Rente mit 63

  • Du klingst frustriert. Das tut mir leid. Es ist wirklich nicht leicht, gerade auch mit der Gerechtigkeit. Die von Dir beschriebene Problematik ist bekannt und ist ja auch gerade der Hintergrund der Regelungen für (besonders) langjährig Versicherte. Es kommt ja noch hinzu, dass diese Menschen nicht selten in einfachen Positionen geblieben sind und nie Karriere gemacht haben, so dass trotz vieler Beitragsjahre auch keine gewaltigen Einzahlungen erfolgten.


    Ich kenne auch Gegenbeispiele wie z.B. nach Hauptschule Ausbildung ab 15 und dann 50 Jahre Zugehörigkeit in diesem Großunternehmen der Energieindustrie mit Karriere bis zur Abteilungsleitung. Das am Ende waren viele Rentenpunkte. Eine super Betriebsrente kommt da noch dazu. Aber das sind wenige Fälle. Der stark erhöhte Mindestlohn wird irgendwann auch auf die Renten durchschlagen, aber das dauert noch ein paar Jährchen. Bei vielen Frauen ist es noch blöder mit den Teilzeitphasen nach den Kindern oder auch sonst und den generell schlechter bezahlten "Frauenjobs". Ich kann aber auch Geschichten von Selbstständigen erzählen, die immer frei entscheiden konnten, wie sie ihre Altersvorsorge optimal angepasst und renditestark für sich regeln...

    Es geht ums Prinzip und das ist ganz einfach, eine Rente muss erwirtschaftet werden, nach 45 Jahren sollte gut sein Punkt. Das dies hier nicht ankommt ist mir klar, da wohl die allermeisten hier nicht nach 9 Klasse Volkschule in eine Ausbildung gegangen sind. Die 60 er und höchsten bis mitte 70er Jahrgänge betrifft das teilweise noch, betone teilweise. 80% vieler und heutige jüngere Generation kommt sowieso auf keine 45 Jahre. aber alle meinen mit 64 in Rente gehen zu können...


    Ich bin im großen und ganzen mit der Rente zufrieden, da ich in meinem Beruf bis dato, immer gut verdient habe, sowie dementsprechend halbwegs Gute Beiträge gezahlt. Ein guter Fach -Handwerker ein Leben lang kriegt ne Rente wo mit zu leben geht, wenn er sich was aufgebaut hat, aber das hat weniger mit dem zu tun. Ich verabschiede mich und wünsche allen ne Gute Zeit

  • ist jetzt vielleicht jetzt ein bisschen am Thema vorbei, aber wer möchte denn allen ernstes tapfer bis (aktuell) 67 arbeiten gehen? Da muss entweder die Arbeit unglaublich viel Spass machen oder man hat noch viele finanzielle Verpflichtungen. Bei mir in der Firma werden Abfindungsprogramme usw gefahren um die teuren alten Mitarbeiter vor das Drehkreuz zu bewegen... und da schlagen viele zu. Warum auch nicht? Wenn die Begleitumstände es erlauben nimmt jeder gerne die Option und sagt vorzeitig "Tschüss". Aktuell wird ein 58zig-jähriger Kollege noch 3 Monate arbeiten und dann wars das. Ich gönns ihm. Er hat keine finanziellen Verpflichtungen mehr und kann es sich leisten. Ich persönlich habe auch vor irgendwann gegen 60 meinen Spindinhalt in einen Müllbeutel zu verfrachten. Die Frage ist nur, ob ich jetzt zusätzlich viel Arbeitszeit in ein betriebliches Langzeitkonto anspare oder es anders zustande bringen werde.... mal schaun. Mir ist momentan irgendwie meine Freizeit wichtiger als pro Woche 2,5 Std in das Langzeitkonto einzuzahlen, obwohl das wahrscheinlich die bessere Wahl wäre, wenn man früher aus der Firma ausscheiden möchte. Zusätzlich könnte ich auch die Gratifikation und Weihnachtsgeld in das Langzeitkonto ballern, wo ich mir dann überlege, was da effektiver ist: Dort irgendwie Verzinst und bezuschusst einzahlen oder doch die Mittel privat anzulegen um den Kapitalstock zu erhöhen.

    Bin mir da unschlüssig.

  • Das ist kein Quark. Mache ich mit meinen beiden Kids. Die Minijoben incl. Rentenzahlung seit 13 und bekommen Riesterprämie + 2 VL Prämien und vor allem sammeln Rentenmonate.

    Kurze Rückfrage:

    Du schreibst "Mache ich...". Deine Kids sind aber nicht bei Dir "angestellt"? Oder geht das?

  • Um da eine Rendite zu rechnen und mit einer selbst organisierten Anlage zu vergleichen, müsste man wissen, wie da verzinst und bezuschusst wird.

    Vor allem müsste man erstmal wissen, ob man überhaupt Alt genug wird, um später etwas vom Langzeitkonto zu haben. :/

    An wen geht das Guthaben des 'Kontos', wenn man vorzeitig verstirbt?

    Wenn ich jetzt Geld investiere kann ich das wenigstens meinem Partner/Kinder vererben.

  • Durch § 7e SGB IV ist eine Insolvenzsicherung vorgeschrieben. Hieraus resultieren Pflichten des Arbeitgebers, Wertguthaben insolvenzsicher anzulegen. Sanktionen bei Nichteinhaltung sind gesetzlich aber nicht vorgesehen.

    Die Praxis hat gezeigt, dass Unternehmer entweder keine Sicherungsmaßnahmen treffen, weil sie selbst nicht an eine Pleite glaubten oder aber die gewählten Lösungen haben sich im Nachhinein als untauglich und nicht insolvenzsicher erwiesen.

  • Vor allem müsste man erstmal wissen, ob man überhaupt Alt genug wird, um später etwas vom Langzeitkonto zu haben. :/

    [...]

    Genau, das dachte ich auch: woher weiss man, dass man bis 67 gesundheitlich durchhält, um dann mehr Rente zu bekommen, weil man ja länger gearbeitet hat als andere und die letzten 2 Jahre nochmal richtig was bringen für die Rente?


    Wer früher stirbt ist länger tot...

  • Man weiß es nicht. Was ist besser? Tot mit zu viel Geld oder lebendig mit zu wenig. Lebendig mit zu wenig Geld ist blöd, so viel weiß man. Für das erste kenne ich keine Erfahrungsberichte.

    Es ging hier meine ich um die Option sich ein Lebensarbeitszeitkonto aufzubauen. Also jetzt auf Geld (Stunden) zu verzichten um dann später früher in den Ruhestand gehen zu können.

    In diesem Fall dürfte also der monetäre Hintergrund eher zweitranging sein.

    Die Frage die man stellen darf, was passiert im Falle des vorzeitigen Ablebens mit dem angesparten Zeitkonto?


    Ich will mich ja auch mit 63 in den Unruhestand verabschieden und werde mir das voraussichtlich mit einer um 20% geringeren Bruttorente erkaufen (vs. Rente mit 67). Ich arbeite aktuell daran, dass die geringere Rente keine spürbaren finanziellen Auswirkungen auf meinen Unruhestand hat.

    Wenn ich aber mit 61 oder 62 in Gras beißen sollte, kann sich meine Partnerin dann zumindest irgendwann noch an dem angesparten Vermögen erfreuen.

  • Geht komplett an der Realität vorbei....


    man sieht früh mit arbeiten anfangen mussten hier nicht wirklich viel.... ;)


    Aber ok, dies soll hier ja kein Gerechtigkeits -Debatte sein, die die ab 1964 geboren sind haben eh die Arschkarte gezogen - also richtig wählen dann regen sie sich wenigstens auf... ;) :D :D


    Da Ernst sagt Adios und schöner Sommer und EZB macht Morgen 0,25% runter, doof hatte ich aber schon letzten Sommer befürchtet das es ein kurzes Aufflackern gibt

  • Habe gerade einen interessanten Beitrag im Radio gehört, laut einer Umfrage/Studie haben über 80% der 63-70 Jährigen nicht mit so großen Einschnitten mit Rentenbeginn gerechnet. Upps da fehlen wohl intensive Informationen, da scheint die jährliche Renteninformation wohl am Ziel vorbei zu gehen, oder man rechnet es sich einfach zu schön. Das so viele so naiv an die Sache herangehen habe ich nicht erwartet.

  • Habe gerade einen interessanten Beitrag im Radio gehört, laut einer Umfrage/Studie haben über 80% der 63-70 Jährigen nicht mit so großen Einschnitten mit Rentenbeginn gerechnet. Upps da fehlen wohl intensive Informationen, da scheint die jährliche Renteninformation wohl am Ziel vorbei zu gehen, oder man rechnet es sich einfach zu schön. Das so viele so naiv an die Sache herangehen habe ich nicht erwartet.

    Welche Studie ist das?
    Ich fand die jährliche Renteninformation mit Ist-Stand und fiktivem Stand zu Rentenbeginn hinreichend aussagekräftig.

  • Habe gerade einen interessanten Beitrag im Radio gehört, laut einer Umfrage/Studie haben über 80% der 63-70 Jährigen nicht mit so großen Einschnitten mit Rentenbeginn gerechnet. Upps da fehlen wohl intensive Informationen, da scheint die jährliche Renteninformation wohl am Ziel vorbei zu gehen, oder man rechnet es sich einfach zu schön. Das so viele so naiv an die Sache herangehen habe ich nicht erwartet.

    So ist es, da viele während der Arbeitszeit sich da keine Gedanken macht - dies passiert mir nicht mit ende 50 er aber kenne einige meiner in etwa Jahrgänge die nicht mal die Renten Infos die man ab 55 bekommt, anguckt.