Gut gespart bis 63. Und nun?

  • viel Pflege findet (zu etwas überschaubareren Kosten) Zuhause statt.

    Die Kosten für die Häusliche Pflege durch die Angehörigen zahlen die Pflegenden. Wenn ich mir alleine meinen Verdienstausfall anschaue sind die Kosten nicht so gering.

    Aber es kommt nicht nur auf Geld an.

  • In dem Fall sehe ich die Bedingungen für eine Sterbehilfe nicht mehr als gegeben an. Sollte diese Dame in Deinem Sinne Vorsorge getroffen haben, dürfte sie diese nicht mehr umsetzen können.


    Sei Dir also nicht zu sicher.

    Da hast du vollkommen recht. Deshalb sind meine Frau und ich schon seit Jahren Mitglied bei der DGHS, um bestmöglich informiert zu sein was wann geht.


    Denn irgendwann ist es zu spät für eigene Entscheidungen.


    Deswegen habe ich ja schon heute beschlossen, die kommenden 20 Jahre zu geniessen und nicht erst auf die Rente zu warten. Ob der Spass für länger reicht, kann ich heute nicht abschätzen.

  • Halte auch Gold, wenn auch nur als "Versicherung" (u. a. gegen das staatliche Zettelgeld). Ein derart hoher Anteil (bezogen auf das "freie Vermögen") wäre mir schon generell sprich grundsätzlich viel zu hoch.

    Vielen Dank für Dein Feedback. Darf ich fragen, wie hoch der Anteil an Gold in Deinem Portfolio ist?

  • Ich starte gerade meine Entnahmephase und mache es genau umgekehrt:

    ich entnehme aus 1000t€ bis zum statistischen Lebensende (plus ein paar Jahre) auf einen Restbetrag von 250k€ (mein persönlicher 'Notgroschen') und das tue ich degressiv mit 3-5% Degressionsrate.

    Hey, willkommen im Club der Entnahmebeginner :) und vielen Dank für Dein interessentes Feedback. Darf ich fragen, wie sich Deine 1000t€ ungefähr zusammensetzen, also nur grob (wie hoch bspw. der Aktienanteil ist) und mit welchem Entnahmebetrag Du jetzt startest?

  • Moin Horst,


    herzlichen Dank für Deine Antwort und die sehr hilfreichen Links.


    Sie wie auch viele andere Beiträge hier im Forum legen nahe, dass ich entweder das Portfolio drastisch umschichten oder mein Entnahmevorhaben drastisch herunterschrauben muss. Oder eine Mischung aus beidem.


    Derzeit überlege ich, als ersten Schritt einmal einen Teil des Goldes zu verkaufen und vom Erlös den Aktien-ETF-Anteil im Portfolio gemäß der Regel "100 % minus Lebenalter" von 23 % auf 37 % zu erhöhen. (Was denkt ihr über diese Lebensalter-Regel?) Die Gewichtung Gold:Aktien:Sonstiges wäre danach dann 40:37:23.


    Im zweiten Schritt dann vielleicht weiteres Gold zugunsten von Staatsanleihen (u.ä.) abstoßen.


    Im dritten Schritt dann einmal eine neue, sicherlich abgesenkte Entnahmerate errechnen.


    Was meint Ihr? Wahrscheinlich für Euren Geschmack dann immer noch viel zu viel Gold? Aber das Gold hat mir halt seit der zweiten Hälfte der Nullerjahre bis heute viel Freude in der Performance gemacht und dazu noch alles steuerfrei! Da kann man so schwer loslassen :love:

  • Die Wahrscheinlichkeit, dass es für 30 Jahre reicht liegt bei 55,65%. Zumindest wenn man diesem Rechner traut...



    https://www.cfiresim.com/8c47c…6c-45f7-9f9b-e35e064bcad8

    Ob man dem Rechner 'traut', darauf kommt es m.E. gar nicht an. Statistik bzw. Stochastik lügt selten und stellt ja nur Wahrscheinlichkeiten eines Ablaufs dar.

    Die Chance mit dieser Vermögensallokation und Entnahme 30 Jahre zu überstehen liegt halt bei 55%.

    Die Wahrscheinlichkeit 93 zu werden liegt aber eben auch nicht bei 100%. Wenn Depotbastler 'nur' 85 wird, muss die Entnahme 'nur' 22 Jahre reichen.

    Und schon steigt die Wahrscheinlichkeit dass die Entnahmeplanung aus dieser Vermögensallokation aufgeht nach der Simulation auf 100%. ;)


    Die Zukunft ist einfach unsicher. Da hilft kein noch so ausgefeilter Simulator. Es gibt nur ein Leben und erst am Ende weiß man, ob es geklappt hat.

  • Die Kosten für die Häusliche Pflege durch die Angehörigen zahlen die Pflegenden. Wenn ich mir alleine meinen Verdienstausfall anschaue sind die Kosten nicht so gering.

    Aber es kommt nicht nur auf Geld an.

    Und so Dinge wie Badumbau, Treppenlift etc. kosten auch gerne mal fünfstellig.


    Ich kann das, was manche hier schreiben, nicht so recht nachvollziehen. „Wenn ich mit 80 kein Geld mehr habe, ist es eben so, da bekommt man sowieso nicht mehr viel mit“ sagt sich leicht, wenn man 50 ist. Aber ehrlich gesagt deckt sich das überhaupt nicht mit dem, was ich in meinem Umfeld erlebe. Da gibt es diverse Menschen, die auch mit über 80 geistig noch voll da sind und denen natürlich ihre Lebensqualität noch wichtig ist und die nicht nur dement auf den Tod warten.

  • Es gibt nur ein Leben und erst am Ende weiß man, ob es geklappt hat.

    ob "das Leben" geklappt hat, weiß man schon viel früher ;)

    Schon klar was Du meinst, aber auch ich folge ab jetzt (Mitte50) dem Gedanken, das Leben zu Leben und zum "klappen zu bringen" solange es noch "ErLEBnisse" bringt, sowohl für einen selbst als auch für die Kinder. Ob das Geld dann mit 92,7% Wahrscheinlichkeit oder nur mit 78,3% bis 90,95 oder 100 reicht, kann ich auch mit 75 noch steuern.

    Oder ganz profan: jetzt kann ich mit den Kids für 20k€ noch 3 Wochen mit dem WoMo durch Australien reisen, mit 80 vermutlich nicht mehr, dann bringen mir die 50k€ die ich dann mehr habe auch nix, außer dass ich im Heim rechnerisch 99 statt 97 werden könnte...

  • Sie wie auch viele andere Beiträge hier im Forum legen nahe, dass ich entweder das Portfolio drastisch umschichten oder mein Entnahmevorhaben drastisch herunterschrauben muss. Oder eine Mischung aus beidem.

    Im Finanztip-Forum wird die hohe Aktienquote von den Meisten bevorzugt. Dadurch ergibt sich hier sicher auch eine gewisse Gruppendynamik.


    Ich habe hier mal einen sehr interessanten Bericht von Stiftung Warentest zum Thema Gold als Depotbei­mischung Mehr Stabilität, aber auch weniger Rendite gefunden.


    Bevor du also zur Tat schreitest, wirf mal einen Blick drauf. Nach deren untenstehender Tabelle entspricht deine Vermögenstruktur ziemlich genau deren offensiver Allokation mit dem Anlageziel: Risikominimierung.


    Ich fand das Ergebnis sehr interessant. Natürlich ist es einfach, sowas Anfang 2025 rauszuhauen, nachdem Gold. die letzten Jahre sehr gut performt hatte.

  • Bevor du also zur Tat schreitest, wirf mal einen Blick drauf. Nach deren untenstehender Tabelle entspricht deine Vermögenstruktur ziemlich genau deren offensiver Allokation mit dem Anlageziel: Risikominimierung.

    Die Frage ist aber doch, ob das Ziel von Depotbastler die Risikominimierung ist? :/

    Immerhin will er recht ambitionierte Entnahmen aus dem Depot tätigen, was eher nicht zum Ziel der Risikominimierung passt.

    Zur Risikominimierung würde man wohl eher mit einer Entnahmerate von 2,5-3% starten.

    Ich fand das Ergebnis sehr interessant. Natürlich ist es einfach, sowas Anfang 2025 rauszuhauen, nachdem Gold. die letzten Jahre sehr gut performt hatte.

    Das Ergebnis war erwartbar. Ein Beimischung von 10-20% Gold bei größeren Vermögen ist auch durchaus sinnvoll. Insbesondere zu Beginn der Entnahmephase.

    Wenn man dann einige Jahre keinen Crash erlebt hat, kann man den Goldanteil ja auch herunterfahren.

    Nur geht es hier ja um über 50% Goldanteil. 8| Das ist dann schon eine ganz andere Hausnummer.

  • Mit 63 hat man ja auch ein Alter erreicht wo das Thema Entnahme ansteht und da kommt dann die persönliche Risikotragfähigkeit ins Spiel.

    Da Depotbastler bisher zu einem hohen Teil auf Gold gesetzt hat, dürfte das vermutlich auch seinem Sicherheitsbedürfnis geschuldet sein. Daher nur mal der Verweis, dass sein Vorgehen aus anderer Betrachtung nicht falsch war.


    Mich persönlich hat das Ergebnis jedenfalls überrascht, war Gold für mich zwar als kleine Beimischung zur Diversifikation interessant, hätte ich es selber als größere Position zur Stabilisierung jedoch nie eingesetzt. Allein auf Grund der Volatilität und des damit eingegangenen Klupenrisikos von Gold selbst. Ebenfalls überrascht hat mich die Differenz der Rendite zu den jeweiligen Gewichtungen. Da hätte ich größere Spannen erwartet.


    Das sollte jetzt keine konkrete Handlungsempfehlung sein, eher was zur Diskussion.

  • Derzeit überlege ich, als ersten Schritt einmal einen Teil des Goldes zu verkaufen und vom Erlös den Aktien-ETF-Anteil im Portfolio gemäß der Regel "100 % minus Lebenalter" von 23 % auf 37 % zu erhöhen.

    Was denkt ihr über diese Lebensalter-Regel?

    Mal abgesehen davon, daß ich davon überhaupt nichts halte, wird sie regelmäßig falsch angewendet.


    Die Idee dahinter ist ja, daß man mit zunehmendem Alter die Sicherheitsbausteine gegenüber den Renditebausteinen hochfahren sollte. Sollte man das denn? Die berühmte Frau Klatten ist etwa so alt wie Du. Ihr Vermögen dürfte zum großen Teil aus Aktien bestehen (mit nennenswertem Klumpenrisiko). Dennoch sehe ich sie nicht als Kandidatin fürs Bürgergeld.


    Bei den meisten Leuten ist der Rentenanspruch der größte Vermögenswert. Auf gleicher Höhe oder etwas darunter findet sich möglicherweise eine selbstbewohnte Immobilie. Dann kommt lang nichts und schließlich ein oft übersichtliches Depot, an dem dessen Eigentümer seinen Gestaltungsdrang auslebt.


    Für die meisten ist die Rente Sicherheitsbaustein genug, denn sie deckt mehr oder minder die Grundbedürfnisse ab. Das frei verfügbare Vermögen ist für die Extras. Davon ab: Du mit Deinen jetzt 63 kannst mit weiteren 25 Jahren Lebenszeit rechnen. Somit ist es nicht besonders dringend, jetzt Dein Vermögen gegen Börsenschwankungen zu sichern. In 25 Jahren wird in hoher Wahrscheinlichkeit eine Baisse nicht nur kommen, sondern auch wieder vergehen.


    Wenn Du dieser Regel schon anhängst, müßtest Du sie auf Dein Gesamtvermögen anwenden - und dann sieht Deine aktuelle Aktienquote schon ganz anders aus.

  • Vielen Dank für Dein Feedback.

    Gerne. Wenn ich meine ernsthaftes Interesse und/oder ebensolchen Bedarf an einem Hinweis zu erkennen, schreibe ich gerne was dazu - im Rahmen meiner bescheidenen Kenntnisse natürlich nur.

    Darf ich fragen, wie hoch der Anteil an Gold in Deinem Portfolio ist?

    Ganz zum Beginn < 0,5% später meist um die 2 - 3%. Ende der 90er Jahre dann Richtung 10% erhöht (bezogen auf meine jeweiliges Gesamtvermögen).


    Der guten Ordnung halber 1.: In meinem Umfeld sind nicht wenige Leute, die als "vernünftige" (was im Bereich private Finanzen "vernünftig" ist, liegt nicht selten im Auge des individuellen Betrachters) Goldquote in der Asset-Allocation nur eine einzige Zahl ansehen: Die Null. Die meisten, die in meinem Umfeld Gold halten, sehen Gold aber oder "nur" als reine "Versicherung" an (gegen das staatliche Papiergeld, gegen den Umgang der Notenbank(en) damit, gegen überbordende Staatsverschuldung, gegen Währungsexperimente (Beispiel: Euro) usw. - aber auch gegen andere sehr bis extrem "unangenehme" Entwicklungen, die einen als Bürger treffen können).


    Der guten Ordnung halber 2.: In dem Bereich "Finanzen" gibt es (trotz dem Versicherungswesen) - nach meinen Erfahrungen - keine "Sicherheiten" außer der permanenten (mehr oder weniger starken) Geldentwertung (Inflation), den Steuern und den Kosten bzw. Gebühren bei jedem Investment.


    In meinem Umfeld hat es auch einige Goldfans bzw. Goldfreaks (sog. "Goldbugs"). Aber auch deren Goldquoten sind - soweit mir bekannt - beispielsweise "nur" bei 20 oder 30%.


    Dein Anteil wäre mir immer ein deutlich zu hoher gewesen - selbst Ende der 90er vor dem Beginn des Euro-Experiments (aus meiner Sicht eine mit strukturellen Konstruktionsfehlern behaftete Einheitswährung; die Gründe würde hier aber den Rahmen sprengen); siehe schon hier:

    Halte auch Gold, wenn auch nur als "Versicherung" (u. a. gegen das staatliche Zettelgeld). Ein derart hoher Anteil (bezogen auf das "freie Vermögen") wäre mir schon generell sprich grundsätzlich viel zu hoch. Bei knappem Budget steht eine solch hohe Gewichtung von Gold einem Vorhaben wie dem Deinigen deutlich im Weg.

  • "100 % minus Lebenalter" ... (Was denkt ihr über diese Lebensalter-Regel?)

    Solche "Standard-Regeln" (Stichwort: "Rücklage für Notfälle" = "3 Netto-Monatsgehälter") geben bestenfalls eine ersten Anhaltspunkt - für die Abwägungen den (eigenen) individuellen Einzelfall betreffend. Kenne Fälle da braucht es gar keine solche Rücklage, eine von nur einem Netto-Monatsgehalt aber auch solche, in denen 12 oder 24 Monatsgehälter angezeigt sind.


    Gleiches gilt für die Faustformel "100 % Aktienquote minus Lebensalter". Kann nur anhand des Einzelfalls entschieden werden (objektive und subjektive Risikotragfähigkeit sind dabei wesentliche Aspekte).

    Was meint Ihr? Wahrscheinlich für Euren Geschmack dann immer noch viel zu viel Gold?

    Mir persönlich wäre das (Goldquote 40%) - übrigens ganz unabhängig vom Vermögensstatus - immer noch viel zu hoch.


    Dazu kommt: Auch den Einkauf und das Halten einer angemessenen Versicherung muß man sich erlauben (finanziell leisten) können.

    Aber das Gold hat mir halt seit der zweiten Hälfte der Nullerjahre bis heute viel Freude in der Performance gemacht

    Nachvollziehbar und verständlich. Mein Gold bereitet mir seit Euroeinführung 1999 auch viel Freude (rund verzehnfacht im Preis - nicht auch ebenso im Wert also in Kaufkraft, aber immerhin).

    und dazu noch alles steuerfrei!

    Was sich erst dann "realisiert", wenn der Gewinn auch tatsächlich realisiert sprich das Gold (oder Teile davon) liquidiert wird. So lange steht der Zugewinn in Deinen Büchern - davon kannst Du aber nix ab- oder runterbeißen.

    Da kann man so schwer loslassen :love:

    An mitgenommen Kursgewinnen (noch dazu steuerfreien) allein ist noch keiner pleite gegangen. Und nochmal: Das "Festhalten" muß man sich leisten können. Zudem wäre auch eine Gold-Quote von 40% immer noch eine extrem hohe ...



    Dir weiter gute Gedanken und dann ebensolche Finanz-Entscheidungen !




    PS: Der Beitrag Nr. 37 (von Achim Weiss - insbesondere letzte drei Absätze) ist in dem Kontext - meines Erachtens - ein weiterer nützlicher Hinweis. Diese Gesamtschau wird oft bis meist vernachlässigt, was zu Fehleinschätzungen und dann Fehleinstellungen bei der Asset-Allocation führt.

  • Mich persönlich hat das Ergebnis jedenfalls überrascht, war Gold für mich zwar als kleine Beimischung zur Diversifikation interessant, hätte ich es selber als größere Position zur Stabilisierung jedoch nie eingesetzt.

    Überraschend ist das Ergebnis eher nicht. Kenne einige deutlich kundigere (und offensivere) Anleger als meine Wenigkeit, die aufgrund vorheriger umfangreicher Recherche schon sehr lang eine solche Mischung fahren (Ratio ca. 80 : 20 - Aktien vs Gold).

  • Wir haben bei Finanztip übrigens auch einen Entnahmerechner für genau solche Fälle.

    Danke, danke, auch den finde ich sehr hilfreich, wirklich gut gemacht! Ein Sahnehäubchen wäre für mich noch gewesen, wenn sich dort auch ein dynamisierter Entnahmebetrag eingeben ließe (liegt aber vielleicht auch an meiner Unbedarftheit, dass nur mir das nicht gelungen ist).