Bitcoin wird "Status eines Gold-Ersatzes" erreichen

  • Selbst wenn ich Interesse hätte, glaube ich nicht, dass ich mir 9 Seiten englischen Text reinziehe. Und ja, ein Finanzprodukt muss gefälligst die in dem Land übliche Sprache nutzen, in der ein Interessent wohnt.

    Ich nehme aber auch gern einen einfach gestrickten Satz, der mir Bitcoin erklärt.

  • Ich nehme aber auch gern einen einfach gestrickten Satz, der mir Bitcoin erklärt.

    Nicht ganz nur ein Satz, aber hoffentlich einfach gestrickt? Bitcoin ist im Kern nur ein digitales Kassenbuch, das von vielen Computern gleichzeitig geführt wird. Jeder Eintrag ist öffentlich, und niemand kann ihn nachträglich ändern, das macht das System fälschungssicher. Neue Einträge dürfen aber nur gemacht werden, wenn jemand dafür genug Rechenleistung investiert, das nennt man Mining. Dafür gibt’s als Belohnung neue Bitcoins.

    Das Problem: Dieses „Sichern“ kostet enorme Mengen Strom und Geld, und der Nutzen im Alltag ist bisher gering. Die meisten halten Bitcoin nicht, um damit zu zahlen, sondern um darauf zu spekulieren, dass andere später mehr dafür zahlen. Kurz gesagt: technisch spannend, ökologisch teuer und ökonomisch eher ein globales Casino als ein Wertspeicher.

  • vermeintlich besseren oder „moderneren“ Eigenschaften gibt es schon seit über zehn Jahren – etwa Ethereum

    Der btc-etherum Wechselkurs ist meiner Meinung nach als durchaus stabil über die letzten Jahre anzusehen.

    Etherum ist nicht umsonst die 2. größte crypto Währung…




    als Gold Ersatz sehe ich im übrigen weder bitcoin noch sonst eine crypto Währung. Crypto lässt sich in extrem kleine Teile teilen, und crypto unterliegt einem dem Netzwerk geschuldetem Änderungs Willen, anders als Gold welches immer gleich ist und sich nicht in „beliebig“ kleine Stücke teilen lässt, zumal Gold auch ohne Internet und ohne Strom funktioniert.

  • Vor diesem Hintergrund die Frage an dich: Wie siehst du die Rolle der USA? Gerade dort wächst ja einerseits der regulatorische Druck, andererseits sind sie bei der institutionellen Adaption (ETFs, Banken, Unternehmen) führend. Meinst du, dass dies den Prozess beschleunigt, weil immer mehr Menschen erkennen, dass Bitcoin nicht mehr weggeht?

    Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte. Es wird mehr Regulatorik geben und mehr Akzeptanz. Man bewegt sich sozusagen aufeinander zu. Btc wird mMn mit dem Finanzmarkt weiter verschmelzen, aber eine Ablösung der Fiat-Währungen sehe ich auf lange Zeit nicht. Aber das ist vermutlich auch nicht nötig…

  • Das Problem: Dieses „Sichern“ kostet enorme Mengen Strom und Geld [...].

    Kleine Ergänzung an dieser Stelle:

    Das „Problem“ ist kein Problem, sondern die eigentliche Innovation von Bitcoin. Durch diesen Mechanismus – den sogenannten Proof-of-Work – schafft es Bitcoin erstmals, die digitale Welt mit der physischen Realität zu verknüpfen. Energie wird in fälschungssichere Information umgewandelt. Das hat vorher kein anderes digitales System oder Asset geschafft. Nur deswegen funktioniert Bitcoin und nur deswegen ist er, im Vergleich zu allen anderen Kryptowährungen, sicher und vertrauenswürdig. Es ist für Bitcoin essenziell, dass es diesen Mechanismus gibt. Er macht Manipulation teuer, verhindert zentrale Machtstrukturen und schafft so die Grundlage für echtes digitales Eigentum.

    Im Gegensatz dazu erlaubt das Proof-of-Stake-Verfahren – wie etwa bei Ethereum – den größten Einfluss genau denen, die schon am meisten besitzen. Bei Bitcoin dagegen zählt allein die investierte Arbeit, nicht der Besitz.

    Das wertvollste Produkt, das man sich mit Geld kaufen kann, ist ein leerer Kalender.

  • Der btc-etherum Wechselkurs ist meiner Meinung nach als durchaus stabil über die letzten Jahre anzusehen.

    Seit April diesen Jahres hat sich Ethereum etwas erholt, ja. In den letzten 4 Jahren dafür aber auch ordentlich verloren, wenn man sich die Charts anschaut:

    Ethereum in BTC

    Zum Verständnis: Für einen ETH bekommt man heute rund 0,036 BTC. Im Jahr 2022 hat man für einen ETH noch 0,085 BTC bekommen.

    Das wertvollste Produkt, das man sich mit Geld kaufen kann, ist ein leerer Kalender.

  • Ich tippe auf Irving.

    Lasst doch einfach das Nachplappern dieser dämlichen Meldungen aus der Finanzpornowelt.
    Den Bitcoin-Jünger:innen ist doch nichts zu schade.

    Dieser Südkoreaner setzt auf Jesus und Bitcoin. Er weiß eben mehr. Nur seinen IQ kennt nur der Vater im Himmel…

    Richtigstellung der Falschmeldung über YoungHoon Kim
    In unserem Bericht über YoungHoon Kim haben wir falsche Informationen verbreitet. Dafür möchten wir uns entschuldigen.
    www.jesus.ch
  • Ich war gestern Abend auf einer Geburtstagsfeier, rel guter Querschnitt der Gesellschaft, aber schon hohes Bildungsniveau. Vom Deutsch Lehrer über Pharmazie Prof, IT Beratung Firmeninhaber, angestellter Logistiker bis zum selbständigen Handwerker und Patentanwalt alles dabei. Da kam auch das Thema Geld, Aktien, Bitcoin in der Männerrunde auf. Ich hab bei dem Thema erst eher zugehört weil es mich interessiert hat wie die anderen das so sehen. War schon interessant, wie unisono BTC kein Wert zugesprochen wurde und es als unsinniges Asset gesehen wurde in der Runde, ganz besonders von dem der eine eigene IT Beratung / Softwareentwicklungsfirma mit 100 Leuten hat. FIAT Geld wurde ein intrinsischer Wert und sehr hohes Vertrauen zugesprochen, genauso Gold, aber nicht BTC, aber auch rein technisch verstanden wurde er überhaupt nicht, nur so Schlagworte die man mal aus den Meduen aufgeschnappt hat. Es war auch Konsens, dass das wieder verschwindet.

    Zumindest in dem Mikrokosmos ist das Grundverständins zur Funktion, dem Sinn dahinter und das Vertrauen dafür also noch gar nicht angekommen, fand ich schon erstaunlich, dass ich der einzige der Runde war, der da schon einen Sinn darin sah.

    Als ich mich am Ende outete und eben den Sinn den ich darin sehe erzählte, sah ich in ausnahmslos verständnislose Gesichter. Hier zumindest wird das also noch dauern mit dem Vertrauen… oder sie behalten Recht 😆

  • Schön zusammengefasst...

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  • ... fand ich schon erstaunlich, dass ich der einzige der Runde war, der da schon einen Sinn darin sah. ...

    Je nach Quelle geht man davon aus, dass deutlich weniger als 10 % der Deutschen etwas mit Kryptowährungen anfangen können bzw. schon einmal BTC gekauft haben oder einen Kauf in Erwägung ziehen. Aktien und Fonds besitzen weniger als 18 % der Deutschen über 14.

    Das bedeutet, dass mehr als 70 Millionen Menschen in diesem Land weder Bitcoin noch Aktien, ETFs oder aktive Fonds besitzen. Seit zwei Jahren steigt die Zahl der „Nicht-Investoren“ sogar wieder. Selbst bei der Immobilienbesitz-Quote sind wir fast Schlusslicht in Europa.

    Die finanzielle Bildungsschwäche der Deutschen ist kaum zu toppen.

  • Durch diesen Mechanismus – den sogenannten Proof-of-Work – schafft es Bitcoin erstmals, die digitale Welt mit der physischen Realität zu verknüpfen. Energie wird in fälschungssichere Information umgewandelt. Das hat vorher kein anderes digitales System oder Asset geschafft.

    Bitcoin ist nicht mehr oder weniger mit der physikalischen Realität verknüpft als alles andere Digitale.

    Und bei jeder Verschlüsslung wird Energie wird in fälschungssichere Information umgewandelt.

    Religiöse Überhöhung von IT-technischen Trivialitäten.

    Bei Bitcoin wird sich sehr teuer erkauft, dass es zwischen den Teilnehmern des Bitcoin-Netzwerkes (nicht der Ökosystems drumherum!) theoretisch kein Vertrauen geben muss. Und wir reden hier nicht von Vertrauen in Bitcoin ansich sondern ausschließlich über das Vertrauen über die Richtigkeit eines gemeinsam geführten Registers (einer Liste von Transaktionen).

  • Schön zusammengefasst...

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    Das kann man fraglos so sehen wie Thomas, aber dann muss man auch die Frage beantworten, wo der wirkliche produktive Usecase bei Gold ist. Die kleine rein technische Funktion als Metall reicht mir dafür auch nicht ihm diesen Wert zu zusprechen.

  • Das kann man fraglos so sehen wie Thomas, aber dann muss man auch die Frage beantworten, wo der wirkliche produktive Usecase bei Gold ist. Die kleine rein technische Funktion als Metall reicht mir dafür auch nicht ihm diesen Wert zu zusprechen.

    Gold hat allerdings drei Vorteile im Vergleich zu BTC:

    • extrem langer track record (Lindy-Effekt)
    • geringe Korrelation mit dem Aktienmarkt (nicht immer, aber oft) - BTC säuft eigentlich immer ab, wenn es am Aktienmarkt mal kriselt
    • weltweite Akzeptanz

    Man kann sich als Goldbug also schon einen persönlichen use case zusammenschustern. ,,Wenn es überall brennt, überquere ich mit meinem Goldkoffer die Grenze und....". Zumindest war es mal Zahlungsmittel und könnte (zumindest theoretisch) nach dem Armageddon wieder eines sein. BTC eher nicht...

  • Gold hat allerdings drei Vorteile im Vergleich zu BTC:

    • extrem langer track record (Lindy-Effekt)
    • geringe Korrelation mit dem Aktienmarkt (nicht immer, aber oft) - BTC säuft eigentlich immer ab, wenn es am Aktienmarkt mal kriselt
    • weltweite Akzeptanz

    Man kann sich als Goldbug also schon einen persönlichen use case zusammenschustern. ,,Wenn es überall brennt, überquere ich mit meinem Goldkoffer die Grenze und....". Zumindest war es mal Zahlungsmittel und könnte (zumindest theoretisch) nach dem Armageddon wieder eines sein. BTC eher nicht...

    Wir reden also nur darüber, dass Gold ein tiefes Vertrauen besitzt das über Zeit entstanden ist. Jetzt die Kernfrage: warum soll das bei BTC in einer jetzt digitalen Welt nicht auch geschehen und zwar viel schneller, weil eben alles jetzt viel schneller geht, auch die Akzeptanzkurve.

    Thema Finanzen allg in D. War gestern ähnlich. Einzelne Aktien wurden besprochen und von einigen auch Einzel-Aktien gehalten. ETF war gar kein Thema, ich vermute aber dass einige Fondsanteile halten von den üblichen Bankprodukten, einzig selbstgenutzer Immobilienbesitz ist durchgängig bei allen vorhanden und natürlich auch als Wert anerkannt.