Ich habe mich gewundert über Wanderslusts Beitrag. Mir schienen die dort genannten Beträge enorm hoch, ich habe auf der anderen Seite keinen Grund, an seiner Angabe zu zweifeln. Im Fall seiner Eltern ist das Geld wohl da, der Familienrat scheint es für angemessen zu halten, das Geld einzusetzen, also wird es auch ausgegeben.
Damit will ich nur sagen: Es ist möglich, vielleicht im Einzelfall auch sinnvoll, derartige Beträge für ein Pflegeheim einzusetzen - und dann ist es gut, wenn man das Geld hat.
Dazu nur drei kurze Anmerkungen:
1. Man kann das Pflegeheimrisiko versichern, dann muss man das Geld nicht liquide für den Fall des Falles vorhalten, sondern dann ist es da, wenn man es braucht.
2. Viele belächeln private Pflegezusatzversicherungen oder halten sie für "Überversicherung". Auf der anderen Seite versichern fast alle PKV-Versicherten Wahlleistungen im Krankenhaus inkl. Einbett- oder Zweibettzimmer oder sogar die Behandlung in Privatkliniken. Auch Zahnersatz und Brillen werden sehr großzügig abgesichert.
3. Im Krankenhaus liegt man in der Regel nur wenige Tage oder Wochen. Im Pflegeheim liegt man evtl. viele viele Jahre. Eine Brille kostet, wenn sie sehr teuer ist, vielleicht einen niedrigen vierstelligen Betrag. Funktionellen Zahnersatz gibt es auch für vergleichsweise wenig Geld. Ein Pflegefall kann aber locker über 100.000 EUR p.a. kosten.
Eher halte ich die Behandlung in einer Privatklinik, das Einbettzimmer oder den Vollkeramik-Zahnersatz für verzichtbar.
Ein erstklassiges Pflegeheim, das nicht an Minutenvorgaben der sozialen Pflegeversicherung gebunden ist und zB auch kulinarisch mehr bietet als ein Krankenhaus, lohnt sich mE eher als o.g. Dinge, die für mich eher unter Statussymbole als Lebensqualität fallen.