Boomer-Soli: Reiche Rentner sollen arme unterstützen

  • Die Nachteile des Beamtentums "niedrigeres Gehalt", "Versteuerung der Pension", "kein Streikrecht" sind Argumente aus vergangenen Zeiten. Wenn ich in 10 Jahren in Rente gehen werde, werde ich meine Altersbezüge ebenfalls voll versteuern dürfen, gerade in jungen Berufsjahren sind die Bruttogehälter der Beamten auf dem Papier zwar niedriger, netto jedoch deutlich höher als ähnlich gebildeter Menschen in der freien Wirtschaft.

    Sehe ich nicht so. Die Beamten im mittleren Dienst sind echt arme Würstchen. Auch im gehobenen Dienst lohnt sich das Beamten-Dasein erst mit Familie oder in Pension. Verglichen mit einem großen Konzern in ERA verdient ein Single im gehobenen Dienst auch Netto sehr sehr wenig und hat viel weniger Möglichkeiten aufzusteigen/zu wechseln. Mit Familie wird es deutlich besser, in Pension dann auch.

  • Ich hätte eine Beamtenlaufbahn einschlagen können und habe mich bewusst dagegen entschieden.

    Nicht nur aufgrund des deutlich niedrigeren Gehalts als in der Wirtschaft (in meinem Bereich tatsächlich so), sondern vor allem aufgrund der Tatsache, dass man als Beamter dem Dienstherrn letztlich ausgeliefert ist. Wenn ich in der freien Wirtschaft einen katastrophalen Chef habe, gemobbt werde oder nach sonstwohin versetzt werden soll, kann ich kündigen und mir einen neuen Arbeitgeber suchen. Diese Möglichkeit hat ein Beamter nicht, und wer schonmal mitbekommen hat, wie es ist, wenn ein Beamter in so einer Situation ist, der überlegt sich dreimal, ob er diesen Weg wirklich einschlagen möchte.

    Ja, ich kenne einige in der Situation. Die sind dann über Jahre krank, Gutachten, Reha und wieder von vorn... Gibt ja volles Gehalt weiter. Das kostet den Staat...nix Krankengeld mit den lausigen Prozenten ☹️

  • Was möchtest du mit den Telefonzellen?

    Zwischen Horror und Zeitreise: Die Telefonzelle lebt in der Popkultur wohl noch lange fort
    Die letzten Telefonzellen verschwinden aus unseren Städten. In Film und Musik konnten sie vieles sein: Zufluchtsort, Eingang in fremde Welten, Sehnsuchtsort.…
    www.rnd.de

    Es läuft einiges schief, seitdem er sich nicht mehr zum Einsatz kommt, weil er sich nicht umziehen kann.

  • Dh. man will den Arbeitgeber entlasten. Danach können dann die Beiträge in die Höhe schiessen, ohne dass die Arbeitgeber auf derselben Seite wie die Arbeitnehmer stehen.

    Ich frage mal ganz provokativ: was geht die Arbeitgeber die Absicherung der Arbeitnehmer vor Krankheit, Arbeitslosigkeit, Pflegebedürftigkeit und Langlebigkeit an?

    Ich würde die Aufteilung der Sozialversicherungsbeiträge zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber aufheben. Dann hat der Arbeitnehmer auch den alleinigen Nutzen, wenn er sich günstig versichert. Natürlich müssten dann die Bruttogehälter zum Umstellungszeitpunkt einmalig um die Arbeitgeberanteile der Sozialversicherung steigen.

    Das sind ca. 42% Sozialversicherungsbeiträge. Und dazu die Einkommensteuer von bis zu 42%, wenn man ledig ca. 70 Tsd. € brutto verdient. Wenn man jetzt die Träume aus der linken Ecke von einer Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenze verwirklicht, landen wir bei einem Grenzsteuersatz von 84%. Jemand, der soviel verdient, dass er tatsächlich 42% Einkommensteuer zahlt , verdient zwar ganz okay. Aber ob der motiviert ist, noch mehr Leistung zu bringen, wenn ihm Vater Staat von der Gehaltserhöhung lediglich 16% lässt, wage ich dann doch zu bezweifeln. Das mediane Bruttogehalt in Deutschland liegt bei 52.159 Euro pro Jahr. Also die 70k sind da nicht extrem weit drüber.

    Bei einer Spitzenbelastung von 84% frage ich meinen Chef nicht, wie ich noch mehr verdienen und noch mehr Stress haben kann. Da frage ich ihn eher nach der Möglichkeit, nur noch Teilzeit arbeiten zu können. Die Freizeit bekomme ich nämlich zu 100% "ausgezahlt".

    Und diese Einstellung wird unsere Volkswirtschaft zum Blühen bringen.

  • Ich frage mal ganz provokativ: was geht die Arbeitgeber die Absicherung der Arbeitnehmer vor Krankheit, Arbeitslosigkeit, Pflegebedürftigkeit und Langlebigkeit an?

    Ich würde die Aufteilung der Sozialversicherungsbeiträge zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber aufheben. Dann hat der Arbeitnehmer auch den alleinigen Nutzen, wenn er sich günstig versichert. Natürlich müssten dann die Bruttogehälter zum Umstellungszeitpunkt einmalig um die Arbeitgeberanteile der Sozialversicherung steigen.

    Das sind ca. 42% Sozialversicherungsbeiträge. Und dazu die Einkommensteuer von bis zu 42%, wenn man ledig ca. 70 Tsd. € brutto verdient. Wenn man jetzt die Träume aus der linken Ecke von einer Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenze verwirklicht, landen wir bei einem Grenzsteuersatz von 84%. Jemand, der soviel verdient, dass er tatsächlich 42% Einkommensteuer zahlt , verdient zwar ganz okay. Aber ob der motiviert ist, noch mehr Leistung zu bringen, wenn ihm Vater Staat von der Gehaltserhöhung lediglich 16% lässt, wage ich dann doch zu bezweifeln. Das mediane Bruttogehalt in Deutschland liegt bei 52.159 Euro pro Jahr. Also die 70k sind da nicht extrem weit drüber.

    Bei einer Spitzenbelastung von 84% frage ich meinen Chef nicht, wie ich noch mehr verdienen und noch mehr Stress haben kann. Da frage ich ihn eher nach der Möglichkeit, nur noch Teilzeit arbeiten zu können. Die Freizeit bekomme ich nämlich zu 100% "ausgezahlt".

    Und diese Einstellung wird unsere Volkswirtschaft zum Blühen bringen.

    Das mit Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenze sind keine Träume aus der linken Ecke sondern Realitäten in der Schweiz - und die hat mit "linker Ecke" echt wenig am Hut....das ist der einzige Weg mehr Beitragseinnahmen für die Rentenversicherung zu generieren.... und es schließt eine Gerechtigkeitslücke - mir ist es schleierhaft wie man so einen Quatsch in Deutschland wie die Beitragsbemessungsgrenze überhaupt einführen konnte - wer hat das "verbrochen"?? Die kleinen Leute die 35.000 Euro Brutto oder weniger verdienen zahlen bis zum letzten Cent Sozialversicherungsbeiträge und die über 100.000 Euro Verdienst können sich mit mehr als 20.000 Euro ein schönes Leben machen bzw. es selbst anlegen - aber das ist kein solidarisches System - Die Beiträge zur Rentenversicherung muss jeder Arbeitnehmer abführen schließlich bekommen dadurch die aktuellen Rentner ihre Anwartschaften - also im Klartext so wie bei der Steuer müsste es auch bei den Sozialbeiträgen sein - wer super verdient zahlt mehr Steuern und Sozialversicherungsbeiträge und wie in der Schweiz würde ich dazu dann noch alles weitere hinzuaddieren wie "leistungsloses Einkommen" aus Kapital, Vermietung, Verpachtung dann hat die Rentenkasse null Probleme über den Boomer-Berg hinwegzukommen.....

  • Apropos Beamte: Allein Begrifflichkeiten wie "Beamter" oder "Beamtentum" lösen nach meinem Erfahrungen auch in persönlichen Gesprächen - also im wirklichen Leben - oftmals und schnell intensive bis hitzige Diskussionen aus.


    Einerseits genießt die "freie Berufswahl" in Deutschland einen hohen Stellenwert sprich Verfassungsrang (sollte im Art. 12 GG geregelt sein). Jede(r) kann also im Rahmen seiner Möglichkeiten (sprich mehr oder weniger) den Status "Beamter" anstreben bzw. wählen. Bevor man sich also beklagt oder zumindest mit einer gewissen Larmoyanz auf Beamte schaut (beispielsweise mit Blick auf die eigene "Gesetzliche Rente" versus deren "Pension" oder auch deren "Unkündbarkeit" vor dem Ruhestand beispielsweise) - könnte man sich salopp auch fragen: "Wenn der Status ein so toller ist, warum habe ich den dann nicht angestrebt bzw. gewählt ?"


    Andererseits gilt aber auch:

    Nach meinen Erfahrungen: Wer in einem System, wie (noch) dem unsrigen auf sich und seine Fähigkeiten vertraut (als besonders Leistungsfähiger und/oder besonders Leistungswilliger), der wird tendenziell sein Heil und Glück in der freien Wirtschaft suchen (beispielsweise als leitender Angestellter oder noch wahrscheinlicher als Selbständiger, Freiberufler, Unternehmer, Gründer usw.) - und sich nicht als Beamter (sprich auf Lebenszeit zu alimentierender Staatsdiener) verdingen.

    Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

  • Das mit Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenze sind keine Träume aus der linken Ecke sondern Realitäten in der Schweiz

    Ich kenne mich mit der Einkommensteuer und der Höhe der Sozialversicherungsbeiträge in der Schweiz nicht so gut aus und vielleicht kannst du mir da Nachhilfe geben.

    Mit einem Jahresbruttoeinkommen i.H.v. 70 Tsd. Schweizer Franken - was zahle ich da auf meinen letzten Franken an Einkommensteuer und Sozialversicherungsbeiträgen? Auch 84%?

  • Einerseits genießt die "freie Berufswahl" in Deutschland einen hohen Stellenwert sprich Verfassungsrang (sollte im Art. 12 GG geregelt sein). Jede(r) kann also im Rahmen seiner Möglichkeiten (sprich mehr oder weniger) den Status "Beamter" anstreben bzw. wählen. ...

    Ja klar, jeder kann Beamter werden, nur was machen wir mit 46 Mio Beamten, und vor allem wo kommt das Geld für die dann her ? Klar höre ich auch immer das Argument du kannst ja Beamter werden, nur irgendwann ist auch der Bedarf mal Gedeckt. Eine echte freie Berufswahl gibt es nun mal nicht, ich kann ja nur die Jobs annehmen die es auch wirklich gibt.

  • Das mit Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenze sind keine Träume aus der linken Ecke sondern Realitäten in der Schweiz

    Gegen "Realitäten wie in der Schweiz", die hierzulande eingeführt werden, wäre nichts einzuwenden - so lange man nicht selektiv einen einzigen Aspekt herausgreift (Aufhebung der BBG) ... siehe schon Nr. 105.

    Jedenfalls ist das Angebot eines Staates an seine Bürger und Steuerzahler immer im Gesamtpakt zu bewerten sprich "Vom Staat Gefordertes" vs "Vom Staat dafür Gebotenes".

    Um diese Ratio ist es hierzulande jedenfalls nicht gut bestellt; siehe schon hier

    Ein Beispiel aus Dutzenden (durchschnittliche Steuern- und Abgabenbelastung einer alleinstehenden Person: Deutschland 47,8%, OECD-Schnitt 34,6%, Schweiz 23,4% ...). Aus einer OECD-Studie vom April 2023 (Quellen u. a. Handelsblatt und Neue Zürcher Zeitung).

    Apropos "leistungsloses Einkommen" ...

    würde ich dazu dann noch alles weitere hinzuaddieren wie "leistungsloses Einkommen" aus Kapital, Vermietung, Verpachtung dann hat die Rentenkasse null Probleme über den Boomer-Berg hinwegzukommen.....

    In dem Kontext:

  • Als Lehrerin bezieht man sicherlich kein fürstliches Gehalt.
    wäre dem so, würde die Tochter sicherlich der Mutter einiges abtreten in der Fürsten Zeit.

    Wieso sollte sie? Ich komme gut ohne Almosen klar. Muss ja wohl auch nicht sein, hat sie sich ja verdient mit Ausbildung, Studium. Sie deutete allerdings für später falls notwendig Unterstützung an.

  • Ja klar, jeder kann Beamter werden, nur was machen wir mit 46 Mio Beamten, und vor allem wo kommt das Geld für die dann her ? Klar höre ich auch immer das Argument du kannst ja Beamter werden, nur irgendwann ist auch der Bedarf mal Gedeckt. Eine echte freie Berufswahl gibt es nun mal nicht, ich kann ja nur die Jobs annehmen die es auch wirklich gibt.

    Klar, wenn der Bedarf gedeckt ist, bekommt man eben keinen Beamtenposten – ganz wie im normalen Arbeitsmarkt auch. Es gibt keine Garantie auf Verbeamtung, sondern eine Auswahl nach Eignung, Befähigung und Bedarf. Aber aktuell ist in vielen Bereichen eher ein Mangel an geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern – etwa bei Polizei, Justiz, Finanzämtern oder Lehrkräften. Von einer flächendeckenden „Vollversorgung mit Beamten“ sind wir also ziemlich weit entfernt.


    Ein paar Vergleichzahlen zwischen Angestellten Lehrern und verbeamteten Lehrern gibt's hier:

    Der Vergleich zwischen verbeamteten und angestellten Lehrkräften greift zu kurz. Eigentlich müsste man verbeamtete Lehrer mit Angestellten in der freien Wirtschaft vergleichen, die über eine ähnliche akademische Qualifikation verfügen – also z. B. Diplom-Ingenieure, Wirtschaftswissenschaftler oder andere Akademiker mit Masterabschluss. Und genau da zeigt sich: Die Bruttogehälter in der freien Wirtschaft liegen in vielen Bereichen deutlich über denen von Lehrkräften. Würde man Lehrkräfte pauschal ins gesetzliche Rentensystem überführen, müsste der Staat diese Lücke erst einmal durch höhere Gehälter ausgleichen – sonst wäre das schlicht nicht konkurrenzfähig und wir würden vermutlich einen noch größeren Mangel provozieren.