei Eltern/Schwiegereltern, älteren Kollegen etc. sehe:

    Man lässt sein Geld bei nach wie vor bei 0,1% Zinsen auf einem Sparkassenkonto liegen, weil man diesem ganzen Online Banking nicht traut

  • Meist steht da nur "Rente" - und das kann eben Brutto oder Netto sein. Mal heißt es, der Durchschnitt sei um die 1.450€, jetzt waren es angeblich durchschnittlich mehr als 2.100€.

    […]

    Gleichzeitig wird gejammert über fehlende Fachkräfte und dass die Boomer ja viel zu viel Rente kassieren und viel zu lange leben werden ...

    1. Eine Durschnittsrente von 2.100,00 € aus der GRV? Das ist eher aus dem Reich der Sagen:


    https://horizon65.com/de/faq/g…%20oder%200%2C5%20Prozent.


    2. Renten sind keine Almosen und fehlende Fachkräfte sind ein hausgemachtes Problem.