Einzelaktien von Unternehmen die man gut findet

  • Denkt jemand dazu ähnlich wie ich

    Ich bin weiterhin am Thema Einzelaktien für meinen Sohn dran. Viel ist noch nicht passiert, aber habe erfreulicherweise festgestellt, dass die ING relativ günstige Sparpläne auf viele Aktien anbietet.

    Was mich u.a. abhält, ist dass das Budget nicht hoch ist und der irgendwann anstehende Verkauf einer einzelnen Aktie bei ING relativ teuer ist. Außerdem glaube ich, dass ein ETF mehr Rendite bringt. Und zuletzt habe ich überhaupt keine Ahnung von Einzelaktien.

    In der näheren Auswahl sind: Procter & Gamble (Pampers), Danone (Fruchtzwerge), Caterpillar (Bagger), Baiersdorf (Tesa), Nike, Alphabet (YouTube), Puma, Coca-Cola, McDonald's, Porsche, Ford, Ferrari, Nintendo.

  • Außerdem glaube ich, dass ein ETF mehr Rendite bringt. Und zuletzt habe ich überhaupt keine Ahnung von Einzelaktien.

    Ich habe da einen ganz einfachen Ratschlag:

    Wenn wir heute komfortabel im Jahre 2025 die Möglichkeit haben, auf Einzelaktien zu verzichten (das war früher eben nicht so), dann würde ich konsequent die Finger von Einzelaktien lassen.

    Es bringt faktisch nichts, im Gegenteil.

    Nur ETFs….

  • Was mich u.a. abhält, ist dass das Budget nicht hoch ist und der irgendwann anstehende Verkauf einer einzelnen Aktie bei ING relativ teuer ist.

    Das würde ich ignorieren. Bis die Eizelaktien verkauft werden, vergeht ja hoffentlich noch viel Zeit, in der viel passieren kann, Depotüberträge nicht ausgeschlossen.

    Es bringt faktisch nichts, im Gegenteil.

    Na ja, emotional schon, siehe dieser Thread

  • Denkt jemand dazu ähnlich wie ich, bzw. was habt ihr für Einzelaktien mit ähnlichem Gedanken?

    Verschiedene aus dem Bereich Basiskonsum. Zum einen, weil das so ein bisschen mein Lieblingssektor ist, und zum anderen, weil man damit auch mal kritischen Stimmen im Familien- oder Bekanntenkreis gut begegnen kann. Ich war in diesem Umfeld einer der ersten oder der erste, der Aktien/ETFs offen als Anlageform genutzt und auch dafür entsprechend argumentiert hat (sich regelrecht verteidigen musste...). Und wenn dann die typischen Argumente kommen, man könne da ja auch alles verlieren, kann man doch wunderbar argumentieren: Ja natürlich. Wenn du morgen keine Cola mehr trinkst. Wenn du morgen kein Klopapier mehr benutzt. Wenn du keine Schokolade mehr isst. Selbst meine Partnerin hat inzwischen verstanden, dass es doch relativ unwichtig ist, zu welchem Zeitpunkt gerade welche Prozentzahl in irgendwelchen Charts zu sehen ist, sondern viel wichtiger, dass sie an der Pommesbude 50cent für den Extraklecks Ketchup zahlt - sie tuts ja auch für mich ;)

    Also ja, Einzelaktien können psychologisch sinnvoll wirken. Aber Finger weg von denen, die philosophisch wirken.

    Auch ein Gedanke bei meiner Auswahl: Wenn der Finanzvorstand des Unternehmens einen Furz quersitzen hat, will ich diese Info nicht in den kleingedruckten Randnotizen von Börsenfachliteratur suchen müssen. Das muss schon ein Laden sein, wo sowas dann auch im regionalen Tageskäseblättchen als Wirtschaftsnews erscheint.

    Diese zwei Aspekte, und fertig ist der langweilige Buy-and-Hold-Aktionär 8)

  • Na ja, emotional schon, siehe dieser Thread

    Emotionen und Aktien? :/
    Ich habe u.a. 2 Ducatis aus den 90'er Jahren. Gekauft als ich noch jung war.;)
    Ducati gehörte da noch den Brüdern Castiglioni, wurde dann an die Kapitalgesellschaft Texas Pacific Group (TPG) verkauft und ging schließlich 2012 an den Volkswagen-Konzern.
    Welche Emotionen sollte ich nun durch den Besitz einer VW Aktie haben/entwickeln?

    Wenn ich aber an einem Sonntag morgen die Ducati auf die Straße schiebe, die Formen in der Sonne glänzen, ich sie anschmeiße und mit jeder Faser meines Körpers spüre wie das Teil 'lebt', mir nach 2 Stunden der Rücken und die Kupplungshand schmerzt, dann spüre ich was Emotionen in mir auslösen.
    Mehr 'Rendite' kann mir keine Aktie dieser Welt liefern.;)

  • Das ist eine Frage, die nur du beantworten kannst.

    Habe ich ja für mich getan (s.o.). ;)
    Ich weiß nicht mal wie groß der Umsatzanteil der Marke Ducati im VW Konzern überhaupt ist. Aber, wenn morgen dem VW Management einfällt die Marke zu verkaufen, würde das wahrscheinlich nicht mal einen Einfluss auf den Aktienkurs von VW haben.:/
    AFAIK hat sich Herr Piech mit dem Kauf seinerzeit einfach nur einen persönlichen Wunsch erfüllt. Immerhin, hatte er Geschmack.:D

  • Meine Frage macht es Sinn von Unternehmen Aktien zu kaufen, da man ein Fan von dem Unternehmen ist?

    Gelegentlich macht das Sinn. Es reicht aber nicht aus Fan eines Unternehmens zu sein. Beispielsweise sind Automobilaktien häufig kein gutes Investment. Vom einem Unternehmen muss man sich u.a. die Geschäftsidee, die Gewinne und den Kursverlauf ansehen. Wenn alles stimmt kann man etwas investieren. Dieses Forum konzentriert sich allerdings auf ETFs.

  • 22.10.2025

    An Tomarcy und Schwachzocker

    bekanntlich bevorzuge ich Aktien von Firmen mit einem langfristigen Kursverlauf "von links unten nach rechts oben"

    Offensichtlich gehen die Ansichten über "langfristig" weit auseinander.

    Für Börsenneulinge die jeden Tag die Kurse anschauen, sind vermutlich schon 12 Monate unvorstellbar lang.

    Ich bin bekanntlich seit den 1980er Jahren, also über 40 Jahre, in größerem Umfang in Aktien investiert und mit diesen zusammen "alt geworden".

    Für mich bedeutet "langfristig" daher nicht nur Jahre sondern "Jahrzehnte".

    Da hier mehrfach der Aktienkurs der Allianz erwähnt wurde, habe ich mal einen echten "Langfristkurs" herausgesucht um meine Sicht zu dokumentieren.

    Trotz hoher Schwankungen in den letzten 40 Jahren erkennt man selbst bei dieser Aktien immer noch die Richtung, von umgerechnet 20 DM (10 Euro) auf heute über 300 Euro

    Und nicht vergessen:

    Bei Allianz gibt es jedes Jahr zusätzlich nicht nur eine Dividende, sondern jedes Jahr eine HÖHERE was längst zu 2-stelligen Dividendenrendite führt

    Damit man nicht nur an der Wertsteigerung seine Freude hat sondern auch beim Blick auf den Kontoauszug.

    Aktienkurs umgrechnet von 1980 - 2025 von 10 auf über 300

    Für einen "Schwaben" zählt jedoch nicht nur ein steigender Vermögenswert sondern auch das was auf dem Girokonto ankommt. Egal ob die Miete bei Immobilien oder die Dividende bei Aktien.

    Gerade die Dividenden sind es, warum der Kursverlauf im Laufe des Lebens immer mehr in den Hintergrund rückt und vermutlich eher für die Erben oder die Erbschaftssteuer wichtig ist.


    Allianz Dividende vom 13.5.25:

    Viele Grüße von McProfit

  • [...]die Finger von Einzelaktien lassen.

    Es bringt faktisch nichts, im Gegenteil.

    Da würde ich widersprechen.

    Einzelaktien haben faktisch den Vorteil, dass es keine Vorabpauschale gibt. Wählt man breit gestreut Aktien, die keine Dividende ausschütten (Bsp. Berkshire Hathaway), dann ergibt sich ein Steuerstundungsvorteil.
    Und zweiter Vorteil, der mir einfällt: Bei Einzelaktien kann man (theoretisch) die Hauptversammlungen besuchen.

    Aber zugegeben, ob diese Vorteile das automatische Rebalancing und die Streuung von ETF aufwiegen, ist eine andere Frage :)

  • ...

    Für einen "Schwaben" zählt jedoch nicht nur ein steigender Vermögenswert sondern auch das was auf dem Girokonto ankommt.

    Das wäre schon eine etwas eigenartige Welt, wenn alle Schwaben wären. Zum Glück ist das nicht so.

    Was auf den Girokonto ankommt, kann jeder selbst bestimmen.

    ...immer vorausgesetzt, es geht von links unten nach rechts oben.

  • Da würde ich widersprechen.

    Einzelaktien haben faktisch den Vorteil, dass es keine Vorabpauschale gibt. Wählt man breit gestreut Aktien, die keine Dividende ausschütten (Bsp. Berkshire Hathaway), dann ergibt sich ein Steuerstundungsvorteil.
    Und zweiter Vorteil, der mir einfällt: Bei Einzelaktien kann man (theoretisch) die Hauptversammlungen besuchen.

    Aber zugegeben, ob diese Vorteile das automatische Rebalancing und die Streuung von ETF aufwiegen, ist eine andere Frage :)

    Und sie haben den Nachteil, dass der gesamte Kursgewinn am Ende zu versteuern ist.

  • Und sie haben den Nachteil, dass der gesamte Kursgewinn am Ende zu versteuern ist.

    Wenn du auf die 70% Teilbesteuerung anspielst: Da übersiehst du, dass der ETF ausländische Quellensteuer zahlen muß, die du dir als ETF-Anleger nicht zurückholen kannst. Als Aktionär schon. Das ist dann schon im ETF-Kurs eingepreist.

    Oder meinst du tatsächlich, der Staat würde freiwillig auf Einnahmen verzichten?

    Einizger Nachteil bei Aktien ist, dass man Verluste aus Aktienverkäufen nicht mit Dividenden oder Gewinnen aus Fonds verrechnen darf, sondern nur mit Kursgewinnen aus Aktien. Aber da wird der BGH noch mal kritisch drauf schauen.

  • Und sie haben den Nachteil, dass der gesamte Kursgewinn am Ende zu versteuern ist.

    Welches Ende? Und wenn man gar nicht verkaufen will, weil die Dividenden über die Jahrzehnte eine Größe erreicht haben, die einen komfortablen Lebensabend ermöglichen?

    Das kann schon mal passieren, wenn man so wie ich bald dreißig Börsenjahre hinter sich hat und wie McProfit einige dieser "von unten links nach oben rechts Aktien" im Depot hat. ;)

    Tatsächlich laufen Dividende viele Jahre unter dem Radar mit, weil sie im Vergleich zu den Kurssteigerungen wie Peanuts aussehen. Irgendwann jenseits von 20 Jahren Anlagedauer herum entfalten sie aber ihre Wirkung.

    Ich habe eine App, welche meine Dividenden über die Jahre im Zeitraffer anzeigt. Da sieht man sehr deutlich, wann der Turbo einsetzt.