Währungsabsicherung bei ETF

  • Hallo zu

    Ich plane eine größere Summe wie folgt anzulegen:

    40% Amundi Prime All Country World UCITS ETF Acc: WKN: ETF151 Ticker WEBN

    40% Invesco MSCI World Equal weight WKN: A40G12

    10% iShares MSCI World small cap WKN: A2DWBY

    10% iShares Core MSCI EM WKN: A111X9 , ISIN: IE00BKM4GZ66

    Würde aber gerne eine Währungsabsicherung mit einbauen. Hättet ihr da einen Tipp für mich?

  • Hättest du auch hier anhängen können.

    Hinweis. Wenn du dich wirklich gegen einen fallenden Dollar (das vermute ich mal) absichern möchtest, machst du das sinnvollerweise isoliert von deinen ETF.


    Das geht, wenn du einen Long EUR / Short USD ETF in passender Größe dszukaufst (z. B. 30–50 % der US-Positionen absichern).
    Quartalsweise Forwards sind am effizientesten aber laufen im Regelfall nur über eine „richtige Bank“.

  • Hat die Berichtswährung einen relevanten Einfluss auf den Wert eines ETF Portfolios über weltweit diversifizierte und zum grossen Teil weltweit agierende Unternehmen? Oder ist eine Währungsabsicherung eher für Einzelaktien, insbesondere lokal agierender Unternehmen interessant? Oder meinetwegen bei Staatsanleihen in Fremdwährungen.

    Ich würde ein bisschen recherchieren. Hier eine Seite, nur als Beispiel:

    Währungs­absicherung: Wann sinnvoll, wann nicht?
    In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Frage, wann und unter welchen Umständen Währungsabsicherung sinnvoll ist und wann nicht.
    gerd-kommer.de
  • Es gibt währungsgesicherte ETF trachen. Ob das für die von dir gewählten ETF zutrifft, musst du prüfen.
    Aus meiner Sicht solltest du allerdings hinterfragen warum du das machen möchtest. Du baust ein weltweit diversifiziertes Aktienportfolio, welches in sich über verschiedenste Währungen diversifiziert ist. Für Aktienportfolien macht eine Währungsicherung üblicherweise keinen Sinn. Daher die Frage warum du das machen möchtest.

    Anders wäre es bei Anleihen ETF, darum geht es hier aber nicht.

  • Goldmicha

    Ich kann mich täuschen, aber ich sehe bei dir Gestaltungsdrang. Nimm dir bitte 1-2 Tage Zeit und lese das Buch. Wenn ich du wäre, würde ich das Portfolio einfacher gestalten.

    Über Geld nachdenken.

    Meiner Meinung nach sollte jemand, der in der glücklichen Lage ist ein Portfolio neu aufzustellen, ein solches so einfach wie möglich gestalten. Maximal zwei Zeilen im Depot (risikoarm+risikobehaftet), keine Währungsabsicherung im risikobehafteten Teil, nur Euro im risikoarmen Teil.

  • Mal in die Runde gefragt:

    Sollten sich Währungsschwankungen bei Aktien nicht im Aktienkurs wiederfinden? D.h. ein Asset - wie eine Aktie - ist in sich schon eine Absicherung gegen Währungsschwankungen, oder? Eine Währung mißt ihren Wert nicht nur gegen andere Währungen, sondern auch gegenüber Assets. Der Index steigt dann in Dollar aber nicht (so sehr) in Euro. Allenfalls, wenn die Währungskurse sich so sehr verändern, dass neue Effekte hinzukommen, die das Unternehmen betreffen (z.B. Einkaufspreise), dann wirkt das auch auf die Erträge, Erwartungen und Kurse. Selbst wenn man betrachtet, dass der MCSI world US lastig ist, dann verkaufen sich die Produkte der Unternehmen bei fallendem Dollar vielleicht sogar besser. Es sei denn, das Unternehmen ist auf Importe (Rohstoffe) angewiesen, die dann teurer werden. Aber da dürfte (sollte) sich das Unternehmen entsprechend absichern. Und international agierende Unternehmen können zusätzlich ausweichen.

    Blasenbildung bei Assets sind dann auch noch mal ein Thema.

    Aber ansonsten wäre eine Währungsabsicherung bei einem weltweit aufgestellten ETF ein separates Geschäft (siehe Kommer oben) oder?

  • Eine Währungsabsicherung auf einen globalen Aktien-ETF ist völlig unsinnig. Wie soll sowas überhaupt gehen? Die Unternehmen in den Indizes produzieren und verkaufen in unzähligen Währungsräumen. Und das ändert sich kontinuierlich. Man müsste das sich ständig ändernde Währungs-exposure jedes einzelnen Unternehmens erfassen und absichern. Ab besten auch noch von den Zulieferern. Einfach nur die Währung des Rechtsraums, in dem das Unternehmen gelistet ist, abzusichern, bringt ja gar nix.

    Bei Anleihen mit festen Laufzeiten und Kupon ist das relativ einfach und unkompliziert. Bei Aktienkörben nicht machbar. Es sei denn man will damit Geschäfte machen und sichert den Fonds nur gegen die Währung des jeweiligen Börsenplatzes ab. Bringt halt nix für den Anleger.

  • Mal in die Runde gefragt:

    Sollten sich Währungsschwankungen bei Aktien nicht im Aktienkurs wiederfinden? D.h. ein Asset - wie eine Aktie - ist in sich schon eine Absicherung gegen Währungsschwankungen, oder?

    ??? :/

    Grundsätzlich ist es so, dass ein exportabhängiges Unternehmen seine Geschäfte vor Währungsschwankungen absichert. Zumal zwischen Auftragseingang und Rechnungstellung teilweise Wochen/Monate oder gar Jahre liegen können.
    Das hat schon mein vorheriger Arbeitgeber gemacht (mittelständischer Maschinenbauer). Also weit von einem börsennotierten Unternehmen entfernt.

    Ob man darüber hinaus eine Währungsabsicherung benötigt, darüber streuten sich die Gelehrten.
    Bei einem Langfristanleger gleichen sich Währungsschwankungen i.d.R. aus. Wer eher kurzfristig an der Börse unterwegs ist, ggf. noch mit Unternehmen, die eher nur den jeweiligen Inlandsmarkt bedienen, mag das anders sehen.

  • Was ist überhaupt das Ziel dieser Geldanlage?

    Die meisten Anleger wollen sich nicht um ihre Geldanlage kümmern.

    Mit 4 Positionen im Depot wirst du zwangsläufig rebalancen müssen.

    Da sind Währungschwankungen eher das kleiner Problem.

    Der flüssige/sichere Teil des Vermögens geht in die Heimatwährung und Rendite Teil des Vermögens schwankt sowieso. Da kommt es auf Währungsschwankungen nicht an. Das ist in etwa so als ob du mit Gummistiefeln schwimmen gehst. Nass wirst du sowieso.

  • Eine Währungsabsicherung auf einen globalen Aktien-ETF ist völlig unsinnig. Wie soll sowas überhaupt gehen? Die Unternehmen in den Indizes produzieren und verkaufen in unzähligen Währungsräumen. Und das ändert sich kontinuierlich. Man müsste das sich ständig ändernde Währungs-exposure jedes einzelnen Unternehmens erfassen und absichern. Ab besten auch noch von den Zulieferern. Einfach nur die Währung des Rechtsraums, in dem das Unternehmen gelistet ist, abzusichern, bringt ja gar nix.

    Und dazu kommt noch das schlichte Problem, dass bei Aktien gar nicht bekannt ist, was eigentlich ganz konkret abzusichern ist. Eine Anleihe läuft z.B. in 2 Jahren aus und dann ist es recht einfach, dafür eine Absicherung zu besorgen. Ggf. auch für den Kupon, der ebenfalls vorher bekannt ist. Aber was will man bei einer Aktie absichern? Dividenden schwanken und die Aktie selbst hat kein Enddatum.

  • By the way, man kann schön sehen, wie Vanguard bei Lifestrategy (60) die Anleihe-ETF in Euro gehedged nutzt, bei Aktien-ETF aber nicht:

    Hier siehst du die 10 größten Positionen des Vanguard LifeStrategy 60% Equity UCITS ETF (Acc).

    Name Gewichtung

    Vanguard Global Aggregate Bond UCITS ETF (Acc) EUR-Hedged

    19,30 %

    Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (Acc)

    19,22 %

    Vanguard FTSE Developed World UCITS ETF (Acc)

    19,20 %

    Vanguard FTSE North America UCITS ETF (Acc)

    12,84 %

    Vanguard USD Treasury Bond UCITS ETF (Acc) EUR-Hedged

    7,63 %

    Vanguard EUR Eurozone Government Bond UCITS ETF (Acc)

    5,12 %

    Vanguard USD Corp Bd ETF EUR H Acc

    4,96 %

    Vanguard FTSE Emerging Markets UCITS ETF (Acc)

    4,15 %

    Vanguard FTSE Developed Europe UCITS ETF (Acc)

    3,00 %

    Vanguard EUR Corporate Bond UCITS ETF (Acc)