jetzt dreht er durch

  • Die Fälle in denen der PKV-versicherte mit der Praxisangestellten spricht und hinter 1 Stunde Arztgespräch mit 3,5 fachen Gebühren auf der Rechnung stehen, sind auch dokumentiert und die Versicherung zahlt es.

    Ist doch super. Der Patient weiss was er bezahlt. Der Arzt weiß was er bekommt. Und wenn der Patient eine Versicherung hat, bekommt er sein Geld. Wenn nicht, zahlt er selbst. Hört sich nach einem fairen und transparenten Deal an.

  • Noch ein Fass:

    Eine Eigenbeteiligung bei allen Arztkosten von 30% wäre ein Anfang. Das gibt es fast überall, nur bei uns nicht. Die Vollversorgungsmentalität der Deutschen ist m.E. ein großes Problem. Härtefälle und große Summen kann man immer abfangen. Beiträge sofort runter und 30% selbst zahlen. Damit weiß der Patient was jede Sprechstunde kostet und kann sehr gezielt wählen was notwendig und sinnvoll ist. Ich bin überzeugt, dass sehr schnell wieder Termine frei wären und die Kosten gesenkt werden könnten. Funktioniert in so vielen Ländern. Warum eigentlich bei uns nicht? :/

    Das kann jeder sagen, der gesund und munter ist.

    Wenn du dann eine schwere Krankheit hast, oder sogar chronisch krank bist, dann wirst du abgeschoben aufs Sterbebett, oder musst um Almosen betteln.

    ==> Das ist nicht die GKV, die ich will, das ist das System US-Amerika, Alles nur für die die es sich leisten können.

  • Das kann jeder sagen, der gesund und munter ist.

    Wenn du dann eine schwere Krankheit hast, oder sogar chronisch krank bist, dann wirst du abgeschoben aufs Sterbebett, oder musst um Almosen betteln.

    ==> Das ist nicht die GKV, die ich will, das ist das System US-Amerika, Alles nur für die die es sich leisten können.

    Nö eigentlich gar nicht. Das System funktioniert sehr gut in vielen Ländern. Es gibt Obergrenzen und Sonderregelungen für sozial Schwache. Das habe ich auch beschrieben.

    Das System momentan hat m.E. keine Zukunft. Man merkt es auch schon an allen Ecken und Enden. Der Patient muss bei der Bezahlung mit einbezogen werden. Wenn alles ,,umsonst" ist, macht man auch alles mit. Ist ja egal. Hab' ja schon genug Beiträge bezahlt. So kann ein System auf Dauer nicht funktionieren. Ich kenne Ärzte, die praktisch jeden zum MRT schicken. Direkte Telefonverbindung vorhanden. Man duzt sich. Wenn der Patient 30% zahlen müsste, wäre das garantiert anders. Da würde der eine oder andere schon mal nachfragen. Wie viele Leute gehen wegen jeder Erkältung zum Arzt und lassen sich krank schreiben? Wenn das jedes mal 30-40 Euro kostet, werden garantiert Stühle im Wartezimmer frei.

    Ein Arztbesuch muss nicht ,,umsonst" sein. Warum auch?

    Aber die Beiträge müssen runter, weil hier sonst gar niemand mehr investiert.

  • Mal zurück zum Ausgangspunkt der Diskussion - Habeck hat etwas gesagt:

    1. Daß wir unsere Sozialversicherungssysteme überarbeiten müssen, schon allein wegen der Überalterung unserer Gesellschaft, ist wohl jedem klar. Die Frage ist nur wie. So gesehen geht es erstmal darum vorurteilsfrei alle, wirklich alle Ideen auf den Tisch zu legen.

    2. Habeck ist mit seinen Äußerungen immer ein bischen vorschnell, ähnlich war es ja mit dem Heizungsgestz. Wie im guten alten Wilden Westen erst nachdenken, dann handeln.

    Wenn man die sachliche Thematik, sprich Punkt 1, von der Person, sprich Punkt 2, trennt, denke ich, tun wir uns alle leichter bei der Diskussion.

  • Natürlich gibt es überall und immer „schwarze Schafe“, klar!


    Aber das Bild was hier einige über Ärzt*innen verbreiten ist schädlicher als jede „überzogene“ Untersuchung/Abrechnung.

    Wir haben uns die Richter*innen schlecht geredet, die Polizei, die Lehrerschaft, die Politiker*innen, …

    Nun also die Ärzteschaft!

    Herrlich! DAS ist mMn das teuerste und größte Problem in diesem Land und wenn wir im Mindset nicht bald die Kurve bekommen, werden wir das nicht mehr einholen.

    Vielleicht sind doch nicht „alle anderen“ „korrupt“, „dumm“, „faul“, „dreist“, etc.

    Also so ganz vielleicht?!

  • Wenn man richtig zugehört hätte, dann hätte es auch keine "Klarstellung" gebraucht. Es ging die ganze Zeit um die, die alleine von Zinsen und Dividenden leben können. Und das kann man nur, wenn man reich ist und nicht die kleine ETF-Anna.

    Hört sich an wie ,,der kleine Mann muss die Mehrbelastung durch den CO2-Preis gar nicht zahlen. Dafür bekommt er Klimageld".

    Hast du schon Klimageld bekommen?

  • Wenn man richtig zugehört hätte, dann hätte es auch keine "Klarstellung" gebraucht. Es ging die ganze Zeit um die, die alleine von Zinsen und Dividenden leben können. Und das kann man nur, wenn man reich ist und nicht die kleine ETF-Anna.

    Das hat er beim besten Willen nicht gesagt.

    Hier ist das Interview, auf dem die ganze Debatte fußt:
    https://www.tagesschau.de/multimedia/vid…eo-1422076.html


    (Etwa ab 2:30.)

  • Anbei zur Kenntnis:

    Sagen & Meinen - Wer ist wirklich "sozial schwach"?
    Menschen, die wenig Geld haben, werden in den Medien immer wieder als „sozial schwach“ bezeichnet. Dabei ist eine soziale Schwäche etwas völlig anderes.…
    www.deutschlandfunk.de
    Synapsen: Wer ist hier sozial schwach?
    Armutsabwertung ist ein Standard des Boulevardjournalismus, der mit Hilfe von Klischees ganze gesellschaftliche Gruppen stigmatisiert.
    www.ndr.de
  • Wenn man richtig zugehört hätte, dann hätte es auch keine "Klarstellung" gebraucht. Es ging die ganze Zeit um die, die alleine von Zinsen und Dividenden leben können. Und das kann man nur, wenn man reich ist und nicht die kleine ETF-Anna.

    Warum sollen die mehr Zahlen? Ich verstehe es nicht.

    Die, oder deren Vorgeneration(en), haben gut gewirtschaftet. Solange dies redlich geschah, sollte diese Lebensweise doch ein ANREIZ sein und nicht als Grundlage für BESTRAFUNG dienen. Für mich sind Leute, die aus Ihrem Geld MEHR machen als Politiker prädestiniert, nicht diejenigen, die nur nehmen und verteilen können - das ist ganz leicht.

    Die besser Verdienenden (ab welcher Grenz das auch sein mag) geben vielleicht auch wieder mehr Geld aus (egal ob Luxusprodukte oder einfach mehr von allem) und füttern so die Kassen mit MwSt., Grunderwerbsteuer etc. Es wird immer so dargestellt, dass die bösen bösen Reichen nur horten und keine Steuern zahlen.


    Ab einer gewissen Größe haben die vielleicht auch eigene Angestellte, schaffen also REALE Arbeitsplätze. Ich hätte gerne soviel Immobilienvermögen, damit ich mir einen Allrounderhausmeister anstellen kann, leider bin ich davon entfernt :-).

    Weil nicht greifbar: Wenn jemand 100k EUR brutto im Jahr verdient, dann ist das zwar viel Geld, aber aus meiner Sicht noch weit entfernt von finanziell frei. Es sind ja "nur" 60.000 netto. Davon kann man super leben, aber nicht in allen Aspekten sorglos (außer man lebt bei Mutti im Keller und hat keine Hobbys).

    Wenn jemand 1 Mio EUR netto/Jahr verdient, da würde ich zwar sagen, dass es egal ist ob er 500.000 oder 600.000 EUR netto hat. Aber auch hier würde ich noch keine höhere Steuerlast fordern.

    Wenn jemand in der Lage ist, sich jedes Jahr eine Villa von seinem Netto zu kaufen, dann würde ich schon eher sagen, dass es "genug" ist und da könnte man über einen höheren Steuersatz nachdenken. Aber diese Grenzen empfindet halt jeder als Individuell.

    Daher bin ich sehr stark für einen einheitlichen Steuersatz. Das würde viel Bürokratie sparen und unser Land attraktiver machen. Der Staat müsste halt etwas besser Haushalten. Aber da sehe ich ehrlich gesagt sehr wenig Probleme, wenn ich mir den Umgang mit Bauprojekten etc. anschaue... die schwarze Liste ist zwar amüsant, aber leider wahr.

  • Einfaches Beispiel: Bleibt eine Frage unbeantwortet (wie etwa die nach dem Status, ob jemand "Sozialversicherungsfachangestellter" (Sofa) ist) bleibt eine Wiederholung der bislang unbeantworteten Frage im wahrscheinlichen Bereich.

    Manche Dinge gehen dich - sorry für die deutliche Ausdrucksweise - auch einfach einen Sch... an.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Wenn man richtig zugehört hätte, dann hätte es auch keine "Klarstellung" gebraucht. Es ging die ganze Zeit um die, die alleine von Zinsen und Dividenden leben können. Und das kann man nur, wenn man reich ist und nicht die kleine ETF-Anna.

    Trotzdem ist die Frage ungeklärt, ab wann dieser Punkt erreicht wäre. Wie will man tracken, ob jemandand "alleine von Zinsen und Dividenden" leben kann?

    Was ist mit der einmaligen Auflösung eines lebenslang vom Mund abgesparten ETF-Depots, welches zu dem Zeitpunkt eine beachtliche Größe haben kann, jedoch nur auf ein "sichereres" Festgeldkonto transferiert werden soll?

    Man könnte den Sparerpauschbetrag massiv erhöhen, inklusive Übertragung ungenutzter Anteile desselben in Folgejahre. Alles was darüber hinaus geht dann per KESt. zzgl SV-Zuschlägen veranschlagen. Wäre das eine praktikable Idee?

  • ...Es ging die ganze Zeit um die, die alleine von Zinsen und Dividenden leben können. Und das kann man nur, wenn man reich ist und nicht die kleine ETF-Anna.

    Fragt sich nur, was diese "Reichen" mit der wissentlich aus dem Gleichgewicht gebrachten Solidargemeinschaft GKV zu tun haben (u.a. Anteil Leistungsempfänger ohne auskömmliche Gegenfinanzierung). Statt Populismus und Neid-Debatten ist m.E. ein ehrliches politisches Gegensteuern gefragt. Offenbar wird das auch von immer mehr Bürgern gewünscht. Wohin das Probleme-Ignorieren führt, sieht man in einigen Nachbarländern...

  • Das ist Verhandlungssache, erstmal innerhalb der Partei und anschließend mit dem Koalitionspartner. Die Kosten im Gesundheitssystem werden trotz Einsparungen (sofern diese Möglich sind ohne die Gesundheitsversorgung zu verschlechtern) steigen. Gründe sind insbesondere die Demografie aber auch Renditeerwartungen von Ärzten, Apothekern und den Gesundheitskonzernen ausm Msci world etc. Uvm.

    Anscheinend haben sich die weltfremden Grünen hingesetzt und überlegt, wie können wir das finanzieren, wer hat die letzten Jahre extrem profitiert, wem kann mans zumuten? Und da sind sie beim leistungslosen Einkommen aus Kapitalerträgen gelandet. Ich finde das nachvollziehbar und gut, erwarte in einem Finanzforum da aber wenig Begeisterung xD

    Komischerweise reden die nie von sparen. Warum muss unser Gesundheitssystem immer besser werden? Ist eine schwierige Frage ich weiß, da man sehr stark an der Moral kratzt. Aber so ist es mit unangenehmen Themen.

    Z.B. Verkehrssicherheit. Autofahren wird immer teurer, vor allem, weil die Politik immer weiter Sicherheitssysteme verordnet, selber reparieren/verbessern kaum möglich oder gar erlaubt --->

    Reißerischer Titel in der Presse: "JEDEN TAG STERBEN 10 MENSCHEN IM DEUTSCHEN STRAßENVERKEHR!" Klingt brutal, abscheulich und mit allen Mitteln zu verhindern. Es ist eine greifbare Zahl und daher kann es sich jeder vorstellen. Im Verhältnis zum Verkehrsaufkommen ist das aber ein "Witz" und schon seit Jahrzehnten nicht weiter verbesserungswürdig - klingt böse und mir tut jedes Einzelschicksal leid, aber mit Gefühlen darf man an so etwas nicht herangehen. Auch bei Gesundheit muss ein "gesundes" Kosten-/Nutzenverhältnis vorliegen, nicht wegen Einzelschicksalen, sondern damit der ganze Apparat überhaupt funktioniert.

    Seit 1990 haben sich die Verkehrstoten um 66% reduziert! Klingt absolut fantastisch. Aber schau die die absoluten Zahlen an. Was sind 10.000 Verkehrstote im Verhältnis zum Verkehrsaufkommen, welches in dieser Zeit zusätzlich ja auch weiter gestiegen ist? Was das an Geld und Nerven gekostet hat... ja man darf Menschenleben nicht aufwiegen, bitte nicht in die falsche Schublade schieben.

    Sobald es um Gesundheit geht, wird es immer schwer zu diskutieren, ich weiß. Das traut sich keiner in der Öffentlichkeit.

    Aber das geht bislang ja auch nur, weil Vater Staat sich immer hübsch verschulden kann. Wo geht das denn im Privaten, dass ich mir über mein Leben lang hinweg bei Bedarf immer weiter spontan verschulde? Bis zu einer geringen Grenze ja, aber dann ist auch Schluss. Oder man wird von der EU gerettet.... privat funktioniert diese Lebensweise komischerweise nicht, warum sollte das im großen also dauerhaft funktionieren?

  • Vorhin mit einem gesprochen, der knapp über der Grenze ist und somit als freiwilliges Mitglied bei der hkk. Durch steigenden Zusatzbeitrag und steigende Pflegeversicherung macht das jetzt ab Januar (zahlbar ab Mitte Februar) circa 15,3 % Erhöhung.

    Das dürfte nur der Anfang sein, weil die Pflegeversicherung nun jedes Jahr quasi exponentiell mehr Geld braucht, um die wachsende Zahl von Berechtigten mit Geld zu versorgen.