Geldanlage Sparkasse

  • Warum werden keine Express-Zertifikate bei der Sparkasse von Finanztip empfohlen? Ich habe jetzt schon 2 mal hintereinander positive Erfahrungen gemacht. Sie laufen maximal 5-6Jahre und ergeben jährlich ca. 4 bis 4,5% Zinsen. Auszahlung erfolg nach einem Schwellwert der jedes Jahr innerhalb der 5-6Jahre singt. Bei mir wurde schon 2 mal der Schwellwert nach einem Jahr erreicht und ich habe mein eingesetztes Kapital plus 4,5% Zinsen ausgezahlt bekommen.

    Wie beurteilt Finanztip diese Express-Zertifikate

  • Warum werden keine Express-Zertifikate bei der Sparkasse von Finanztip empfohlen? Ich habe jetzt schon 2 mal hintereinander positive Erfahrungen gemacht. Sie laufen maximal 5-6Jahre und ergeben jährlich ca. 4 bis 4,5% Zinsen. Auszahlung erfolg nach einem Schwellwert der jedes Jahr innerhalb der 5-6Jahre singt. Bei mir wurde schon 2 mal der Schwellwert nach einem Jahr erreicht und ich habe mein eingesetztes Kapital plus 4,5% Zinsen ausgezahlt bekommen.

    Wie beurteilt Finanztip diese Express-Zertifikate

    Das Risiko von Express-Zertifikaten ist ein anderes, als das einer normalen Anleihe oder eines Festgeldes über eine bestimmte Laufzeit. Die tatsächliche Laufzeit und die Rendite ist abhängig vom Kursverlauf eines Basiswertes (Aktie).
    Im schlimmsten Fall kann auch ein (Teil-)Verlust des eingesetzten Kapitals drohen. Weiterhin sind diese Anlagen in keiner Weise durch eine Einlagensicherung geschützt.

    Wenn es bei dir einige Male gut gegangen ist, dann freue dich, nimm aber nicht an, dass das immer so sein wird. Für das bisschen "Mehr" an Ertrag hast du ein überdurchschnittliches Risiko erworben.

  • Das Risiko von Express-Zertifikaten ist ein anderes, als das einer normalen Anleihe oder eines Festgeldes über eine bestimmte Laufzeit.

    Ich stufe diese Art von „Geldanlage“ als quasi schon sparkassentypische Masche ein.

    Es gibt genügend Geschichten von alten Leuten, die da „legal“ reingezogen wurden.

  • Warum werden keine Express-Zertifikate bei der Sparkasse von Finanztip empfohlen?

    Tja, dann informier dich mal unabhängig, was genau so ein Zertifikat eigentlich macht. zB mal bei Hartmut Walz. Du wurdest vom Finanzprodukteverkäufer jedenfalls erfolgreich übers Ohr gehauen. Trotz Gewinn ;)

  • Danke für die Rückmeldungen. Bei meinem Express.-Zertifikat Relax MSCIW D, dass maximal 6 Jahre läuft, wäre dann die Schwelle für eine Auszahlung nach 6 Jahren 50% des Basiswertes. Über 50% würde dann die Auszahlung des eingesetzten Kapital plus einer jährlichen Verzinsung von 4,5% fällig. Da schien mir das Risiko doch sehr gering. Ich habe aber die Auszahlung schon nach 1 Jahr bekommen mit einem Basiswert von 100% im ersten Jahr. Mir sind auch keine Kosten entstanden.

  • Noch nie damit befasst, liest sich so, als wenn das Zertifikat gut läuft, wird es vor Ablauf ausbezahlt. wenn du Minus machst, läuft es über die ganze Laufzeit, seh ich das richtig, wäre ja ein Supergeschäft....für die SPK

    Das ist kein Supergeschäft für die Sparkasse, denn sie hat von deinem angelegten Geld eigentlich gar nichts. Das Zertifikat wurde nämlich von einer anderen Bank (vermutlich: DekaBank) herausgegeben und deine Sparkasse erhält für den Verkauf an dich eine Provision in Höhe von x,x% des Anlagebetrages. Wie viel das ist, findest du in dem Produktinformationsblatt, das du beim Kauf des Zertifikates zwingend von deiner Sparkasse (entweder in Papierform oder in deinem onlinePostfach) erhalten hast.
    Darüber hinaus bekommt die Sparkasse noch die Depotgebühren für dein Wertpapierdepot, in dem die Anleihe verwahrt wird.

    Mehr ist nicht ..... aber das ist mehr, als sie bei einem "schnöden" Sparbrief verdient.

    Du bist auch nicht über's Ohr gehauen worden, wie es BS.C formuliert hat, sondern man hat dir eine Anlage angeboten, die dir zwar mehr Ertrag bringt als ein Sparbrief der Sparkasse oder eine "normale" Anleihe, aber bei der ein höheres Risiko eines Verlustes besteht. Über dieses Risiko bist du über das oben genannte Produktinformationsblatt aufgeklärt worden. (...lies es mal richtig von oben bis unten durch....)

    Der "Normalkunde" wird dieses Risiko aber nicht einschätzen können, da er keinen Vergleich hat. In deinem Fall darf der Basiswert um 50% im Kurs verlieren, erst dann tut es für dich richtig weh.
    "50%, das ist doch ein weiter Weg - da ist doch ein großer Risikopuffer", wird dein "Verkäufer" gesagt haben und du denkst vielleicht genau so.


    Aber wenn es knallt, dann ist dein Geld weg und du hast das große Nachsehen. Deine Sparkasse würde dann sagen, sie habe dich über das Risiko ausreichend informiert, und damit bekäme sie auch überall Recht....
    Noch einmal: "Für ein wenig mehr Rendite verzichtest du auf Sicherheit einer regelmäßigen Zinszahlung und auf eine gesicherte Rückzahlung".

  • Naja, um das Thema abzuschließen. Ich wurde natürlich über die Risiken aufgeklärt. Mir war bewusst, wenn nach 6Jahren der Basiswert unter 50% liegen würde, würde ich dann Verlust machen. Bei einem kompletten Verlust müsste der Basiswert auf 0% gehen. Ich habe 2mal nach einem Jahr ein gute Rendite bekommen, kein Tagesgeld und kein Festgeld kam da ran. Ein Depot habe ich schon vorher bei der DEKA gehabt. Also keine zusätzlichen kosten. Und wenn die Sparkasse dabei verdient und zwar nicht zu meinen Lasten, soll mir das Recht sein. Ob ich weiterhin in ein Express.Zertifikat investiere, muss ich mir im Einzelfall anschauen. Übrigens, ich habe aber auch bei Trade Public in ETFS investiert. Vielen Dank für eure Kommentare und Meinungen.

  • Hauptproblem ist leider auch hier wieder und wurde nicht beachtet, investiere nur in Anlagen die du zu 100% nachvollziehen kannst. Wenn das tatsächlich der Finanzprodukte-Verkäufer der Sparkasse als sichere Anlage verkauft hat, ist das für mich mindestens grob fahrlässig.

  • Ich habe 2mal nach einem Jahr ein gute Rendite bekommen, kein Tagesgeld und kein Festgeld kam da ran.

    Glückwunsch. Trotzdem vergleichst Du hier Äpfel mit Birnen, das Risikoprofil ist einfach nicht vergleichbar.

    Mir sind auch keine Kosten entstanden.

    Natürlich sind Dir Kosten entstanden. Sie wurden nur nicht getrennt berechnet, sondern sind im Kaufpreis eingerechnet und im PIB ausgewiesen (Hast Du da mal reingeschaut??). Die eingerechneten Margen teilen sich der Emittent und die Sparkasse etwa je zur Hälfte.


    Der Emittent ist die Deka oder eine Landesbank. Du trägst deren Emittentenrisiko, aber das sind durchaus solide Banken. Dann hast Du aber ein Basiswertrisiko auf eine Aktie oder einen Index.

    Express-Zertifikate sind meist so konstruiert, dass ca. 50% nach einem Jahr zurückgezahlt werden, weitere 40% nach 2-6 Jahren mit Gewinn enden und ca. 10% mit Verlust.

    Das klingt erst einmal gut, da Du in ca. 90% der Fälle nicht nur Gewinn machst, sondern sogar eine höhere Rendite bekommst, als mit Festgeld o.ä.. Leider enden aber eben ca. 10% der Zertifikate mit Verlust und dieser Verlust ist dann massiv. Wenn Du mit 9 Zertifikaten 4,5% Gewinn machst und mit einem Zertifikat 50% Verlust, dann ist Deine Bilanz in Summe eben nicht mehr so toll, trotz der hohen Gewinnquote! Unter dem Strich hast Du dann gerade die Provisionen für die Sparkasse und den Emittenten erwirtschaftet.

    Du spekulierst übrigens nicht gegen den Emittenten, wie manche Anleger glauben. Der Emittent hedgt die Emission komplett ab, d.h. er verdient genau die Marge, die er am Anfang einkalkuliert hat. Und daraus folgt leider: Die erwartete Rendite für Dich ist die Marktrendite abzgl. der einkalkulierten Marge. Du brauchst also sehr viel Glück, wenn Du langfristig besser als der Marktzins sein willst.


    Bitte beachte auch Folgendes: Dein "Anlagenberater" in der Sparkasse ist kein Berater, sondern ein Verkäufer. Er hat eine genaue Vorgabe, welche Produkte er Dir empfehlen/verkaufen darf und soll. Das sind bei Wertpapieren in erster Linie Deka-Fonds und eben Zertifikate. Beides sind Produkte mit hohen Provisionen und damit finanziert die Sparkasse eben sein Gehalt, die Geschäftsausstattung und ihren Gewinn.

    Wenn er Dir einen Fonds verkauft, verdient er z.B. 4% beim Verkauf und z.B. 1% jährliche Bestandsprovision. Das ist nicht gerade wenig, aber wenn Du den Fonds viele Jahre im Depot liegen lässt, wird es eben nicht mehr, als 1% p.a. für ihn. Er muss Dich dann aktiv anrufen und Dich überzeugen, den Fonds zu wechseln, um wieder neue Verkaufsprovision zu generieren.

    Bei einem Expresszertifikat verdient er vielleicht nur 3% beim Verkauf und gar keine Bestandsprovision. Sein großer Vorteil ist aber die kurze Laufzeit. In Deinem Beispiel konnte er gleich im nächsten Jahr wieder 3% durch das Folgeprodukt an Dir verdienen. In 90% der Fälle ist der Kunde ja zufrieden und kauft gerne das Folgeprodukt. In den anderen 10% ist ja nicht der Emittent schuld, sondern der Markt. Da hilft nur, dass gerade jetzt ein guter Kaufzeitpunkt ist. ;) Außerdem bleibt er so regelmäßig im Gespräch mit Dir und bekommt mit, ob Du vielleicht Neugelder zum Anlegen hast oder mal eine Versicherung, Bausparvertrag etc. aufgedrückt bekommen kannst. Vielleicht hast Du auch Kinder bekommen oder denkst über eine Finanzierung nach und zufällig hat der das perfekte Produkt zur Hand ...

  • Aktienanleihen, nein danke! - Prof. Dr. Hartmut Walz
    AKTIENANLEIHEN? Nein danke! „Ach, eine Aktienanleihe ist gar kein Mittelding zwischen Aktien und Anleihe?! Und ich dachte, das ist eine Art Mischform zwischen…
    hartmutwalz.de

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    EDSAB du hast gefragt, warum FT keine Zertifikate empfiehlt. Wir haben dir die EINDEUTIGE Antwort gegeben. Ich hoffe, du ziehst die richtigen Schlüsse daraus...

    Scheinbar ist dir die Meinung von FT wichtig. Dann höre auch zu ;)

    Du bist ja nicht dumm, weil du auf eine schiefe Wette reingefallen bist. Du wärst es aber, wenn du weiterhin drauf reinfällst, obwohl dich alle hier warnen ;)

  • Ich habe aber die Auszahlung schon nach 1 Jahr bekommen mit einem Basiswert von 100% im ersten Jahr. Mir sind auch keine Kosten entstanden.

    Wo stand denn der Basiswert nach dem einen Jahr?
    Nach oben ist dein Gewinn mit dem Zinssatz begrenzt weil du nie mehr bekommen kannst als den Zinssatz. Aber 50% Verlust kannst du machen. Das ganze ist eine schiefe Wette zugunsten des Emittenten. Du lässt dir durch die Zinsbindung die Butter vom Brot nehmen und trägst trotzdem das Risiko.

    Und zu den Kosten lies dich mal durch die Produktionformationsblätter und deine Abrechnungen.