jetzt dreht er durch

  • Das Wort "leistungslos" bezog sich imho doch auf geerbtes Vermögen!? Und da wiederum finde ich es legitim, wenn davon ein höherer Beitrag als bisher (wenn überhaupt) zur allgemeinen Finanzierung herangezogen wird. Über Freibeträge und die genaue Bezeichnung der Abgabe lässt sich trefflich streiten.

    Ich finde es jedenfalls ungerecht, wenn von z.B. für die Altersversorgung angelegtem Geld, von dem im Vorhinein die üblichen Steuern und Sozialabgaben bereits einbehalten wurden, dann nochmal Abgaben zu leisten sind. Wenn Dank guter Entwicklung auf dem Finanzmarkt, darauf Gewinne anfallen, sollte ein hoher Freibetrag (jedenfalls mehr als die 1000 Euro pro Nase und Jahr) dem kleinen Sparer vor Doppelbelastung schützen. Die Anlagesummen von 250 000 pro Nase bzw 500 000 pro Paar (nein, ein Eheschein sollte da nicht vorausgesetzt werden) und Jahr sollten dabei schon mindestens geschützt sein.

  • Ich finde es jedenfalls ungerecht, wenn von z.B. für die Altersversorgung angelegtem Geld, von dem im Vorhinein die üblichen Steuern und Sozialabgaben bereits einbehalten wurden, dann nochmal Abgaben zu leisten sind. Wenn Dank guter Entwicklung auf dem Finanzmarkt, darauf Gewinne anfallen, sollte ein hoher Freibetrag (jedenfalls mehr als die 1000 Euro pro Nase und Jahr) dem kleinen Sparer vor Doppelbelastung schützen. Die Anlagesummen von 250 000 pro Nase ... und Jahr sollten dabei schon mindestens geschützt sein.

    250 T€ haben im Jahr 2024 etwa 20% gebracht, also 50 T€ Gewinn.

    Fände ich ziemlich gut, wenn das steuerfrei wäre!

    Ich könnte mir allerdings vorstellen, daß das so schnell nicht wieder (!) kommen wird (Bis 2009 waren Spekulationsergebnisse nach einer Haltezeit von 1 Jahr steuerfrei).

  • Welche Leistung hast du denn beigesteuert, um z.B. Zinsen zu erhalten? Ein Konto eröffnet.

    Ich hoffe das ist humoristisch gemeint ... ? :/


    Falls nicht:

    Das schon in Nr. 521 Gesagte gilt hier ebenso - bis zu dem Punkt der Risikoklasse (RK).

    Wenn ich Geld (nach meiner Lesart) nicht "investiere" (Aktien und Immobilien) sondern "nur anlege" sprich in eine niedrigere Risikoklasse schiebe (z. B. in Renten also Bonds mit sehr gutem Rating) dann ist der Zins schlicht der "Preis für die Überlassung von Geld" - mithin einer der wichtigste Preise überhaupt (Preise senden Signale für Knappheiten und Überangebote - übrigens mit der entscheidende Grund, warum immer, überall und zu jedem Zeitpunkt die Marktwirtschaft der zentralen Planwirtschaft weit überlegen war; in jüngster Zeit (in finanzhistorischen Dimensionen gerechnet) versuchen sich manche Notenbanken (insbesondere eine EZB) auch als "Zinsplanwirtschaftler", was aber ein anderes Thema wäre).

    Mit den Zinsen wird von dem Schuldner nicht nur mein "Verzicht (als Gläubiger) auf diese Mittel" abgegolten (auch Konsumverzicht und/oder eine anderweitige Anlage kann man als "Opportunitätskosten" bezeichnen) sondern auch andere Risiken, wie eine Verschlechterung der Bonität des Schuldners während der Überlassung meiner Mittel (z. B. des Unternehmens bei Corporate Bonds), der teilweise Ausfall von Zinszahlungen, der Ausfall des Emittenten des Wertpapiers, das Inflationsrisiko (permanente Geldentwertung) während der Laufzeit der Überlassung der Mittel.

    Noch schlimmer sieht es für mich als Gläubiger auch, wenn Staaten und staatliche Notenbanken in konzertierter Aktion eine Finanzielle Repression orchestrieren mit negativen Realzinsen (erst recht nach Besteuerung), so wie in der Eurozone von 2009 bis 2023. Dann werden die Risiken bei der Überlassung von Geld via dem Preis ( = Zins) dafür überhaupt nicht mehr adäquat ausgeglichen. Was das Ziel der Finanziellen Repression ist, sprich die Schuldner auf Kosten der Gläubiger zu entlasten (insbesondere und prioritär die größten Schuldner also die Staaten). Was ein separates Thema wäre.

    Dieser Hinweis unter Deinem Beitrag Nr. 522

    Das beschreibt jetzt noch viel einfachere Sachzusammenhänge ;)

    beschreibt - nach meinem Dafürhalten (mir persönlich ist übrigens niemand bekannt, der das bezüglich Zinsen anders sieht) eher eine sehr "einfache" Denkweise, um es möglichst subtil zu formulieren.

  • Nochmal ein bisschen ernsthafter, nach den obigen semi-ernsthaften Kommentaren zur Steuer, v.a. zur MwSt.

    Ich fände es gut, wenn es auf "Anlagen für Privatpersonen" eine einheitliche Besteuerung gäbe.

    Warum ist eine selbstgenutzte Immobilie sehr schnell steuerfrei zu verkaufen, eine vermietete immer noch nach akzeptabler Zeit und Kapitalerträge oder Erträge aus Kursgewinnen sind sofort steuerpflichtig.


    Ohne dieses ganze Versicherungsgedöns drumrum, wäre es doch ziemlich einfach machbar, für Privatpersonen auf die Besteuerung der Vorabpauschale zu verzichten und wenn man nach Renteneintritt entnimmt, einen günstigeren Steuersatz zu haben als wenn man davor entnimmt. So könnte "Sparen fürs Alter" direkt und effizient gefördert werden, ohne nebenbei noch Versicherer zu alimentieren.

  • Ich fände es gut, wenn es auf "Anlagen für Privatpersonen" eine einheitliche Besteuerung gäbe.

    Vermutlich würde das sogar das Bundesverfassungsgericht gut finden.

    Warum ist eine selbstgenutzte Immobilie sehr schnell steuerfrei zu verkaufen, eine vermietete immer noch nach akzeptabler Zeit und Kapitalerträge oder Erträge aus Kursgewinnen sind sofort steuerpflichtig?

    In anderen Ländern unterscheidet man zwischen kurzfristigen und langfristigen Erträgen.

    Ohne dieses ganze Versicherungsgedöns drumrum, wäre es doch ziemlich einfach machbar, für Privatpersonen auf die Besteuerung der Vorabpauschale zu verzichten und wenn man nach Renteneintritt entnimmt, einen günstigeren Steuersatz zu haben als wenn man davor entnimmt. So könnte "Sparen fürs Alter" direkt und effizient gefördert werden, ohne nebenbei noch Versicherer zu alimentieren.

    Im Prinzip bin ich da Deiner Meinung.

    Die Vorabpauschale hast Du in den obigen Absatz hineingemogelt, die gehört nicht in dieses Umfeld. Deren Besteuerung gehört unabhängig davon weg, weil sie unsystematisch ist und ein bürokratisches Monstrum.

  • Ohne dieses ganze Versicherungsgedöns drumrum, wäre es doch ziemlich einfach machbar, für Privatpersonen auf die Besteuerung der Vorabpauschale zu verzichten und wenn man nach Renteneintritt entnimmt, einen günstigeren Steuersatz zu haben als wenn man davor entnimmt. So könnte "Sparen fürs Alter" direkt und effizient gefördert werden, ohne nebenbei noch Versicherer zu alimentieren.

    Das würde aber bedeuten, dass man Kapitalerträge zum Einkommenssteuersatz versteuern müsste.? Oder habe ich Dich falsch verstanden?

  • Das ist m.E. ein Scheinargument, da man sich nicht mehrere Autos anschafft, je nach Anwendungszweck. Wenn ein Vater seine 2 Kinder nachmittags, wenn er von der Arbeit kommt, vom Sport abholt, ist er für eine kurze Strecke zu dritt unterwegs, auch wenn Hin- und Rückweg von der Arbeit weitaus länger sind und er allein im Auto ist. Was fängt der mit einem 2-Sitzer an?

    Allerdings würde ich es durchaus befürworten, wenn Kosten für Anwohnerparkausweise in Städten nach Flächenverbrauch des Autos (Länge * Breite, wie im Fahrzeugschein festgehalten) ermittelt werden würden.

    Die Idee, innerstädtische Parkplätze auf maximal 1t zu begrenzen, hätte auch etwas für sich.

  • Die Idee, innerstädtische Parkplätze auf maximal 1t zu begrenzen, hätte auch etwas für sich.

    Klar wenn man es als Staat als sein höchstes Ziel ansieht, die Bürger maximal zu gängeln. Denn realistisch würde das bedeuten, dass es keine Parkplätze mehr gibt. Denn Autos unter einer Tonne, die auch für mehr als eine Person alltagstauglich sind, gibt es schlicht nicht.

  • Klar wenn man es als Staat als sein höchstes Ziel ansieht, die Bürger maximal zu gängeln. Denn realistisch würde das bedeuten, dass es keine Parkplätze mehr gibt. Denn Autos unter einer Tonne, die auch für mehr als eine Person alltagstauglich sind, gibt es schlicht nicht.

    Würde ein regulatorischer Eingriff nicht zu Anpassungsreaktionen führen?

    Dem Ingenieur ist doch nichts zu schwör, oder nicht?


    Aber netter Abwehr-Reflex. ;)

  • Klar wenn man es als Staat als sein höchstes Ziel ansieht, die Bürger maximal zu gängeln. Denn realistisch würde das bedeuten, dass es keine Parkplätze mehr gibt. Denn Autos unter einer Tonne, die auch für mehr als eine Person alltagstauglich sind, gibt es schlicht nicht.

    Wenn in den Großstädten einfach nur die bereits bestehenden Parkregeln durchgesetzt werden würden (beispielsweise das Verbot durchgesetzt würde, auf den Gehwegen zu parken), wäre vermutlich die Hölle los. Alle deutschen Großstädte, die ich kenne, funktionieren nur noch mit zehntausendfachem Falschparken.

    Verkehrswende heißt nicht etwa (wie sehr viele Bundesbürger glauben) den Ersatz aller Verbrenner durch E-SUVs. Verkehrswende heißt: Weniger PKWs. Wer sind die vielen, die jetzt einen eigenen PKW halten und hinterher nicht mehr?

    In Deutschland undenkbar, jedenfalls in den nächsten Jahrzehnten.

  • Würde ein regulatorischer Eingriff

    Netter Ausflug in die Welt der Rabulistik ein im Ergebnis schlichtes Verbot als "regulatorischen Eingriff" zu bezeichnen ... :)


    Zustimmung insoweit

    Aber netter Abwehr-Reflex.

    :)

    nicht zu Anpassungsreaktionen führen?

    Auf jeden Fall. Kann man hier in meiner Geburtsstadt schon länger sehen. Die Leute reagieren auf eine bestimmte "Regulatorik" des grünen Verkehrsdezernenten, indem sie einfach woanders hinfahren zum Einkaufen ... ^^ Die Innenstadt verfällt zunehmend, da immer weniger Menschen zum Einkaufen in die City kommen (insbesondere Ältere, Senioren, Menschen mit Einschränkungen beim Gehen, Tragen usw.). Wer da nicht mehr einkauft, kehrt bei der Gelegenheit auch nicht mehr auf einen Kaffee, Drink, Essen usw. ein, was auch entsprechende Auswirkungen auf die Gastronomie hat.

    War sonst noch was ? Ach ja, dafür sollen die Waffenverbotszonen in der Innenstadt zur Dauereinrichtung oder sogar ausgeweitet werden ... Ganz so, als wären die Waffen bzw. Messer das Problem - und nicht die Menschen mit dem Messer ...

    Trägt Züge einer Realsatire, wenn dann die Politiker vor Ort auch noch den Niedergang der Innenstadt beklagen ..

  • Verkehrswende heißt nicht etwa (wie sehr viele Bundesbürger glauben) den Ersatz aller Verbrenner durch E-SUVs. Verkehrswende heißt: Weniger PKWs. Wer sind die vielen, die jetzt einen eigenen PKW halten und hinterher nicht mehr?

    Verkehrswende für mich (und wahrscheinlich die meisten Autofahrer) würde bedeuten, dem Verkehrsträger, der am meisten genutzt wird auch genügend Ressourcen zur Verfügung zu stellen - sprich Parkplätze bauen und ggf. auch mehr Fahrspuren dort, wo es Stau gibt.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist