Mieten oder Kaufen

  • Ich hab mal ne grundlegende frage. Was ist denm eurer meinung nach besser für die lebensqualität. Mieten oder kaufen. Stehe aktuell an dem punkt, das ich ausziehen will aber nicht weiss ob wieder auf miete oder haus kaufen/renovieren/sanieren oder komplett neu bauen.Bin da irgendwie unentschlossen. Eigentum ist doch besser

  • Das ist immer eine persönliche Entscheidung, abhängig von etlichen Faktoren.

    Ich würde Eigentum bevorzugen, sofern die Umstände es erlauben.


    Wenn man eine Immobilie abbezahlt hat, ist das sehr angenehm. Rücklagen für Renovierungen etc. muss man natürlich trotzdem bilden. Niemand kann einem kündigen.


    Klar muss man sich dann um alles selbst kümmern. Aber ist ein Vermieter, der nicht in die Puschen kommt, besser?

  • Ich hab mal ne grundlegende frage. Was ist denm eurer meinung nach besser für die lebensqualität. Mieten oder kaufen. Stehe aktuell an dem punkt, das ich ausziehen will aber nicht weiss ob wieder auf miete oder haus kaufen/renovieren/sanieren oder komplett neu bauen.Bin da irgendwie unentschlossen. Eigentum ist doch besser

    Kommt zum einen immer auf den individuellen Einzelfall an und ist zum anderen auch immer eine Melange aus einer Konsum-/Lebensstil- sowie Finanzentscheidung.


    Da sind Dutzende von grundlegenden Konstellationen möglich.


    Um nur einige ganz wenige Beispiele zu nennen:


    Nicht selten ist die Immobilie, in der man gerne wohnen würde auf dem Mietmarkt gar nicht vorhanden oder wird zumindest nur ganz selten angeboten.


    Andererseits ergibt es wenig Sinn in Deutschland (hohe Transaktionskosten beim Immobilienkauf) eine Immobilie zu erwerben, wenn man nicht mit hoher Sicherheit weiß, längere Zeit oder bestenfalls ganz langfristig an diesem Stand- bzw. Wohnort zu bleiben.


    Eine Immobilie zur Eigennutzung an einem strukturschwachen Standort ist aus rein finanzieller Sicht meist ein eher gewagtes Unterfangen - will man da aber gerne nett wohnen und auch dauerhaft bleiben, kann das trotzdem eine Überlegung wert sein.


    Für konsumfreudige und wankelmütige Protagonisten kann der Zwangsspareffekt (via Tilgungsanteil in der Annuität) hilfreich ein - wer diszipliniert und über Jahrzehnte in Aktien investiert, dürfte rein finanziell gesehen aber besser fahren. In einem Aktiendepot kann man aber mit seiner Familie wiederum nicht wohnen ...


    Eine Immobilie ist - für einen Großteil der Durchschnittsbürger - unbestreitbar ein Klumpenrisiko. Für manche ein ganz wesentlicher Punkt. Für andere in der Abwägung eher nicht.


    Manche können mit hohen Schulden gut leben und schlafen - andere wieder nicht.


    Mache empfinden auch die monatliche Kreditrate der Immobilienfinanzierung als tatsächliche und/oder psychologische Last. Andere nicht.


    Andererseits ist Wohnen für die allermeisten nicht optional sprich irgendwie "wohnen" muß jeder und auch eine Miete ist eine Art der monatlichen Dauerschuld-Verpflichtung (zumal Mieten in der Regel perspektivisch eher steigen - eine Kreditrate für einen Immobilienkredit kann man über Jahrzehnte oder sogar die gesamte Laufzeit fixieren; real betrachtet sinkt schon inflationsbedingt der Wert der Rate immer weiter ab).


    Manche sind sehr flexibel und ziehen auch gerne mal um - andere eher nicht (da ist dann beispielsweise eine Eigenbedarfskündigung als Mieter eine eher unangenehme Angelegenheit)


    Etc. pp.


    Es sind aber manchmal auch ganz private Gründe entscheidend. Ein Bekannter hatte den (in unserer Gegend) teuren Kauf eines Hauses mit Garten mal so begründet: "Aus meiner Sicht Quark aber happy wife, happy life" ...



    Von Pauschalempfehlungen halte ich bei dem Thema - wie übrigens bei den meisten anderen Finanzthemen - eher wenig bis nix.


    Bei "Beratungen" in dem Kontext (meist de facto eher Verkaufsgespräche - mit Banken, Maklern, Bauträgern usw.) ist eine gewisse Vorsicht geboten. Man sollte vorab selbst klären, was man will und wie ungefähr das vertretbare Budget aussieht und auch recherchieren, was man dafür in etwa an Immobilie erwarten kann. Und ob man das dann wirklich realisieren will und kann.



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.



    Dir gute Gedanken und ebensolche Entscheidungen

  • Das ist immer eine persönliche Entscheidung, abhängig von etlichen Faktoren.

    Ja, allerdings...


    - Wie will man wohnen? Freistehendes Einfamilienhaus auf dem Land, Wohnung mitten in der Großstadt oder irgendwas dazwischen?


    - Wie ist für diese Art zu wohnen der Miet- und Kaufmarkt am gewünschten Ort? Wenn es dort z.B. Einfamilienhäuser nur zu kaufen, aber nicht zu mieten gibt, bleibt nur Hauskauf (oder Mietwohnung).


    - Wie flexibel will man sein beim Wohnort? Steht fest, dass man die nächsten Jahre bis Jahrzehnte am selben Ort bleiben wird (Arbeitsplatz, Kinder, Partner/in und dessen/deren Arbeitsplatz usw...)?


    - Wie sind die Immobilienkaufpreise im Vergleich zu Mieten am gewünschten Ort? Was kann man sich mit dem verfügbaren Budget an Miete oder Kauf leisten?


    - Wie ist die Lebens- und Familiensituation? Mit Baby/Kleinkind zieht es einen vielleicht eher zum Einfamilienhaus mit Garten, kurz vor der Rente vielleicht eher in eine pflegeleichte barrierefreie Wohnung in der Stadt - auch hier, wie gut sind die betreffenden Immobilien als Miet- oder Kaufobjekt verfügbar?


    Grundsätzliche Vorteile beim Kaufen (egal wo und was):

    - keine Gefahr der Eigenbedarfskündigung

    - bei Annuitätendarlehen mit Zinsbindung bis zur Volltilgung keine Erhöhung der "Miete" über die Jahre (anders als bei einer Mietwohnung)

    - Einfluss auf die Ausstattung und Bausubstanz (im gekauften Einfamilienhaus zu 100%, aber auch in einer Eigentumswohnung zumindest im Rahmen der WEG)


    Grundsätzliche Vorteile beim Mieten (egal wo und was):

    - Flexibilität, bei Bedarf kann man sich auch kurzfristig vergrößern/verkleinern oder den Wohnort wechseln (z.B. bei Arbeitgeberwechsel)

    - Instandhaltungskosten trägt der Vermieter, keine bösen Überraschungen mit sehr hohen Beträgen (Heizung kaputt - eine neue kostet leider 30.000 EUR)

  • Sovereign könnte ich mich bei dir melden wenn ich mein standpunkt soweit geklärt habe und paar fragen dazu hätte?

    Nur zu. Wenn ich helfen kann, mache ich das gerne. Bin allerdings nicht ständig hier präsent und zwischendurch immer mal unterwegs. Melde mich aber auf jeden Fall zurück.


    Dir gute Gedanken und ebensolche Finanzentscheidungen !

  • Andererseits ergibt es wenig Sinn in Deutschland (hohe Transaktionskosten beim Immobilienkauf) eine Immobilie zu erwerben, wenn man nicht mit hoher Sicherheit weiß, längere Zeit oder bestenfalls ganz langfristig an diesem Stand- bzw. Wohnort zu bleiben.

    Generell ist es natürlich nicht verboten, eine Immobilie, die man ursprünglich zum Eigenbedarf gekauft hat, später zu vermieten. Dafür ist es sehr vorteilhaft, wenn die Region und Lage gut sind, und das Objekt dem Massengeschmack entspricht, sprich gut vermietbar ist. Großes, teures Objekt in strukturschwacher Gegend eher ungünstig.

  • Buchtipp zur Ausgangsfrage des Threads: "Kaufen oder Mieten – Wie Sie für sich die richtige Entscheidung treffen" von Gerd Kommer, gerne bei Interesse dann auch das Buch zur Immobilienfinanzierung für Selbstnutzer. Die Summen, die man durch solche Ratgeber spart, lassen sich kaum mit dem Buchpreis aufwiegen. Infos hier: https://gerd-kommer.de/buecher/


    Mein persönliches Fazit: Auf jeden Fall kaufen, am besten günstig! ;) Wir hatten hier vor 5 Jahren eine Kaufpreis-Miet-Relation von etwa 19. Das war in Verbindung mit den damaligen Zinskonditionen (0,5-0,8%) ein absoluter No-Brainer und ich bereue es keine Sekunde! Bauen würde ich mir bei den aktuellen Bauspreisen extrem gut überlegen bzw. durchrechnen. Da sind die Zahlen aktuell ziemlich ernüchternd...

  • Buchtipp zur Ausgangsfrage des Threads: "Kaufen oder Mieten – Wie Sie für sich die richtige Entscheidung treffen" von Gerd Kommer

    Das Buch mußte ich sozusagen vor vielen Jahren (war damals m. W. sogar die Erstausgabe) mal lesen, weil mich jemand dringend darum gebeten hatte. Halte ich - trotz fraglos vieler guter Aspekte - nicht unbedingt für eine völlig objektiv-neutrale Herangehensweise an das Thema.

    gerne bei Interesse dann auch das Buch zur Immobilienfinanzierung für Selbstnutzer.

    Dazu vermag ich nix zu sagen, da ich dieses Buch nicht gelesen habe. Wichtig scheint mir aber generell (gerade für Selbstnutzer), daß bei einer Immobilienfinanzierung nicht nur auf die Kondition sondern auch die Konstruktion geachtet werden sollte.

    Mein persönliches Fazit: Auf jeden Fall kaufen, am besten günstig!

    Die Betonung würde ich dabei auf das "persönlich" legen. Es spielen so viele objektive aber auch subjektive Parameter bei dem Thema eine Rolle, daß kaum allgemein verbindliche Aussagen möglich sind.



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Die Betonung würde ich dabei auf das "persönlich" legen. Es spielen so viele objektive aber auch subjektive Parameter bei dem Thema eine Rolle, daß kaum allgemein verbindliche Aussagen möglich sind.

    Definitiv "persönlich"! Ich würde nur argumentieren, dass ab einem gewissen Grad von passenden Rahmenbedingungen oder viel mehr passenden Kennzahlen, sich eine deutliche Tendenz in die eine oder andere Richtung abzeichnen dürfte. Selbst ein Immobilien-Skeptiker, der später nicht Vermieter sein möchte, wäre mit der Immobilie hier über relativ kurze Zeiträume wie 5-8 Jahre sehr gut gefahren, selbst im Fall eines steuerpflichtigen Weiterverkaufs unter 10 Jahren. Bei einem Kaufpreis-Miet-Verhältnis von 19 ist die Bruttomietrendite über 5%. Wenn ich davon dann 0,5% Zinsen abziehe und z.B. 4% Tilgung mit der Bank vereinbare, bleibe ich mit der Rate bei einer gewaltigen Tilgung unter dem, was ich hier woanders an Miete zahlen müsste. Ich war und bin der Meinung, dass eine Entscheidung gegen einen solchen Wohnungskauf fast egal von welcher Warte aus betrachtet geradezu hirnrissig gewesen wäre. So viel Vermögensaufbau statt Mietzahlung in so kurzer Zeit wäre mir bei praktisch keiner anderen Option möglich gewesen. Und ich bin jetzt nach rund 8 Jahren mit der gesamten Finanzierung durch und hab den gesamten Wohnungswert an Vermögen aufgebaut. Letztlich waren der Zeitpunkt und das Preis- bzw. Zinsniveau zu diesem Zeitpunkt pures Glück. Aber ich würde mich heute sowas von in den Allerwertesten beißen, wenn ich unter den gegebenen Bedingungen nicht "pro Kauf" votiert hätte.


    Daher: Seid vielleicht etwas weniger sentimental bei der Kiste und rechnet einfach durch, ob sichs eben rechnet! Das Kaufpreis-Miet-Verhältnis bzw. die Mietrendite sind dabei m.E. die unromantischen aber relevanten Zahlen... ;)

  • Ich habe Freunde, z.B. aus dem osteuropäischen Raum, da hat Immobilienbesitz noch eine ganz andere Bedeutung.

    Da ist man erst erwachsen/angekommen/"ein gemachter Mann", wenn man Immobilienbesitz hat.

    Das ist also eine Mentalitätsfrage und auch wenn sich das nicht rational erklären lassen kann, wenn Deine Peer-Group so denkt, kann das evtl. auch für eine Immobilie sprechen.


    Etwas ähnliches gibt es ja beim Autobesitz. Da machen auch viele einiges dran fest.

  • Ich habe Freunde, z.B. aus dem osteuropäischen Raum, da hat Immobilienbesitz noch eine ganz andere Bedeutung.

    Das gilt auch für den angelsächsischen Raum (frei nach dem Motto "My Home is my Castle")

    Da ist man erst erwachsen/angekommen/"ein gemachter Mann", wenn man Immobilienbesitz hat.

    In Asien gibt es einige Länder da kommt es nicht ganz selten erst zur Heirat, wenn (in der Regel der Mann) mit Wohneigentum aufwarten kann. Das scheint auf die Braut (aber auch die dort nicht ganz unwesentlichen Brauteltern und deren Haltung zum Bräutigam) eine tendenziell eher überzeugende Wirkung auszustrahlen ...

    Das ist also eine Mentalitätsfrage und auch wenn sich das nicht rational erklären lassen kann ...

    Zum einen ist das sicherlich auch eine Mentalitätsfrage. Zum anderen gibt es aber auch eine ganz rationale Erklärung, warum es in machen Ländern Wohneigentumsquoten von 60, 70, 80 oder noch mehr Prozent hat: Es gibt dort schlicht nicht so einen gut sortieren Mietmarkt mit noch dazu vermutlich einem der am weitesten ausgebauten Regelungen den Mieterschutz betreffend.


    Dazu kommt: Im internationalen Vergleich ist das Wohnen als Mieter hierzulande nicht nur bestens geschützt sondern auch eher noch recht günstig. Dazu muß man nicht nach New York, London oder Paris usw. oder gar nach Monaco reisen, um das zu erkennen. Das reicht beispielsweise ein Trip nach Irland, wo Freunde für eine nette aber "normale" 4 Zimmer-Wohnung mit Balkon in guter Citylage Dublins 5.500 € plus NK plus 175 € für die Garage zahlen.



    Nur meine persönliche Sicht basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Hi,


    ich beschlagnahme mal den Thread auch für mein Anliegen.


    Auch ich war gerade in der Situation, das wir bauen wollten. Das ganze Projekt wird wohl daran scheitern, dass die Preise für Grundstücke einfach zu hoch sind und die bessere Hälfte nicht außerhalb Berlins leben möchte. Es ist auch nicht unbedingt ein "Problem". Aber man muss das ganze dann realistisch zur Rente aufsatteln :)


    Also bin ich nun bei der Überlegung, was am Ende besser ist. Die meisten Rechner die ich besucht habe berechnen bei solchen vergleichen ja gerne nur 25 Jahre. Natürlich kann man die Länge oft ändern, aber da zahlt man meistens schon keinen Kredit mehr und ich weiß nicht, wie die Rechner sowas einrechnen.


    Meine Ausgangslage:
    Miete 1.400

    EK: 50.000

    Hauskauf inkl. Nebenkosten: 500.000

    Tilgung: 2.400;


    Die Werte sind erst einmal annahmen.


    Beim deutschen Mietmarkt steigen die Mieten ja, sofern man immer in der selben Wohnung bleibt, nicht so schnell an. Ich weiß gerade nicht, was pro Jahr überhaupt möglich wäre (Berlin), rechne aber nicht mir hohen Werten. Natürlich kann ich auch falsch liegen.


    Der Gedanke wäre nun, dass man das Delta von 1.000 in einen ETF steckt (oder direkt Aktien kauft). Das selbe würde ich mit dem Eigenkapital von 50.000 machen. Nach 25 Jahren des Sparens müsste der Wert so hoch sein, dass die Ausschüttungen quasi den Unterschied zwischen Miete / Eigentum decken.


    Das müsste ich am besten ausrechnen. Am besten mit einem guten Renditerechner, der Aktien, ETFs beachtet, die ich mir aussuchen würde und aufgrund der Vergangenheit eine vorsichtige Prognose für die Zukunft errechnet. Klar, diese Werte sind nicht 100% sicher, aber ist die Immobilie auch nicht. Ich will nur innere Ruhe haben, wenn ich wirklich nicht kaufen würde ;)


    Welche Rechner kennt Ihr zufällig, die mir da helfen könnten?

    Was für Gedanken habt ihr so?


    Glückliche Umstände sind gerade nicht in Sicht ;)


    Danke!

  • Das kann doch jeder einfache Zins oder ETF Rechner:

    Angenommener Zinssatz 5%

    Anfangskapital 50k

    Monatsrate 1k

    Endkapital 605k vor Steuern


    Je nachdem wie man den Aktienmarkt einschätz kann man einen höheren oder niedrigeren Zinssatz wählen. Garantie gibt es aber keine.


    Auch ist ja nicht bekannt, was die Immobilie nach 25 Jahren wert ist. Könnten 100k aber auch eine Mio sein.

  • Vorab und ganz punktuell

    und die bessere Hälfte nicht außerhalb Berlins leben möchte.

    Von den diversen Aspekten (inkl. Imponderabilien wohlgemerkt), die in dem Themenkreis "Mieten versus Kaufen" eine Rolle spielen, gehört der Aspekt "Happy Wife - Happy Life" - nach den Erfahrungen in meinem Umfeld - in manchen Fällen übrigens nicht zu den unbedeutendsten. Das aber nur am Rande.

    Also bin ich nun bei der Überlegung, was am Ende besser ist. Die meisten Rechner ...

    Welche Rechner kennt Ihr zufällig, die mir da helfen könnten? ...

    Was für Gedanken habt ihr so? ...

    Aus meiner Sicht ist das Thema immer eine Melange aus Lebensstil/Konsum-Entscheidung einerseits und Finanzentscheidung (ggf. in Verbindung mit der Altersvorsorge bzw. Ruhestandsplanung) andererseits. Mit im Einzelfall (sehr) unterschiedlicher Gewichtung.


    Da es dabei aber - in aller Regel - um sehr lange Zeiträume geht, sind die Unwägbarkeiten schlicht enorm. Zum einen schon die rein subjektive Seite betreffend (wie Familienplanung, Trennung, Scheidung, berufliche Flexibilität bzw. Mobilität, Arbeitslosigkeit etc. pp.) aber auch die objektive Seite betreffend (Inflation, Zinsentwicklung, wirtschaftliche Entwicklung des Landes, Entwicklung der Mikrolage, Entwicklung der Immobilienpreise, steuerliche Rahmenbedingungen etc. pp).


    Es reicht bei den Annahmen/Prognosen an einer oder zwei dieser Stellschrauben zu drehen - und die Ergebnisse sehen (ganz) anders aus.


    Nur aus dem Bauch heraus: Das Eigenkapital von lediglich 50.000 € scheint mir eher knapp bemessen (nur 10% vom avisierten Gesamtkaufpreis).


    Zu Deinem Alter, Einkommen usw. habe ich beim Überfliegen des Beitrages keine Info gesehen ...


    Wenn Du sicher bist

    Der Gedanke wäre nun, dass man das Delta von 1.000 in einen ETF steckt (oder direkt Aktien kauft).

    eine solche Strategie über mehrere Jahrzehnte (mit Dynamisierung sprich wachsendendes Einkommen = wachsende Sparquote und ohne den Zwangsspareffekt eines Immobilienkredits) durchzuhalten, könnte das - jedenfalls auf den ersten Blick - die einfachere, flexiblere und von der reinen Rendite her lukrativere Strategie sein (die noch dazu ohne sechsstellige Verschuldung auskommt).


    Wenn das (Eigentum, Eigenheim, Bauen) allerdings ein Lebenstraum ist ... oder gilt "Happy Life, Happy Life ... oder ...


    Eine Glaskugel habe aber natürlich auch ich nicht.


    Apropos zu Deinem Berlin: Kann mich noch gut erinnern, wie manche in den 80er und 90er Jahren nach Berlin gezogen sind, auch weil das Wohnen (Mieten, Kaufen) da spottbillig war. Jedenfalls im Vergleich zu anderen Städten. Da konnte man teilweise für 5 oder 6 DM pro qm mieten und/oder auch sehr günstig kaufen. Die letzte beiden mir bekannte Fälle (2023): Da betrug die Miete für eine schöne und moderne 4 ZKBB in guter Lage 19 € pro qm kalt - und der Preis für ein halbwegs nettes freistehendes EFH (auch "nur" Kleinmachnow und noch ein bißchen bis ordentlich was zu renovieren) mit nicht ganz winzigem Grundstück über eine Mio. €.


    Wie kann oder soll man das auch nur halbwegs zuverlässig 20, 30 oder noch mehr Jahre zuvor "ausrechnen" bzw. "antizipieren ... ?



    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.



    Dir gute Gedanken und ebensolche Lebensstil und/oder Finanzentscheidungen !

  • Ja, das ganze soll das Thema für mich zum Abschluss nur bringen. Letztendlich bin ich jetzt tauch fein damit, das das mit der Miete so bleibt. Ich bin knapp ü40 und habe noch 25 Jahre vor mir (ca.). Bezahlbar war es, da auch Gespräche geführt wurden.


    Happy Wife, Happy Life Gilt leider für jedes Thema :D

    Aber dann muss man manchmal schon etwas nachhelfen.


    Und ja, deine Beispiel und diese Absurden Preise sind das, was das ganze so kompliziert machen.

    Kleiner Hinweis, der vergessen wurde. Zur zeit sind wir in einer 3Z- Wohnung und haben zwei Kinder. Junge und Mädchen. Sprich irgendwann muss das angepasst werden. Entweder hier umbauen, wenn es geht oder neue Wohnung suchen und entsprechende neue Miete zahlen...


    Danke dennoch für Eure Gedanken.

  • Auch ich war gerade in der Situation, dass wir bauen wollten. Das ganze Projekt wird wohl daran scheitern, dass die Preise für Grundstücke einfach zu hoch sind und die bessere Hälfte nicht außerhalb Berlins leben möchte.

    Die Entscheidung "bauen/kaufen oder mieten" hängt nicht an einem einzigen Kriterium.

    Es ist auch nicht unbedingt ein "Problem". Aber man muss das ganze dann realistisch zur Rente aufsatteln :)

    Was soll das bedeuten?

    Also bin ich nun bei der Überlegung, was am Ende besser ist.

    Das läßt sich mit einem Rechner aus dem Internet nicht erfassen.

    Kaltmiete oder Warmmiete? Wenn Warmmiete, kommen bei Deiner Hausrate noch Nebenkosten dazu. Wie sieht es mit der Entfernung zu den Arbeitsplätzen aus? Vielleicht dann zwei Autos statt einem? Fahrzeit zum Arbeitsplatz? Keine Fahrt nötig, da dauernd Home-Office? Stabilität der Arbeitsplätze?

    Beim deutschen Mietmarkt steigen die Mieten ja, sofern man immer in derselben Wohnung bleibt, nicht so schnell an.

    3 Zimmer sind für eine Familie mit 2 Kindern (m/w) wenig, wenn die Kinder in die Pubertät kommen. Vielleicht kannst Du ja eine kleine Nachbarwohnung dazunehmen. Ich habe mal in einem Haus gewohnt, in dem diese Option vom Architekten bereits vorgesehen war.

    Der Gedanke wäre nun, dass man das Delta von 1.000 in einen ETF steckt (oder direkt Aktien kauft). Dasselbe würde ich mit dem Eigenkapital von 50.000 machen. Nach 25 Jahren des Sparens müsste der Wert so hoch sein, dass die Ausschüttungen quasi den Unterschied zwischen Miete / Eigentum decken.

    Das kann man ohnehin machen. Vermögensaufbau ist nie von Schaden. Allerdings sollte man daneben das Leben nicht vergessen.

    Was für Gedanken habt ihr so?

    Was versprichst Du Dir an Antworten aus diesem Thread?

  • Beim deutschen Mietmarkt steigen die Mieten ja, sofern man immer in der selben Wohnung bleibt, nicht so schnell an. Ich weiß gerade nicht, was pro Jahr überhaupt möglich wäre (Berlin), rechne aber nicht mir hohen Werten. Natürlich kann ich auch falsch liegen.

    Ich glaube, bei Neuvermietungen haben Indexmieten stark zugenommen. Das heißt, die Miete steigt jährlich mit dem Verbraucherindex an. Die letzten Jahre waren das saftige Erhöhungen. Hier kannst Du dazu was nachlesen: https://www.finanztip.de/mietvertrag/indexmiete/

    Der Gedanke wäre nun, dass man das Delta von 1.000 in einen ETF steckt (oder direkt Aktien kauft). Das selbe würde ich mit dem Eigenkapital von 50.000 machen. Nach 25 Jahren des Sparens müsste der Wert so hoch sein, dass die Ausschüttungen quasi den Unterschied zwischen Miete / Eigentum decken.

    Es gibt da so viele Variablen, dass es kaum möglich sein wird, diesen fiktiven Unterschied zwischen Mieten und Kaufen für euren konkreten Fall mit einem Betrag für die nächsten 30-40 Jahren zu beziffern. Einfaches Beispiel: Als wir unsere Wohnung gekauft haben, haben wir den Voreigentümern eine Nutzungsentschädigung gezahlt, die sich an der marktüblichen Kaltmiete orientiert hat, das waren damals 1.300 EUR. Drei Jahre später wurde eine exakt gleiche Wohnung bei uns im Haus vermietet, Kaltmiete 1.700 EUR, das sind 30% mehr.


    Was du auch nicht vergessen darfst: Wenn ein neues Haus nach 25 Jahren abgezahlt ist, geht es erst richtig los mit Instandhaltungsarbeiten. Als Mieter rufst Du die Hausverwaltung an, wenn die Heizung kaputt ist, als Eigentümer zahlst Du sie selbst (und zwar im Einfamilienhaus komplett alleine).


    Vorsorgen fürs Alter ist ja nicht verkehrt. Aber wieviel ihr fürs Alter ansparen müsst, hängt ja auch nicht davon ab, wie groß die Differenz zwischen Kaufen und Mieten ist, sondern wie groß eure Rentenlücke ist. Wieviel spart ihr denn derzeit im Monat? 50.000 EUR sind jetzt kein riesiges Eigenkapital.

    Auch ich war gerade in der Situation, das wir bauen wollten. Das ganze Projekt wird wohl daran scheitern, dass die Preise für Grundstücke einfach zu hoch sind und die bessere Hälfte nicht außerhalb Berlins leben möchte.

    Vielleicht wäre stattdessen eine Eigentumswohnung eine Möglichkeit? Wobei mindestens 4 Zimmer in Berlin auch kein Schnäppchen werden dürften sondern eher teurer als ein Haus weit draußen. Ihr hättet damit jedenfalls keine steigende „Miete“ und kein Risiko einer Eigenbedarfskündigung.