Nach Firmenverkauf ca. 3,1m EUR Cash - wie am besten anlegen?

  • Nur um ganz sicher zugehen: Der Erlös aus dem Firmenverkauf ist versteuert und im Privatvermögen, nicht in einer Holding? Wenn nicht, würden die Ratschläge vermutlich etwas anders aussehen.

    Man könnte in der Tat das Geld in eine Holding einbringen (vermögensverwaltende GmbH) - jetzt ist noch nicht viel Gewinn zu versteuern. Das ist eine andere Schiene :) Die meisten Leute hier sind Privatmenschen, daß einer eine vvGmbH hat, ist noch nicht so deutlich angeklugen. Wenn ich mir die neuliche Vermögensumfrage vor Augen führe (und mal annehme, daß die Antworten wahrheitsgetreu sind) gibt es eine Stange Millionäre hier im Forum, da könnte schon der eine oder andere eine vvGmbH haben.

    1. Bestandsaufnahme & Einarbeitung
    2. Honorarberatung testen
      • Parallel habe ich mir Termine geben lassen, um mir einen Überblick über die Leistungen von Honorarberatern zu verschaffen. Konkret habe ich:
        • Einen Termin bei UBS, um deren Ansatz zu verstehen (ja, ich weiß, Bank – aber ich will zumindest mal vergleichen).

    Die Goldenen Regeln der Geldanlage (von Volker Looman)


    Meiden Sie, wenn es um Geld geht, den Banker von vorn, den Vertreter von hinten und den Verwalter von allen Seiten. Bitte verstehen Sie mich richtig. Ich habe nichts gegen die Menschen, die in diesem Metier arbeiten. Nur kann ich mich mit den Systemen, in die sie eingebunden sind, nicht anfreunden. Es gibt in Deutschland kaum Finanzberatung, sondern in erster Linie provisionsgetriebene Verkäufe von Finanzprodukten aller Art. Das kann nicht gut gehen, das muss im Chaos enden. Dafür sind letztlich auch Sie verantwortlich, liebe Leser. Wer nicht bereit ist, für neutralen Rat faire Honorare zu bezahlen, bekommt eben wie in der Politik die Kost, die er gewählt hat. Bildung und Erfahrung sind die einzige Vorsorge gegen Reinfälle bei Geldgeschäften!


    Was der Bankberater mit dem Eisverkäufer gemeinsam hat (von Volker Looman)


    Die klassische Finanzberatung auf Provisionsbasis ist, darauf kann nicht oft genug hingewiesen werden, keine Beratung, sondern der Verkauf von Geldanlagen, Krediten und Versicherungen.

    :)

  • Mir kommen solche stakkatohaften Ratschläge aus dem kleinen Finanztip-1x1 immer sehr unterkomplex vor. Mal ernsthaft, adrianberg, hältst Du es wirklich für sinnvoll, jemandem, der mehr oder weniger ad hoc zu über 3 Mio. Euro gekommen ist, zu sagen: „Jetzt steck mal spontan mehr als 2 in den MSCI World und der Rest wird sich dann schon ergeben.“?

  • ... da könnte schon der eine oder andere eine vvGmbH haben.

    ... oder so etwas Ähnliches. Bei mir sind's 1 Ltd und noch eine, der die andere gehört. Gründe dafür sind unterschiedlich und dat Janze ist historisch gewachsen.

    Bei den 'Sparschwein-GmbHs' darf man die Kosten und den zeitlichen Aufwand für deren Betrieb nicht ganz vergessen! Bei 'lediglich' 3 Mio, und das ist absolut nicht despektierlich gemeint, würde ich den Aufwand nicht treiben. Für so etwas, ob im Inland oder im (europäischen) Ausland, braucht's dann auch noch einen geeigneten Steuerberater, und solche sind extram rar; mit dem gewöhnlichen Steuerverbrater umme Ecke würde ich gar nicht erst anfangen zu reden. Ein solches 'Gegenüber' sollte sich durch einschlägige Erfahrungen und Erfolge auf diesem Sektor, sowie durch 'Cash' (wenigstens net worth) in mindestens höherer siebenstelligen Höhe 'qualifizieren'.


    Honorarberatung testen

    Parallel habe ich mir Termine geben lassen, um mir einen Überblick über die Leistungen von Honorarberatern zu verschaffen. Konkret habe ich:

    Einen Termin bei UBS, um deren Ansatz zu verstehen (ja, ich weiß, Bank – aber ich will zumindest mal vergleichen).
    Zwei Termine mit Bafin-zertifizierten Honorarberatern, die unabhängig von Produktverkäufen arbeiten.
    Ziel ist nicht, sofort alles in ihre Hände zu legen, sondern deren Sichtweisen, Empfehlungen und Kostenmodelle kennenzulernen.

    Produkte, also Finanz- oder Anlageprodukte, wie auch immer 'man' das Zeuch nennen mag, sind nicht die Lösung! Die Jungs und Mädels aus der Bankster-Ecke sehen das Thema fast zwangsläufig durch deren Produkte- und Provisions- oder Margenbrille. Bei den Honorarberatern dürfte es nich unähnlich sein.

    Da du eh schon antizipierst, deren Sichtweisen etc. kennenzulernen, dürfte die Richtung schon klar sein. Von einem solchen Gespräch wirst du sicherlich nicht 'doof' werden ;)

    Ich würde den letzten Satz des Zitats gerne so formuliert sehen: "Ziel ist es, nichts in ihre Hände zu legen, sondern deren Sichtweisen....!"

    Und im letzten Zug des Gesprächs würde ich mir die 'freche' Frage erlauben, wie hoch denn der net worth meines oder meiner Gegenüber ist. Solche - nicht ganz unberchtigten - Fragen sorgen i.d.R. für eine erhöhte Durchblutung der Gesichtshaut ;)

    Adrian B. Ott hat auch noch nie wahrscheinlich 250.000 € in einer Woche verloren… natürlich nur Buch-Verlust am Aktienmarkt.

    ... und wohl möglich auch keine 250.000 Tacken in einem Jahr an Kurssteigerungen 'gewonnen'. Du möglicherweise auch nicht. Für jemanden, der, sagen wir, 2 1/2 Mio in volatile Anlagen investiert, sollte von vorne herein klar sein, dass Kursschwankungen zur Tagesordnung gehören. So what?

    Deshalb reden etwas wohlhabendere Zeitgenossen/Zeitgenossinnen ja auch gerne von 'Entnahmeplänen', und dies unabhängig vom Alter, wenn es nämlich darum geht, vom Vermögen leben zu wollen. Ein Cash-Puffer, ob unterm Kopfkissen oder in Geldwerten, federt dabei unheimlich dolle die Auswirkungen der Vola ab.

  • PixelVoyager Deine strukturierte Vorgehensweise finde ich gut. Nur den Termin mit der UBS würde ich absagen. Du wirst von denen keine Beratung ohne Interessenskonflikt erhalten. Alles, wirklich alles, ist auf Produktverkauf ausgelegt. Das fängt beim Parkplatz an und hört bei der Kleidung der Dame auf, die dir den Kaffee bringt.


    Nur eine kleiner Ausschnitt aus der Welt der Produktverkäufer:


    Wenn du hier im Forum nach einem sinnvollen Asset für den risikobehafteten Teil fragst, werden dir erfahrene Foristen wie monstermania, John Bogle oder Amnesty zu einem günstigen, breiten ETF raten. Bei einer Bank wie der UBS kannst du das ansprechen und es wird mit 100%iger Wahrscheinlichkeit folgendes passieren: Man wird dir 3 oder 4 Fonds oder andere vermögensverwaltende Produkte zeigen, die über 5, 10, vielleicht 20 Jahre einen breiten ETF deutlich outperformed haben.


    ,,ETFs sind tolle Produkte, aber es geht besser, wenn man sich nur auf die guten Unternehmen konzentriert. ETFs müssen alle Unternehmen kaufen. Auch die mit schlechter Bilanz. Wir sind ganz nah dran. Gehen in die Unternehmen. Reden mit den CEOs. Wir überprüfen jede Bilanz und bewerten jedes Unternehmen einzeln".


    Und jetzt? Mal ganz ehrlich: Das was der Banker da sagt, macht Sinn, oder? Und die Daten, die er zeigt, sind belegen das. Sie sind auch nicht falsch.


    Das Problem ist, dass er zwar nicht lügt, aber nicht die ganze Wahrheit sagt. Er zeigt dir nämlich nicht die anderen 30 Fonds, die ETFs underperformen. Er zeigt dir auch nicht die 150 Produkte, die man in den letzten 30 Jahren geschlossen hat, weil sie nicht gelaufen sind. Suvivorship bias. Der älteste Trick der Branche, der heute noch so gut funktioniert wie vor 50 Jahren. Und das ist nur ein Trick von vielen.


    Die Wealth Management Truppen der großen Banken sind die Crème de la Crème der Produktverkäufer. Die haben jeden Tag die Besten, der Besten als Kunden vor sich sitzen. Menschen, die nicht 3 Millionen Vermögen haben, sondern 3 Mio. verdienen. Das sind keine dummen Menschen und ich würde mich von denen fern halten. Komplett.

  • Micho: Was ist denn, wenn man bei so einem UBS-Termin konkret nach breit gestreuten ETFs fragt? Die hat UBS ja nun auch im Angebot.

    Ich finde jedenfalls, wenn man um die „Gefahren“ weiß, kann man sich auf jeden Fall mit jedem unterhalten. Man darf sich halt nur nicht blauäugig einlullen lassen, und muss selbst die Fakten kennen.

  • Micho: Was ist denn, wenn man bei so einem UBS-Termin konkret nach breit gestreuten ETFs fragt? Die hat UBS ja nun auch im Angebot.

    ETFs werden auch im Wealth Management eingesetzt. Dort allerdings immer in einem Vermögensverwaltungsmantel mit zusätzlichen Kosten. Ein Produktverkäufer wird niemals einen breit gestreuten ETF als Lösung anbieten, weil es keine Bestandsprovision gibt.


    Gerd Kommer hat zum Beispiel einen ETF und eine analoge Vermögensverwaltung. In der analogen Verwaltung werden ETFs eingesetzt. Die Verwaltung kostet allerdings nochmal 0,8% und man kommt auf 1% p.a. Gebühr. Und Kommer ist einer der Günstigsten am Markt. Bei Banken wie der UBS geht das eigentlich immer Richtung 3% pro Jahr, wenn man richtig rechnet.

  • Hmm,

    der Helmut Jonen war ja mal Anlageberater bei UBS Wealth Management. ;)

    300.000€ Dividenden pro Jahr: Helmut Jonen im Interview
    Helmut Jonen ist eine beeindruckende Persönlichkeit in der Welt der Finanzen. Mit über 42 Jahren Erfahrung an der Börse und einem Dividendenportfolio, das
    geldschnurrbart.de


    In einem Interview hat Herr Jonen mal gesagt, dass sich ein Kunde mal wegen seiner Anlageempfehlungen wirklich bedankt hat. Allerdings nur, weil der Kunde seinen Empfehlungen immer erst mit 6 Monaten Verzögerung gefolgt sei. :D

  • Helmut Jonen war ja mal Anlageberater bei UBS Wealth Management. ;)

    [und ist jetzt Privatier, der von 300 T€ Dividenden im Jahr lebt]

    In einem Interview hat Herr Jonen mal gesagt, dass sich ein Kunde mal wegen seiner Anlageempfehlungen wirklich bedankt hat. Allerdings nur, weil der Kunde seinen Empfehlungen immer erst mit 6 Monaten Verzögerung gefolgt sei. :D

    Es ist in grundsätzlich in Ordnung, daß eine Dienstleistung Geld kostet. Niemand arbeitet für umme, die meisten hier ja auch nicht. Das Forum ist diesbezüglich eine Ausnahme. Das ist Steckenpferd für die meisten, hier geben verschiedene Leute aus humanitären Erwägungen anderen Leute Ratschläge, die in Prinzip eine Menge Geld wert wären, was im Forenumfeld natürlich nicht fließt.


    Verlangte Preise sollten in einem angemessenen Verhältnis zur Leistung stehen. Eine gute Richtschnur scheint mir zu sein, daß man gedanklich die Rollen umdreht und sich fragt: Wäre ich als Kunde bereit, den Preis zu bezahlen, den ich als Dienstleister verlange? Die Antwort auf diese Frage sollte "ja" lauten.


    JDS hat ein Argument in die Diskussion eingebracht, der mir wichtig scheint, nämlich das Vermögen des Beraters. Es macht einen Unterschied, ob man bestimmte Sachverhalte aus eigenem Erleben kennt oder nur von außen, nur von anderen Leuten. Jeder vernünftige Steuerberater sollte 7stellig sein, bei seinem Adlatus dürfte das aber regelmäßig nicht der Fall sein.


    Ich bin gespannt, wie die Sache des TE weitergeht. Vielleicht meldet er sich ja noch einmal.

  • Es ist in grundsätzlich in Ordnung, daß eine Dienstleistung Geld kostet. Niemand arbeitet für umme, die meisten hier ja auch nicht....

    ...Verlangte Preise sollten in einem angemessenen Verhältnis zur Leistung stehen.

    Ich denke, dass nicht die Höhe der Entlohnung das Hauptproblem darstellt, sondern der Interessenskonflikt, der sich aus der Art und Weise der Bezahlung ergibt. Sobald die Bezahlung nicht direkt vom Kunden an den Berater fließt, sondern als prozentualer Anteil vom verwalteten Vermögen oder (noch schlimmer) intransparent vom Produkt, entstehen Interessenskonflikte. Einem Honorarberater ist es schlichtweg egal, ob der Mandant sein gesamtes Geld nach der Beratung in Immobilien, ETFs oder Festgeld anlegt. Dem Vermögensverwalter und dem Produktverkäufer nicht.

  • JDS hat ein Argument in die Diskussion eingebracht, der mir wichtig scheint, nämlich das Vermögen des Beraters. Es macht einen Unterschied, ob man bestimmte Sachverhalte aus eigenem Erleben kennt oder nur von außen, nur von anderen Leuten. Jeder vernünftige Steuerberater sollte 7stellig sein, bei seinem Adlatus dürfte das aber regelmäßig nicht der Fall sein.

    Das finde ich wiederum nicht. Meine Friseurin hat eine Kurzhaarfrisur, heißt das, sie kann keine langen Haare schneiden? Die meisten Vertriebler werden Geschäft akquirieren, das weit über das eigene Vermögen hinausgeht. Die meisten Geschäftsführer entscheiden über Beträge, die ein Vielfaches des eigenen Gehalts sind (selbst bei gut bezahlten Geschäftsführern). Man muss sein Handwerk verstehen, aber dafür muss man als Steuerberater, der reiche Menschen berät, selbst kein Millionär sein.

  • hat ein Argument in die Diskussion eingebracht, der mir wichtig scheint, nämlich das Vermögen des Beraters. Es macht einen Unterschied, ob man bestimmte Sachverhalte aus eigenem Erleben kennt oder nur von außen, nur von anderen Leuten.

    Blödsinn - dann müssen alle schwangere Frauen ihre männliche Frauenärzte fragen ……

  • Vorab und ganz allgemein:

    Das generelle "Problem" bei solchen "Special Interest Foren" im Internet (hier: Finanzen) dürfte sein, daß es sich dabei um absolute sprich kleine bis eher winzige Nischen (Enklaven) handelt, die - in aller Regel jedenfalls - wenig bis fast nix mit dem "Durchschnitt der Gesamtbevölkerung" zu tun haben. Angefangen vom Interesse an der Thematik über den Kenntnisstand bis hin zum Verhalten (neudeutsch: Mindset; samt Bewußtsein, Disziplin, Durchhaltevermögen usw.).

    Der komplette - noch dazu sehr interessierter und gut informierte - "Finanz-Selbermacher" dürfte eher die Ausnahme denn der Regelfall sein.


    Unabhängig davon, daß ich selbst schon lange Bankprodukte-"Verkäufer" meide (hatte mich Ende der 90er Jahre von meinem Banken getrennt - soweit man sich von Banken trennen kann (im Aktivgeschäft (Immobilien-Kredite) ist dies per se nicht möglich) und sehe diese das Passivgeschäft (Anlagen) betreffend nur noch als reine Abwicklungsplattformen):

    Nur den Termin mit der UBS würde ich absagen.

    In der Allgemeinheit und Pauschalität halte ich das auch für etwas gewagt. In meinem weiteren Umfeld hat jedenfalls eine Mehrheit der Protagonisten entweder keine Zeit oder keine Lust oder auch den Eindruck, daß die eigene Kompetenz nicht ausreicht, um sich um die Finanzen selbst zu kümmern bzw. diese eigenständig zu bewirtschaften (die Gründe können alternativ aber auch kumulativ vorliegen). Banken oder auch bankenunabhängige Vermögensverwaltungen werden daher als Lösung bzw. Entlastung empfunden, für die eben ein Preis (wie für andere Dienstleistungen auch) bezahlt wird.


    Wäre das übrigens anders, gäbe es jedenfalls in dieser Breite (Marktdurchdringung) weder den genossenschaftlichen noch denn öffentlich-rechtlichen Bankensektor. Gleiches gilt die privaten Geschäftsbanken, die Privatbanken sowie die vielen bankenunabhängigen Vermögensverwaltungen inkl. Family-Offices ...


    Das Gleiche gilt übrigens auch für vermietete Immobilien. Eine deutliche Mehrheit in meinem weiteren Umfeld hat da weder Zeit noch Lust sich mit der Vermietung und allem, was daran hängt, ständig zu beschäftigen (jedenfalls ab 5 oder spätestens 10 Objekten aufwärts). Eine professionelle Hausverwaltung wird dann ebenso als Lösung bzw. Entlastung empfunden, für die eben ein Preis (wie für andere Dienstleistungen auch) bezahlt wird. Selbst wenn es nur um ein, zwei oder drei Wohnungen geht, wird oftmals zumindest eine angebotene (kostenpflichtige) Mietsonderverwaltung angestrebt.



    Dieser Hintergrund gehört für mich (Stichwort: Realitätsbezug) zum ganzen Bild dazu. Ein solches Forum bildet nur ein kleines Stück der Realität im großen "Finanz-Puzzle" ab (siehe schon oben Abs. 1).

  • Blödsinn

    Für meinen Teil sehe ich das (Vermögen des Beraters, Vita, Historie, eigenen Erfahrungen) nicht als "Blödsinn" an.


    Und das obwohl ich noch - überwiegend jedenfalls - tatsächliche Bankberatung erlebt habe (70er und 80er Jahre - Ende der 80er/Anfang der 90er setzte nach meinem Erleben da ein signifikanter Wandel ein sprich vom "Berater" weg immer mehr hin zum reinen "Verkäufer").


    Selbst damals hatte ich mich beispielsweise schon mehrfach gefragt, warum hockt jemand, der mir die Finanzen erklären will (und vermeintlich alles besser weiß) mit Mitte 40 oder Anfang 50 immer noch in einem so kleinen Büro mit noch dazu einem eher sehr geringen Gehalt ? Oder mich beispielsweise auch gefragt, ob der Bankmensch denn nachweisbare Erfolge seine eigenen Finanzen betreffend vorzuweisen hat und auch selbst über Erfahrungen mit größeren Beträgen (sei es im Passiv- aber auch im Aktivgeschäft) verfügt ?


    Solche Fragen oder Überlegungen halte ich weder für abwegig oder gar für "Blödsinn" sondern für auf der Hand liegend.


    Dazu kommt noch eine - teilweise emotional angehauchte - weitere Komponente wie die Kompetenz-Zuschreibung bzw. Kompetenz-Anmutung. Beispiel: Einem Coach, der als aktiver Sportler selbst viele Meisterschaften, Titel, Erfolge usw. errungen hat, wird es in Sachen Glaubwürdigkeit leichter gelingen andere (insbesondere die von ihm Betreuten) zu überzeugen, als jemand, der selbst nie über die Kreisklasse hinausgekommen ist (auch wenn der nicht zwingend weniger Fachwissen haben muß - die Erfahrung im Umgang mit solchen Situation (Spitzensport) wird ihm jedenfalls fehlen).