Leben vom Vermögen

  • Ich bin Single ohne Kinder, das wird sich auch nicht ändern. Sag niemals nie, aber aktuell ist es gut so.

    ... und Dein Haus ist Dir eigentlich zu groß. Aber ok: An einem Haus ist immer was zu prusseln, das hält einen aktiv.

    Als Privatier lebe ich jetzt ca. 1 Jahr.


    Den Tag kann man immer mit den verschiedensten Tätigkeiten verlangen. Bis jetzt hatte ich noch keine Tage mit dem Gefühl "Heute ist mir langweilig, was mache ich nur". Ich mache nicht übermäßig viel Urlaub, hier sehe ich keine Gefahr, dass dies in Zukunft ins Geld gehen könnte.

    Das größere Problem wäre, daß Du nicht weißt, was Du mit der Zeit anfangen sollst. Als Privatier muß man sich aktiv um seine Sozialkontakte kümmern, die einem als Berufstätigem zum Teil automatisch zufallen. Aber das kriegst Du ja hin, wenn ich Dich recht verstehe.

    Mir ist bewusst, dass mein aktuelles Portfolio konservativ aufgestellt ist. Ich hatte zuerst das Ziel, das Geld aus dem Betrieb sicher anzulegen/ zu parken. Dies geschieht solange, bis ich eine für mich passende Strategie gefunden habe.


    Eine Anstellung mit ca. einem Arbeitstag würde wahrscheinlich für die Krankenkasse (bin in der GKV) ausreichen, das wäre natürlich eine Überlegung wert. Wenn ich dies wahrnehmen würde, wäre das zusätzlich eine gute Absicherung.

    Die Absicherung ist nicht das Moment. Aktuell bist Du in der GKV freiwillig versichert. Basis der Beitragsberechnung sind somit alle Einkünfte, auch etwa alle Kapitaleinkünfte. Das heißt: etwa 20% der Kapitaleinkünfte gehen in Kranken- und Pflegekasse.


    Ein Midijob (d! nicht n!) ist ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis, mit dem Du dann mit reduzierten Sozialversicherungsbeiträgen sozialversicherungspflichtig bist. Damit wird die Krankenversicherung entscheidend billiger.


    Mal kurz grob überschlagen: Du hast 1,2 M€ Geldmarktfonds, der könnte Dir 3% Zinsen bringen, also 36.000 € im Jahr. Davon zahlst Du etwa 20% Kranken- und Pflegekasse, etwa 7 T€ im Jahr oder 600 € im Monat. Du läßt Dich bei Deinem Kumpel als Rasenmäher anstellen und zwar ausschließlich zu dem Zweck, den Rasen in Deinem eigenen Grundstück zu mähen.

    Dem zahlst Du dafür von der Größenordnung her die 7 T€, die Dich jetzt die Krankenkasse kostet. Ein Gutteil dieses Geldes kommt als Lohn zurück, Sozialabgaben sind marginal, Du bist für sehr wenig Geld krankenversichert und tust eigentlich nichts anderes, als Du ohnehin tust. Externe Arbeit fällt nicht an. Einen Teil der Rechnung kannst Du als haushaltsnahe Dienstleistung absetzen. Zugegeben: Mehrwertsteuer fällt auch noch an, die ist "verloren". Irgendwas ist ja immer. :(


    Je nachdem, wie gut der Kumpel ist, wirst Du ihm noch etwas drauflegen müssen und meinen Überschlag auch noch feiner ausarbeiten. Aber so etwas Ähnliches sollte möglich sein.


    Nur eine Idee, die zeigen soll, daß aus meinem Gedanken noch nicht einmal ein richtiger Job, also eine externe Berufstätigkeit werden muß.

    Ich habe ein paar Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt, ist aber nicht viel, ca. 350 Euro aktueller Anspruch. Weitere Versicherungen sind nicht vorhanden.

    Ich halte von der gesetzlichen Rentenversicherung eine ganze Menge. Dein bisheriger Anspruch gewährleistet Dir in ferner Zukunft eine Pflichtversicherung in der GKV im Ruhestand, nach aktueller Rechtslage zahlst Du dann nur GKV-Beitrag auf Deine Rente, nicht aber auf die Kapitalerträge. Was aus dieser Rechtslage in 25 Jahren allerdings wird, weiß natürlich der Himmel.


    Solltest Du erwägen, Geld in eine private Rentenversicherung stecken zu wollen, könnte das gleiche Geld in die gesetzliche Rente die bessere Idee sein (obwohl die in der Leistungsphase nicht nur mit Steuern, sondern auch mit Sozialabgaben belastet ist, wohingegen Du auf die private Rentenversicherung nur Steuern zahlst).

    Die Trinity-Studie schaue ich mir die nächsten Tage genauer an.

    Mach das, ist ein Seitenweg, bringt Dir wenig.

    Eine BU ist nicht vorhanden.

    Welche Berufstätigkeit wolltest Du auch absichern?

    Ich hoffe, dass ich die meisten Fragen beantworten konnte.

    Deine primäre Baustelle ist die Asset Allocation, wie oben schon genannt. Mit Festverzinslichem kannst Du die Substanz Deines Vermögens nicht halten. Dein größter Feind in der Zukunft wird die Inflation sein.

  • Wenn er wenig in die RV eingezahlt hat, schafft er doch nicht die 90 Prozent in der 2. Hälfte des Berufslebens.

    Somit nicht in der KV der Rentner als Pflichtversicherter.

    Die Rahmenfrist für die KVdR geht vom ersten Tag der Beschäftigung bis zum Tag des Rentenantrages. Und dann kommt es nur noch darauf an, ausreichend Tage in der zweiten Hälfte dieser Frist gesetzlich versichert zu sein (egal ob pflicht- oder freiwillig versichert).


    Beim geschilderten Sachverhalt sollte es daher keine Probleme geben, abgesehen davon, dass es vor 67 keine Rente gibt.

  • Danke für die Antworten und die vielen Gedanken zu meiner Situation. :)


    Die Antwort auf die Frage wegen dem Erhalt oder Verzehr des Kapitals bin ich noch schuldig. Ich strebe den Verzehr des Kapitals zu meinen Lebzeiten an, eine Vererbung steht nicht im Fordergrund.


    Eine Erhöhung der World ETF Quote wird voraussichtlich/ (sicher) erfolgen, da ich das meiste Geld für Jahrezehnte aus dem Geldmarkt nicht benötigen werde und meine Aktienquote aktuell niedrig ist.


    Die Vorteile eines Midijobs werde ich nicht aus den Augen verlieren und für mich passende Möglichkeiten in Erfahrung bringen.

  • Die Antwort auf die Frage wegen dem Erhalt oder Verzehr des Kapitals bin ich noch schuldig. Ich strebe den Verzehr des Kapitals zu meinen Lebzeiten an, eine Vererbung steht nicht im Fordergrund.

    Ein regelmäßiges gutes Einkommen zu generieren, davon (bei der hierzulande gegebenen Steuer- und Abgabenquote) ordentlich regelmäßig zu sparen, anzulegen und zu investieren sprich Vermögensaufbau zu betreiben, ist an sich schon nicht ohne Anspruch - nach Erfahrungen in meinem Umfeld ist aber nicht selten das "vom Vermögen leben" und/oder das sinnvolle "Entsparen" (statt dem vorherigen "Ansparen") mindestens ebenso anspruchsvoll.


    Dazu können ggf. noch emotional-psychologische Aspekte treten beim Umlegen des "gedanklichen Schalters".

    Eine Erhöhung der World ETF Quote wird voraussichtlich/ (sicher) erfolgen, da ich das meiste Geld für Jahrezehnte aus dem Geldmarkt nicht benötigen werde und meine Aktienquote aktuell niedrig ist.

    Das würde ich jedenfalls (siehe schon Nr. 12) für sinnvoll halten (jedenfalls bis zur Grenze der objektiven und insbesondere der subjektiven Risikotragfähigkeit) - ansonsten kann über derart lange Zeiträume (Alter 40 (!)) - selbst bei Deinem Gesamtvermögen - die Inflation zu einer ernsthaften Bedrohung werden (mögliche Zielsetzung aus meiner Sicht daher zumindest realer Vermögenserhalt).

    Die Vorteile eines Midijobs werde ich nicht aus den Augen verlieren und für mich passende Möglichkeiten in Erfahrung bringen.

    Dürfte ebenfalls eine sinnvolle Variante darstellen. Das Anstreben perspektivisch die Voraussetzungen für den Status KVdR zu erlangen halte ich - gerade in Konstellationen wie der Deinigen - ebenfalls für sehr sinnvoll (natürlich mit der Einschränkung, daß über derart lange Zeiträume solche Planungen mit vielen Unwägbarkeiten (auch gesetzgeberischen) behaftet sind; siehe schon Nr. 12).


    Bei "überschaubaren" Vermögen (jedenfalls in Relation gemessen an der Aufgabenstellung "Privatier ab 40") können im Alter die beiden Aspekte "Krankenversicherung" (also "KVdR" vs "freiwillig in der GKV" oder in der "PKV") und "Wohnen" ("Miete" plus NK in einem Ballungsgebiet vs "Wohneigentum lastenfrei" und nur Hausgeld) monatlich einen ziemlichen sprich relevanten Unterschied ausmachen.



    Gutes Gelingen wünsche ich Dir und viel Spaß und Freude an den zeitlichen Freiräumen !

  • Wenn er wenig in die RV eingezahlt hat, schafft er doch nicht die 90 Prozent in der 2. Hälfte des Berufslebens.

    Somit nicht in der KV der Rentner als Pflichtversicherter.

    Bei Deinem Beitrag paßt etwas nicht zusammen. Die Rentenversicherung hat mit den 90% nichts zu tun.


    Voraussetzung für die Pflichtversicherung in der GKV im Rentenalter sind 2 Dinge:


    1. Überhaupt mal eine gesetzliche Rente, wie klein auch immer. Diese Bedingung hat der TE erfüllt: Er hat Anspruch auf eine kleine gesetzliche Rente.


    2. 90% der zweiten Hälfte des Berufslebens in der GKV. Diese Bedingung sollte ein Mensch, der immer in der GKV war, eigentlich auch immer erfüllen.

  • Bei Deinem Beitrag paßt etwas nicht zusammen.

    Bei dem besagten Beitrag; siehe hier

    Wenn er wenig in die RV eingezahlt hat, schafft er doch nicht die 90 Prozent in der 2. Hälfte des Berufslebens.

    Somit nicht in der KV der Rentner als Pflichtversicherter.

    paßt einiges nichts zusammen.


    Mit "RV" (ist beispielsweise auch als private Rentenversicherung (PRV) möglich) soll vermutlich die gesetzliche Rentenversicherung (also GRV) gemeint sein. Es gibt auch keine "KV der Rentner" als eigenständige Versicherung - meines Wissens beschreibt KVdR nur einen Versicherungs-Status.



    Deine Erklärung bzw. Richtigstellung in Nr. 47 ist aus meiner Sicht - als Finanz-Laie und absoluter Laie das SGB betreffend - stimmig. Der guten Ordnung halber würde ich nur noch präzisieren, daß es bei der Erfüllung des zeitlichen Zeitraums (90% der zweiten Hälfte des Berufslebens in der GKV) unerheblich ist, ob dies durch eine "Pflichtversicherung" in der GKV oder als "freiwillig gesetzliche Krankenversicherter" in der GKV erfüllt wurde (das dürfte auch nicht allen jedenfalls immer klar sein).

  • Hallo Tomsky,


    schau doch mal auf getmad.de vorbei. Vielleicht kannst du dich inspirieren lassen.

    Der Betreiber berichtet dort von seiner Reise ins Privatiersleben und ist seit diesem Jahr auch Privatier. Sein Vermögen, was deinem sehr ähnelt, legt er transparent offen:

    Ca. 1,3 Mio € v.a. in Einzelaktien, Dividendenstrategie,

    Ca. 100k € in Cash, Alter Mitte 40.

  • Ja, aber man muss immer vorsichtig sein.

    Matthias ist langjähriger Aktionär. Das ist eben ein anderer Schnack wie jemand der aktuell nur einen Anteil von ca. 10% seines Vermögens in Aktien hält. Außerdem hat er weiter sein Nebengewerbe, was Ihm weiter einen netten Verdienst einbringt.


    Aber trotzdem schön zu sehen, was mit konsequentem Anlegen machbar ist. Auch wenn man evtl. nicht der Überflieger in der Schule/Beruf war.

  • Ja, aber man muss immer vorsichtig sein.

    Matthias ist langjähriger Aktionär. Das ist eben ein anderer Schnack wie jemand der aktuell nur einen Anteil von ca. 10% seines Vermögens in Aktien hält. Außerdem hat er weiter sein Nebengewerbe, was Ihm weiter einen netten Verdienst einbringt.


    Aber trotzdem schön zu sehen, was mit konsequentem Anlegen machbar ist. Auch wenn man evtl. nicht der Überflieger in der Schule/Beruf war.

    Zitat von getmad

    Ich bin in erster Linie Cash Flow Investor. Dividenden sind Bargeld welches ich direkt aufs Girokonto bekomme. Ich kann damit machen was ich will, das Geld neu anlegen, für den Lebensunterhalt benutzen oder mir das Xte Fahrrad kaufen. Das ist für mich mehr Anreiz und Motivation als der reine Buchgewinn einer Aktie. Dividenden sind also regelmäßiges Einkommen ohne einer aktiven Arbeit nachgehen zu müssen. Wenn man genug Dividenden kassiert ist man immer weniger auf ein Erwerbseinkommen angewiesen oder baut sich eine weitere Einnahmequelle auf welche von einem Job unabhängig ist.

    Außerdem sind Unternehmen, die regelmäßig und schon seit vielen Jahren Dividenden zahlen, oft etablierte und finanziell solide Unternehmen. Diese Stabilität kann ein gewisses Maß an Sicherheit bieten, insbesondere in volatilen Märkten.

    Viele Unternehmen schaffen es über Dekaden regelmäßig die Dividenden zu steigern. Diese Steigerungen können die Inflation ausgleichen bzw. zumindest die Kaufkraft erhalten.

    Dabei sollte man aber beachten, das mein Ansatz nicht der heilige Gral ist. Es gibt sicher bessere Möglichkeiten Geld anzulegen. Allerdings funktioniert der Fokus auf Dividenden und solide Unternehmen für mich und der Zeitaufwand ist gering.

    Seine Aussagen sind zwar größtenteils nachweislich falsch und wurden schon unzählige Male wissenschaftlich widerlegt, aber wenn es ihm emotional hilft, mag seine Strategie besser sein als viele.

  • Seine Aussagen sind zwar größtenteils nachweislich falsch und wurden schon unzählige Mal wissenschaftlich widerlegt ...

    Dem würde ich zustimmen.

    aber wenn es ihm emotional hilft, mag seine Strategie besser sein als viele.

    dem allerdings vollumfänglich ebenso.


    Das einzusehen fällt aber den (nicht selten selbst ernannten) "Super-Rationalisten" der Geldanlage schwer oder ist diesen sogar unmöglich.


    In dem Kontext an anderer Stelle siehe schon hier beispielsweise

    Der "Homo Oeconomicus" als rein und völlig rationales Geschöpf ohne jede Emotionen dürfte in weiten Teilen eher eine Fiktion denn Realität sein. Meine Erfahrungen: Menschen sind keine Roboter und das Leben keine Excel-Tabelle. Mir sind jedenfalls deutlich mehr selbst ernannte "Super-Rationalisten" der Geldanlage begegnet - als tatsächliche und dauerhafte in praxi vorkommen.

    Auch ein eher irrationaler Ansatz (Dividenden-Fokus - um ein Beispiel zu nennen) kann sozusagen zu einem sinnvollen werden, wenn jemand erst dadurch überhaupt investiert (statt nur zu sparen), dadurch motiviert wird mehr zu investieren und/oder so motiviert wird, seine Investments auch in Krisen- und Crashzeiten durchzuhalten ... !

    Dazu kommt ganz generell: Es führen zwar nicht alle "Wege nach Rom" (als Finanz-Ziel im jeweiligen Einzelfall zu verstehen) - aber eben doch diverse.


    "Richtig" oder "Falsch" existiert in dem Bereich eher nicht. Die Anlage(n) muß (müssen) zu mir bzw. dem jeweiligen Protagonisten als Individuum passen (und nicht zu "fremden Dritten").

  • Seine Aussagen sind zwar größtenteils nachweislich falsch und wurden schon unzählige Male wissenschaftlich widerlegt, aber wenn es ihm emotional hilft, mag seine Strategie besser sein als viele.

    Das einzusehen fällt aber den (nicht selten selbst ernannten) "Super-Rationalisten" der Geldanlage schwer oder ist diesen sogar unmöglich.

    Das ist natürlich Unsinn. Nur weil etwas emotional hilft, wird es noch lange nicht zu einer guten Geldanlage.

    Ich nehme an, dass diese Meinung einer kognitiven Verzerrung zu Grund liegt, nämlich dem "Überlebensirrtum".

    Es werden in diesem Zusammenhang stets nur die Anleger gesehen, bei denen die emotionale Geldanlage (zufällig) erfolgreich war. Die unzähligen Misserfolge werden nicht gesehen, und die will man auch nicht sehen.

    Es muss diese Erfolge statistisch bedingt aber nun einmal geben. Das sagt nichts über die Qualität der Anlage aus.

  • Das ist natürlich Unsinn. Nur weil etwas emotional hilft, wird es noch lange nicht zu einer guten Geldanlage.

    Das habe ich nie geschrieben. Wie kommst du darauf?


    Ich behaupte, dass ein Fokus auf Ausschüttungen bzw. die Ausschüttungshöhe nachweislich langfristig eine schlechtere risikoadjustierte Rendite hatte und sehr wahrscheinlich weiterhin haben wird (das kann man auch sachlogisch erklären und wurde unzählige Male nachgewiesen).


    Trotzdem kann jemand, der diese Strategie fährt, besser fahren als viele. Auf jeden Fall besser als die meisten Privatanleger ohne oder mit wenig Aktien (Wie viele sind das? 80%? 90% der Bevölkerung?). Es ist sogar möglich, dass er besser fährt als viele Privatanleger die ,,neutral" investieren (MSCI World usw.), weil sich diese Person vielleicht eine höhere Aktienquote zutraut und auch durchhält (in dem Fall sogar 100%). Das würde sehr wahrscheinlich viele Misch-Portfolios schlagen. Trotz der ,,schlechteren" Strategie mit eine Dividendenfokus.

  • Trotzdem kann jemand, der diese Strategie fährt, besser fahren als viele.

    Na gut, akzeptiert! :)

    Dann ist Deine obige Aussage aber eine Nullaussage ohne Mehrwert. Ich kann ja auch mit einem Girokonto besser fahren als viele andere (z.B. einige mit einem Riestervertrag).


    Das Problem mit der emotionalen Argumentation (dann hält man wenigstens durch usw.) ist immer, dass ich damit auch die schwachsinnigsten Geldanlagen rechtfertigen kann.


    Durchhalten tut man die Geldanlage unter Umständen auch dann, wenn sie völlig unrentabel ist. Und das ist nicht wünschenswert.

  • Das ist natürlich Unsinn.

    Schon wieder "Unsinn" ... Na, sowas aber auch ... :)


    Beitrag Nr. 52 gelesen und verstanden ... ?

    Nur weil etwas emotional hilft, wird es noch lange nicht zu einer guten Geldanlage.

    Würde ich nie behaupten (siehe schon Nr. 52 "auch ein irrationaler Ansatz kann zu einem sinnvollen werden, wenn" ...


    Entscheidend oder zumindest mitentscheidend für den langfristigen Erfolg sind bei dem Thema "private Finanzen" nicht nur die "reine Lehre" - sondern Aspekte wie Bereitschaft, Konsequenz, Beharrlichkeit, Disziplin, Durchhaltevermögen usw. und insbesondere auch eine "Compliance" den eigenen Finanzplan betreffend. Aus meiner Sicht ist das schlicht Realitätsbezug.


    Oder, um einen bekannten Sportmediziner zu zitieren: "Was im Einzelfall hilft ist richtig und wer heilt, hat immer Recht".


    Ähnliches gilt ja auch im beruflichen Bereich (Stichwort: Humankapital). Eine Beschäftigung, die (überwiegend) Freude, Spaß und Faszination ausübt, erhöht die Wahrscheinlicht, daß der diese Tätigkeit Ausübende das auch gut macht und erhöht damit auch die Wahrscheinlichkeit auf berufliche Erfolge.


    Vielleicht für Dich als vermutlich Staatsdiener (sprich Beamter) schwer oder nur ganz bedingt verständlich ... ? (der Verdacht hatte sich bei mir verdichtet; meine diesbezügliche Frage blieb aber unbeantwortet. Wie ich aber schon lange weiß, sind ausbleibende Antworten auf einfache Frage oftmals die aufschlußreichsten). :)


    Wenn Du mit Deinem Ansatz (vermutlich bist Du "Kommer-Jünger" ... ?) gut zurecht kommst, ist doch alles bestens. Nichts liegt mir ferner als Dich von irgendetwas überzeugen zu wollen.


    Für meinen Teil komme ich halt mit meinem Ansatz gut klar; und das seit den 70er Jahren. Da kann, soll und muß jeder den zu ihm passenden Weg finden. In manchen Fällen beispielsweise entstehen Wege auch erst beim Gehen. "One size fits all" haut ja nicht bei bei Anzügen hin - jedenfalls dann nicht, wenn diese wirklich passen sollen.



    Dir weiter viel Glück mit Deinen privaten Finanzen ! (als wahrscheinlich Beamter bleibt Dir trotz Mini-Depot vermutlich Altersarmut erspart - immerhin).

  • Ich behaupte, dass ein Fokus auf Ausschüttungen bzw. die Ausschüttungshöhe nachweislich langfristig eine schlechtere risikoadjustierte Rendite hatte und sehr wahrscheinlich weiterhin haben wird (das kann man auch sachlogisch erklären und wurde unzählige Male nachgewiesen).

    :thumbup:

    Trotzdem kann jemand, der diese Strategie fährt, besser fahren als viele. Auf jeden Fall besser als die meisten Privatanleger ohne oder mit wenig Aktien (Wie viele sind das? 80%? 90% der Bevölkerung?). Es ist sogar möglich, dass er besser fährt als viele Privatanleger die ,,neutral" investieren (MSCI World usw.), weil sich diese Person vielleicht eine höhere Aktienquote zutraut und auch durchhält (in dem Fall sogar 100%). Das würde sehr wahrscheinlich viele Misch-Portfolios schlagen. Trotz der ,,schlechteren" Strategie mit eine Dividendenfokus.

    :thumbup: :thumbup:

  • ... Nullaussage ohne Mehrwert. Ich kann ja auch mit einem Girokonto besser fahren als viele andere

    In dem Beitrag (Nr. 54 von Penter ging es ausdrücklich um Aktien - und nicht um ein Girokonto): siehe hier

    Trotzdem kann jemand, der diese Strategie fährt, besser fahren als viele. Auf jeden Fall besser als die meisten Privatanleger ohne oder mit wenig Aktien (Wie viele sind das? 80%? 90% der Bevölkerung?) ...

    Das Folgende entspricht ebenfalls meinen Erfahrungen

    Es ist sogar möglich, dass er besser fährt als viele Privatanleger die ,,neutral" investieren (MSCI World usw.), weil sich diese Person vielleicht eine höhere Aktienquote zutraut und auch durchhält (in dem Fall sogar 100%). Das würde sehr wahrscheinlich viele Misch-Portfolios schlagen. Trotz der ,,schlechteren" Strategie mit eine Dividendenfokus.

    Siehe auch schon hier

    Auch ein eher irrationaler Ansatz (Dividenden-Fokus - um ein Beispiel zu nennen) kann sozusagen zu einem sinnvollen werden, wenn jemand erst dadurch überhaupt investiert (statt nur zu sparen), dadurch motiviert wird mehr zu investieren und/oder so motiviert wird, seine Investments auch in Krisen- und Crashzeiten durchzuhalten ... !

    Ein solche Special-Interest-Forum für Finanzen ist meines Erachtens nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung. Und zwar nicht mal ansatzweise.


    Nach der reinen Lehre sollte jeder - jedenfalls rein finanziell gesehen - besser fahren, der 30 Jahre lang als "ETF-Sparbüchse" sein ETF-Depot füttert - als derjenige, der 30 Jahre sein Darlehen für das eigengenutzte Wohneigentum abzahlt. Die Praxis sieht oftmals anders aus (Stichwort: Compliance u. a.).


    In dem Kontext:

    Kenne einige Fälle konsumfreudiger Hedonisten bis hin zu finanziellen Hallodris für die der "Zwangsspareffekt" bei Immobilien (über den die (selbst ernannten) "Super-Rationalisten" der Geldanlage nur müde lächeln können) am Ende bei nüchterner Betrachtung die (einzige) Rettung war. Ansonsten hätten sie nämlich im Alter fast oder gar nix an Vermögen auf der Hand gehabt - um nur ein weiteres Beispiel zu nennen.

  • Deine Vergleiche hinken jetzt aber gewaltig. Die nachweislich real deutlich positive Rendite eines Dividendenfokus katapultiert einen Privatanleger, der diesen wählt (vorzugsweise über viele Titel gestreut oder ETFs) in die oberen 10% aller Privatanleger dieses Landes. Girokonto vs. Riesterrente ist nicht die gleiche Liga. Nicht mal der gleiche Sport. Ist jemand, der hauptsächlich auf Aktien mit hohen Ausschüttungen setzt, schwachsinnig? Ich denke nicht. Ist es ideal? Auf keinen Fall. Ein marktneutrales Portfolio hatte langfristig ca. 1.5% mehr Rendite und weniger Risiko (MSCI World vs. MSCI World High Dividend Yield).


    Trotzdem: Matthias hat sich ein inflationssicheres Depot mit 1.5 Mio. Euro aufgebaut und generiert Ausschüttungen von 2000-3000 Euro im Monat nach Steuer. Ich weiß ja nicht wie deine finanzielle Situation aussieht, aber ich kenne einige Menschen, die weniger haben und sehr viele Menschen, die ihr Geld weniger ideal angelegt haben.


    Deswegen stimmt es trotzdem, dass er mit einem marktneutralen Portfolio sehr wahrscheinlich eine risikoadjustiert bessere Rendite einfahren würde. Ob er allerdings mit diesem auch durch alle Krisen mit einer Aktienquote von 100% durchgekommen wäre, ist fraglich. Die Auswertungen von Depots bei Brokern und Banken zeigen, dass die meisten Privatanleger das nicht geschafft haben und sich extrem prozyklisch verhalten.

  • ... Ist jemand, der hauptsächlich auf Aktien mit hohen Ausschüttungen setzt, schwachsinnig? Ich denke nicht. Ist es ideal? Auf keinen Fall. Ein marktneutrales Portfolio hatte langfristig ca. 1.5% mehr Rendite und weniger Risiko (MSCI World vs. MSCI World High Dividend Yield).

    Schwachsinnig würde ich das nicht nennen. Ich kenne den Menschen nicht, und habe die Seite jetzt nur überflogen.

    Schwachsinnig würde ich das nur nennen, wenn er hier im Forum wäre und von Dividenden als Gratisgeld fabulieren würde, während ihm Kursentwicklungen egal sind.

    Aber so scheint er einfach minder intelligent zu sein. So darf man wohl Leute nennen, die "weniger Rendite für mehr Risiko" für eine Sache halten, die "für sie funktioniert".

    Tatsächlich funktioniert das aber für niemanden.


    ---

    Trotzdem: Matthias hat sich ein inflationssicheres Depot mit 1.5 Mio. Euro aufgebaut und generiert Ausschüttungen von 2000-3000 Euro im Monat nach Steuer.

    Soll das irgendwie ein Qualitätsmerkmal sein? Das konnte halt jeder locker aus einem Depot mit 1,5 Mio und 90% Aktien herausziehen. Man muss schon beschränkt sein, wenn man das in den letzten 10-15 Jahren nicht konnte. Dann wäre man schwachsinnig.

    Warum das ausgerechnet mit Ausschüttungen passieren muss, ist mir ein Rätsel.


    Schreibt er denn jetzt irgendwo, wie er zu dem Geld gekommen ist? Durch seinen Job als Industriekaufmann? Oder durch Dividendenstrategie?

    Sagt er irgendetwas zu seiner bisherigen Rendite? Typischerweise ist minder intelligenten Anlegern diese egal.


    ...Ich weiß ja nicht wie deine finanzielle Situation aussieht, aber ich kenne einige Menschen, die weniger haben und sehr viele Menschen, die ihr Geld weniger ideal angelegt haben.

    Ich kenne auch viele Menschen, die ihr Geld schlechter angelegt haben als ich. Und dieser Matthias ist einer davon.

    Wie er zu seinem Vermögen gekommen ist, weiß ich ja nicht.


    ...

    Deswegen stimmt es trotzdem, dass er mit einem marktneutralen Portfolio sehr wahrscheinlich eine risikoadjustiert bessere Rendite einfahren würde. Ob er allerdings mit diesem auch durch alle Krisen mit einer Aktienquote von 100% durchgekommen wäre, ist fraglich. ...

    Ist er denn bereits durch eine Krise durchgekommen? Das laue Lüftchen "Corona" meine ich nicht.


    Und natürlich kann man immer sagen: "Ich fühle mich gut dabei!"

    Die Wirecard-Aktionäre haben sich aber auch gut gefühlt. Und durchgehalten haben sie es auch.

    Es ist schlichtweg kein Qualitätsmerkmal, sich mit seiner Geldanlage gut zu fühlen. Das ist halt das Gefühl, das man hat, wenn alles ok ist.


    Es ist ja nicht nur die Dividendenstrategie und damit der bewusste Verzicht auf Diversifikation, sondern es sind auch noch Einzelaktien.