Teilweiser Stromausfall in Mietwohnung

  • Es gibt nur noch "Digitale Zähler/Messeinrichtungen" für den Neueinbau, wenn du den nicht möchtest musst du deinen Strom abmelden.


    "Smart Meter" sind aktuell optional und werden für bestimmte Verbrauchsstellen sukzessive mandatorisch. Anbei eine Übersicht dafür, für die Smart Meter.


    Wenn du keinen Smart Meter beantragt hast, dann wirst du auch keinen haben.


  • Mal ganz naiv gefragt:

    wieso stört es jemanden, wenn der Zähler alle 15min den Verbrauch an den Netzbetreiber sendet? Also welche Datenschutzrechtliche Bedenken (und die sind es ja wohl, jedenfalls lese ich das so) gibt es denn da?

  • Wieso stört es jemanden, wenn der Zähler alle 15min den Verbrauch an den Netzbetreiber sendet?

    Weil ich ein Privatleben habe und es den Netzbetreiber nichts anzugehen hat, ob ich beispielsweise zuhause bin oder nicht (oder ob ich mich nachts um drei dusche oder einen Kuchen backe oder nicht).


    Wenn einer so fragt wie Du, drehe ich regelmäßig den Spieß um und frage zurück: "Welche Größe Unterhose trägst Du eigentlich?" An sich brauche ich das nicht zu fragen, denn ich kann die Größe aus der Körperlänge und der Statur schließen, wenn die betreffende Person vor mir steht. Und doch ist das eine Information, die man üblicherweise anderen nicht auf die Nase bindet.


    Mir hat noch nie einer begreiflich machen können, inwieweit ein elektronischer Zähler Strom spart oder zur besseren Netzauslastung beitragen könnte. Und wenn einer sagt: "Damit kannst Du aber Deinen eigenen Stromverbrauch visualisieren, was Dir dabei hilft, Stromfresser zu identifizieren!" dann frage ich zurück, warum der Zähler diese Information nicht einfach in mein WLAN einspeisen kann, wo ich sie dann abfragen könnte. Ich kann für mich keinen Nutzen erkennen, daß diese Information erst zum Server des Netzbetreibers geht, von wo ich sie dann abrufen kann.


    Im vorliegenden Fall handelt es sich aber nicht um eine "intelligente Meßeinrichtung", sondern um eine "moderne Meßeinrichtung", die nur mißt und nicht sendet. Warum muß eigentlich eine solche "moderne Meßeinrichtung" teurer sein als ein herkömmlicher Ferrariszähler? Die Dinger werden schließlich in enormer Stückzahl produziert! Ok, da ist Elektronik drin, die ist eher nicht so langlebig wie ein elektromechanischer Ferrariszähler.

  • dann frage ich zurück, warum der Zähler diese Information nicht einfach in mein WLAN einspeisen kann, wo ich sie dann abfragen könnte.

    In der Regelfall - wenn der Stromzähler nicht direkt in der Wohnung hängt - dürfte wohl das eigene WLAN nicht bis zum Stromzähler reichen.

    Mit LoRaWAN ist das hingegen eher kein Problem.
    Außerdem würde es mehr Logik (Webserver, Datenspeicher etc.) im Stromzähler benötigen.

    Zitat

    Ich kann für mich keinen Nutzen erkennen, daß diese Information erst zum Server des Netzbetreibers geht, von wo ich sie dann abrufen kann.

    Es ist heutzutage wohl einfacher einen Clouddienst aufzusetzen und über LoRaWAN empfangene Daten zu aggregieren und anzuzeigen.

  • dann frage ich zurück, warum der Zähler diese Information nicht einfach in mein WLAN einspeisen kann, wo ich sie dann abfragen könnte. Ich kann für mich keinen Nutzen erkennen, daß diese Information erst zum Server des Netzbetreibers geht, von wo ich sie dann abrufen kann.

    Im Regelfall - wenn der Stromzähler nicht direkt in der Wohnung hängt - dürfte wohl das eigene WLAN nicht bis zum Stromzähler reichen.

    Technisches Detail. In diesen Fällen kann man ja den Server des Netzbetreibers dazwischenschalten. In anderen Fällen muß man das nicht.


    Mir war die kleinteilige Verbrauchsprotokollierung bisher nicht wichtig genug. Wäre es das, könnte man mit kleiner Meßmimik und einem Raspberry-Pi sicherlich was machen.


    Die wichtigere Frage aber ist: Wie spart man allein durch die Montage eines (aktuell überteuerten) elektronischen Zählers Strom?

    Ich kann für mich keinen Nutzen erkennen, daß diese Information erst zum Server des Netzbetreibers geht, von wo ich sie dann abrufen kann.

    Es ist heutzutage wohl einfacher, einen Clouddienst aufzusetzen und über LoRaWAN empfangene Daten zu aggregieren und anzuzeigen.

    In Deiner Antwort kann ich auch keinen Nutzen für mich als Stromkunden erkennen. :)


    Noch eins: Wenn die Daten per LoRaWAN übertragen werden, sollten sie doch nicht nur die Gegenstelle des Netzbetreibers erreichen, sondern noch sehr viel leichter meine eigene Gegenstelle im gleichen Haus. Wäre das meine Lebenssituation (Zähler im Keller eines Mehrparteien-Mietshauses, ich wohne im 3. Stock), würde es mir am Geld für die passende Gegenstelle sicher nicht fehlen!

  • Mir hat noch nie einer begreiflich machen können, inwieweit ein elektronischer Zähler Strom spart oder zur besseren Netzauslastung beitragen könnte.

    Bzgl. Strom sparen muss ich passen (dafür halte ich die Dinger auch für ungeeignet), aber bzgl. "Netzauslastung beitragen könnte" will ich mich Mal versuchen: Ein intelligenter Stromzähler erleichtert dynamische Stromtarife und dynamisch Stromtarife können finanzielle Anreize schaffen, Strom dann anzunehmen wenn viel da ist und weniger abzunehmen, wenn weniger Strom da ist. Und das führt dann zur besseren Netzauslastung.

    Das es sich aktuell nur lohnt wenn man entsprechend Verbraucher (meistens eauto) hat steht auf einem anderen Blatt. Dass manche sich nicht gerne netzdienliches Verhalten vorschreiben lassen wollen und andere (m.E. aus Prinzip) die Daten nicht an den Stromanbieter (oder erfassen) wollen auch.

  • Mir hat noch nie einer begreiflich machen können, inwieweit ein elektronischer Zähler Strom spart oder zur besseren Netzauslastung beitragen könnte.

    Bzgl. Strom sparen muss ich passen (dafür halte ich die Dinger auch für ungeeignet), aber bzgl. "Netzauslastung beitragen könnte" will ich mich mal versuchen: Ein intelligenter Stromzähler erleichtert dynamische Stromtarife und dynamisch Stromtarife können finanzielle Anreize schaffen, Strom dann anzunehmen wenn viel da ist und weniger abzunehmen, wenn weniger Strom da ist. Und das führt dann zur besseren Netzauslastung.

    Ja, ja. Das habe ich auch schon gehört. "Wir stehen nachts um drei auf, um zu waschen!" "Hat Eure Waschmaschine keine Zeitschaltuhr?" "Doch, aber keinen Roboterarm, um die Wäsche hinterher in den Trockner zu stopfen!"

    Das es sich aktuell nur lohnt wenn man entsprechend Verbraucher (meistens eauto) hat steht auf einem anderen Blatt.

    Unsere Straßen sind aber doch voller E-Autos? Mindestens die Hälfte sind bereits BEVs - oder vergucke ich mich da etwa?

  • Dass es für einen normalen Privathaushalt eher keinen Sinn macht, einen SmartMeter zu verbauen, steht denke ich außer Frage. Da stehen die Kosten in keinem Verhältnis zum Nutzen.

    Ich hätte jetzt nur nicht gedacht, dass man da tatsächlich Datenschutzbedenken haben kann. Aber gut, jeder Jeck ist anders.

  • Dass es für einen normalen Privathaushalt eher keinen Sinn macht, einen SmartMeter zu verbauen, steht denke ich außer Frage. Da stehen die Kosten in keinem Verhältnis zum Nutzen.

    Das hört man regelmäßig gegenteilig. Man hört überall, daß man sich nur ein Smartmeter installieren lassen müssen, damit ginge dann das große Stromsparen los.

    Ich hätte jetzt nur nicht gedacht, dass man da tatsächlich Datenschutzbedenken haben kann. Aber gut, jeder Jeck ist anders.

    Bei einer sog. modernen Meßeinrichtung ist das kein Problem. So ein Ding ist nur ärgerlicherweise teurer und weniger langlebig als ein herkömmlicher elektromechanischer Zähler.


    Bei einer sog. intelligenten Meßeinrichtung ist es möglich, daß das Ding mich ausspioniert, vielleicht auch mir den Saft abdreht, wenn der Netzbetreiber es will (oder wenn er gehackt wird). So ein Gerät hat Datenverbindung zum Netzbetreiber, die auch bidirektional sein könnte. Es ist technisch grundsätzlich möglich, in so ein Ding ein fernsteuerbares Schütz einzubauen, mit dem man etwa einem Nichtzahler von fern den Saft abdrehen kann.


    Über das Intervall, in dem das Gerät den Verbrauch meldet, ist aus Datenschutzgründen lang gestritten worden. Die aktuelle Festlegung ist 15 Minuten; darüber kann man immerhin die Anwesenheit des Kunden feststellen. Zu Testzwecken, also um zu prüfen, was technisch möglich ist, hat man diese Zeit reduziert bis herunter auf Sekundenbruchteile. Damit kann man dann aus dem Verlauf des Stromverbrauchs aus der Ferne feststellen, welches Fernsehprogramm der Kunde sieht.


    Ein Smartmeter ist teurer als ein einfacher elektronischer Zähler. Schon für den letzteren zahlt der Kunde einen Aufpreis, für das Smartmeter ist dieser Aufpreis typischerweise höher: Da zahlt der Kunde also für den Nutzen des Netzbetreibers.


    Ich will hier keine Verschwörungsmythen nähren. Aber es ist immer nützlich zu wissen, was technisch geht und was vielleicht auch gemacht wird.


    Es ist technisch problemlos möglich, mit Smartphones Bewegungsprofile aufzunehmen, das wird zu polizeilichen Zwecken in Deutschland ja auch praktiziert. Allerdings werden die Daten aus Datenschutzgründen nur für eine kurze Zeit gehalten, und der Standort des Mobiltelefons wird nicht so genau festgestellt, wie das technisch möglich wäre. Das dürfte im Reich der Mitte anders sein.


    Ich sehe eine Menge Vorteile der Smartphonenutzung und trage das meinige daher bei mir, obwohl ich weiß, daß es eine Ortungswanze ist.


    Einen Vorteil des Smartmeters hingegen sehe ich nicht. Das Ding kostet nur mehr als mein bisheriger Zähler und spioniert mich potentiell aus. Warum sollte ich so etwas in meiner Wohnung haben wollen?


    PS: Kann man so einfach eine moderne Meßeinrichtung von einer intelligenten Meßeinrichtung unterscheiden? Ich traue mir das nicht zu. Daß mein Ferraris-Zähler nicht funken kann, dessen bin ich mir aber ziemlich sicher.

  • Ich kann euch beruhigen. Erst kürzlich erlebt dass beim Ablesen einer intelligenten Messeinrichtung durch den Netzbetreiber eine 8 mit einer 0 verwechselt wurde und der Verbrauch um 800kWh niedriger war. Die Messeinrichtung scheint also nicht mal zum Mitarbeiter des Netzbetreibers vor Ort etwas digital zu schicken :P

  • Ja, ja. Das habe ich auch schon gehört. "Wir stehen nachts um drei auf, um zu waschen!" "Hat Eure Waschmaschine keine Zeitschaltuhr?" "Doch, aber keinen Roboterarm, um die Wäsche hinterher in den Trockner zu stopfen!"

    Verstehe den Zusammenhang nicht. Man kann die Waschmaschine doch schon am Abend beladen, man braucht doch egal wie (Zeitschaltuhr, aufstehen oder Roboterarm) einen dynamischen Tarif damit es billiger ist (und inzwischen sind die Preise ja nicht nur Nachts günstiger, sondern teils auch Tags) und die Musik spielt m.e. bei BEV (die wesentlichen mehr Strom brauchen als ne Waschmaschine und bei denen m.e. auch komfortabeler das Laden zeitlich verschieben lässt).

    Unsere Straßen sind aber doch voller E-Autos? Mindestens die Hälfte sind bereits BEVs - oder vergucke ich mich da etwa?

    Habe nicht nachgeschaut, es dürften aktuell aber deutlich weniger sein, aber m.e. schon signifikant viele und zukünftig wohl noch mehr. Und z.B. für diese Leute hätte ein intelligenter Zähler einen Vorteil (und nicht nur Nachteile). Und eben diesen Vorteil wollte ich dir erklären - aber ...

    Einen Vorteil des Smartmeters hingegen sehe ich nicht

    Schade, war meine Mühe wohl vergebens. Es sei denn du meintest dass du für dich keinen Vorteil siehst?

  • Ja, ja. Das habe ich auch schon gehört. "Wir stehen nachts um drei auf, um zu waschen!" "Hat Eure Waschmaschine keine Zeitschaltuhr?" "Doch, aber keinen Roboterarm, um die Wäsche hinterher in den Trockner zu stopfen!"

    Man kann die Waschmaschine doch schon am Abend beladen, man braucht doch egal wie (Zeitschaltuhr, aufstehen oder Roboterarm) einen dynamischen Tarif damit es billiger ist (und inzwischen sind die Preise ja nicht nur nachts günstiger, sondern teils auch tags).

    Wenn man den suuuupergünstigen Tarif zum Waschen nutzen möchte (nämlich vielleicht 15 ct statt sonst vielleicht 35 ct/kWh), muß man auf zack sein! Satte 20 ct gespart mit einer einzigen Wäsche! Wir werden reich!


    Mehr Strom als die Waschmaschine braucht allerdings der Trockner, nur wandert die gewaschene Wäsche nicht allein aus der Waschmaschine in den Trockner. Daher der Roboterarm, der die Wäsche umtopft.


    Die Redaktion von Finanztip hat das mit dem Stromsparen per dynamischem Tarif vor einigen Jahren mal versucht. Es ist nicht viel dabei herausgekommen. Das ist ja auch klar, wenn man sich die Preisstruktur des deutschen Haushaltsstroms vor Augen führt.


    Hast Du auch nur eine einzige Erfolgsgeschichte auf Lager? "Wie ich mit einem dynamischen Stromtarif nennenswert Stromkosten gespart habe". Mit so einem Erfahrungsbericht könnte man mich sicherlich überzeugen. Mir ist aber kein solcher Bericht bekannt. Dir etwa?


    Ok: Wenn Du in Deinem Einfamilienhaus ein E-Mobil in der Garage hast, mag sich der dynamische Tarif für diesen Großstromverbraucher lohnen. Dafür muß er allerdings in der Garage stehen, wenn der Strom billig ist. Und dann ist das E-Mobil an sich momentan noch kein Schnäppchen.


    Hier schreiben doch einige E-Mobilisten. Ist unter denen keiner, der solch einen tollen dynamischen Tarif hat und damit Geld spart ohne Ende?

  • Mehr Strom als die Waschmaschine braucht allerdings der Trockner

    Das war früher (TM) mal als man noch Ablufttrockner hatte. Heutige Wärmepumpentrockner brauchen in der Regel weniger als eine Waschmaschine.


    Beispiel:

    - 60° Wäsche ca. 1,1kWh

    - Trocknen früher: ca. 2kWh

    - Trocknen heute: ca. 0,7kWh