Mit Schulden oder Steuergeldern Bitcoin kaufen, ist keine „Reserve“ und es steht auch keine finanziell seriöse „Strategie“ dahinter.
Wenn hochverschuldete Staaten Gold kaufen ist das also auch keine seriöse Strategie?
Mit Schulden oder Steuergeldern Bitcoin kaufen, ist keine „Reserve“ und es steht auch keine finanziell seriöse „Strategie“ dahinter.
Wenn hochverschuldete Staaten Gold kaufen ist das also auch keine seriöse Strategie?
Kurzer Einschub zum Gold
Sind hier Steuerexperten oder vergleichbare Juristen anwesend?
Was sagen die dazu, dass man plötzlich rückwirkend für ein Geschenk von den Großeltern von vor 40 Jahren einen Kaufbeleg nachweisen muss?
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Schaust du vielleicht mal, wie sich der Threadtitel nennt? Verschiedene Themen in einem ist nervig.
Schaust du vielleicht mal, wie sich der Threadtitel nennt? Verschiedene Themen in einem ist nervig.
Es geht um den Vergleich von Gold und Bitcoin. Also auch um Gold. Und darum, ob/warum das eine besser/sicherer sein könnte, als das andere. Damit liegen Aspekte, die die Bewertung von Gold betreffen, im Thema. Insbesondere, wenn Dinge genannt werden, die vielleicht - vielleicht aber auch nicht - genauso (oder analog) Bitcoin betreffen könnten.
Siehe z B. auch hier: RE: Bitcoin wird "Status eines Gold-Ersatzes" erreichen
Texas und die Texaner haben ein Schuldenproblem:
https://www.statesman.com/story/business…my/85239002007/
Wie kann eine Nachricht, dass ein Staat mit lauter verschuldeten Menschen und Gemeinden Steuergelder in Bitcoin umleitet, „bullish“ sein? Bullshit eventuell.
Mit Schulden oder Steuergeldern Bitcoin kaufen, ist keine „Reserve“ und es steht auch keine finanziell seriöse „Strategie“ dahinter.
Nicht nur Texas ist verschuldet, im Grunde basiert die gesamte westliche Welt auf einem kapitalistischen System, das dauerhaft mit Inflation und Verschuldung arbeitet. Und genau deshalb kommt jede Fiat-Währung früher oder später an ihre Grenzen und geht unter.
Bitcoin ist als Gegenentwurf zu diesem Modell entstanden – und genau das erkennen inzwischen erste Staaten und Institutionen. Bitcoin fixes this.
Bitcoin ist als Gegenentwurf zu diesem Modell entstanden – und genau das erkennen inzwischen erste Staaten und Institutionen. Bitcoin fixes this.
Nun ja,
es gab in der Vergangenheit mehrfach Währungssysteme die durch einen Sachwert hinterlegt waren (Gold). So war nach dem 2 WK. der US$ bis Anfang der 70'er mit Gold hinterlegt.
In Deutschland gab es 1923 mit der Rentenmark sogar eine Währung die mit Zwangshypotheken auf Grund/Boden hinterlegt war.
Das Problem ist aber, dass Staaten irgendwann mehr Geld benötigen. Häufig um damit Kriege zu finanzieren (z.B. 1 WK und die Goldmark). Die Hinterlegung des US$ mit Gold ist u.A. auch an der galoppierenden Staatsverschuldung der USA infolge des Vietnamkriegs zerbrochen.
Und das würde sich auch mit dem Bitcoin nicht ändern. Geld muss fließen. Und wenn es irgendwo auf Konten oder im Tresor liegt, kann es dass nicht tun. Was ist, wenn alle 21 Mio. BTC geschürft sind und niemand mehr seine BTC handeln will? So funktioniert Wirtschaft eben nicht.
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Was sagen die dazu, dass man plötzlich rückwirkend für ein Geschenk von den Großeltern von vor 40 Jahren einen Kaufbeleg nachweisen muss?
Das ist doch alles im italienischen Konjunktiv oder eher ein Wunsch an Befana, von „muss“ ist keine Rede.
Reale Schwierigkeiten stehen bereits im Artikel.
Das Problem ist aber, dass Staaten irgendwann mehr Geld benötigen. Häufig um damit Kriege zu finanzieren (z.B. 1 WK und die Goldmark).
Da hast du zu 100 % recht, Bitcoin würde Kriege unfinanzierbar machen.
Nun ja,
es gab in der Vergangenheit mehrfach Währungssysteme die durch einen Sachwert hinterlegt waren (Gold). So war nach dem 2 WK. der US$ bis Anfang der 70'er mit Gold hinterlegt.
In Deutschland gab es 1923 mit der Rentenmark sogar eine Währung die mit Zwangshypotheken auf Grund/Boden hinterlegt war.
Du hast auch hier völlig recht, dass Staaten in der Vergangenheit jeden Goldstandard oder jede andere harte Deckung früher oder später aufgeweicht haben. Das lag aber nie daran, dass hartes Geld „nicht funktioniert“, sondern daran, dass Regierungen mehr ausgeben wollten, als sie einnahmen – und dafür eine bequeme Finanzierung brauchten. Genau deswegen sind Goldstandards letztlich immer an politischem Druck und Kriegsfinanzierung gescheitert.
Der entscheidende Unterschied zu Bitcoin ist jedoch, dass ein Staat Bitcoin nicht entwerten oder verwässern kann. Es gibt keine zentrale Verwahrstelle, keinen Goldschatz, den man beschlagnahmen kann, und keine Institution, die die Geldmenge verändern könnte. Die Regeln sind technisch verankert und nicht politisch manipulierbar. Das heißt nicht, dass Staaten plötzlich keine Ausgaben mehr hätten, aber sie könnten sie nicht mehr unbemerkt über Inflation finanzieren, sondern müssten transparent besteuern oder echte Anleihen verkaufen.
Geld muss fließen.
Dazu: Geld fließt nicht deshalb, weil es inflationär ist, sondern weil Menschen wirtschaften. Auch unter dem Goldstandard wurde produziert, gehandelt, investiert und konsumiert – und Gold lag trotzdem überwiegend in Tresoren. Bitcoin muss nicht ständig bewegt werden, um als Geldbasis zu funktionieren. Es dient als Abrechnungseinheit und als Sicherheitsanker. Banken, Unternehmen und Staaten können darauf aufbauend Kredite vergeben, wie sie es unter dem Goldstandard auch getan haben.
Was ist, wenn alle 21 Mio. BTC geschürft sind und niemand mehr seine BTC handeln will? So funktioniert Wirtschaft eben nicht.
Das ist theoretisch, aber wirtschaftlich nicht möglich. Genau wie bei Gold wird es immer Leute geben, die verkaufen, kaufen, beleihen, investieren oder umschulden. Das Gesetz von Angebot und Nachfrage besteht eben immer.
Bitcoin löst nicht jedes Problem, aber es verhindert den Mechanismus, durch den Fiat-Währungen immer wieder scheitern – nämlich die politisch motivierte, unbegrenzte Ausweitung der Geldmenge. Und genau deshalb beobachten einige Staaten und Institutionen das Thema inzwischen sehr aufmerksam, was ich natürlich positiv finde.
Sind hier Steuerexperten oder vergleichbare Juristen anwesend?
Was sagen die dazu, dass man plötzlich rückwirkend für ein Geschenk von den Großeltern von vor 40 Jahren einen Kaufbeleg nachweisen muss?
Ich halte das für einen der üblichen Testballons, diesmal in Italien gestartet. Die EU möchte ein Vermögensregister, allerdings ist Gold im Gegensatz zu dokumentierten Asset wie Immobilien oder Wertpapieren nur schwer zu erfassen. Dazu müsste man eine Art "Goldbesitzerklärung" für alle einführen. Da der Staat solche Angaben nicht verifizieren kann, wäre er auf die Ehrlichkeit oder eher Dummheit der Leute angewiesen, dort korrekte Angaben zu machen. Was dabei herauskäme, kann man sich denken. Also muss man den Leuten Angst machen.
In Deutschland befindet sich nach Schätzungen aktuell Gold im Wert von ca. 750 Mrd. EUR in Privatbesitz. Da würde sich eine 10%-ige Einmalsteuer schon lohnen. Es ist nicht erstaunlich, dass Staaten, die dringend Geld benötigen, ihre Finger nach allem ausstrecken, wessen sie habhaft werden können.
Dass man irgendwelche Kaufbelege nachweisen muss, die man gar nicht haben kann, ist natürlich unrealistischer Blödsinn und dürfte wohl nur ein Mittel sein, um weiter Panik zu schüren. Und auch der immer wieder gebrachte Einwand, man könne Gold dann ja gar nicht mehr verkaufen, ist Unsinn. Denn im Gegensatz zu Bitcoin, die man praktisch nur an einer Börse zu Geld machen kann und damit Besitz bzw. Handel dokumentiert sind (außer vielleicht an obskuren Handelsplätzen) ist Gold in sehr vielen Ländern ohne jede Dokumentationspflicht einfach zu verkaufen. Wer signifikante Mengen an Gold besitzt, ist gut beraten, diese nicht innerhalb der EU aufzubewahren.
Ich halte das für einen der üblichen Testballons, diesmal in Italien gestartet. Die EU möchte ein Vermögensregister, allerdings ist Gold im Gegensatz zu dokumentierten Asset wie Immobilien oder Wertpapieren nur schwer zu erfassen. Dazu müsste man eine Art "Goldbesitzerklärung" für alle einführen. Da der Staat solche Angaben nicht verifizieren kann, wäre er auf die Ehrlichkeit oder eher Dummheit der Leute angewiesen, dort korrekte Angaben zu machen. Was dabei herauskäme, kann man sich denken. Also muss man den Leuten Angst machen.
In Deutschland befindet sich nach Schätzungen aktuell Gold im Wert von ca. 750 Mrd. EUR in Privatbesitz. Da würde sich eine 10%-ige Einmalsteuer schon lohnen. Es ist nicht erstaunlich, dass Staaten, die dringend Geld benötigen, ihre Finger nach allem ausstrecken, wessen sie habhaft werden können.Dass man irgendwelche Kaufbelege nachweisen muss, die man gar nicht haben kann, ist natürlich unrealistischer Blödsinn und dürfte wohl nur ein Mittel sein, um weiter Panik zu schüren.
Dass Gold und Bitcoin auf lange Sicht besteuert werden, halte ich für absolut logisch und unvermeidbar. Die Gründe dafür wurden bereits dargelegt. – Die eigentlichen „Probleme“ entstehen für seine Besitzer erst in dem Moment, in dem man Gold oder Bitcoin „umtauschen“ möchte. Bis dahin lassen sich beide – zumindest was bestehende Bestände betrifft – relativ problemlos und unbemerkt aufbewahren, selbst wenn es nachträglich zu gesetzlichen Änderungen kommt.
Und auch der immer wieder gebrachte Einwand, man könne Gold dann ja gar nicht mehr verkaufen, ist Unsinn. Denn im Gegensatz zu Bitcoin, die man praktisch nur an einer Börse zu Geld machen kann und damit Besitz bzw. Handel dokumentiert sind (außer vielleicht an obskuren Handelsplätzen) ist Gold in sehr vielen Ländern ohne jede Dokumentationspflicht einfach zu verkaufen. Wer signifikante Mengen an Gold besitzt, ist gut beraten, diese nicht innerhalb der EU aufzubewahren.
Vorab: Es geht mir nicht darum, Gold schlechtzureden. Gold hat seit tausenden Jahren seinen Platz, und natürlich lässt es sich in vielen Ländern unkompliziert verkaufen. Aber wenn wir das Thema einmal rein praktisch durchspielen, merkt man, dass der vermeintliche Vorteil gegenüber Bitcoin stark vom politischen Umfeld abhängt.
Stellen wir uns vor, Gold und Bitcoin wären in einem Land plötzlich stark besteuert oder sogar verboten. Wie sähe der „Exit“ in beiden Fällen konkret aus?
Gold müsste man physisch über die Grenze bringen. Das bedeutet Gewicht, Platz, Transport, Risiko und in vielen Fällen Kontrollen – besonders, wenn die Menge signifikant ist. Genau aus diesem Grund empfehlen viele Goldbefürworter, es außerhalb der EU zu lagern (wie du ja selbst sagst). Was wiederum mit Aufwand verbunden ist. Du brauchst zudem immer einen physischen Abnehmer vor Ort, der bereit ist, zu handeln.
Bitcoin funktioniert in einem solchen Szenario anders. Du musst nichts transportieren, nicht verstecken und nicht lagern. Du kannst im Extremfall das Land verlassen, ohne etwas bei dir zu tragen – die Seed Phrase reicht. Selbst wenn ein Staat Bitcoin verbietet, kann er weder deine Coins konfiszieren noch deine Möglichkeiten einschränken, sie im Ausland über eine beliebige Plattform oder Peer-to-Peer zu verkaufen. Das ist ein struktureller Vorteil, der sich aus der digitalen Natur von Bitcoin ergibt.
Das heißt nicht, dass Gold nutzlos wäre – beides hat unterschiedliche Eigenschaften. Aber wenn man die Frage stellt, welches Asset im Ernstfall am mobilsten, am schwersten zu verhindern und am einfachsten in ein anderes Land „mitzunehmen“ ist, dann ist Bitcoin eher nicht im Nachteil.
Währenddessen öffnen sich weitere Länder. Von heute:
„Thailand führt ab 2025 eine 0-%-Steuer auf Bitcoin-Gewinne ein, allerdings nur für Handel auf lizenzierten, in Thailand registrierten Börsen. Gewinne auf ausländischen oder nicht genehmigten Plattformen bleiben steuerpflichtig. Mining- und Staking-Einnahmen werden weiterhin normal besteuert.
Der Schritt soll Thailand zu einem Krypto-Zentrum machen und ausländische Investoren anziehen. Bereits zuvor hatte das Land eine fünfjährige Steuerbefreiung für Kryptogewinne (2025–2029) eingeführt. Mit dem neuen Gesetz will die Regierung den lokalen digitalen Finanzmarkt stärken und sich im Wettbewerb mit Ländern wie Singapur, Hongkong und Südkorea besser positionieren.“
Spieltheoretisch ist dies auch absolut logisch, denn Länder, die sich von dieser Entwicklung ausschließen bzw. drastisch „tot regulieren", werden sich von diesen Märkten ausschließen und selbst schaden, da sie an der Entwicklung nicht partizipieren.
es wurden beispielsweise Haushaltstricksereien diverser Länder gedudelt
Zu den Ländern mit Tricksereien gehört z.B. Deutschland. Ich vermute, dass kein Land den Euro hätte einführen können, wenn Länder mit Tricksereien ausgeschlossen worden wären.
Ich vermute, dass kein Land den Euro hätte einführen können, wenn Länder mit Tricksereien ausgeschlossen worden wären.
Was bei sachlich-nüchterner Betrachtung schon alles über das Projekt "EU-Einheitswährung" und das dazu gehörige EU- Regelwerk - auf denen das Experiment Euro beruhen sollte - aussagt ...
Zu den Ländern mit Tricksereien gehört z.B. Deutschland.
Im Vorfeld der Euroeinführung hatte ich mir diverse Länder bezüglich der Kriterien samt "Window-Dressing" ("Sale and Lease back" beispielsweise war nur eine der vielen Haushalts- "Aufhübschungs-Varianten" - mit langfristig nachteiligen Folgen) angeschaut. Allerdings nicht Deutschland. Im Nachgang der Euroeinführung erinnere ich mich aber sehr gut daran, daß es alsbald (2003 ?) ausgerechnet Deutschlands rot-grüne Regierung (mit Kanzler Gerhard Schröder (SPD) und Hans Eichel (SPD) als Finanzminister) war, die besagte EU-Verträge (in dem Fall den EU-Vertrag von Maastricht und das Maastricht-Kriterium max. jährliches Haushalts-Defizit im Kontext mit den EU-Stabilitäts- und Wachstumspakt) - nach meiner Erinnerung im Schulterschluß mit dem stets klammen Frankreich - nicht einhalten wollte und auch dann de facto nicht eingehalten hat.
Für mich schon damals der erste (und vermutlich einer der wegweisenden) Sargnägel an den diesbezüglichen EU-Verträgen und der Architektur, auf der diese Einheitswährung eigentlich basieren und beruhen sollte.
Zumal das ausgerechnet seitens Deutschland (als früherem Stabilitätsanker samt harter DM) passiert ist (seitens Frankreich mit zudem typischer Weichwährung würde ich das als Normalität einordnen, zumal dort Verträge nicht unter dem Aspekt "pacta sunt servanda" betrachtet werden sondern Richtung diskretionärer Entscheidungen seitens der Politik (Verträge als sozusagen politische Verteilungsmasse und dem politischem Handeln nach Belieben nachgeordnet).
Vorfeld ...
Allerdings nicht Deutschland.
Deutschland hat z.B. kurz vor dem relevanten Jahr viele Emissionen mit langem, ersten Kupon platziert. Also gerade so, dass im relevanten Jahr keine Zinszahlung anfällt. Für mich klare Trickserei.
Im Kontext mit Deinem Beitrag Nr. 3.074
Deutschland hat z.B. kurz vor dem relevanten Jahr viele Emissionen mit langem, ersten Kupon platziert. Also gerade so, dass im relevanten Jahr keine Zinszahlung anfällt. Für mich klare Trickserei.
bitte ich Dich höflichst aber nichtsdestotrotz nachdrücklich mich nicht sinnentstellend zu zitieren; siehe hier in Nr. 3.073
Im Vorfeld der Euroeinführung hatte ich mir diverse Länder bezüglich der Kriterien samt "Window-Dressing" ("Sale and Lease back" beispielsweise war nur eine der vielen Haushalts- "Aufhübschungs-Varianten" - mit langfristig nachteiligen Folgen) angeschaut. Allerdings nicht Deutschland.
(nachträglich gefettet von mir)
Damit war selbstverständlich gemeint, daß ich mir diesbezüglich Deutschland nicht angeschaut hatte !
Ansonsten ist in dem Kontext "Einheitswährung" zu Deutschland im Speziellen hiermit
Im Nachgang der Euroeinführung erinnere ich mich aber sehr gut daran, daß es alsbald (2003 ?) ausgerechnet Deutschlands rot-grüne Regierung (mit Kanzler Gerhard Schröder (SPD) und Hans Eichel (SPD) als Finanzminister) war, die besagte EU-Verträge (in dem Fall den EU-Vertrag von Maastricht und das Maastricht-Kriterium max. jährliches Haushalts-Defizit im Kontext mit den EU-Stabilitäts- und Wachstumspakt) - nach meiner Erinnerung im Schulterschluß mit dem stets klammen Frankreich - nicht einhalten wollte und auch dann de facto nicht eingehalten hat.
Für mich schon damals der erste (und vermutlich einer der wegweisenden) Sargnägel an den diesbezüglichen EU-Verträgen und der Architektur, auf der diese Einheitswährung eigentlich basieren und beruhen sollte.
Zumal das ausgerechnet seitens Deutschland (als früherem Stabilitätsanker samt harter DM) passiert ist (seitens Frankreich mit zudem typischer Weichwährung würde ich das als Normalität einordnen, zumal dort Verträge nicht unter dem Aspekt "pacta sunt servanda" betrachtet werden sondern Richtung diskretionärer Entscheidungen seitens der Politik (Verträge als sozusagen politische Verteilungsmasse und dem politischem Handeln nach Belieben nachgeordnet).
schon das Wesentliche gesagt.
Und zum Experiment "Einheitswährung" im Allgemeinen das Wesentliche in meinem Beitrag Nr. 3.073 Abs. 1 im Zusammenhang mit Deinem dort erwähnten Zitat.
Ich halte das für einen der üblichen Testballons, diesmal in Italien gestartet. Die EU möchte ein Vermögensregister, allerdings ist Gold im Gegensatz zu dokumentierten Asset wie Immobilien oder Wertpapieren nur schwer zu erfassen. Dazu müsste man eine Art "Goldbesitzerklärung" für alle einführen. Da der Staat solche Angaben nicht verifizieren kann, wäre er auf die Ehrlichkeit oder eher Dummheit der Leute angewiesen, dort korrekte Angaben zu machen. Was dabei herauskäme, kann man sich denken. Also muss man den Leuten Angst machen.
In Deutschland befindet sich nach Schätzungen aktuell Gold im Wert von ca. 750 Mrd. EUR in Privatbesitz. Da würde sich eine 10%-ige Einmalsteuer schon lohnen. Es ist nicht erstaunlich, dass Staaten, die dringend Geld benötigen, ihre Finger nach allem ausstrecken, wessen sie habhaft werden können.
Dass man irgendwelche Kaufbelege nachweisen muss, die man gar nicht haben kann, ist natürlich unrealistischer Blödsinn und dürfte wohl nur ein Mittel sein, um weiter Panik zu schüren. Und auch der immer wieder gebrachte Einwand, man könne Gold dann ja gar nicht mehr verkaufen, ist Unsinn. Denn im Gegensatz zu Bitcoin, die man praktisch nur an einer Börse zu Geld machen kann und damit Besitz bzw. Handel dokumentiert sind (außer vielleicht an obskuren Handelsplätzen) ist Gold in sehr vielen Ländern ohne jede Dokumentationspflicht einfach zu verkaufen. Wer signifikante Mengen an Gold besitzt, ist gut beraten, diese nicht innerhalb der EU aufzubewahren.
Und wie ist das jetzt juristisch einzuordnen, wenn nachträglich plötzlich eine Nachweispflicht für einen (weit) in der Vergangenheit erfolgten Erwerb oder Erhalt (Geschenk) aufgestelt wird?
Und wie ist das jetzt juristisch einzuordnen, wenn nachträglich plötzlich eine Nachweispflicht für einen (weit) in der Vergangenheit erfolgten Erwerb oder Erhalt (Geschenk) aufgestelt wird?
Das verhält sich doch beim Thema der nachträglich eingeführten "Nachweispflicht" zur "Herkunft" für auf das eigene Konto (!) eingezahltes Bargeld ganz ähnlich. Auch dabei kann es sich um Mittel handeln, die vor langer Zeit als Bargeld thesauriert, separiert usw. wurden. Lange bevor die neue Regelung eingeführt wurde (ab 10.000 € oder bei gestückelter Einzahlung in einem gewissen Zeitraum auch schon bei kleineren Beträgen).
Eigentlich ist es nicht Aufgabe des unbescholtenen Bürgers seine Unschuld zu beweisen - sondern Aufgabe der Obrigkeit und ihrer Institutionen (Polizei, Kriminalpolizei, Staatsanwaltschaft) (s)eine Schuld zu beweisen bzw. rechtssicher nachzuweisen.
Apropos juristisch. Brüssel. Frage zweier Journalisten an einen Professor der Ökonomie und einen der Rechtswissenschaft zum Umgang der EU mit den eigenen Verträgen im Kontext mit AEUV ("Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union"): "Warum dehnen, umschiffen, biegen, beugen oder brechen die Beteiligten und Institutionen in der EU ständig die eigenen EU-Verträge ?" Antwort der Professoren: "Weil sie es können" ...
mich nicht sinnentstellend zu zitieren
Sorry, wenn Du das so wahrgenommen hast. Mein Kommentar sollte keine Kritik an Deiner Aussage sein, sondern nur ein ergänzender Hinweis, dass vermutlich alle Länder kreative Buchführung betrieben haben, einschließlich Deutschland!
Sorry, wenn Du das so wahrgenommen hast.
No (Null) problem !
Mein Kommentar sollte keine Kritik an Deiner Aussage sein
Daß es ausgerechnet Deutschland (unter rot-grün) war, daß einen (entscheidenden) "Sargnagel" in die EU-Verträge (Maastricht-Kriterien, Stabilitäts- und Wachstumspakt) geschlagen hatte, habe ich selbst bereits in Nr. 3.073 herausgehoben.
sondern nur ein ergänzender Hinweis, dass vermutlich alle Länder kreative Buchführung betrieben haben, einschließlich Deutschland!
Dem ist wohl tendenziell so - mit (nur) graduellen Unterschieden.
Ansonsten
Ich vermute, dass kein Land den Euro hätte einführen können, wenn Länder mit Tricksereien ausgeschlossen worden wären.
und
Was bei sachlich-nüchterner Betrachtung schon alles über das Projekt "EU-Einheitswährung" und das dazu gehörige EU- Regelwerk - auf denen das Experiment Euro beruhen sollte - aussagt ...
Es wären nur zwei solide Wege für die europäische Einheitswährung möglich gewesen.
Variante 1 zuvor die "Vereinigten Staaten von Europa" (VSE) zu implementieren (mit einem Wirtschaftsminister, einem Finanzminister, einer gemeinsamen Wirtschaftspolitik, einer gemeinsamen Fiskalpolitik usw.).
Variante 2 zuvor wenigstens eine wirtschaftliche und fiskalische Angleichung der teilweise sehr unterschiedlichen und teilweise sogar diesbezüglich disparaten Länder zu ermöglichen.
Eine gemeinsame Sprache (Einheitssprache - jedenfalls als "Amtssprache") für den gemeinsamen Währungsraum (Einheitswährung) wäre parallel sicherlich zumindest hilfreich gewesen (siehe Robert Mundell zu Währungsräumen und der Faktormobilität insbesondere den wichtigen Faktor "Arbeit" betreffend).
In jedem Fall hätte man sich auch dann (präziser selbst dann) an die eigenen Verträge den Euro betreffend halten müssen.
Die schlechteste aller Vorgehensweisen war unter Auslassung von Variante 1. und Variante 2. die Einheitswährung dennoch zu starten und sich dabei von Anfang an und im Verlauf nicht an die eigenen diesbezüglichen EU-Verträge zu halten (Vertrag von Maastricht, Maastricht-Kriterien, Stabilitäts- und Wachstumspakt, Art. 125 "No-Bailout-Klausel" AEUV, Art. 123 "Verbot der monetären Staatsfinanzierung durch die Notenbank" AEUV, Art. 311 "Eigenmittelgebot des EU-Haushalts (sprich "Ausschluß gemeinsamer Verschuldung") AEUV).
Der zeitnahe Ausbruch einer Eurokrise war demnach vorprogrammiert. Die Rettung desselben ("Whatever it takes") vermutlich auch. Das strukturelle Problem blieb dabei dennoch ungelöst (Einheitswährung mit zentralisierter Geldpolitik bei weiterhin dezentraler Fiskalpolitik). Die EZB hat sich zum Garanten des Euro ermächtigt und als "Feuerwehr" den "Brand" gelöscht - eine eigene Fragestellung wäre, ob der permanente "Löschschaden" inzwischen den potentiellen "Brandschaden" übersteigt (Fehlanreize, Moral Hazard, Tragik der Allmende). Die Lösung des strukturellen Problems ist offen.
Aus meiner Sicht u. a. einer der (wesentlichen) Gründen, warum sich manche Leute mit Themen wie Gold und/oder Bitcoin intensiver beschäftigen.
Das verhält sich doch beim Thema der nachträglich eingeführten "Nachweispflicht" zur "Herkunft" für auf das eigene Konto (!) eingezahltes Bargeld ganz ähnlich. Auch dabei kann es sich um Mittel handeln, die vor langer Zeit als Bargeld thesauriert, separiert usw. wurden. Lange bevor die neue Regelung eingeführt wurde (ab 10.000 € oder bei gestückelter Einzahlung in einem gewissen Zeitraum auch schon bei kleineren Beträgen).
Eigentlich ist es nicht Aufgabe des unbescholtenen Bürgers seine Unschuld zu beweisen - sondern Aufgabe der Obrigkeit und ihrer Institutionen (Polizei, Kriminalpolizei, Staatsanwaltschaft) (s)eine Schuld zu beweisen bzw. rechtssicher nachzuweisen.
Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde bei dem ehemaligen SPD-MdB Kahrs im Zuge der Ermittlungen zur cum-ex-Affäre bei der Warburg-Bank in einem Bankschließfach EUR 200.000 in bar gefunden. Damals hieß es, dass man die illegale Herkunft des Geldes nicht nachweisen könne und es für Kahrs keine juristischen Konsequenzen gäbe. Auf der anderen Seite kann ich mich erinnern, dass vor einigen Jahren in einem Schließfach, das einem HartzIV-Empfänger gehörte, nicht unerhebliche Mengen an Gold gefunden wurden, was dem Betroffenen eine Menge Ärger einbrachte. Gilt so eine "Nachweispflicht" hier selektiv?