Liebe Community,
erstmal Hut ab für die hier sehr konstruktiven Beiträge, das ist leider nicht selbstverständlich für ein Online-Forum!
Wir sind gerade dabei uns einen Überblick um das Thema Baufinanzierung zu verschaffen und werden, wenn es in die heiße Phase geht, wohl auch noch zu einem unabhängigen Berater gehen. Da wollen wir natürlich nicht ganz "nackig" rein und haben uns dementsprechend auch etwas umgehört und eingelesen. Da hier immer so gute Beiträge kommen, wollten wir aber auch hier nochmal die momentanen "Knackpunkte" darstellen und um Eure Meinung bitten.
Wir möchten ein selbst genutztes EFH (auf dem Lande in eher strukturstarker Gegend in Mitteldeutschland, kein Ostdeutschland) bauen. Anhand der bisherigen Recherchen gehen wir davon aus, dass wir bei so ca. 700-750k "all-in" landen würden. Bei uns ist es so, dass wir auf der Kapitalseite gesegnet sind, dafür auf der Einkommensseite (zwar objektiv gut) aber für eine hohe Finanzierung eher mäßig mit ca. 4k netto aufgestellt sind. Am liebsten würden wir möglichst viel Eigenkapital behalten, sind uns aber bewusst, dass man bessere Konditionen bei einem (oder in unserem Falle vielleicht überhaupt erst einen) Kredit bekommen wird, wenn man viel Eigenkapital einbringt. Nun gibt es auch noch diverse Förderungen usw.
Wir haben keine anderen Immobilien als Sicherheit und wollen andere Investments (auch aus steuerlichen Gründen) nicht unbedingt auflösen. Auch wäre grundsätzlich die Überlegung, ob man (wenn man von der Bank her die Wahl hat) langfristig das Einkommen weiter zurückschraubt (zugunsten einer Ausweitung der ehrenamtlichen Tätigkeiten). Das wäre wohl leichter, wenn man die Immobilie nicht mit Eigenmitteln bezahlt und den Kredit möglichst zügig abbezahlt (soland das regelmäßige Einkommen noch höher ist), da man dann mit mehr Kapital auch mehr Erträge für den Lebensunterhalt hat. (Wie werden eigentlich Kapitalerträge von der Bank beurteilt bei der Kreditvergabe?)
Eine Überlegung wäre noch, ob es einen Unterschied macht oder sinnvoll wäre, wenn man Sicherheiten von den Eltern (Immobilien sind dort vorhanden) einbringt.
Auf der Lifestyle-Ebene stellt sich natürlich die Frage, ob der Hauskauf die sinnvollste Entscheidung ist, das soll aber hier nicht unbedingt Thema sein.
Unsere eigenen Gedanken sind momentan auf dem Stand, dass wir wohl am besten fahren würden, wenn wir die klassischen 60% beleihen und möglichst hoch tilgen, je nach dem, was die Bank da mitmacht. Uns macht eine tendenziell höhere Tilgung wegen des Kapitals/der Erträge eigentlich nichts aus, wenn die Bank aber auf Ihren Formeln bzgl. Einkommen (aus Erwerbsarbeit) besteht, bringt uns das nichts.
Wie würdet ihr die Situation erstmal grob beurteilen bzw. was könntet ihr empfehlen?
Vielen Dank für Eure Gedanken!
P.S.: Wir sind uns bewusst, dass wir die Frage aus einer sehr privilegierten Position heraus stellen. Trotzdem treibt sie uns zur Zeit um und wir hätten gerne (weiteren) Input.