Dänemark führt Rente mit 70 ein!

  • Klar, frisch ausgelernt kann ich mal so locker 1000€ im Monat beiseite legen, was meinst du den was man in Lehrberufen so verdient ?

    Und vor allem ist jeder Ex-Azubi informiert, wie und was er sparen muss. Habe gestern einen langjährigen Rentner kennengelernt, sein Geld liegt auf dem Girokonto, anderes kennt er nicht. Frühzeitige Aufklärung in der Schule oder zumindest über die Medien.

  • Die Quelle ist verlinkt ;)


    Es ist nirgendwo explizit vermerkt, aber soweit ich das verstehe, handelt es sich um Bruttolöhne. Wie Sovereign angemerkt hat, wir reden hier von Daten aus 2014 (die Studie ist von 2019). Die Zahlen selbst dürften sich in der Zwischenzeit geändert haben, die Aussage bleibt vermutlich die Gleiche

    Ich weiss, ich hab's nicht direkt gefunden und dann dachte ich, ich frag mal blöd und dreist nach. 8o


    Eine Studie, die noch nicht mal bei der Endredaktion alle Abbildungsverweise sauber hinkriegt, wäre jetzt auch nicht meine erste Wahl.


    Aber vom Ergebnis her spannend. Die Brutto/ Netto Frage zielte darauf, dass mein Eindruck ist, dass das progressive Steuersystem diesen Effekt noch verstärkt. (Ohne Kritik daran üben zu wollen) Und meine persönliche Vermutung ist, dass das duale Studium finanziell in Summe die meisten Vorteile bietet.


    Trotzdem würde ich die Jahre an der Uni gegen Nichts eintauschen wollen.

  • Ich hätte gerne die Arbeitswelt so organisiert, dass man mit 70 noch arbeiten kann und will.

    Ja könnte, betone könnte, bei einigen Berufsgruppen funktionieren - aber nicht bei Menschen die z.b 45 Jahre aufm Baufachhandwerk gebuckelt haben und erst glatte 60 sind. Aber das verstehen viele nicht, da sie schlicht im Leben nie konstant 40 Std in der Woche solche Tätigkeit ausübten

  • Kleine Anmerkung noch zu dem angeblichen Vorsprung (Beitragsjahre) wo man gegenüber Studierten haben soll: Ein Fachhandwerker hat (Maurer,Gipser,Plattenleger,Dachdecker usw) so grob 3500 bis 4200 euro Bruttoverdienst in heutiger Zeit. In vielen Berufen wo man studieren muss, kommt man da deutlich drüber, somit gleicht sich das locker wieder aus...


    Grüße allerseits

  • Schon mal von alleinerziehenden Mamas gehört, oder Kinder, die Kostgeld abgeben? In meiner ersten Lehre damals so wenig verdient, da hätte ich keinen Cent sparen können. Nicht jeder lernt gutbezahlte Jobs.

    Lehre ist gar nicht gemeint gewesen sondern der Geselle, der noch zu Hause wohnt.

  • Kleine Anmerkung noch zu dem angeblichen Vorsprung (Beitragsjahre) wo man gegenüber Studierten haben soll: Ein Fachhandwerker hat (Maurer,Gipser,Plattenleger,Dachdecker usw) so grob 3500 bis 4200 euro Bruttoverdienst in heutiger Zeit. In vielen Berufen wo man studieren muss, kommt man da deutlich drüber, somit gleicht sich das locker wieder aus...

    Das ist nur der Bruttoverdienst - gerade im

    Handwerk wird aber durch die Bank massiv schwarz gearbeitet. Da kommt nochmal sehr viel oben drauf.

  • Das ist nur der Bruttoverdienst - gerade im

    Handwerk wird aber durch die Bank massiv schwarz gearbeitet. Da kommt nochmal sehr viel oben drauf.

    Was hat das jetzt mit der Rente zu tun und Rentenversicherungsjahre? Oder Renteneintrittsalter?


    Dein Erwähntes muss jeder mit sich selbst aus machen, jedem sein Bier ob oder ob nicht ;) Hat mit dem Thema 0 zu tun.

  • Was hat das jetzt mit der Rente zu tun und Rentenversicherungsjahre? Oder Renteneintrittsalter?


    Dein Erwähntes muss jeder mit sich selbst aus machen, jedem sein Bier ob oder ob nicht ;) Hat mit dem Thema 0 zu tun.

    Es ging um die Sparmöglichkeiten Ausbildung vs Studium um frühere Rente auszugleichen. Und gerade im Bauhandwerk wird oft weg gelassen dass die Einkommen weit höher sind als offiziell ausgewiesen.

  • Das ist nur der Bruttoverdienst - gerade im

    Handwerk wird aber durch die Bank massiv schwarz gearbeitet. Da kommt nochmal sehr viel oben drauf.

    Erst nur Unsinn hier verbreiten über die "reichen" Gesellen nach der Lehre und als Krönung noch den Stammtisch bemühen. Als Handwerksmeister kann ich dir sagen das die wenigsten Zeit und Musse haben nach 8-10 Stunden auf der Baustelle auch noch schwarz zu arbeiten. Ausserdem finde ich es sehr befremdlich Steuerhinterziehung (nichts anderes ist Schwarzarbeit) hier als Modell für die Altersversorgung heranzuziehen.

    Schau dir mal das Vermögen von angestellten Handwerkern oder Pflegekräften im Alter an zu Studierten oder gar Beamten.

  • Aber vom Ergebnis her spannend. Die Brutto/ Netto Frage zielte darauf, dass mein Eindruck ist, dass das progressive Steuersystem diesen Effekt noch verstärkt. (Ohne Kritik daran üben zu wollen) Und meine persönliche Vermutung ist, dass das duale Studium finanziell in Summe die meisten Vorteile bietet.

    Möglich ist es. Die Statistik redet jetzt ja auch nur vom Lebenseinkommen...wenn man von den frühen Gehältern ordentlich spart und die vernünftig anlegt, kann man den Vorsprung nochmal deutlich vergrößern. Die Sparrate aus dem ersten Gehalt, im ETF angelegt, hat sich bis Mitte 30 mehr als verdoppelt.


    Mir ging ja auch vor allem darum, die Behauptung zu widerlegen, dass man durchs Studium kaum in Rückstand gerät und das quasi sofort wieder aufgeholt hat.

  • Wer weiß, wieviele Frauen heute auf Grundsicherung im Alter angewiesen sind und somit auf Kosten der Allgemeinheit leben, weil sie sich nach ihrer Heirat die gezahlten Beiträge zur Rentenversicherung erstattet haben lassen oder jahrelang gearbeitet haben, ohne Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt haben.

    Du behauptest:

    ...nach ihrer Heirat die gezahlten Beiträge zur Rentenversicherung erstattet haben lassen,,,


    Das geht doch seit Jahrzehnten nicht mehr, oder.

    Ich habe die DRV so verstanden, dass das was eingezahlt worden ist erst zur Rente wieder in Raten zurück kommen kann. Vorher nix mehr möglich.

  • Wer weiß, wieviele Frauen heute auf Grundsicherung im Alter angewiesen sind und somit auf Kosten der Allgemeinheit leben, weil sie sich nach ihrer Heirat die gezahlten Beiträge zur Rentenversicherung erstattet haben lassen oder jahrelang gearbeitet haben, ohne Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt haben.

    Ich kenne keine solcher Frauen. Kennst Du welche? :/

    Ich kenne aber einige Selbstständige, die (zu) wenig für das Alter vorgesorgt haben und jetzt bereits Grundsicherung oder aber auf absehbare Zeit Grundsicherung beziehen werden.

    AFAIK steht in allen Koalitionsverträgen seit 2012 drin, dass es endlich eine verpflichtende Altersvorsorge für Selbstständige geben soll. Und was ist seither passiert?


    Fakt ist auf jedem Fall, dass die Zahl derjenigen Menschen, die ehemals selbstständig waren und auf Grundsicherung angewiesen sind, stärker steigt als die von "GRV-Zwangsversicherten" die auf Grundsicherung angewiesen sind.

    Das kann doch nicht im Interesse der Allgemeinheit sein.

    Bestimmt nicht. Nur warum wird dann nicht endlich mal eine verpflichtende AV für selbstständige festgeschrieben?

    Wohlmöglich, weil sich dann so manche Selbstständigkeit gar nicht mehr rechnen würde, wenn man ausreichend für das Alter vorsorgen müsste? :/

  • Wohlmöglich, weil sich dann so manche Selbstständigkeit gar nicht mehr rechnen würde, wenn man ausreichend für das Alter vorsorgen müsste? :/

    Ziemlich sicher. Es wird ja auch gerne über das fiktive Mindesteinkommen geklagt, das die GKV bei Selbstständigen annimmt. Und dieses liegt noch deutlich unter Mindestlohn...

  • Ich bin zumindest eine Frau, die kostenlos (somit ohne Einzahlung in die RV) für ihren damaligen selbständigen Mann im Büro gearbeitet hat, immerhin ein paar Jahre neben der Kindererziehung. War mir damals natürlich nicht bewusst, wollte helfen, da noch kein Geld da war und das Baby teuer. Nun ja, Lücke. Auch dass man bis 45 hätte nachzahlen können... An mir vorbei gegangen. War froh, meinen Alltag nach Scheidung mit 2 Kids allein zu schaffen, Information zu meiner Rente - Fehlanzeige. Selbst schuld, klar. Die Prio sah damals anders aus.


    Ansonsten stimme ich der Ausführung von monstermania 1:1 zu, ich kenne genug Beispiele - und sie leben nicht schlecht vom Staat.

  • In den Entwürfen bzw. den Überlegungen stand bisher immer etwas im Sinne von "gründungsfreundliche Vorsorgepflicht" drin.

    Eine Formuliering, die den Pelz beim Waschen trocken hält und die Umsetzung durchaus erschwert.

  • Um nochmal zum Kern des Strangthemas (Rente und Demographie) zurückzukehren ...



    Keine Schönfärberei, keine Beschwörungs- oder Verdrängungsformel wird die drastisch veränderten demographischen Rahmenbedingungen bei der Gesetzlichen Rente ändern. In den 50er Jahren (das aktuelle Modell beruht auf einer großen Rentenreform aus dem Jahr 1957) lagen die Beitragssätze zur Rente bei um die 14 Prozent. Aktuell müßte der Beitragssatz schon bei 18,6 Prozent liegen. Nach den von der Koalition zementierten Regeln müßte der Beitragssatz auf über 20 Prozent bis zum Jahr 2023, auf 22 Prozent bis 2045 und auf 24 Prozent bis 2026 anwachsen (wie ein deutlich Kundigerer als meine Wenigkeit ausgerechnet hat). Der sich daraus ableitende dringende Reformbedarf wird aber anscheinend von der neuen Koalition (jedenfalls noch) versucht eher zu leugnen.


    Nach meinem Dafürhalten ist es daher nur zu begrüßen, daß der deutsche Sachverständigenrat unter Federführung des Ökonomen Prof. Martin Werding eine Kombination mehrerer Reformelemente vorschlägt. Eine adäquate Berücksichtigung der Ratio "Beitragszahler/Rentner, der Lebenserwartung, der Rentenbezugszeiten usw. sowie der Generationengerechtigkeit dürfte dazugehören. Um eine geschätzte Kollegin zu zitieren: "So weiterzumachen wie bisher, wäre ein abermaliger Vertrauensbruch und eine Bankrotterklärung des Versprechens der Generationengerechtigkeit.


    Der bereits vor über 20 Jahren aus guten Gründen eingebaute sog. Nachhaltigkeitsfaktor bei der Rente - mit dem Ziel einer gerechten Verteilung der demographischen Lasten zwischen Alt (Rentner) und Jung (Beitragszahler) - scheint die Politik ganz offensichtlich kaum oder gar nicht mehr zu interessieren. Nur so kann die Tendenz verstanden werden, diesen Nachhaltigkeitsfaktor ausgerechnet dann auszusetzen sprich auszuhebeln, wenn dieser am dringendsten gebraucht wird (Baby-Boomer beginnen verstärkt in Rente zu gehen).



    Wie auch beim Thema Geld-, Währungen- und Finanzgeschichte (ebenso beim Thema Währungsunionen; Stichwort: Euro) hilft auch beim Thema der Gesetzlichen Rente oftmals ein Blick zurück. Aus privaten Gründen mußte ich mich vor über 30 Jahren einmal mit diesem Thema kurz beschäftigen. Zum Realitätsbezug: Alle schon damals vorliegenden Expertisen, Gutachten und Studien sagten bereits - aufgrund der absehbaren demographischen Entwicklung - die aktuellen großen Probleme der GRV voraus.


    Nach meiner damaligen Recherche beruht die aktuelle Konstruktion auf einer großen Rentenreform, die am 21. Januar 1957 nach einer 15-stündigen Mammutsitzung im Bundestag beschlossen worden war. Die beiden neuen "revolutionären" Kernelemente: Es wurde eine Abkehr von der seit Bismarck geltenden auf Kapitalansammlung beruhenden gesetzlichen Rente beschlossen hin zu einem reinen Umlageverfahren. Zusätzlich wurde beschlossen die Renten zu dynamisieren sprich die arbeitende Bevölkerung wurde zu einer dynamischen Alimentierung der Alten sprich Rentner verpflichtet.


    Kurzzeitig brachte dies damals der Regierung einen großen Erfolg. Dem damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer und der CDU gelang vor allen Dingen damit (nach einem Wahlkampf mit dem Motto "Keine Experimente" - die Wahlkampf-Phrase der ehemaligen Kanzlerin Merke "Sie kennen mich" zielte später in eine ganz ähnliche Richtung ...) das erste und einzige Mal eine absolute Mehrheit bei einer Bundestagswahl mit 50,7 Prozent.


    Was heute gerne vergessen oder übersehen wird oder den meisten gänzlich unbekannt ist: Schaut man in die damalige Berichte und Protokolle fällt auf, daß es gegen diese Reform auch massive Widerstände gegeben hatte. Diese lange Liste reicht von Wirtschaftsminister Ludwig Erhard und Finanzminister Fritz Schäffer über die FDP und einen großen Teil der Ökonomen bis hin zur Deutschen Bundesbank.


    Diese beispielsweise warnte im Jahr 1957 wie folgt: "Der Automatismus der lohnbezogenen Dynamisierung wird angesichts einer zu erwartenden Überalterung der deutschen Bevölkerung irgendwann nicht mehr finanzierbar sein".


    Die damaligen Kritiker sollten Recht behalten.


    So wie die aktuellen Kritiker Recht behalten werden, wenn längst überfällige Reformen der Rente nicht erfolgen.

  • Schon mal von alleinerziehenden Mamas gehört, oder Kinder, die Kostgeld abgeben? In meiner ersten Lehre damals so wenig verdient, da hätte ich keinen Cent sparen können. Nicht jeder lernt gutbezahlte Jobs.

    Habe noch meine erste Gehaltsabrechnung vom 24.08.1977 - Bruttoverdienst 380,00 DM, netto ausgezahlt wurden 317,27 DM, wovon ich 100,00 DM Kostgeld abfegeben habe. ;)