Rückblickend mehr sparen oder mehr erleben?

  • Nach meinen Erfahrungen ist es zum einen überhaupt wichtig Zeit mit Kindern zu verbringen - dazu braucht es nicht immer viel Geld und/oder irgendwelche besonderen oder gar Luxuserlebnisse - und zum anderen ist das nicht nur eine Frage der Quantität sondern auch der Qualität (Intensität, Zugewandtheit, Eingehen usw.) in dieser gemeinsamen Zeit.

    Das ist wohl war. Wobei ich schon finde, dass man sich eben doch rückblickend sehr an diese größeren Ereignisse wie z. B. gemeinsame Zeit im Urlaub erinnert. Der Alltag ist ja auch doch oft geprägt von Verpflichtungen, Stress etc. und auch wenn ich mit meinen Kindern Zeit auf dem Spielplatz verbringe, zuhause oder kleinere Ausflüge mache, werde ich da glaub ich nicht so positiv drauf zurückblicken, wie auf einen gemeinsamen Urlaub.

    Diese (steile) These findet in meinem engeren und weiten Umfeld jedenfalls keine kongruente Abbildung (Stichwort: Elternunterhalt

    Das ist auch so. Die Frage ist, in wie weit man sich für jegliche Eventualität tatsächlich absichern kann - auch im Hinblick darauf, wie hoch die Kosten in 40-50 Jahren tatsächlich sind.

    Aktuell lege ich ca. 25 % meines Nettos jeden Monat auf die Seite

    Das habe ich in der Theorie auch noch in meinem Kopf, dass die Teilzeiten irgendwann ja auch weniger werden, Beförderungen anstehen, Erfahrungsstufen steigen… Ich vermute, dass die Lebenskosten nicht linear hierzu ansteigen werden und man da auch nochmal die Möglichkeit hat, die Sparrate zu erhöhen.

    Wie oben schon geschrieben, solltet Ihr defintiv über Vollzeit nachdenken, auch im Interesse Eurer Altersvorsorge.

    Das kommt für uns beide tatsächlich, zumindest für die nächsten zehn Jahre, nicht in Frage. Wir sind beide in Familien groß geworden, in denen die Väter Vollzeit arbeiten gewesen sind und können uns beide nicht wirklich an gemeinsame Zeit mit unseren Vätern erinnern. Aber logisch, wenn sie meist morgens aus dem Haus waren und frühestens abends zum Abendessen wieder zuhause. Abgesehen davon, dass es uns kaum möglich ist, da wir keine große Unterstützung haben, also bspw. durch Großeltern. Vollzeit wären bei uns ja nun mal jeweils 41 Stunden die Woche. Aber ja, die Teilzeiten könnte man ggf. in den nächsten Jahren noch etwas aufstocken.

    Ohne Eure finanziellen Verhältnisse zu kennen, würde ich anregen, wenn irgend möglich, auch heute schon mindestens 10 % der Nettoeinkünfte zur Seite zu legen.

    Ich denke, dass das möglich ist. :)

    Ein letzter Punkt noch, den ich oben vergessen habe: es tut Kindern prinzipiell gut, wenn sie merken, dass man zwar finanziell keine Not leiden muss, dass aber Grenzen vorhanden sind.

    Ein wichtiger Punkt, den wir, wie ich finde, auch ganz gut umsetzen. Größere Dinge müssen in der Regel gezielt gewünscht werden – auch hier gilt: Qualität vor Quantität.

    Was das Thema Urlaub betrifft: Für Kinder fühlt es sich oft wie eine Ewigkeit an, bis der nächste Urlaub ansteht. Ähnlich ist es ja auch mit Weihnachten oder Geburtstagen.

  • Was ich wrklich schwierig finde, ist der Vergleich mit anderen Familien und Freunden, die immer die dickeren Autos und den ausgefalleneren Urlaub machen. Ich Frage mich sehr oft, wie das bei denen funktionieren kann.

    Also meinen Erfahrungen nach zu urteilen - in dem sich viele gar nicht mit dem Thema Altersvorsorge beschäftigen oder abschätzbar ist, dass ein dickes Erbe irgendwo wartet. Habe auch einige Selbstständige im Freundeskreis, bei denen ich das Gefühl habe, dass das Thema keine Rolle spielt und das Leben im Hier und Jetzt dafür sehr gut läuft.

  • Also meinen Erfahrungen nach zu urteilen - in dem sich viele gar nicht mit dem Thema Altersvorsorge beschäftigen

    oder es verdrängen - wohl leider wahr.

    ... oder abschätzbar ist, dass ein dickes Erbe irgendwo wartet.

    Auf ein Erbe zu spekulieren (oder dies gar zum Anlaß zu nehmen, das Thema Altersvorsorge ignorieren zu können), würde ich jedenfalls keinem empfehlen. Allein schon das Thema "längere Pflegebedürftigkeit im Alter" (eines oder beider Elternteile) kann auch ein "dickes Erbe" mächtig schmälern oder sogar auflösen, wie eine "Brausetablette im Wasserglas" (von anderen Unwägbarkeiten in Sachen Erbe ganz abgesehen)

    In dem Kontext

    Habe auch einige Selbstständige im Freundeskreis, bei denen ich das Gefühl habe, dass das Thema keine Rolle spielt und das Leben im Hier und Jetzt dafür sehr gut läuft.

    und auch in dem Zusammenhang

    Was ich wrklich schwierig finde, ist der Vergleich mit anderen Familien und Freunden, die immer die dickeren Autos und den ausgefalleneren Urlaub machen. Ich Frage mich sehr oft, wie das bei denen funktionieren kann.

    Ein konsumfreudiger Protagonist (Sohn eines ehemaligen Kollegen - "mit meinen Sohn kann ich über das Thema keine Gespräche mehr führen ohne auszurasten ...) hatte mich mal um Hilfe gebeten in Sachen seiner privaten Finanzen (da es ihm inzwischen Mitte 40 bezüglich seiner Rente etwas mulmig wurde).

    Nach Sichtung der Unterlagen blieb festzuhalten: Beide Luxus-Autos (er: SUV, sie: Cabrio) waren privat geleast, das eigengenutzte Penthouse gehörte zu 80% der Bank (1,5%ige Anfangstilgung, nach dem Vertrag mögliche Sondertilgungen ohne VFE waren keine erfolgt), sein Giro war kräftig im Dispo, keine PHV, keine BUV, keine KLVs, kein Depot ... - freie Mittel "als Rücklage für alles" sozusagen knapp 70 tsd. (als Tagesgeld - mit Blick auf die Dispozinsen ein "nettes" negatives Zinsdifferenzgeschäft). Plan für die private Altersvorsorge trotz gutem Einkommen (noch dazu sog. "DINKs"): Keiner vorhanden ... Beide waren übrigens PKV versichert ... Die für später absehbaren Ansprüche an die GRV dürfte schwerlich selbst für eine äußerst bescheidene Lebensführung an dem Standort inkl. private KV reichen ...

    Ich Frage mich sehr oft, wie das bei denen funktionieren kann.

    Vielleicht so wie oben ... ?

    Nur "funktionieren" scheint mir dann die falsche Begrifflichkeit - jedenfalls auf mittlere bis längere Sicht.

  • Bei knappem Geld braucht es eine gute Planung. Zudem sollte man sich von Gedanken wie 4 x Urlaub im Jahr verabschieden. Ein "normaler" Urlaub, wie auch immer ihr den definiert und daneben noch ein paar preiswerte Exkursionen. Da gäbe es einiges an spannenden Themen die nicht wirklich Reichtümer kosten. Das erfordert sicherlich Recherche aber möglich ist vieles. Wir selbst sind in meiner Kindheit nur einmal im Jahr für maximal 3 Wochen in Urlaub gefahren und keiner hat da mehr gefordert. Der Druck durch andere mag vorhanden sein, das will ich nicht abstreiten. Aber dem Konsumzwang, weiter bzw. teurer sollte man auch im Sinne der Kinder besser nicht nachgeben.

    Ideen sind neben preiswerten Campingplätzen und Erlebnisbauernhöfen incl. Mitarbeit viele Ausflüge zu attraktiven Zielen. Das ganze kombiniert mit Picknickkörben statt teurer Hüttenbesuche.

    Eine Sparquote von 10 % sollte in Kombination mit dem Beamtenstatus vermutlich ausreichen. Genaueres könnt ihr in zehn und zwanzig Jahren ausrechnen und bei Bedarf nachbessern.

    Rein interessehalber, wie sieht Teilzeit bei Euch aus? Grundsätzlich finde ich es toll, wenn man sich Erziehung auf diese Weise teilt. Die Zeit wenn die Kinder klein sind, könnt ihr nie mehr nachholen.

  • Deine Kinder sind noch sehr klein. Es spielt für sie überhaupt keine Rolle, dass ihr irgendwohin fahrt, solange ihr nicht an einer Hauptverkehrsstraße wohnt, sondern es zählt die gemeinsam verbrachte Zeit. Das kann Kastaniensammeln im Herbst sein, der Schwimmbadbesuch im Sommer, Sandkastenbuddeln oder auch mal ein Zoobesuch.

    Frag doch bitte mal die 20jährigen in eurer Bekanntschaft, sie mögen sich erinnern wo sie zwischen 3 und 8 Jahren Urlaub gemacht haben. Mit viel Mühe werden ihnen da Pferde, Meer und Schwimmbad einfallen, vielleicht noch Urlaub bei Oma und Opa, wenn vorhanden.

    Wenn ich nach dem Erinnerungsvermögen meines Juniors gehe, sind alle Urlaube, die wir vor seinem 13. Lebensjahr gemacht haben, ziemlich diffus. Wir Eltern haben daran weitaus mehr Erinnerungen als das Kind selbst. Ich würde tatsächlich jetzt die wenig spektakulären und günstigen Urlaube machen und lieber später erinnerungwürdige Reisen machen, wenn sie selbst schon ihre Sprachkenntnisse in Englisch aus der Schule an den Mann bringen können.

    Bei gutem familiären Zusammenhang fahren die Kinder sogar noch jenseits der 20 mit euch in den Urlaub. Ich würde mir keine Sorge machen, dass die KInder unter mangelnden Eindrücken leiden werden.

  • [...]

    Wenn ihr zurückblickt: Hättet ihr lieber etwas mehr gespart oder etwas mehr gelebt? Gibt es etwas, das ihr bereut – sei es finanziell oder emotional – wenn ihr an eure Jahre mit kleinen Kindern zurückdenkt?
    Gab es vielleicht sogar einen guten Mittelweg?

    [...]

    Rückblickend hätte ich gern etwas mehr gespart, das war aber schlichtweg nicht möglich: man kann jede Mark bzw. Euro eben nur einmal ausgeben...

    Wie andere schon schrieben ist für Kinder das Wichtigste, dass die Eltern für sie da sind. Das war für uns damals schon wichtig, mit wenig Geld kann man lernen, umzugehen. So habe ich meinen beiden Mädchen als sie vier und sechs waren mal aus einer Weinkiste das Wohnzimmer nachgebaut, mit Fenster, Heizkörper, Dielenfussboden unter dem eine Blockbatterie lag, an die eine Puppenstubenstehlampe angeschlossen war. Sowas gibt's nirgends zu kaufen und die waren so glücklich damit!

    Ich fand immer besonders wichtig, abends vor dem Schlafengehen vorzulesen, was sie auch geliebt haben - besonders Astrid Lindgren. Als die Kleine 3 Jahre alt war sind wir im Urlaub in Småland gefahren. Ich hatte gelesen, dass man den Ort besuchen kann, an dem die Michel-Filme gedreht wurden (Gibberyd). Da sind wir hingefahren und als die Lütte dann im Tischlerschuppen stand und mit grossen glänzenden Augen die Schnitzfiguren auf dem Holzregal entdeckte bekam ich Gänsehaut. Das ist jetzt gut 35 Jahre her, sie erinnern sich aber liebevoll bis heute daran!

    Ein Tagesausflug in den Kletterpark kann ebenso prägend sein, wenn die Erwachsenen sich auf ihre Kinder einlassen und sich nicht permanent von ihren Mobilgeräten ablenken liessen. (Das wird auch noch auf euch zukommen, dieser Gruppendruck in der Schule wo die Meinung herrscht, alle 6-jährigen bräuchten ein iPhone. Im Moment läuft die Entwicklung ja gottseidank in eine andere Richtung...)

    Kurz: Geld ist nicht alles, man sollte bemüht sein, einen guten Mittelweg zu finden. Und kleine Abenteuer für Kids müssen mit etwas Phantasie nicht die Welt kosten.

    Was nützt das Wissen um eine optimale Altersvorsorge, wenn mit Anfang 40 plötzlich Brustkrebs entdeckt oder man mit 55 durch einen Herzinfarkt aus der Bahn geworfen wird?

    Ich denke dann oft an John Lennon, der mal sang: "Life is what happens to you while you are busy making other plans."

    Gesunde Kinder sind wirklich das Grösste, was einem Menschen passieren kann!

    Nein, ich bereue nichts.

  • Wir selbst sind in meiner Kindheit nur einmal im Jahr für maximal 3 Wochen in Urlaub gefahren und keiner hat da mehr gefordert.

    Ich würde behaupten, dass das ja auch, zumindest heutzutage, schon oft mehr ist als bei den Durchschnitts-Deutschen. Bei unserer Reise, rede ich auf Grunde der gestiegenen Kosten, von einer Reise von 10 Tagen. Daher dann auch die Idee evtl. ein bis zwei Urlaube mehr einzuplanen. Und da spreche ich bspw. von einem Bauernhof-Urlaub mit Selbstverpflegung bzw. einer Ferienwohnung mit Selbstverpflegung, aber halt auch das kostet eben.

    Rein interessehalber, wie sieht Teilzeit bei Euch aus?

    Beide 28/41 Stunden.

    Frag doch bitte mal die 20jährigen in eurer Bekanntschaft, sie mögen sich erinnern wo sie zwischen 3 und 8 Jahren Urlaub gemacht haben.

    Vielleicht um das nochmal zu verdeutlichen: es geht nicht primär, darum, dass ich meinen Kindern zwei bis drei Urlaube im Jahr ermöglichen möchte. Die Ursprungsfrage bezog sich darauf, ob man im Alter ggf. bereut, stetig an seinem Vermögen gearbeitet zu haben, anstatt ggf. die Zeit mit den Kindern zu nutzen und Erinnerungen zu schaffen - auch wenn mir bewusst ist, dass es auch der Alltag ist, in dem man Erinnerungen kreieren kann. Also es geht mir darum, wie man das als Mutter/Vater einschätzt. Nicht aus Sicht meiner Kinder.

    Ich würde mir keine Sorge machen, dass die KInder unter mangelnden Eindrücken leiden werden.

    Also auch nochmal um das zu entkräften s. o.

  • Es bleiben vor allem Erinnerungen an Erlebnisse. Altes Brot zu einem Tierhof bringen, Paddeln, Tretbootfahren, Ausflug mit Picknick, zusammen Fußballgucken, Geburtstage bei den Großeltern, (Brett-)Spiele mit den Eltern.... u.a. Kostet alles nicht viel, das Wertvolle ist die gemeinsam verbrachte Zeit.

  • Da du keinerlei Angaben machst, wieviel ihr spart und wieviel ihr im Alter haben möchtet und wie hoch eure Rentenlücke ist, kann man da qualifiziert gar nichts dazu sagen. Ich würde sagen die "lebe jetzt" bereuen später, als die "ein bisschen mehr kann man schon noch sparen" Leute. Gewisse Erinnerungen oder Erfahrungen kann man nur zu ner gewissen Zeit oder in nem bestimmten Alter machen.

    Ich glaube, dass Kinder nicht unbedingt Luxus brauchen oder 3 Urlaube im Jahr. Man braucht auch kein volles Kinderzimmer. Liebe und Aufmerksamkeit sind viel wichtiger. Ich glaube es gibt ein breites Feld, in dem man sagen kann "das passt noch". Wenn es darum geht, dass man dem Kind bei nem Ausflug kein Eis kaufen will, weil man zuhause noch welches in der Truhe hat, wäre das für mich ne Grenze, die ich nicht tolerieren könnte.

    1 Urlaub im Jahr sollte es schon sein, 2 sind auch noch vertretbar, mehr halte ich schon fast für Dekadenz. Kinder wissen später nicht mehr, ob sie ein 400 oder 600 € Handy hatten, aber wieviel Papa oder Mama im Urlaub mit ihnen unternommen haben.

  • Auch interessant. Habe gerade darüber nachgedacht, wie die Sicht aus der Sicht eines Kindes ist und aus der einer Mutter.

    Mir war es damals, genau wie heute im Rückblick egal, dass wir (anscheinend aus Sicht von einigen) "nur" in D oder NL an der Nordsee, im Schwarzwald oder sonstwo (meist in D) waren.

    Man sollte schon die Altersvorsorge im Blick behalten.

    Dazu müsste man die Gesamtsituation in Betracht ziehen, inkl. der vermuteten Zukunft. Die Kinder werden zwangsweise älter, auch von Mitte 40 bis Mitte 60 ist mehr wie genug Zeit, sich noch intensiver um die eigene Altersvorsorge zu kümmern. Man muss sich halt nur im Klaren sein, dass dann ggf. einiges nicht (oder nicht mehr) realisierbar ist und man muss absehen/hoffen,, dass die eigene berufliche Situation dies dann auch zulässt.

    in dem sich viele gar nicht mit dem Thema Altersvorsorge beschäftigen

    Ist ja auch kein Wunder. Kannst Du heute abschätzen, wie die wirtschaftlche Zukunft von Dir und deinem Mann in 10-30 Jahren aussehen wird. Ich konnte das mit Anfang 30 nicht.

    Wenn man das auch nur sehr grob für sich abschätzen kann, dann sollte es auch abschätzbar sein, wie der eigene Mix aus Spaß/Freizeitkonto und unantastbaren Rücklagen fürs Alter heute und in 10-30 Jahren aussehen muss, um sich im Alter das leisten zu können, was man sich dort heute schon erträumt.

    die Zeit mit den Kindern zu nutzen und Erinnerungen zu schaffen

    Anscheinend geht es Dir um Deine Erinnerungen mit den Kindern. Kannst Du diese nur/überwiegend fernab der Heimat schaffen? Oder reicht dafür (nicht nur bei dem vermuteten Alter der Kinder) der "Ausbruch" aus dem Alltag?

    Also es geht mir darum, wie man das als Mutter/Vater einschätzt.

    Macht es für Dich einen Unterschied (den Zusatzaufwand für die Selbstversorgung außen vor) ob Du die Zeit mit deinen Kindern in unbekannten Gegenden von D, den direkten Nachbarländern oder nach einer Flugreise verbringst?

    Um die Einheimischein nicht zu verstehen, reicht für mich auch schon die Zug- oder Autofahrt ins Nachbarland, will ich das "Erlebnis" einer Flugreise, genügt auch der Flug von München nach Hamburg (oder wo auch immer ihr wohnt), das muss keine 3-10h Flugreise sein. Dass sowas mit Kleinkindern für die Eltern ein Erlebnis ist kann ich mir persönlich nicht vorstellen. Ich hasse es jedesmal, wenn ich fliegen muss, und zwar schon ohne Kinder.

  • Interessants Thema. Dazu paßt mein Leben.

    Meine Eltern haben mich nach dem Motto "Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt." in finanziellen Dingen erzogen. Und jetzt kann ich quasi die Ernte einfahren. Ich wurde im letzten Jahr mit Aufhebungsvertrag nach ca. 30 Jahren gekündigt. Nun im Alter von 57 Jahren kann ich beruhigt in die Zukunft, ohne mich einschränken zu müssen, blicken. Das ist schon ein Luxus. Dafür bin ich meinen Eltern und ihrer Erziehung unendlich dankbar.

  • Man sollte herausfinden was einem wichtig ist und was den Kindern wichtig ist / was bringt.

    Meine Meinung dazu:

    - nicht nur daheim rumsitzen, sondern raus, Spielplatz, was erleben, Urlaub machen

    - muss aber nicht viel kosten! Man muss keine Kreuzfahrten machen oder mit teuren Flugreisen übertreiben, Kindern gefallen oft auch die kleinen Dinge, was man vielleicht gar nicht so erwartet

    - die Kinder haben mehr davon wenn die Eltern für sie da sind wie wenn sie andauernd nur arbeiten für teure Urlaube etc.

    - Geld? Und Werteerziehung gehört dazu, Kinder müssen verstehen das Dinge Geld kosten und man nicht alles haben kann

    - bitte die Kinder nicht mit (teurem) Spielzeug zuschütten, was ich da so alles erlebe.. ohje. Da denke ich an meine schöne Kindheit zurück wo die Eltern Zeit für mich hatten, mich aber auch gelehrt haben mich selbst zu beschäftigen und meine Fantasie zu benutzten bei Spielen. Da braucht es nicht 1000 Spielsachen und jeden Tag was Neues.

    - Fixkosten so stark reduzieren bzw. optimieren wie es nur geht, Handyvertrag, Strom, Internet, Streaming Dienste etc. damit kann man oft verdammt viel sparen ohne das man merkbar etwas vermisst

  • Macht es für Dich einen Unterschied (den Zusatzaufwand für die Selbstversorgung außen vor) ob Du die Zeit mit deinen Kindern in unbekannten Gegenden von D, den direkten Nachbarländern oder nach einer Flugreise verbringst?

    Für mich macht das tatsächlich einen Unterschied, weshalb ich diese Art von Urlaub auch mindestens alle zwei, wenn nicht sogar jedes Jahr, machen möchte. Hat vielleicht auch damit zu tun, dass ich diese Art von Urlaub selbst mit meinen Eltern gemacht habe. Aber wie gesagt bei ggf. weiteren Urlaube würde ich auch zu Ferienwohnungen tendieren. Beides hat ja nun mal seine Vor- und Nachteile.

    1 Urlaub im Jahr sollte es schon sein, 2 sind auch noch vertretbar, mehr halte ich schon fast für Dekadenz.

    Hm, auch das finde ich, wenn ich jetzt darüber nachdenke, schwierig zu beurteilen. Manche machen Urlaube, die vier Wochen lang gehen und bei manchen geht der Urlaub eine Woche lang. Wenn ich daran denke, wie viele Ferien auf uns zu kommen, empfinde ich einen Urlaub von bspw. zehn Tagen im Jahr doch als wenig. Mag aber tatsächlich daher kommen, dass wir in einer Gegend leben, in der die Spielplätze und gefühlt alles drumherum komplett eingeschlafen ist, sobald irgendeine Ferienzeit ansteht.

    Da du keinerlei Angaben machst, wieviel ihr spart und wieviel ihr im Alter haben möchtet und wie hoch eure Rentenlücke ist, kann man da qualifiziert gar nichts dazu sagen

    Wie gesagt, wir sind beide verbeamtet, dementsprechend erwarten wir wohl später mal eine Pension. In welcher Höhe, bleibt abzuwarten. Da wir beide jetzt bereits im ehemals gehobenen Dienst sind, evtl. auch irgendwann mit einer Besoldungsgruppe A13 und höher. Die 40 Dienstjahre sollten wir, trotz der Teilzeiten, ungefähr vollbekommen. Die Sparrate muss sich jetzt bald nach der Elternzeit nochmal neu finden, aber ich denke, dass 10% des Nettoeinkommens realistisch sein könnten.

  • Hallo zusammen,

    kann man alles machen A b e r bitte erst die Rentenlücke anschauen - geht mit dem ePaper sehr rasch und leicht. Ich habe es schon erlebt, wie bitter es ist alt zu werden u n d wenig Kapital zu haben. Das entscheidet sich jetzt. Mit dem ePaper kann keiner mehr sagen er hätte es nicht gewusst.

    LG

  • Dann hat Sparen weniger Eile. Es geht euch sehr gut. Dann das machen, was allen Freude macht und nicht auf später verschieben. Wie sagte eine 22jährige Kollegin während der Pandemiezeit, sie sei froh um alle Reisen, die sie schon gemacht habe. So gings mir auch.

  • Ja, wunderlich.

    "Genug" Geld zu haben ist oftmals eine psychologische Hürde oder ein Ziel, was mit der Zeit immer weiter nach oben rückt.

    Palmentraum

    Ihr seid durch eure Beamtenjobs derart gut abgesichert, dass jeder Euro, der in die Altersvorsorge geht, Sahnehäubchen ist. Ihr seid bereits versorgt. Punkt. Da gilt es gleich doppelt abzuwägen, wieviel man wirklich bei Seite legt. Wie alt seid ihr und wie hoch ist euer derzeitiges Depot?

  • Hallo zusammen,

    kann man alles machen A b e r bitte erst die Rentenlücke anschauen - geht mit dem ePaper sehr rasch und leicht. Ich habe es schon erlebt, wie bitter es ist alt zu werden u n d wenig Kapital zu haben. Das entscheidet sich jetzt. Mit dem ePaper kann keiner mehr sagen er hätte es nicht gewusst.

    LG

    Und das epaper funktioniert auch bei Beamt:innen ?
    Aufgrund der Verfassung ist hier zumindest die „Stütze“ schon in der Versorgung inkludiert..

  • Ich finde, man darf natürlich nicht blauäugig sein, welchen Bedarf man im Alter haben wird, und dabei gilt: sicher ist sicher. Und gerade bei kleinen Kindern ist vieles toll und ein Abenteuer, was gar nichts bis wenig kostet.) Außerdem kann man tatsächlich bei vielem preisbewusst unterwegs sein. (Bei einem Roadtrip-Urlaub, in dem man viel unterwegs ist und in den Hotels wirklich nur schläft, ist es vielfach Bumms wie Knall, ob man in einem Hotel für 100 Euro oder für 200 Euro pro Nacht pennt.)


    Aber wenn man unter diesen Prämissen solide aufgestellt ist, gilt für mich: Sparen ist kein Selbstzweck. Konkret habe ich vor einiger Zeit meine Sparrate um knapp 50 Prozent reduziert, weil hohe Zahlen im Depot zwar schön sind - mit meinen Kindern durch Island zu reisen, oder ihnen Amerika zu zeigen, ist aber noch schöner.


    Das soll kein Plädoyer für unvernünftiges Handeln sein … aber eben darauf hinweisen: Wenn man schaut, vernünftig aufgestellt zu sein, darf man den Rest verleben.