Leben vom Vermögen

  • Wenn ich aus Einnahmen meinen Unterhalt bestreite kann ich wesentlich ruhiger schlafen als Vermögen zu verzehren. :)

    Bin nur Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Themen Interessierter. Aus meiner Laien-Sicht:


    Das mit dem "ruhigen Schlaf bei Einnahmen" (versus "Vermögensverzehr") mag bei Renten, Pensionen, privaten Renten, Betriebsrenten usw. so sein - wobei man da (in aller Regel) an sein in der Rente liegendes Kapital oder Entgeltpunkte bzw. Anwartschaften als finanziellen Anspruch nicht mehr herankommt (außer via der homöopathischen monatlichen Dosis sprich Auszahlung der Rente). Dazu kommt die Frage, ob die Rente, Pension etc. über die Zeit mit der Inflation steigt (oder diese sogar übersteigt).


    Bei Aktien (Dividenden als Zufluß) und Immobilien (Mieteingänge als Zufluß) kommt man zwar börsentäglich (Aktien) oder zumindest halbwegs zeitnah (Immobilien) an das den Einnahmen zugrundeliegend Kapital heran (zum Marktwert) - aber auch Dividenden gibt es nicht umsonst (siehe schon den "Dividendenabschlag") ebenso verhält es sich bei den Mieten (da darin ein Anteil für das Abwohnen der Immobilien enthalten ist - den Gebäudeanteil betreffend; Grund und Boden (Grundstücksanteil) unterliegt eher keiner Abnutzung, In Ballungsgebieten und begehrten Regionen hat Grund und Boden die Eigenschaft auf lange Sicht im Preis zu steigen, da nicht beliebig aus dem Nix heraus vermehrbar). Insoweit ist auch da eine Art (teilweiser) Verzehr gegeben. Dafür pflegen Dividenden über längere Zeiträume dynamisch zu steigen und Mieten zumindest parallel zur Inflation (in attraktiven Regionen und Standorten ggf. auch etwas darüberliegend).

  • Ich sehe 1,4 Mio, die investiert werden wollen und eine abbezahlte Immobilie.


    Den Finanzbedarf von 2.500 - 2.800 Euro möchte ich mit einem Fragezeichen versehen, weil ein Beitrag von etwa 1000 Euro für eine freiwillige KV und die PV den frei verfügbaren Betrag erheblich schmälern werden. Bei einer privaten Krankenversicherung sieht es nicht so viel besser aus, weil man vermutlich für Altersrückstellungen sorgen muss. Darüber würde ich mir zuerst Gedanken machen und dabei auch nicht zu knapp kalkulieren. Auch preiswerte Hobbies sind nicht ganz umsonst. Was ist ein realistischer Bedarf und plane mit einem Aufschlag.


    Daneben darf man sich auch Gedanken darüber machen, ob so eine Entscheidung endgültig sein soll. In dem Alter kann sich noch viel ändern und man sollte sich nicht zu sehr einschränken in Bezug auf mögliche Entscheidungen.


    Ich würde eher mit einer Entnahme von 3.500 Euro kalkulieren aber auch das lässt sich mit dem Kapital im Rücken durchaus realisieren. Das wären genau 3 % was eine seriöse Planung zulässt, sofern die Anlagen genügend abwerfen. Nach einer Unternehmertätigkeit sollte eine gewisse Risikoverträglichkeit vorhanden sein. Zugleich braucht man für eine Entnahmedauer von möglicherweise 55 Jahren eine rentierliche Anlage. Ich sehe eine Untergrenze von Aktien bei etwa 50 %. Wünschenswert wären vermutlich eher 75 %, aber man muss es zu Anfang nicht gleich übertreiben. Das Kapital erlaubt es sich etwas defensiver aufzustellen. Zur Sicherheit hat man im Zweifelsfall immer noch die Immobilie, die man im Bedarfsfall veräußern kann. Ob später noch eine vermutlich eher übersichtliche Rente hinzukommt weiß nur der Threadersteller.


    Wenn Du die Sache langsam angehen willst, würde ich mit 40 % in Aktienfonds starten. Einen geeigneten breit aufgestellten Fonds zu finden sollte nicht mehr als drei Tage Arbeit darstellen. Danach sich intensiv in das Thema Entnahme einlesen und erst dann entscheiden, wie hoch der Aktienanteil mittelfristig in 1-2 Jahren werden soll. Immobilie gleich verkaufen und ggf. das investierbare Vermögen erhöhen ist auch eine Option aber kein muss. Einfach mal Gedanken machen, wie Du Dir Dein zukünftiges Leben vorstellst. Es ist auch nicht schlimm, wenn Du für diese Überlegungen ein Jahr brauchst. Die Anregungen zum Thema Minijob kann man machen und damit vor allem Versicherungsbeiträge sparen, aber so richtig sehe ich keine Notwendigkeit.


    Ein möglicherweise interessanter Faden in dem Zusammenhang wäre dieser hier. Da gibt es auch einige sinnvolle Lesehinweise.

  • Der TO erweckt auf mich nicht den Eindruck, als dass er Lebensberatung nötig hätte. Das sind eher andere Zeitgenossen, die Riesterverträge haben, an denen "der Staat" schuld ist.

    Hast du eigentlich auch etwas zum Thema beizutragen oder geht es dir nur darum Posts von anderen madig zu machen?


    Und bei meinem Post geht es keineswegs um eine Lebensberatung, sondern darum auf ein mögliches Problem hinzuweisen, das ich durchaus als berechtigt ansehe. Wenn du der Meinung bist dem ist nicht so darfst du mir gerne erläutern warum du es anders sieht anstelle von Gehaltlosen Posts.


    Nehmen wir doch doch allein die Frage wie lange der TE schon Privatier ist: Ich stelle mal die Behauptung auf, dass wenn die Firma und/oder das Haus nicht geerbt wurden, sich soetwas in den meisten Fällen nicht mit einer 40h Woche realisieren lässt. Daher der Umstieg von "Workaholic" auf "nichtstun" ist relativ groß, daher sehe ich hier weiterhin das eine "Lifestyle Inflation" nicht unwahrscheinlich ist und es relativ fahrlässig wäre davon auszugehen dass die 2500-2800 € pro monat lebenslang gesetzt sind.


    Natürlich kann das am Ende nur der TE selbst beurteilen, je nachdem zu welchem Schluß er kommt hat dies aber eben Einfluss die Gesamtmenge an benötigtem Geld und damit auch auf die Finanzstrategie.

  • Also nur aus dem Bauch heraus, ohne nachzurechnen (da bin ich sowieso kein Genie)


    Da ein Haus durchaus auch höhere Kosten verursachen kann und Du den Platz ja sowieso auch derzeit wohl nicht brauchst --> das Haus würde ich (je nach Lebenslage, scheinbar keine Familie geplant oder schon weg?) eher früher als später verkaufen um das Geld in eine Wohnung zu investieren ... oder in einen Wohnwagen einer Kommune ... oder im Wohnmobil durch die Europa fahren :thumbup: ... sorry, das wäre eher meins.



    Die große Frage ist, mit was Du dich wohler fühlst und ob vom Vermögen am Lebensende viel übrig bleiben muss. Das Vermögen zu verzehren oder von Dividenden/Zinsen leben? Bei ca. 1.500.000 € in einem ausschüttendem ETF auf den MSCI World oder ACWI sollte man glaube ich ca. 36.000 € Ausschüttung im Jahr hinkriegen (korrigiert nich gerne --- wie gesagt Bauch und einmal googeln). Du wärst dann eben überwiegen in Aktien investiert, das behagt nicht jedem. Als freies Kapital wäre nur noch grob der Differenz Verkauf Haus / KaufnWohnung den Du in Staatsanleihen oder am Geldmarkt anlegen könntest.

    Aber Du bist natürlich frei in der Entscheidung weniger in den ausschüttenden ETF zu investieren und mehr in Geldmarkt.


    Wegen der Krankenversicherung, bist Du wohl schon in der PKV und kommst da nicht mehr so einfach raus? Da würde ich sowieso auf die gesetzliche Schiene wechsel wenn möglich (eben durch einen Midijob oder so), die Frage ist ob Du dann im Alter in die Krankenversicherung der Rentner reinfallen würdest oder Du aufgrund der langjährigen PKV da raus wärst.

    Zumal wäre es mir als Privatier glaub zu langweilig.


    Da solltest Du Dir also über vieles im Klaren sein und deinen eigenen Weg finden.

  • Wegen der Krankenversicherung, bist Du wohl schon in der PKV und kommst da nicht mehr so einfach raus? Da würde ich sowieso auf die gesetzliche Schiene wechsel wenn möglich (eben durch einen Midijob oder so), die Frage ist ob Du dann im Alter in die Krankenversicherung der Rentner reinfallen würdest oder Du aufgrund der langjährigen PKV da raus wärst.

    Ob der TE PKV versichert ist konnte ich dem Thread nicht entnehmen. Er hat lediglich geschrieben, dass er nun auch den Arbeitgeberbeitrag zu zahlen hat...

    Wenn dem so ist, warum sollte er in seiner Situation aus der PKV raus gehen?

  • Hallo zusammen,

    das könnte interessant sein:

    Passives Einkommen: Geld ohne Arbeit - funktioniert das?
    Mit passivem Einkommen ist ein regelmäßiges Einkommen gemeint, das Du ohne oder mit nur wenig Aufwand erzielst. Doch wie realistisch ist das eigentlich?
    www.finanztip.de

    Im Bericht wird noch von 7 Prozent gesprochen. Das hat sich geändert nun sind es 6 Prozent Rendite p.a.

    Es gibt weitere Berichte zum Thema z.B. auch ein Podcast.

    Viel Erfolg.

    LG

  • Ob der TE PKV versichert ist konnte ich dem Thread nicht entnehmen. Er hat lediglich geschrieben, dass er nun auch den Arbeitgeberbeitrag zu zahlen hat...

    Wenn dem so ist, warum sollte er in seiner Situation aus der PKV raus gehen?

    Von Arbeitgeberbeitrag hat der Threadersteller nichts geschrieben. Es wurde geschrieben, dass der Krankenkassenbeitrag selbst zu zahlen ist.

    Die Umschreibung deutet eher auf Versicherung als freiwilliges Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse hin, aber da "Krankenkasse" als Begriff nicht immer richtig trennscharf eingesetzt wird, kann nicht ganz ausgeschlossen werden, das aktuell doch private Krankenversicherung vorliegt.

  • Ob der TE PKV versichert ist konnte ich dem Thread nicht entnehmen. Er hat lediglich geschrieben, dass er nun auch den Arbeitgeberbeitrag zu zahlen hat...

    Wenn dem so ist, warum sollte er in seiner Situation aus der PKV raus gehen?

    Joa. Das kann man nicht.


    Da die PKV in den meisten Fällen teurer ist (bei besseren Leistungen) und mir nicht ganz klar war, ob in den Lebenshaltungskosten das schon eingerechnet wurde. Bei einer "kleinen" gesetzlichen Rente wäre die Krankenversicherung der Rentner billig zu haben da hier ein prozentualer Anteil der Rente drauf geht und nicht ein fixer Betrag von 1000 €. Finanziell würde ich es besser halten, auf 400 € einen Beitrag von 14,6 % zu zahlen und Basta. Wenn die gesetzlichen Voraussetzungen dafür überhaupt gegeben wären.


    Ich habe gemutmaßt, weil zu wenig Infos da waren aber der Fragesteller auf die Krankenversicherungsbeiträge eingegangen ist. Ist das so tragisch?

  • Also ich finde schon interessant, dass sich der TO seit seinem ersten Beitrag nicht mehr hier gemeldet hat…

    Und es ist immer wieder verwunderlich, wie viele nette Menschen sich hier spekulativ, um jedes Detail kümmern. Wie die Krankenversicherung ist, was er tun sollte und und und…

  • ich lese schon einige Zeit als Gast im Forum mit, nun habe ich mich angemeldet, da ich meine Situation "besprechen" möchte.

    Also ich finde schon interessant, dass sich der TO seit seinem ersten Beitrag nicht mehr hier gemeldet hat…

    Er liest wohl weiter mit, aber in Sachen "besprechen" hat er es sich anders überlegt:

    Er lässt besprechen :S


    Zugegeben, dieser Zweizeiler war noch kein konstruktiver Antwortbeitrag zur Fragestellung,

    aber wenn der TE Tomsky nach seinem anfänglichen Stöckchen-Hinhalten nur noch durch Abtauchen glänzt, muss es auch nicht mehr sein.

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Hallo,


    ich habe alle eure Antworten gelesen und hätte auch gerne zeitnah geantwortet.

    Aufgrund meiner aktuellen Berechtigungen als neuer User im Forum, müssen meine Beiträge erst von einem Moderator freigeschaltet werden, damit diese für euch sichtbar sind.


    Folgender Hinweis steht bei mir:

    Neu erstellte Beiträge unterliegen der Moderation und werden erst sichtbar, wenn sie durch einen Moderator geprüft und freigeschaltet wurden.


    Am Freitag den 20.03. um 16:42 Uhr habe ich einen Beitrag zu mehreren offenen Punkten geschrieben.

  • Am Freitag den 20.03. um 16:42 Uhr habe ich einen Beitrag zu mehreren offenen Punkten geschrieben.

    Das ist korrekt, und deshalb muss ich meinen Beitrag #38 reumütig wieder einrollen. Mir gings da wie Adam im Paradies, will das aber nicht als Ausrede gelten lassen.

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977