Ist die alte Regel noch gültig? Aktienquote im Alter = Aktiequote - Lebensalter

  • Hallo zusammen,

    reicht es nich 3 Prozent aus dem Welt ETF regelmäßig zu „entsparen“?

    Wenn es beim Sparplan richtig ist langweilig zu investiere ist es auch richtig langweilig einen Auszahlungsplan laufen zu lassen.

    Die alte Regel stimmt nicht mehr. Wie konnten wir nur darauf kommen?

    Natürlich gibt es, wie am Anfang auch, ein Tagesgeld/GeldmarktETF/Festgeld.

    (Mehr als beim Vermögensaufbau).

    Keiner kennt den richtigen Zeitpunkt zu investieren.

    Keiner kennt den richtigen Zeitpunkt für eine Auszahlung.

    Gibt es einen Denkfehler?

    LG

  • Das ist eine Faustformel. Die war noch nie wirklich gültig.

    Gerade am Anfang des Entsparens sollte man das Renditereihenfolgerisiko minimieren.

    Ob 3% Entnahme reichen kommt immer auf den Einzelfall an.

    Davon ab ist mir dein Post zu wirr und ich versteh nicht genau was du willst. Du stellst unterschiedliche Fragen, denkst aber, das sie das gleiche Thema behandeln.

  • Im Sinne des „keep it simple“ ist das was dran. DEN richtigen Zeitpunkt für den Verkauf wird man genauso wie für den Kauf nicht finden. Von daher macht entsparen in Teilen, oder eben gleich in monatlich gleichen geringen Raten durchaus Sinn.

    ABER ist das nicht das was auch die Mehrheit macht bzw. vorhat? Insofern ists ja eine richtige, aber keine neue Erkenntnis.

  • Im Sinne des „keep it simple“ ist das was dran. DEN richtigen Zeitpunkt für den Verkauf wird man genauso wie für den Kauf nicht finden. Von daher macht entsparen in Teilen, oder eben gleich in monatlich gleichen geringen Raten durchaus Sinn.

    Da bin ich auch gerade ´dran. (Umstellungsphase Sparen auf Ausgeben, bin 65)

    Wenn man von verschiedensten Entspartaktiken und Vermögensabschmelzungen liest, dann geht es oft um eine Jahresentnahme, die dann für die nächsten Monate anteilig verbraucht wird. Und mir erscheinen die teils sehr kompliziert. Es muß einfacher gehen.

    Etwa: Entnahme 3,5% pro Jahr vom Jahresanfangsbestand in 1/12 Teilbeträgen oder so.

  • Da würde mich mal -etwas angelehnt an das Thema- interessieren, ob der Finanzbedarf eines Rentners, der -sagen wir mal- in der Rente nicht plötzlich die Weltreisen und teure Hobbies für sich entdeckt, sondern einfach sein gewohntes Leben weiterlebt, im großen und ganzen genauso hoch ist als in der Zeit in der er noch arbeiten war?

    Da ich noch kein Rentner bin, kann ich mir vorstellen, dass die Betriebskosten vom Haus/Wohnung höher sein werden, da man mehr heizt und mehr Wasser verbraucht. Aber was ändert sich sonst noch so?

    Da wir ja den einen oder anderen Rentner hier im Forum haben, können die vielleicht von ihren Erfahrungen berichten?

    Grüßle

  • Davon ab ist mir dein Post zu wirr und ich versteh nicht genau was du willst. Du stellst unterschiedliche Fragen, denkst aber, das sie das gleiche Thema behandeln.

    Vielleicht hatte er ja vorher Ephraim Kishons geniale Geschichte "Hiob und das Parkverbot" gelesen, dann die Mut machende Textpassage
    "... und jubilierten und schlachteten einen Hammel und tranken vom Wein"
    `1:1 nacherstellt, aber dann das mit dem Wein im Anschluss etwas übertrieben?

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Da würde mich mal -etwas angelehnt an das Thema- interessieren, ob der Finanzbedarf eines Rentners, der -sagen wir mal- in der Rente nicht plötzlich die Weltreisen und teure Hobbies für sich entdeckt, sondern einfach sein gewohntes Leben weiterlebt, im großen und ganzen genauso hoch ist als in der Zeit in der er noch arbeiten war?

    Ach, es ändert sich einiges, auch finanziell:

    - Die Sparraten entfallen

    - Die Kosten für die Arbeitswege und Arbeitsutensilien entfallen

    - manche Sachen wie Laptop etc kannst Du nicht mehr abschreiben

    - man kann u.U. günstiger verreisen, da man nicht mehr unbedingt an feste Termine gebunden ist.

    - da man mehr Zeit hat kann man mehr vergleichen und bei manchen Sachen sparen

    - da man mehr Zeit hat kann man aber auch schnell mehr für Hobbies etc. ausgeben.

    - man wird älter und die Zipperlein fangen an mehr zu werden.

    mehr fällt mir momentan nicht ein. :)

  • Da würde mich mal -etwas angelehnt an das Thema- interessieren, ob der Finanzbedarf eines Rentners, der -sagen wir mal- in der Rente nicht plötzlich die Weltreisen und teure Hobbies für sich entdeckt, sondern einfach sein gewohntes Leben weiterlebt, im großen und ganzen genauso hoch ist als in der Zeit in der er noch arbeiten war?

    Da ich noch kein Rentner bin, kann ich mir vorstellen, dass die Betriebskosten vom Haus/Wohnung höher sein werden, da man mehr heizt und mehr Wasser verbraucht. Aber was ändert sich sonst noch so?

    Da wir ja den einen oder anderen Rentner hier im Forum haben, können die vielleicht von ihren Erfahrungen berichten?

    Grüßle

    Hängt natürlich von jedem selbst ab, auf jeden Fall hat man mehr Zeit zum Geld ausgeben. Ob nun die Verbrauchskosten so extrem steigen? Wenn ich von mir ausgehe werde ich nicht allzu viel mehr Wasser verbrauchen, die tägliche Dusche ist auch im Berufsleben schon Standard. Sicherlich mehr Strom durch Kochen und geringfügig mehr Heizkosten. Dafür entfällt die Verpflegung in der Kantine oder wo auch immer. Statistisch gesehen braucht man 20% weniger, aber ist halt ein Durchschnitt. Da ich meinen Dienstwagen abgebe, falle ich da schon mal raus.

  • Da würde mich mal -etwas angelehnt an das Thema- interessieren, ob der Finanzbedarf eines Rentners, der -sagen wir mal- in der Rente nicht plötzlich die Weltreisen und teure Hobbies für sich entdeckt, sondern einfach sein gewohntes Leben weiterlebt, im großen und ganzen genauso hoch ist als in der Zeit in der er noch arbeiten war?

    Du lebst aber Dein gewohntes Leben i.d.R nicht weiter. :/

    Aktuell verbringen wir ca. 9 Std. des Tages auf der Arbeit (inkl. Arbeitsweg). Diese Zeit muss dann ab Unruhestand irgendwie sinnvoll gefüllt werden.

    Und bei uns wird selbstverständlich das Reisebudget steigen Zumindest in den ersten 10-15 Jahren des Unruhestandes (so die Gesundheit mitspielt!). Schließlich hat man endlich etwas, was einem aktuell fehlt: Selbstbestimmte Zeit!

    Und ein teures Hobby habe ich jetzt schon. Das wird zumindest in den ersten Jahren des Unruhestands auch nicht günstiger. Im Gegenteil, ich kalkuliere hier mit deutlichen Mehrkosten. Schließlich habe ich dann mehr Zeit dem Hobby auch aktiv nachzugehen. :/

  • Hallo Forums Freunde

    Als Rentner beziehungsweise Privatier mit Ü75, kann ich gerne auch meinen Kommentar dazu geben

    In der Tat ist es schon eine völlig neue Erkenntnis, wenn man irgendwann im Leben feststellt, dass es keinen Sinn mehr macht, immer noch für das Alter zu sparen, weil man inzwischen dort angekommen ist.

    Es ist tatsächlich nicht so einfach,

    wenn man Jahre oder Jahrzehnte lang versucht hat, ein Vermögen aufzubauen, und jetzt soll man plötzlich anfangen, das Vermögen auszugeben.

    Am einfachsten ist es für solche Menschen, die eine Freude daran haben, das Vermögen ganz bewusst an die nächste Generation weiterzugeben

    Solange man mit den Kapitalerträgen, sei es Miete oder Zinsen oder Dividenden in Verbindung mit einer Rente oder Pension seinen Lebensstandard halten kann, ist es ja alles kein Problem.

    Schwieriger ist es für solche Menschen, die das Ersparte brauchen, um den Lebensstandard zu halten.

    Ich würde da immer den Verkauf von solchen Positionen bevorzugen, die in meinem Depot oder Vermögen übergewichtet sind

    Das können Immobilien sein oder auch stark gestiegene Einzelaktien

    Es gibt da kein richtig oder falsch,

    Solange man überhaupt ein Vermögen hat, ist alles nur ein Luxusproblem.

    Viel Glück wünscht McProfit

  • Aktuell verbringen wir ca. 9 Std. des Tages auf der Arbeit (inkl. Arbeitsweg). Diese Zeit muss dann ab Unruhestand irgendwie sinnvoll gefüllt werden.

    Genau das. Es mag sein, dass sich der eine oder andere jetzt Vollzeit um den Schrebergarten o.ä. kümmert. Und wer wenig Geld hat, wird gezwungenermaßen ein Leben ohne viel Reisen führen. Aber wer das Geld hat, wird sicherlich nicht nur zu Hause herumsitzen wollen.

  • Meine Erfahrungen:

    Bin seit 2020 im Vorruhestand und habe (um dies auch mit einigermaßen monetärer Sicherheit machen zu können) die letzten 5 Jahre davor JEDE Ausgabe peinlichst notiert und am Jahresende ausgewertet.

    Somit hatte ich eine gute Basis dafür, für was ich mein Geld denn ausgebe und was denn im "Notfall" noch eingespart werden kann.

    Es ist tatsächlich so, dass meine Frau und ich seither eher MEHR Geld ausgegeben haben, da wir uns - analog der Lebensphilosophie von monstermania - sagen, dass wir große Reisen eher jetzt noch im "jungen Alter" machen möchten, da wir diese jetzt noch körperlich und geistig voll genießen können. Dafür gehen derzeit ca. 20-30 K pro Jahr drauf (für die wir genügend Polster angespart haben).

    Wenn ich diese außen vor lasse, sind die übrigen Ausgaben in etwa gleich - es kommt halt immer wieder darauf an, was man in der neuen freien Zeit so alles macht (und ausgibt).

    Bei uns findet die überwiegende Freizeit auf dem Golfplatz statt - die Kosten dafür sind unerheblich gestiegen, da wir auch während unserer Berufstätigkeit bereits Mitglied im Golfclub waren und der größte monetäre Brocken dort die Jahresgebühr darstellt.

    Restaurantbesuche sind auch nach oben gegangen (könnten aber jederzeit auch eingespart werden, da wir sehr gerne gemeinsam kochen) - dafür fielen z. B. die Kantinenkosten weg ...

    Mein Fazit bislang:

    Ich habe keine "Strategie" mit konstanter jährlicher Entsparung, sondern genieße im Augenblick das Leben im hier und jetzt, wohlwissend, das ich in der glücklichen Lage bin genügend finanzielles Polster fürs Alter zu haben (auch dann, wenn es 2027 durch die gesetzliche Rente zu verringerten Einnahmen für uns kommt).

    Und insbesondere heute wird mir beim Schreiben dieser Zeilen wieder klar, dass dies (für uns) genau der richtige Weg ist, denn in 2 Stunden muss ich mich auf den Weg zu einer Beerdigung machen, bei der mein 64-jähriger Kumpel bestattet wird ...

  • Berichtigung:

    Alte Regel:

    Aktienquote im Alter = 100 - Lebensalter

    Von Faustregeln, Pauschalformeln, Standardlösungen usw. halte ich beim Thema "private Finanzen" generell wenig bis gar nix. Dafür sind die objektiven aber auch subjektiven Rahmenbedingungen des individuellen Einzelfalls viel zu divers (so wie eben die Menschen selbst auch meist sehr unterschiedlich sind).

    Als Tendenz könnte (Konjunktiv !) diese Uraltregel immerhin den Gedanken verdeutlichen, daß es mit höherem Alter sinnvoll sein "kann" (aber nicht immer "muß") das und/oder etwas Risiko aus der Asset-Allocation herauszunehmen. Das kann besonders dann gelten, wenn zur Erreichung des angestrebten finanziellen Ziels keine "risikoreicheren" Anlageklassen mehr erforderlich sind (und auch Dinge wie Versorgung Dritter, Erbschaft, Schenkung, Stiftung usw. keine Rolle spielen). Dabei sollte man immer mit bedenken, daß aber völlig "sichere" Anlagen ohnehin nicht existieren.

    Ebenso unterschiedlich wie schon der Bedarf an sich (im Ruhestand) ist auch die Entwicklung desselben: Bei manchen bleibt dieser nahezu identisch zum Erwerbsleben, bei anderen sinkt er (teilweise signifikant) ab und bei wieder anderen steigt er jedenfalls temporär (teilweise signifikant) an. Wie soll darauf eine Faustformel passen ?

    Wobei ab einem gewissen Alter der Bedarf für die Lebenshaltung eher wieder tendenziell sinkt (bei manchen ist das schon ab 70 der Fall, bei anderen erst ab 90 ...). Die inzwischen exorbitanten Kosten bei einer längeren Pflegebedürftigkeit (insbesondere, wenn man dabei noch eine (Rest)Lebensqualität bewahren will) wären dabei wieder ein eigenes Thema.

    Nach meinem Erfahrungen ändert sich bei einem gegen Null tendierenden (oder schon bei Null stehenden) Humankapital nicht ganz selten auch etwas die (frühere) Risikotoleranz (subjektive Risikotragfähigkeit). Was bei rein sachlich-nüchterner Betrachtung manchmal objektiv unsinnig erscheint aber dennoch eben emotional-subjektiv (nicht ganz selten) so ist. Gleiches gilt bei einem generell geringer gewordenen Restzeitraum, um beispielsweise Crashs "auszusitzen".

    Das ganze Thema (insbesondere unter dem Aspekt Altersvorsorge/Ruhestandsplanung) wird mir hier ohnehin zu einseitig behandelt (Tenor: Ohne Aktien geht es nicht bzw. wird es schwer). Kenne einige ganz "normale" Angestellte, die völlig auskömmlich von ihren zwei oder drei Renten leben (Gesetzliche Rente, Betriebsrente, Rente aus PRV). Manchmal noch in Verbindung mit lastenfreiem Wohneigentum. Ebenso Leute, die einfach genug Geld akkumuliert haben (via dem Sparen, via Lebensversicherungen, via "risikoarmen" Anlagen usw.), damit es "reicht" (Restlebenserwartung plus beispielsweise 5 Jahre als Sicherheitspolster). Wieder andere sind fast ohne eigene bzw. separate diesbezügliche Anstrengungen für ihr Alter schon gut aufgestellt (Politiker, höhere Beamte, EU-Protagonisten usw.) - um nur mal drei Beispiels-Felder zu nennen.

    Was aber natürlich nichts daran ändert, daß mir außer Aktien und Immobilien (sowie Gold als Beimischung und lediglich "Versicherung" gegen das staatliche Papiergeld und andere schlimme Entwicklungen) praktisch nichts einfällt, mit dem - auf längere Sicht - nach Steuern und Inflation (sowie den Kosten jeder Anlage) die eigenen (angesparten) Mittel im Wert real erhalten werden können und sogar die realistische Chance besteht, daß diese Mittel sich real vermehren (jedenfalls, wenn die Quote dieser "risikoreichen" bzw. "risikoreicheren" Anlageklassen in der Asset-Allocation nicht zu gering eingestellt werden). Einerseits. Dennoch führen zwar nicht alle aber doch diverse Wege nach Rom (sprich zum finanziellen Ziel; Beispiel: Finanziell auskömmliches Alter; siehe obige Beispiele). Andererseits.

    Für mich gehören auch "alternative Anlagen" (insbesondere Tangible Assets) zu dieser oben genannten Kategorie (realer Werterhalt + Chance auf reale Wertsteigerung) - das ist aber wohl nicht unbedingt ein Thema für jedermann).


    Allerseits gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen wünsche ich !

  • Hallo zusammen,

    hier wir so gerechnet:

    (Entnahmeplan Rechner)

    https://www.test.de/pantoffel-port…4779/#id6071928

    LG

    Und Voila,

    Du kommst bei 30 Jahren Entnahmezeit auf Entnahmeraten zwischen 2,5% - 3,5%.

    Es macht dann aber schon einen gewaltigen Unterschied ob ich mit 2,5% oder 3,5% entnehme.

    Ich habe auch nichts von einem Inflationsausgleich gelesen.

    Was soll man von einem 'Entnahmeplan' über 30 Jahre halten, wenn die Inflation nicht berücksichtigt wird?

  • Der Pantoffel ist nichts anderes wie meine Vorgehensweise, TG/Geldmarkt ETF vs. Aktien ETF, der einzige Unterschied das dort spontan von diesem oder jenen entnommen wird. Ich stocke bei gutem Stand meine sicheren Anlagen auf, so dass mein Puffer etwa 5 Jahre reicht. Allerdings habe ich die Inflation zusätzlich berücksichtigt…