Nicht mehr in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen?

  • Für ca.8500€ kannst du dir einen Rentepunkt kaufen der zur Zeit 39,32€ mtl. Rente verspricht.

    Mal angenommen, das stimmt so. Da kennst Du Dich fraglos 100 Mal besser aus als ich.

    Das macht einen Rentenfaktor von 45. So einen hohen Rentenfaktor wirst du bei privaten Versicherungen heute vergeblich suchen.

    Sehe ich als Laie ähnlich. Im Bereich private "Sofortrente gegen Einmalzahlung" wäre wohl eine lebenslange Rente in vergleichbarer Höhe zur GRV bei Kauf eines Rentenpunkts völlig illusorisch ... !?

    Der Wert der Rentenpunkte wird auch in Zukunft steigen.

    Dem ist fraglos so.

    Als Sicherheitsbaustein Deiner Altersvorsorge fährst du mit GRV nicht so schlecht

    Kann man so sehen.

    du solltest dich nur nicht alleine auf die GRV verlassen .

    Muß man so sehen.

    Aber ich würde mich eher auf die GRV verlassen als auf ein Altersvorsorgeprodukt von einem Finanzprodukteverkäufer der dich in Knebelverträge wie Rürup hindrückt.

    Dieser Vergleich scheint mir allerdings nicht ganz fair.


    Wer sich diesbezüglich auch nur halbwegs informiert (was man jedem Selbständigen in Sache Altersvorsorge nur empfehlen kann) wird eher nicht auf teure aber leistungsschwache Produkte von "Finanzprodukteverkäufern" und /oder "Rürup-Knebelverträge" setzen - sondern auf andere renditeträchtigere (und teilweise sehr kostengünstige) Anlagen (wie schwerpunktmäßig Aktien, Aktien-ETFs, Wohneigentum, vermietete Immobilie(n)).


    Setzt man dann die - über beispielsweise drei oder vier Jahrzehnte - damit generierten Ergebnisse in Relation zur GRV, besteht eine (sehr) hohe Wahrscheinlichkeit, daß (bei gleichem Mitteleinsatz) diese Anlageklassen (deutlich) bessere Ergebnisse erzielen.


    Dazu kommt der meines Erachtens wichtige Aspekt, daß GRV-Ansprüche (so gut wie immer) "verschlossenes" sprich dem eigenen Zugriff entzogenes Vermögen darstellt. Ein "Zugriff" erfolgt nur in homöopathischer Dosierung (via monatlicher Rente). Was für unsichere und /oder sehr konsumfreudige Kantonisten ein Vorteil sein mag ... Dazu zähle ich aber nicht.


    Ganz generell: Wer über Jahrzehnte ein relevantes Vermögen aufgebaut hat, dürfte hinreichend bewiesen haben, daß er mit Geld umgehen kann und seine Finanzen "im Griff" hat.


    Auf Aktien, Aktien-ETFs, Immobilien usw. aber habe ich stets einen - mehr oder weniger schnellen - Zugriff (börsentäglich bis zumindest zeitnah) und kann diese bei Bedarf liquidieren (objektive und subjektive Rahmenbedingungen samt Prioritäten können sich auch im Alter noch (manchmal schnell) ändern).

  • Nach 29 Jahren unselbständig war ich 19 Jahre freiberuflich selbständig tätig und habe während dieser Zeit freiwiliige Beiträge an die DRV gezahlt ... Mit 63 + 4 Monaten konnte ich abschlagsfrei die gesetzliche Rente beziehen (da mehr als 45 Beitragsjahre).


    Ich bin sehr froh, das so durchgezogen zu haben, wenngleich es schwierig war, denn den früheren AG-Anteil musste ich ja gezwungenermaßen auch aus dem versteuerten Gewinn der Selbständigkeit zahlen. Nicht zu vergessen, das war von Nutzen, war aber die steuerliche Abzugsfähigkeit als Vorsorgeaufwand.

    Ja, ja, Du mußtest die hohen Rentenbeiträge aus dem versteuerten Gewinn bezahlen. Zum Glück konntest Du die Rentenbeiträge von der Steuer absetzen.


    Wie war das nochmal mit der Steuer?

    Ich war auch Soloselbständiger, kenne viele die es nicht geschafft haben und heute tatsächlich Bürgergeldbezieher sind.


    Ich habe es geschafft (1998 Eintritt in die Selbständigkeit), würde es aber in der heutigen Zeit niemand empfehlen. Es sind nicht nur die hohen RV-Beiträge sondern auch hohe KV-Beiträge zu zahlen,

    Nicht zu vergessen hohe Steuern!

    hinzu kommt die Besparung eines weltweiten Aktien-ETFs mit regelmäßig (!) monatlich deutlich über 1.000 €. Das muss erstmal verdient werden, geht nur wenn man extrem diszipliniert bei den Lebenshaltungskosten ist und möglichst "kostenfrei" im schuldenfreien Haus wohnt (war/ist der Fall). Viel Glück!

    Dein Gewerbe war also ausgesprochen erfolgreich. Hohe RV-Beiträge, erhebliche 1000 €/m in ETFs und daneben noch ein Haus abzahlen. Das schaffen nur wenige. Du könntest jetzt das Problem haben, umzuschalten von Spar- auf Entsparmodus. Nikolaus Braun beschreibt das schön in seinem Buch.

  • Bevor Du gehst, könntest Du Dir die Threads reinziehen von ehemalig Selbständigen, die in der Hektik ihrer Tätigkeit einfach übersehen haben, mündig für ihr Alter vorzusorgen.

    Wie eine professorale Bekannte zu sagen pflegt: "Angst und Bange machen gilt nicht"

    ... aber Ehrlichkeit, vor allem vor sich selbst bringt eine ganze Menge.

    Schon gar nicht wenn im eher risikoscheuen (und eher "staatsgläubigen") Deutschland mal einer (wie Pizzameister) eine Selbständigkeit anstrebt. Betonst bzw. beklagst nicht gerade Du immer die so auf vermeintliche Sicherheit bedachten Deutschen ... ?

    In der Regel sind überlegte Entscheidungen besser als unüberlegte. Wenn er weiß, was er tut, ist das sicher eine gute Idee.


    Ansonsten schreibt er ziemlich wenig über sich und seinen Plan, so daß man als Außenstehender die Lage nicht einschätzen kann.

  • Ganz generell in dem Kontext

    Nicht zu vergessen hohe Steuern!

    Nach meinen Erfahrungen - auch und gerade im Ausland - korrespondiert der Wunsch bis Drang Steuern zu sparen eindeutig mit der Steuerbelastung in dem jeweiligen Land. Ähnliches gilt übrigens zum Ausmaß der Schwarzarbeit in Ländern - was ein ganz ähnliches Thema wäre.


    Über diesen Zusammenhang könntest Du ggf. im Kontext mit dieser Einlassung nochmal nachdenken

    Wenn es um die Steuer geht, setzt beim durchschnittlichen Deutschen der Verstand aus.

    Eventuell setzt nämlich auch der Verstand da ein ...


    "Wer die Pflicht hat Steuern zu zahlen - hat auch das Recht Steuern zu sparen" (im Rahmen der legalen Möglichkeiten natürlich). Das Zitat könnte glatt von Helmut Schmidt einem ehemaligen Bundeskanzler der SPD stammen ... ?


    Ansonsten

    Ansonsten schreibt er ziemlich wenig über sich und seinen Plan, so daß man als Außenstehender die Lage nicht einschätzen kann.

    Dem ist so.


    Daher wundert mich diese Anmerkung etwas

    .. aber Ehrlichkeit, vor allem vor sich selbst bringt eine ganze Menge.

    Denn dazu - grundsätzliche Abwägungen in Sachen Selbständigkeit - weiß man doch so gut wie nix.


    Außer, daß bereits ein Gefühl zur konkreten Umsetzungsebene, für den Fall der Selbständigkeit, vorhanden zu sein scheint:

    Mich reizt der Gedanke sehr, dass staatliche System diesbezüglich zu verlassen und selber (und vor allem mündig) für mein Alter vorzusorgen.

    Dieser Gedanke ist für mich jedenfalls sehr nachvollziehbar. Wenn denn die Voraussetzungen dafür gegeben sind (siehe schon Nr. 10).

  • Nach meinen Erfahrungen - auch und gerade im Ausland - korrespondiert der Wunsch bis Drang, Steuern zu sparen eindeutig mit der Steuerbelastung in dem jeweiligen Land.

    Mag sein, das war aber nicht gemeint. Ich wollte einfach nur Standardsprüche aufspießen.

    Steuern sind unabhängig von ihrer tatsächlichen Höhe immer hoch, wenn nicht gar horrend. Renten hingegen sind unvermeidlich klein. Krankenkassenbeiträge sind stets hoch. Man wohnt allenfalls in einem Häuschen (selbst dann, wenn es so groß ist, daß man ein Fahrrad braucht, um in realistischer Zeit vom Bett aufs Klo zu kommen).


    Wer hier schreibt, hat einen Notgroschen und spart fleißig in einem ETF auf den MSCI World. Selbstverständlich mit ultralangem Anlagehorizont von mindestens 15 Jahren und natürlich für die Altersvorsorge.


    Habe ich was vergessen? Wirft man all diese Begriffe ChatGPT vor, braucht man noch nicht einmal etwas Eigenes dazu schreiben und hat trotzdem schon die ideale Frage für dieses Forum.



    Zurück zum konkreten Thema: Da erwägt einer eine Selbständigkeit. Einer seiner ersten Gedanken ist, wie er aus dieser gesetzlichen Rentenversicherung herauskommt. Die gesetzliche Rente mag ihre Schwächen haben, aber sie ist ein etabliertes System und läuft aktuell allen privaten Rentenversicherungen meilenweit davon. Dazuhin ist sie für den Selbständigen einfach handzuhaben.


    Ja, wer das mit Verstand angeht, bekommt das vielleicht sogar noch besser hin, aber er muß es tun und er muß es durchhalten. Bei der Beginn der Selbständigkeit hat man eine Menge Dinge am Hut, die man angehen muß, damit die Firma in Gang kommt. Da kommt eine bewährte Altersvorsorge gerade recht, die den entsprechenden Bereich abdeckt, ohne daß man sich viel darum kümmern muß. Für einen Selbständigen ist es selbstverständlich eine Option, sich eine eigene Altersversorgung aufzubauen. Ich würde sie allenfalls auf die gesetzliche Rente draufsatteln und diese (wenn überhaupt) erst nach einigen Jahren Selbständigkeit ausrangieren.

  • Mag sein, das war aber nicht gemeint.

    Wie auch immer - Du wirst aber kaum leugnen können bzw. konzedieren müssen, daß Deutschland - wenigstens beim Thema Steuer und Abgaben (wenn schon nicht mehr bei Themen wie Wettbewerbsfähigkeit, dem Grad der wirtschaftliche Freiheit, den Investitionen, der Attraktivität für ausländisches Kapital, der Attraktivität für qualifizierte Zuwanderung etc. pp.) - noch in der "Spitzengruppe" zu finden ist ?! Was übrigens leider schon sehr lange auch für die Besteuerung für Unternehmen gilt. Eine Unternehmenssteuerreform ist seit 20 Jahren überfällig.

    Zurück zum konkreten Thema: Da erwägt einer eine Selbständigkeit. Einer seiner ersten Gedanken ist, wie er aus dieser gesetzlichen Rentenversicherung herauskommt.

    Beides nachvollziehbar. Ging mir in den 90er Jahren ebenso.

    Die gesetzliche Rente mag ihre Schwächen haben, aber sie ist ein etabliertes System und läuft aktuell allen privaten Rentenversicherungen meilenweit davon.

    Dem wird wohl so sein.


    "Private Rentenversicherungen" (um Dein Beispiel aufzugreifen) sind aber nur ein (winziges) Mosaiksteinchen im großen (privaten) Vorsorgepuzzle - Aktien, Aktien-ETFs, Wohneigentum, vermietete Immobilien, Investmentfonds, Gold usw. wäre weitere und zielführendere Bausteine.


    Das gehört zum gesamten Bild der privaten Vorsorge zwingend dazu.


    By the way: Wobei auffällt, daß die Entscheider, "Eliten" und "Etablierten" sich elegant diesem "etablierten" System (GRV) entziehen - und für sich schon vor lange Zeiten alternative Systeme "etabliert" haben (Politiker, Beamte/Pensionen, verkammerte Berufe/berufsständige Versorgungswerke ...).


    Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ...

  • Hallo zusammen,

    in manchen Versorgungswerken ist der Immobilien Anlagenteil sehr hoch im Anlagevermögen.

    (Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen z.B. hat gerade Immobilien Anlagen in den Sand gesetzt).

    Es mach Sinn sich auch aus Versorgungswerken zurück zu ziehen.

    (Vorausgesetzt das eigene Vermögen usw. ist groß genug).

    Es ist fraglich ob sie wirklich gut damit umgehen können.

    Sie denke ggf. Immobilien kann jeder.

    LG

  • Es mach Sinn sich auch aus Versorgungswerken zurück zu ziehen.

    "Sinn machen" ergibt keinen Sinn ... in der deutschen Sprache jedenfalls.


    Eine vielleicht etwas undifferenzierte und unterkomplexe Pauschalempfehlung ... ?


    Selbst aus meiner Laien-Sicht: Es gibt wohl über 90 verschiedene Versorgungswerke (mit > 1 Million Mitglieder) - da scheint mir eher eine Betrachtung im jeweiligen Einzelfall angezeigt.


    Nur am Rande: Fälle, in denen Mitglieder der Versorgungswerke im Alter sagen, sie wären besser und lieber in der GRV Mitglied gewesen - sind mir persönlich keine bekannt. Dir ?


    Zudem ist der Ansatz der berufsständigen Versorgungswerke nicht der eines Umlagesystems wie der GRV (ohne Kapitalbildung also "von der Hand in den Mund") - sondern basiert gerade auf Kapitalbildung. Die Leistungen ("Renten") werden so aus den Rücklagen samt Erträgen der Versorgungswerke gezahlt. Eine mir jedenfalls deutlich sympathischere Vorgehensweise als ein reines Umlagesystem.


    Dazu kommt, daß nach meinen Erfahrungen die Kapitalrendite höher liegt als das Lohnwachstum (da Kapitalanlagen in der Regel von den Erträgen aus Investitionen profitieren, die über die Zeit hinweg wachsen).

  • Nun ja, die Lage bei vielen Versorgungswerken scheint mir auch nicht allzu rosig zu sein. :/


    Zitat:"Die schwierige Situation wirkt sich auch auf die Mitteilsamkeit einiger Versorgungseinrichtungen aus: Von den 17 ärztlichen Versorgungswerken veröffentlichen acht keine Renditen mehr. Bei der Nordrheinischen Ärzteversorgung (NÄV) liegt die Rendite bereits seit 2013 unterhalb des Rechnungszinses von 4,0%. Von 52 der insgesamt 89 Versorgungswerke fehlen sämtliche Angaben zur Vermögens- und Ertragslage. Oft werden nicht einmal die Mitgliederzahlen genannt. Von Transparenz kann angesichts des Fehlens von Zahlen, Daten und Fakten keine Rede sein."

    Quelle: https://www.meinefinanzklinik.…-versorgungswerke-sinken/


    Oder auch hier:

    "Um die Rentenzahlungen für die meist gut verdienenden Berufsgruppen aufrechtzuerhalten, müssen Versorgungswerke eine Rendite von etwa vier Prozent pro Jahr erwirtschaften. Schon in den 2010er Jahren gelang das nur drei der zehn größten Werke jedes Jahr. Jetzt wird es noch schwieriger. Das Versorgungswerk der Berliner Zahnärzte etwa musste schon 2022 rund 45 Millionen Euro seiner Anlagen abschreiben, was immerhin rund zwei Prozent des Gesamtvermögens waren."

    Quelle: https://www.focus.de/finanzen/…kuerzen_id_259973661.html


    Bei der GRV sind die Probleme halt nur viel offensichtlicher. Auch dürften viele Mitglieder in Versorgungswerken generell besser verdienen und sind daher häufig auch noch anderweitig abgesichert, was m. Erfahrung nach bei Mitgliedern der GRV ganz anders aussieht.

    Insbesondere bei den Menschen, die trotz lebenslanger Einzahlung häufig nur sehr niedrige Renten erhalten werden.


    So oder so. Die zukünftige Entwicklung der gesamten Altersversorgung in Deutschland dürfte interessant werden. Zumal ja auch die Beamtenpensionen irgendwie bezahlt werden wollen.

    Stelle ich mir bei evtl. zukünftig dauerhaft sinkenden Steuereinnahmen auch nicht eben einfach vor. :/

  • Nun ja, die Lage bei vielen Versorgungswerken scheint mir auch nicht allzu rosig zu sein.

    Gilt ja auch für andere Bereiche (Stichwort: Lebensversicherer - um nur ein Beispiel zu nennen, ein anderes Beispiel wären (kleine bis normal große) Stiftungen). Wie sollte das auch anders sein - bei einer so extrem langen Phase ausgeprägt negativer Realzinsen für vermeintlich "sichere" Anlagen (ich bevorzuge die Terminologie "risikoarme" Anlagen). Schon aufgrund mancher (auch wohl gesetzlicher) Vorgaben waren die Anlagemöglichkeiten da m. W. relativ stark eingeschränkt. Inzwischen gibt es wohl Lockerungen sprich die Möglichkeiten etwas breiter anzulegen.


    Nichtsdestotrotz gilt aus meiner Erfahrung (siehe schon Nr. 28)

    Nur am Rande: Fälle, in denen Mitglieder der Versorgungswerke im Alter sagen, sie wären besser und lieber in der GRV Mitglied gewesen - sind mir persönlich keine bekannt. Dir ?

    Ansonsten

    Bei der GRV sind die Probleme halt nur viel offensichtlicher.

    Dem ist so. Das war aber schon vor Jahrzehnten absehbar und evident ...

    Auch dürften viele Mitglieder in Versorgungswerken generell besser verdienen und sind daher häufig auch noch anderweitig abgesichert, was m. Erfahrung nach bei Mitgliedern der GRV ganz anders aussieht.

    Von der Tendenz her wird das sicherlich so sein. Wobei ich auch genug Mitglieder der GRV kennen, deren AV auch aus diversen Bausteinen besteht (GRV + Betriebsrente + PRV + KLV + Wohneigentum beispielsweise)

    Die zukünftige Entwicklung der gesamten Altersversorgung in Deutschland dürfte interessant werden.

    Stimmt. Man könnte da ein "leider" hinzufügen.

    Zumal ja auch die Beamtenpensionen irgendwie bezahlt werden wollen.

    Jeder GmbH-Klitsche schreibt der Gesetzgeber bezüglich Versorgungszusagen für Geschäftsführer beispielsweise verbindlich eine dafür adäquate Rückstellung vor (war damals jedenfalls so) - hat der Staat bei sich selbst aber in Sachen Beamtenpensionen wohl glatt "vergessen" oder "übersehen"...


    Nach meiner Erinnerung könnten da aber seit einiger Zeit zwei oder drei Bundesländer begonnen haben zaghaft einen anderen Weg einzuschlagen. Wäre ein eigenes Thema.

    Stelle ich mir bei evtl. zukünftig dauerhaft sinkenden Steuereinnahmen auch nicht eben einfach vor.

    Nach meinem Dafürhalten der wichtigste Aspekt:


    Ohne gesunde, stabile und florierende Wirtschaft auch keine ebensolchen Steuereinnahmen (gilt natürlich auch für die Sozialbeiträge). Insofern wundert mich sehr, daß bei der Ampel-Regierung das Thema "Standort" Deutschland und dessen "Wettbewerbsfähigkeit" (samt dem Thema "qualifizierte Zuwanderung") keine oder kaum eine Rolle zu spielen scheint (jüngstes Stichwort "Volkswagen" - lauter kann ein Weckruf nicht mehr sein).


    Die Kleineren (Stichwort: Mittelstand) sterben eher still und leise, reduzieren Investitionen, Standorte und Arbeitsplätze eher still und leise - oder verlagern auch an andere Standorte eher still und leise. Das ist jedenfalls dann nicht wie bei VW ein Thema in der Tagesschau ...


    Dieser Hintergrund spielt auch in so gut wie alle anderen Bereich hinein. Wie sonst sollen die (hohen bis noch weiter steigenden) Kosten für Soziales, Migration, Klimaschutz, Energiewende, Verteidigung, Bundeszuschuß zur GRV, Beamtenpensionen etc. pp. getragen werden können ... ?


    Mit immer noch mehr Schulden, die später via Zinskosten die Spielräume noch weiter einschränken ?


    Mit einem Absturz im Ranking bei der internationalen Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der letzten 10 Jahre und einem anämischen Wirtschaftswachstum (soweit überhaupt noch als Wachstum messbar ...) wie derzeit wird das Ganze jedenfalls zu einem erheblichen Problem.

  • Werde ich ein regelmäßiges und ausreichendes Einkommen während meiner freiberuflichen Tätigkeit haben, um mindestens den gleichen Betrag, den ich als Angestellter in die GRV einzahlen würde, zur Seite zu legen?

    Das reicht völlig aus.

    Und mit einer PRV wirst du später definitiv mehr Geld in der Tasche haben als mit der GRV.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Und mit einer PRV wirst du später definitiv mehr Geld in der Tasche haben als mit der GRV.

    Müßte ich als 33 Jähriger (mit noch deutlich > drei Jahrzehnte bis zum offiziellen Renteneintrittsalter) eine solche Entscheidung treffen - stünde jedenfalls ausgerechnet eine PRV hinten auf der Liste.


    Da bieten sich aus meiner Sicht eher andere Instrumente an (wie Aktien, Aktien-ETFs, vermietete Immobilie(n), Wohneigentum usw.).


    Eine kleine Rente aus der GRV und/oder eine kleine PRV wäre nach meinem Dafürhalten allenfalls akzeptabel, wenn man unbedingt eine Art (sehr risikoarme) "Mindestsicherung" in Form eines "Basis"-, Grund- bzw. - Sockeleinkommen" im Rentenalter haben will.


    Wenn das Gesamtpaket stimmt - aus meiner Sicht entbehrlich. Manche empfinden dies aber als beruhigendes Element.

  • War vielleicht damals so,

    War nicht "vielleicht" damals so sondern tatsächlich so.

    seit mindestens 25 Jahren aber nicht mehr.

    Wie sich das heute de jure und/oder in praxi verhält weiß ich, wie schon gesagt, nicht.


    Hatte nur mal ausgeschnappt, daß eine Insolvenzsicherung der zugesicherten Person immer noch Pflicht ist ... ? Nur wenn also die GmbH eine entsprechende Rückdeckung für die Pensionszusagen/Versorgungszusage abschließt (vermute mal sowas wie ein verpfändetes Depot, Abschluß einer Rückdeckungsversicherung usw.) gibt es da keinen Ärger ... ? Nach meiner Erinnerung ging/geht es dabei auch um die Demarkationslinie zur vGA (verdeckten Gewinn-Ausschüttung) ... ?


    Wie auch immer: Jedenfalls war/ist es keine gute Idee sich dabei staatlicherseits (Beamten-Pensionen - siehe auch das Thema: Implizite Staatsverschuldung) nur auf eine sozusagen "Umlage-Finanzierung" aus dem laufenden Haushalt zu verlassen - anstatt (wenigstens teilweise) Kapital dafür zurückzustellen. welches via Erträge für eine Akkumulation sorgt.


    Erst recht gesehen vor dem Hintergrund einer demographischen Entwicklung wie hierzulande.


    Wenn man aber schon diesen Weg wählt, dann ist es noch unverständlicher, warum man sich seitens der Regierung nicht viel intensiver um die Wettbewerbsfähigkeit kümmert - denn an der hängt der "laufende" Haushalt via Steuereinnahmen dran ...

  • Das reicht völlig aus.

    Und mit einer PRV wirst du später definitiv mehr Geld in der Tasche haben als mit der GRV.

    Das glaube ich nicht.

    Eine PRV in einem schönen Versicherungsmantel kostet so viel dass NUR das Versicherungsunternehmen verdient.

    Wenn du PRV nur abstract meinst, als Selbst-machen (World-ETFs, etc.) dann kannst Du Recht haben.

  • Das glaube ich nicht.

    Eine PRV in einem schönen Versicherungsmantel kostet so viel dass NUR das Versicherungsunternehmen verdient.

    Wenn du PRV nur abstract meinst, als Selbst-machen (World-ETFs, etc.) dann kannst Du Recht haben.

    Ja, das steht zu befürchten!


    Beim Do it yourself kommt die Versuchung der vorzeitigen Entnahme als Risikofaktor ins Spiel.


    Und bei der PRV stellt sich noch die Frage der Dynamisierung im Leistungsfall.

  • In manchen Versorgungswerken ist der Immobilien-Anlagenteil sehr hoch im Anlagevermögen.

    (Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen z.B. hat gerade Immobilienanlagen in den Sand gesetzt).

    Es macht Sinn, sich auch aus Versorgungswerken zurückzuziehen.

    Frag doch einfach mal Dein Versorgungswerk, was es zu diesem Plan sagt!


    (PS: Es ist recht unwahrscheinlich, daß eine Kassenärztliche Vereinigung ein Versorgungswerk hat. Versorgungswerke sind Kammersache und für die Kammermitglieder Pflicht. Dein Plan wird also nicht funktionieren.)