Wie einsteigen?

  • Hallo,

    ich habe mein Scalable-Depot eröffnet. Und 45k sind drauf. Ende Dezember kommen noch mal 500k dazu.

    Ich möchte thesaurierend investieren, weil ich das Geld erst in 5 bis 10 Jahren brauche.

    Habe dafür folgende ETF auserkoren:

    1.Amundi Prime All Country World UCITS ETF Acc: WKN: ETF151

    2.Invesco MSCI World Equal weight WKN: A40G12

    3. iShares MSCI World small cap WKN: A2DWBY

    4. iShares Core MSCI EM

    Sehe ich es richtig, dass Montag oder Dienstag ein sehr günstiger Zeitpunkt ist, um einzusteigen?

    In welchen der 4 würdet ihr jetzt investieren?

    Oder doch lieber zocken und eventuell in einen China ETF investieren?

  • weil ich das Geld erst in 5 bis 10 Jahren brauche.

    Ich weiß nicht, ob ein Einlagehorizont von 5 Jahren für 550.000k in die von dir genannten Produkte sinnvoll ist. Du musst halt davon ausgehen, dass du dann auch deutlich im Minus sein kannst. – Hast du dann auch die Möglichkeit, den Anlagehorizont zu verlängern?

    Das wertvollste Produkt, das man sich mit Geld kaufen kann, ist ein leerer Kalender.

  • Hallo zusammen,

    ein einziger, breit gestreuter Welt-ETF – MSCI bis IMI - genügend völlig. Damit liegt man langfristig nicht falsch.

    Das allein kann über ab 15 Jahre ein solides Vermögen aufbauen. Mehr braucht es nicht. Gier ist da fehl am Platz.

    Montag ist übrigens ein guter Tag zum Investieren. Wie jeder andere Tag auch. Spekulieren müssen Sie nicht – und sollten es auch nicht.

    Ein Welt-ETF verdoppelt im Schnitt das investierte Kapital über ca. 12 Jahre. Das reicht. Alles, was danach kommt, ist meist nur Gier. Der Rubikon ist schnell unmerklich überschritten.

    LG

  • Ich habe mein Scalable-Depot eröffnet. Und 45k sind drauf. Ende Dezember kommen noch mal 500k dazu.

    Ich möchte thesaurierend investieren, weil ich das Geld erst in 5 bis 10 Jahren brauche.

    In Jahren, in denen man die Vorabpauschale versteuern muß (und es sieht so aus, als ab das in den kommenden Jahren der Fall sein wird), sind Ausschütter steuerlich günstiger als Thesaurierer. Das hat sich in den vergangenen 2 Jahren nach der Zinswende allerdings noch nicht durchgesagt.

    Das weiß man hinterher.

    Solange man noch vom Gestaltungsdrang durchdrungen ist, empfiehlt es sich, sich auf 1 ETF zu beschränken. Mit der Zeit wird sich der Gestaltungsdrang legen, dann kann man sich Gedanken machen, ob man sein Portfolio weiter strukturiert. Dazu muß man aber erst einmal anfangen.

  • weil ich das Geld erst in 5 bis 10 Jahren brauche.

    Das wäre für mich, ganz persönlich, kein passender (zeitlicher) Anlagehorizont für Anlageklassen wie Aktien (und beispielsweise auch Immobilien).

    Und 45k sind drauf. Ende Dezember kommen noch mal 500k dazu.

    Ohne Deine objektive Finanz-Situation und Deine subjektive Haltung (Einstellung) im Kontext mit "privaten Finanzen" ansatzweise zu kennen: Bei nicht ganz kleinen Beträgen (500k würde ich im Normalfall darunter subsumieren) stünde für mich am Anfang immer die Frage nach einem zur Situation des Einzelfalls "passenden" Gesamtkonzept inkl. der privaten Altersvorsorge (ggf. auch schon finanziellen Ruhestandsplanung - je nach Alter). Da ist man dann schnell bei der zum Einzelfall "passenden" Asset-Allocation im Sinne der "richtigen" Gewichtung "risikoarme" vs "risikoreiche" Anteile.

    Gehe mal davon aus, daß hast Du zuvor für Dich und Deinen Fall geprüft und definiert ...

  • [...]weil ich das Geld erst in 5 bis 10 Jahren brauche.[...]

    Je nachdem für was Du das Geld dann brauchst, musst entscheiden wie risikoreich Du es anlegen möchtest. Wenn Du in 5 bis 10 Jahren damit z.B. einen laufenden Kredit ablösen möchtest, dann risikoarm.

    Edith: jetzt erst Deine Antwort gelesen, 10 Jahre nett aber nicht zwingend.

    Es ist fast wie im richtigen Leben, deswegen heißt das hier auch Erde und nicht Paradies.

  • Ich würde drei von denen nehmen. Ca. 50% in 1, 20% im 3 und 15% in 4 (ggf. als EM Imi). Statt dem Equal Weight 15% in Msci World ex USA.

    Oder doch lieber zocken und eventuell in einen China ETF investieren?

    Nein

  • In Jahren, in denen man die Vorabpauschale versteuern muß (und es sieht so aus, als ab das in den kommenden Jahren der Fall sein wird), sind Ausschütter steuerlich günstiger als Thesaurierer. Das hat sich in den vergangenen 2 Jahren nach der Zinswende allerdings noch nicht durchgesagt.

    Absolut richtig. Das spricht sich erst langsam rum.


    Lies dich mal hier ein. Hier bekommst du neben Muster-Depots von Eliteunis auch den „Kommer-Schreck“ von Irving.

    Günstig und breit aufgestellt.
    Bitte ausschüttend !! Achim Weiss hat sich intensiv steuerlich in das Thema eingearbeitet. Ich hatte schon vor frühzeitig auch darauf hingewiesen. Info stammt allerdings von meiner Frau, die beruflich wissenschaftlich damit zu tun hat.

  • In Jahren, in denen man die Vorabpauschale versteuern muß (und es sieht so aus, als ab das in den kommenden Jahren der Fall sein wird), sind Ausschütter steuerlich günstiger als Thesaurierer. Das hat sich in den vergangenen 2 Jahren nach der Zinswende allerdings noch nicht durchgesagt.

    Gibt’s einen Tipp was ich mit den seit 2016 angelegten thesaurierenden ETF unter diesen neuen (steuerlichen) Gesichtspunkten machen sollte?

    Ich tendiere dahingehend hier beim vorhandenen Bestand nichts zu verändern. Dies lediglich bei neuen Investitionen zu berücksichtigen.

  • Ich hatte ja auch darüber nachgedacht, alles auf eine Karte zu setzen und einfach nur in diesen hier zu investieren:

    SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF (isin: IE00B3YLTY66) - war mal eine Finanztipp Empfehlung...

    Dann hätte ich mir meinen Kommentar oben ja sparen können :D

    Aber das mit dem „Alles auf eine Karte“ ist ja nun nicht ganz richtig, denn da sind ja mehr oder weniger dieselben Karten drin.

  • Gibt’s einen Tipp, was ich mit den seit 2016 angelegten thesaurierenden ETF unter diesen neuen (steuerlichen) Gesichtspunkten machen sollte?

    Stehen lassen. Für Neuanlagen Ausschütter kaufen.

    Der steuerliche Unterschied zwischen thesaurierenden und ausschüttenden ETFs ist nicht groß. Er hängt wesentlich von den Parametern ab, namentlich, ob man eine Vorabpauschale versteuern muß oder nicht.

    Wenn der aktuell im Jahr 2025 noch vorhandene Buchgewinn eines thesaurierenden Papiers zum Jahresende weg ist, ist die Vorabpauschale 0. Dann ist der Thesaurierer günstiger: Ausschütter versteuert Ausschüttung, Thesaurierer versteuert nichts (keine Entnahme) oder Teilverkäufe in Höhe der Ausschüttungen (enthalten nur einen Teilgewinn -> steuerlich günstiger als die Ausschüttung eines Ausschütters).

    Hat der Thesaurierer am Jahresende einen "normalen" Gewinn gleich oder größer als der anrechenbare Basiszins, dann ist der Ausschütter günstiger: Ausschütter versteuert Ausschüttung und hat damit auch die Vorabpauschale versteuert. Thesaurierer versteuert die Vorabpauschale (gleich viel Steuer wie der Ausschütter) und ggf. zusätzlich Teilverkäufe.

    Ich rechne für die Zukunft damit, daß Aktien in den meisten Jahren weiter steigen, und zwar über dem Basiszins. Ich rechne damit, daß die Dividenden = Ausschüttungen zwar mit den Kursen steigen werden, somit prozentual also etwa gleich bleiben werden. Ob der Basiszins angesichts der Schuldenpolitik der Bundesregierung steigen wird, ahne ich nicht. Ich gehe erstmal davon aus, daß er einigermaßen gleich bleiben wird.

    Solange die Vorabpauschale versteuert wird, sind unter diesen Bedingungen in der Sparphase Ausschütter und Thesaurierer gleichgestellt. Vor der Vorabpauschale war das anders, damalt waren Thesaurierer günstiger. In der Entsparphase (Teilverkäufe in Höhe der Ausschüttungen angenommen) waren früher Thesaurierer günstiger, weil die Teilverkäufe niedriger versteuert wurden als die Ausschüttungen. Heute sind Ausschütter günstiger, weil bei ihnen nur die Ausschüttungen versteuert werden, bei den Thesaurierern aber die Teilverkäufe (niedriger als die Ausschüttungen), und zusätzlich die Vorabpauschale (etwa in der Höhe der Ausschüttungen).

    Mir geht es dabei um den Spatz in der Hand (also die laufenden Steuerzahlungen). Ich habe die Taube auf dem Dach nicht im Blick (die hier heißt: Was ich bei Thesaurierer über die Vorabpauschalen vorab besteuert habe, muß ich beim Verkauf in ferner Zukunft nicht nochmal versteuern, zahle dann also weniger Steuer als mit einem Ausschütter).

    Der langen Rede kurzer Sinn: Der früher bestehende Vorteil des Thesaurierers ist mit der Vorabpauschale meistens weg. Wenn ich heute neu kaufe, kaufe ich Ausschütter.

    PS: Man kann die Rechnung noch viel komplizierter machen, etwa dadurch, daß man einen Basiszins über der üblichen Ausschüttungsquote von Ausschüttern annimmt.

  • Exakt mein Portfolio, nur da wo es geht hab ich ausschüttend.
    Fang einfach an mit den 45k und lerne wie es sich anfühlt mit den Schwankungen. Und dann hoffst Du, dass im Dez der crash kommt und du Mut beweisen kannst 😉

  • Goldmicha 5-10 Jahre sind zu wenig bei Aktien. Ich würde auch nicht mehrere ETFs nehmen. Das ist Gestaltungsdrang, der nix bringt und über kurz oder lang zu Problemen führen wird. Ich würde einen ETF nehmen. Entweder den ACWI IMI oder den Gerd-Kommer ETF.

  • Mir geht es dabei um den Spatz in der Hand (also die laufenden Steuerzahlungen). Ich habe die Taube auf dem Dach nicht im Blick (die hier heißt: Was ich bei Thesaurierer über die Vorabpauschalen vorab besteuert habe, muß ich beim Verkauf in ferner Zukunft nicht nochmal versteuern, zahle dann also weniger Steuer als mit einem Ausschütter).

    Das erscheint mir ordentlicher Unsinn zu sein. Beim Thesaurierer wird die Vorabpauschale besteuert und beim Ausschütter die Ausschüttung (evtl. aufgefüllt durch die Vorabpauschale. Tatsächlich sinkt der Kurs des Ausschütters mindestens so stark wie beim Thesaurierer durch Anrechnung der Vorabpauschale.

    Ich finde es übrigens schon lustig, wie hier die Lorbeeren für die Erkenntnis mit der Vorteilhaftigkeit der Ausschütter der Frau von Tomarcy zugeschrieben werden. Als ich das Thema hier vor ein paar Monaten aufgebracht habe, hat man versucht mich unangespitzt in den Boden zu stampfen, weil doch jeder genau wisse, dass Thesaurierer vorteilhafter seien. Ich muss zugeben dieser Umgang im Forum mit Erkenntnissen befremdet mich (höflich ausgedrückt).

    Link zu meinem Beitrag vom Juli 

    Achim Weiß hat sich erst damit beschäftigt, nachdem ich genervt habe.

  • Das erscheint mir ordentlicher Unsinn zu sein.

    Ich schreibe hier ausschließlich Unsinn, das ist nichts Neues.

    Für den gleichen Gewinn fällt in Summe die gleiche Steuer an, allerdings kommt es wesentlich auf den Zeitpunkt der Steuerzahlung an: Die späteres Steuerzahlung gleichen Betrags ist kleiner als die frühere, hat also einen kleineren Barwert.

    Die Vorabpauschale ist unter normalen Parametern (d.h. Ausschüttung etwa gleich Vorabpauschale) ein Gamechanger.

    Früher hatte der Thesaurierer in der Ansparphase einen steuerlichen Vorteil dem Ausschütter gegenüber. Wer in einen Thesaurierer sparte, zahlte dafür keine Steuer (Steuerstundungseffekt), wer in einen Ausschütter sparte, mußte die Ausschüttungen auch dann versteuern, wenn er sie umgehend reinvestierte.

    Dieser Vorteil des Thesaurierers ist mit der Vorabpauschale weg, bei üblichen Größenordnungen für Ausschüttungen und Basiszins zahlt jetzt der Thesaurierersparer in der Ansparphase gleich viel Steuer wie der Ausschüttersparer.

    Auch in der Auszahlphase hatte der Thesauriersparer früher einen Vorteil. Wenn er gleich viel entnahm wie der Ausschüttersparer Ausschüttungen bekam, zahlte er dennoch weniger Steuer, weil die Teilverkäufe zum Teil Rückzahlungen des Kapitals waren und nur zum Teil steuerbarer Gewinn. Der Ausschüttersparer versteuerte aber seine Ausschüttungen in voller Höhe (Teilfreistellung lasse ich hier mal weg, wird sonst zu kompliziert).

    Auch das ist mit der Vorabpauschale anders geworden. Zwar zahlt der Thesaurierersparer für seine betragsgleichen Teilverkäufe weiterhin weniger Steuer als der Ausschüttersparer für seine Ausschüttungen, aber er versteuert halt die Vorabpauschale zusätzlich, wohingegen beim Ausschüttersparer die Ausschüttungen auf die Vorabpauschale angerechnet werden, sie im Idealfall kompensieren.

    Während der Laufzeit zahlt nach neuem Recht der Thesauriersparer mehr Steuer als der Ausschüttersparer. Früher war das umgekehrt.

    Wenn ganz am Schluß beide ihre Anteile verkaufen, hatte früher der Thesaurierer das Nachsehen: Er hatte in der Laufzeit weniger Steuern gezahlt, also zahlte er jetzt mehr als der Ausschüttersparer. Das hatte trotzdem etwas für sich (siehe oben), da die spätere Steuerzahlung vom Barwert her geinger ist.

    Das hat sich nun umgedreht: In Summe zahlen beide immer noch die gleiche Steuer. Aber weil der Thesaurierersparer in der Laufzeit der Anlage mehr Steuer gezahlt hat als der Ausschüttersparer, zahlt er nun am Ende weniger.

    Wenn ich neues Geld anzulegen habe, kaufe ich davon nun Ausschütter.