hohe Summe in ETF investieren

  • Hallo,


    ich bin neu in diesem Forum aber ich beschäftige mich bereits seit längerer Zeit mit dem Thema Finanzen, anlegen & investieren.


    Ich habe bereits ein Depot, eine ganz nette Summe im MSCI World (thesaurierend), Sicherheitsreserve, BUV etc.

    Alles läuft ganz gut. Mein Gehalt ist ebenfalls ausreichend und monatlich läuft auch noch ein ETF Sparplan.

    Bei Renteneintritt würde ich mir die auch eine betriebliche Altersvorsorge auszahlen lassen, alles okay.


    Nun bekomme ich in den nächste Wochen eine größere Summe aus einem Immobilienverkauf auf mein Konto.

    Gemäß meines Alters (53) würde ich 50% konservativ als Sicherheitsbaustein in Tagesgeld und Festgeld anlegen,

    den Rest wollte ich in ETFs investieren.


    Meine Frage an Euch ist: was sollte man beachten, wenn größere Beträge in ETF`s investiert werden?

    Meine Strategie ist ganz klar Buy&Hold + Core Satelite.

    Also läuft das so auf einen hohen 5 stelligen oder kleinen Sechsstelleigen Betrag hinaus.

    Welche Fallen lauern da und was könnte man falsch machen?

    (Abgesehen natürlich von der voliatilität, Börsencrash etc.)

    Ich meine rein von der Transaktion her?

    Vielen Lieben Dank für eure Ideen im voraus!

  • svenja147

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Der Ablauf der Transaktion ist doch nicht anders, ob Du 5 Fondsanteile kaufst oder 500.

    Ich würde vermutlich etwas genauer bei den aktuellen Kursen an den unterschiedlichen Börsen hinschauen und Limit nicht vergessen. Ebenso auf eine vernünftige Handelszeit achten.

  • GeldEsel0815:

    Ich habe bereits ein Depot, eine ganz nette Summe im MSCI World (thesaurierend), Sicherheitsreserve, BUV etc.


    Alles läuft ganz gut. Mein Gehalt ist ebenfalls ausreichend und monatlich läuft auch noch ein ETF Sparplan.


    Bei Renteneintritt würde ich mir die auch eine betriebliche Altersvorsorge auszahlen lassen, alles okay.


    Nun bekomme ich in den nächste Wochen eine größere Summe aus einem Immobilienverkauf auf mein Konto. Gemäß meines Alters (53) würde ich 50% konservativ als Sicherheitsbaustein in Tagesgeld und Festgeld anlegen, den Rest wollte ich in ETFs investieren.


    Geldanlage ist immer individuell. Stell Deine Bilanz zusammen und triff dann die Entscheidung. Gerade heute habe ich einen Beitrag gelesen, daß Amerikaner im Rahmen ihrer 401k-Programme deutlich höher in Aktien gehen als Deutsche. Aus meiner Sicht muß man nicht allein deswegen in "Sicherheit" machen, weil man 53 ist. Das muß aber jeder selber wissen.


    Mit Deiner Rente hast Du keine Wahl, die ist immer "Sicherheitsbaustein", die deckt, wenn Du sie dereinst bekommst, Deine Grundbedürfnisse ab. Warum willst Du von Deinem frei verfügbaren Vermögen auch noch "Sicherheitsbausteine" anlegen?


    Meine Frage an Euch ist: was sollte man beachten, wenn größere Beträge in ETF`s investiert werden?


    Nichts spezielles. Während der Börsenzeiten kaufen, da ist der Spread geringer. Wenn Dir eine Einmalanlage zu spitzig erscheint, kauf in kleineren Tranchen.


    Meine Strategie ist ganz klar Buy&Hold + Core Satelite.


    Das erste mache ich auch so, vom zweiten halte ich nichts, mache es auch nicht so.


    Also läuft das so auf einen hohen 5 stelligen oder kleinen sechsstelligen Betrag hinaus.


    Zum Vergleich: 2000 € Monatsrente sind etwa 500 T€ wert. Das ist ein zumindest mittlerer sechstelliger Betrag.


    Welche Fallen lauern da und was könnte man falsch machen?

    (Abgesehen natürlich von der Volatilität, Börsencrash etc.)

    Ich meine rein von der Transaktion her?


    Man macht das selten, ist ein etwas komisches Gefühl, wenn man 50.000 oder 100.000 € eingibt.


    Habe ich aber trotzdem schonmal gemacht. Als Privatanleger kauft man immer zum Tageshöchstkurs und verkauft zum Tagestiefstkurs. Man nennt das "Murphy's Law". Damit muß man leben, das ist einfach so. Einen Tag später hast Du das vergessen. :)

  • Hallo Zuammen,

    vielen Dank für Euren Input!


    An Achim habe ich eine paar fragen:

    "Geldanlage ist immer individuell. Stell Deine Bilanz zusammen und triff dann die Entscheidung. Gerade heute habe ich einen Beitrag gelesen, daß Amerikaner im Rahmen ihrer 401k-Programme deutlich höher in Aktien gehen als Deutsche. Aus meiner Sicht muß man nicht allein deswegen in "Sicherheit" machen, weil man 53 ist. Das muß aber jeder selber wissen."
    Ich befürchte ich bin bezüglich dieses 401k Programms nicht ganz im Bilde aber es würde mich trotzdem interessieren warum Du so argumentierst?



    "Mit Deiner Rente hast Du keine Wahl, die ist immer "Sicherheitsbaustein", die deckt, wenn Du sie dereinst bekommst, Deine Grundbedürfnisse ab. Warum willst Du von Deinem frei verfügbaren Vermögen auch noch "Sicherheitsbausteine" anlegen?"
    Das mit dem Sicherheitsbaustein fußt auf folgender Überlegung:


    - In meinem jungen Jahren habe ich bei weitem nicht so gut verdient wie momentan. Daher wird meine voraussichtliche Rente bei weitem nicht ausreichen um meinen Lebensstandard auch nur annähernd zu halten. Rentenlücke und wie man die berechnet mal an dieser Stelle außer acht gelassen.

    Daher war meine Überlegung die Sicherheitsreserve für den Notfall zu behalten falls kurz vor meinem Renteneintritt der Markt crasht und meine ETF anteile dann x Jahre brauchen um sich zu erholen.

    Ist das so unrealistisch oder bin ich einfach nur pessimistisch? :)





  • Daher war meine Überlegung die Sicherheitsreserve für den Notfall zu behalten falls kurz vor meinem Renteneintritt der Markt crasht und meine ETF anteile dann x Jahre brauchen um sich zu erholen.

    Ist das so unrealistisch oder bin ich einfach nur pessimistisch? :)

    Nein, das ist absolut nicht unrealistisch oder falsch.

    Die Frage ist aber, ob man bereits jetzt (> 10 Jahre vor der Rente) bereits eine Sicherheitsreserve benötigt.

    Ich bin im gleichen Alter und investiere aktuell sehr stark weiter in mein ETF-Depot. Mit 60 bekomme ich dann meine alte Kapitallebensversicherung ausgezahlt. Das ist dann mein Sicherheitspolster für einen Aktiencrash, wenn es mit 63 in Rente (mit Abschlag) geht.

    Bis dahin gebe ich auf jedem Fall weiter Vollgas in Sachen Depot besparen.


    Evtl. reicht es Dir ja auch, wenn Du z.B. 5 Jahre vor der Rente anfängst nur noch in TG zu sparen um Deine Sicherheitsreserve bis zum Rentenbeginn aufzubauen?

  • GeldEsel0815: Es würde mich interessieren warum Du so argumentierst?


    Wer Geld anlegen will, braucht Information, namentlich einen Überblick darüber, was er bereits hat. Der Durchschnittsdeutsche hat ja ab Lebensalter 18 nur ein einziges Sparziel: Er spart für die Altersvorsorge. Bei der Erstellung der Vermögensbilanz wird allerdings regelmäßig der in den meisten Fällen größte Posten nicht aufgeführt, nämlich die Anwartschaft auf Alterseinkommen, in den meisten Fällen die gesetzliche Rente. Auch eventuelles Wohneigentum taucht in der Vermögensbilanz nicht auf. Dort erscheint regelmäßig lediglich nur das frei investierbare Geldvermögen, und bei diesem wiederum gilt "Sicherheit" als oberstes Gebot.


    Die Deutschen sind bis hinauf in die Regierung unglaublich verliebt in Nominalwerte. Da haben sie 10.000 € in einen miserabel rentierlichen Riestervertrag gesteckt und bekommen nun nach 20 Jahren genau 10.000 € zurück. Darüber sind sie glücklich, denn sie haben ja "ihr Geld" ungeschmälert zurückbekommen. Daß in diesen 20 Jahren die Inflation einen Gutteil der Kaufkraft gefressen hat, wollen sie nicht sehen.


    Man kann davon ausgehen, daß man mit festverzinslichen Anlagen die Kaufkraft nicht erhalten kann. Die hocherstrebte Sicherheit erweist sich bei Licht besehen als sicherer Kaufkraftverlust.


    Du bist mit Deinen 53 Jahren jünger als Du denkst. Fast 15 Jahre Berufstätigkeit hast Du noch vor Dir und dann etwa 20 Jahre Ruhestand. Willst Du Dein Geld im Ruhestand selbst verrenten, legst Du sinnvollerweise nochmal 5 Jahre drauf (die Lebensversicherungsgesellschaften tun das übrigens auch). Es wäre schließlich unpraktisch, daß Dein Geld aus ist, Du aber noch quietschfidel bist. Das Geld, das Du mit 80 zu verzehren gedenkst, kann noch 30 Jahre liegen, womit ein zwischenzeitlicher Börseneinbruch kompensierbar sein sollte. Das Geld, was Du im Laufe von 20 Jahren im Ruhestand verbrauchen willst, muß ja nicht mit dem Glockenschlag des Renteneintritts ultrasicher in der Schublade liegen.


    Ich bin sehr davon überzeugt, daß man die Kaufkraft allenfalls mit einer Anlage an der Börse erhalten kann, ggf. erwirtschaftet man so auch noch einen Gewinn. Aber Börsenanlagen schwanken halt, oft nach oben, nach unten geht aber halt auch.


    Weil ich mit meiner verpflichtenden Altersvorsorge zwangsläufig "Sicherheitsbausteine" aufbauen muß (bei denen unklar ist, ob sie auch nur die Kaufkraft erhalten), werde ich nicht auch noch mein frei verfügbares Vermögen in "Sicherheitsbausteine" stecken.


    Neulich hat einer zaghaft angefragt, ob er es wohl riskieren könne, 5000 € in einen Aktien-ETF zu stecken. Ein Arbeitskollege habe ihm das geraten, damit könne er mehr erwirtschaften als mit seinen Festgeldern. Nun suche er einen ETF, der ihm mindestens 1% mehr Ertrag garantiere als sein Festgeld. Seine diesbezügliche Suche wird vergeblich sein. Er hat zwar eine gute Chance auf eine deutlich höhere Rendite, aber eine Garantie gibt es an der Börse halt nicht.


    Wer mit einer viertel bis halben Million Rentenanwartschaft im Rücken das große Zittern bekommt, wenn er schlichte 5000 € an der Börse investieren soll, der läßt sinnvollerweise die Finger davon, ganz abgesehen davon, daß selbst bei erfreulicher Börsenentwicklung der Mehrertrag eines so kleinen Teils des Vermögens unbedeutend ist.


    So sehe ich das, so handhabe ich das mit meinem eigenen Geld (und habe es nicht bereut).


    Jeder legt sein eigenes Geld selber an, und wer das Bedürfnis nach "Sicherheitsbausteinen" hat, soll sich welche kaufen.

  • GeldEsel0815: Es würde mich interessieren warum Du so argumentierst?


    Der Durchschnittsdeutsche hat ja ab Lebensalter 18 nur ein einziges Sparziel: Er spart für die Altersvorsorge. Bei der Erstellung der Vermögensbilanz wird allerdings regelmäßig der in den meisten Fällen größte Posten nicht aufgeführt, nämlich die Anwartschaft auf Alterseinkommen, in den meisten Fällen die gesetzliche Rente. Auch eventuelles Wohneigentum taucht in der Vermögensbilanz nicht auf. Dort erscheint regelmäßig lediglich nur das frei investierbare Geldvermögen, und bei diesem wiederum gilt "Sicherheit" als oberstes Gebot.

    Ich finde es immer wieder erstaunlich wieviel Achim Weiss über den Durchschnittsdeutschen weiß und wie wenige ich davon anscheinend kenne.

  • Hallo GeldEsel0815 und willkommen im FT Forum, entscheidend ist wann du wieviel von deinem Ersparten brauchst. Alles was in 10 besser 15 Jahren erst gebraucht wird kann in weltweite ETFs investiert werden um damit Rendite zu erwirtschaften. Der Sicherheitsbaustein sollte genau das Gegenteil bewirken, nämlich das Geld zu verwalten was bis dahin vorhersehbar oder auch nicht vorhersehbar gebraucht wird. Nun kann man als Fremder nicht einschätzen, welche Summen dein Sicherheitsbaustein beinhalten sollte, das ist sehr individuell.

  • itschytoo

    Er sagte "Der Durchschnittsdeutsche" - also einer.

    Ausserdem "Der Durchschnittsdeutsche hat ja ab Lebensalter 18 ..." - also ist dieser konkrete Durchschnittsdeutsche noch keine 18 Jahre alt, sonst hätte da gestanden "Der Durchschnittsdeutsche hat seit Lebensalter 18 ...".


    :P

  • Moin zusammen,


    Danke für Eure Beiträge.

    Hat mir geholfen. Ich glaube ich werde meine "Sicherheitsreserve" tatsächlich auf 3-6 Monatsgehäter im Tagesgeldkonto reduzieren und einen größeren Anteil in die ETF´s packen.

  • Und wenn du einen (großen) Einmalkauf tätigst am besten ca. 1700Uhr, da die Europäischen und Amerikanischen Börsen gleichzeitig offen haben, größte Liquidität am Markt, kleinere Spreads.

  • Dort erscheint regelmäßig lediglich nur das frei investierbare Geldvermögen, und bei diesem wiederum gilt "Sicherheit" als oberstes Gebot.

    Also ich kann Achim Weiss nur zustimmen. Wenn ich in meinem persönlichen Umfeld den 360 Grad Blick wage, sehe ich auch sehr viel übertriebenes Sicherheitsdenken. Meistens eine Kombination aus niedrig verzinstem Cash, Kapitallebensversicherungen mit schlechter Rendite sowie viel "Sachwerte". Und Börse ist Casino. Und wenn Aktien dann meistens im Fonds- und/oder Versicherungsmantel.

    Ich glaube ich werde meine "Sicherheitsreserve" tatsächlich auf 3-6 Monatsgehäter im Tagesgeldkonto reduzieren und einen größeren Anteil in die ETF´s packen.

    Ich selbst bin in ähnlichem Alter wie du GeldEsel0815 und habe eine sehr hohe Aktienquote die ich auch bis kurz vor dem Rentenalter beibehalten werde. Aufgrund der Sichtweise, auch Werte wie den auf heute abgezinsten Rentenanspruch oder die selbstbewohnte Immobilie mit in die Bilanz einzuberechnen, habe ich kürzlich die Aktienquote sogar noch erhöht. Zu Beginn der Entnahmephase bzw. sehr wenige Jahre vorher werde ich diese dann schrittweise etwas, aber nicht massiv reduzieren um das Renditereihenfolgerisiko zu reduzieren.

  • Ich ... habe eine sehr hohe Aktienquote, die ich auch bis kurz vor dem Rentenalter beibehalten werde. ... Zu Beginn der Entnahmephase bzw. sehr wenige Jahre vorher werde ich diese dann schrittweise etwas, aber nicht massiv reduzieren, um das Renditereihenfolgerisiko zu reduzieren.

    Was planst Du dann?


    Manche Leute wollen sich einen Cash-Puffer von etwa 5 Jahresentnahmen aufbauen. Das kann man machen. Man könnte dazu beispielsweise die Rente vorzeitig in Anspruch nehmen ("Rente für langjährig Versicherte"), wenn das dann noch geht. Das schafft einem ein Zusatzeinkommen, das man auf die hohe Kante legen könnte. Damit kann man ganz elegant die "Sicherheitsbausteine" erhöhen.


    Nach meiner aktuellen Planung werde ich ein Alterseinkommen beziehen, das meinem jetzigen Einkommen abzüglich meiner regelmäßigen Sparrate entspricht. Heißt: Ich höre dann mit dem Sparen auf und habe gleich viel Geld zur Verfügung wie jetzt. Kapitalerträge (die ich bisher nicht entnommen, sondern beim Kapital gelassen habe) und eventuelle Entnahmen kämen oben drauf.


    Ich habe also keinen Grund, einen Börseneinbruch zu fürchten.

  • Was planst Du dann?


    Manche Leute wollen sich einen Cash-Puffer von etwa 5 Jahresentnahmen aufbauen.

    Mit der detaillierten Ausgestaltung bin ich noch in der Findungsphase. Die Frage dabei ist, wie man "Cash-Puffer" definiert. Ich habe den Eindruck, dass diese Thematik weiterhin durch die Niedrigzinsphase der letzen Jahre geprägt ist. Die wieder attraktiveren Zinsen auf "Fixed Income", sprich Anleihen bieten hier ja wieder mehr Möglichkeiten. Vermutlich werde ich tatsächlich "Rente für langjährig Versicherte" in Anspruch nehmen und ca. 3-4 Jahre vor Rentenbeginn die Aktienquote schrittweise auf ca. 75-80% (noch offen, hängt etwas von der Marktentwicklung in dieser Zeit ab) reduzieren und in Festverzinsliche (Euro Staatsanleihen) umschichten. Das ist für mich aber kein Cash-Puffer im Sinne von Tagesgeld oder Girokonto, sondern dient rein der Reduzierung des Renditereihenfolgerisikos an den Aktienmärkten. Ich will insbesondere das Risiko eines brutalen Crashs in Folge eines "Schwarzer-Schwan Ereignisses" kurz nach Beginn der Entnahmephase reduzieren. Die Festverzinslichen verhalten sich in einer solchen Situation hoffentlich gering korrelierend zu den einbrechenden Aktienmärkten, bringen aber Rendite auf oder leicht oberhalb der Inflation.

    Aber egal ob ein Crash kommt oder nicht, der Anleihen-Teil wird dann in wenigen Jahren abgebaut. Denn was ich nicht verbrauche wird vererbt, und damit verlängert der Anlagehorizont sich wieder um Jahrzehnte. Ich habe nur Thesaurierer und werde immer tranchenweise ETFs aus dem Depot verkaufen und in einen Cash-Puffer in Tagesgeld/Girokonto für ca. 6-12 Monate stecken aus dem ich konsumiere. Das ist zumindest der grobe Plan Stand heute.

    Man kann es aber zusammenfassen mit "In allen Lebensphasen immer so viel Aktien wie möglich, und nicht mehr Sicherheit als nötig". Die zu hohe Sicherheitsdenke und Angst vor Verlusten mit Aktien ist meistens der Kardinalfehler. Und um wieder ein wenig zu der Eingangsfrage desThreads zurückzukommen: die Höhe des Aktienanteils ist massgeblich entscheidend, und weniger welche Aktien bzw. welche ETFs/Indizes. Natürlich immer unter der Voraussetzung einer hinreichenden Diversifizierung.

  • Moin zusammen,


    Danke für Eure Beiträge.

    Hat mir geholfen. Ich glaube ich werde meine "Sicherheitsreserve" tatsächlich auf 3-6 Monatsgehäter im Tagesgeldkonto reduzieren und einen größeren Anteil in die ETF´s packen.


    Warum eigentlich in thesaurierende ETFs? Gibt es ein bestimmtes Ziel, was du noch für den Ruhestand ansparst? Sonst kannst du einen Großteil des Geldes auch in ausschüttende ETFs stecken.

  • ...

    Ich will insbesondere das Risiko eines brutalen Crashs in Folge eines "Schwarzer-Schwan Ereignisses" kurz nach Beginn der Entnahmephase reduzieren. Die Festverzinslichen verhalten sich in einer solchen Situation hoffentlich gering korrelierend zu den einbrechenden Aktienmärkten, bringen aber Rendite auf oder leicht oberhalb der Inflation.

    Aber egal ob ein Crash kommt oder nicht, der Anleihen-Teil wird dann in wenigen Jahren abgebaut. Denn was ich nicht verbrauche wird vererbt, und damit verlängert der Anlagehorizont sich wieder um Jahrzehnte. Ich habe nur Thesaurierer und werde immer tranchenweise ETFs aus dem Depot verkaufen und in einen Cash-Puffer in Tagesgeld/Girokonto für ca. 6-12 Monate stecken aus dem ich konsumiere. Das ist zumindest der grobe Plan Stand heute.

    ...

    Da nicht hervorgeht ob du dann wirklich (neben festen Einkommen wie Rente o.ä.) unbedingt auf Entnahme aus deinem Depot angewiesen bist, halte ich das für etwas optimistisch.

    Wenn es richtig knallt dann braucht man wohl nicht auf Rendite von festverzinslichen bauen. Und beim schwarzen Schwan steht vielleicht sogar die ein oder andere Währung in frage.


    Ich denke wenn man ernsthaft auf ersparte Mittel angewiesen ist (also feste Einkünfte reichen auch mit Einschränkungen nicht) dann fährt man gut ein paar Jahre Cash in der Hinterhand zu haben und verzichtet lieber auf ein wenig Rendite.


    Also wenn man geplant hat mtl. 2000€ zu seinen Einkünften aus seinem Depot zu entnehmen (um gut zu leben) und würde aber min. 500€ mtl. brauchen um über die Runden zu kommen,

    dann sollte man mindestens für 5 Jahre die 500€ + einen Puffer flüssig haben.

  • Da nicht hervorgeht ob du dann wirklich (neben festen Einkommen wie Rente o.ä.) unbedingt auf Entnahme aus deinem Depot angewiesen bist, halte ich das für etwas optimistisch.

    Wenn es richtig knallt dann braucht man wohl nicht auf Rendite von festverzinslichen bauen. Und beim schwarzen Schwan steht vielleicht sogar die ein oder andere Währung in frage.

    ja, guter Punkt. Wir sind in einer recht komfortablen Situation. Zwei überdurchschnittliche Renten, abbezahltes Einfamilienhaus, etc. Zusammen mit den Entnahmen aus dem Depot, selbst wenn dieses aufgrund von Marktturbulenzen temporär an Wert verliert, kommen wir damit gut über die Runden. Insofern muss jeder für sich selbst definieren welches Risiko er eingehen kann und will. Nicht nur rational, sondern auch emotional. Ich nehme für mich eine Phase wie bspw. während der Finanzkrise ab 2007/2008 zu Beginn der Entnahmephase als Worst Case Szenario an. Zusammen mit Artikel 3 des Rheinischen Grundgesetztes "Et hätt noch immer not jejange" genügt mir dann die beschriebene Strategie. Das ist für mich in meiner/unserer Situation eine vernünftige und ausreichende Abwägung von Chancen und Risiken. Wenn jemand auf die Entnahmen zur Sicherung des Grundbedarfes angewiesen ist, sieht das natürlich anders aus.


    Ich bin aber einfach kein Freund übertriebener Absicherung. Ich würde mich eher als eine Art "rationaler Optimist" bezeichnen. Ich hab jedenfalls kein Prepper-Notfallpaket im Keller ^^ Mit der übertriebenen Sicherheitsdenke vieler hierzulande verdienen die Versicherungen und Banken gutes Geld. Wer immer nur ängstlich die Bettdecke über den Kopf zieht und sich vorm schwarzen Schwan fürchtet, der verpasst eben auch die 100 weissen Schwäne. Es gilt, hier ein vernünftiges Maß an Sicherheit zu finden. Das was ich oben beschreibe ist mein Maß an Sicherheit in meiner Situation, mit dem ich mich wohl fühle. Ich habe aber auch bereits den 87er Crash mitgemacht, bin also etwas abgehärtet was den emotionalen Teil eines Börsencrashs angeht ;)