Depot-Zusammenstellung eines Honorarberaters

  • Er kommt von vornherein mit der Idee 100%-Aktien ohne zuvor das Depot seiner Mutter analysiert zu haben. :rolleyes:

    Richtig. Eine Idee. Also hat er sich darüber Gedanken gemacht, und diese hier kundgetan. Wenn dann jemand konstruktive Vorschläge macht ist das doch genau der Sinn hinter einem Forum wie diesem.

    Ich habe nie irgendwo gefragt, was jemand von meinem Depot hält oder ob meine Risikoaufteilung Beifall findet. Ich muss damit klar kommen und niemand sonst auf der Welt!

    Zwingt dich auch keiner dazu. Jeder muss mit seinem Depot klarkommen. Aber in einem Finanzforum sollten solche Fragen doch erlaubt sein. Oder? Und wenn ich mit dem Thema des TE ein Problem habe, und nichts konstruktives dazu beitragen kann oder möchte, könnte man doch einfach nichts schreiben. Aber das können aber ein paar wenige User hier anscheinend nicht. Denen ist es wichtiger sich selber über Andere zu stellen und das Thema zuzumüllen.

    was jemand von meinem Depot hält oder ob meine Risikoaufteilung Beifall findet.

    War ja klar das dazu was kommt ^^

  • Aktuell ist ein guter Teil des Geldes Deiner Mutter in einem Anleihefonds angelegt. :rolleyes:
    Und wenn man den Unterschied im Risiko nicht versteht, sollte man nicht unbedingt andere Menschen beraten wollen, wie Sie Ihr Geld anlegen. :/

    Wobei Anleihen und Anleihenfonds auch noch mal verschiedene Risikokategorien sind, bezüglich garantierter Kapitalrückzahlung bei Endfälligkeit, die der Fonds in den meisten Fällen nicht hat. Dafür aber wählbare Restlaufzeiten.

  • Richtig. Eine Idee. Also hat er sich darüber Gedanken gemacht, und diese hier kundgetan.

    Nö,
    er hat sich eben keine Gedanken gemacht.
    Einfach nur 100% FTSE All World bedeutet eben nicht, sich über etwas Gedanken zu machen. :rolleyes:
    Und hey, dass bedeutet nicht, dass ein FTSE All World eine schlechte Idee wäre. Aus meiner Sicht, ist ein FTSE All World sehr gut geeignet um den Aktienteil im Portfolio abzubilden.
    Und wohlmöglich hat die Mutter des Threaderstellers ja noch 50K€ auf einem Tagesgeldkonto verfügbar und lebt in einer bezahlten Immobilie. Wenn man sich das Gesamtvermögen betrachtet mag dann auch 100% FTSE All World eine brauchbare Idee sein.
    Ich weiß es nicht.
    Aber ich Maaße mir auch nicht an die grundsätzliche Risikoaufteilung des Honorarberaters im aktuellen Depot einfach mal so in die Tonne zu hauen. :rolleyes:
    Ja, das Depot ist m.E. viel zu komplex. Aber es wird wohlmöglich einen Grund gegeben haben, warum auch ein Anleihefonds dabei war.
    Evtl. hat der Honorarberater im persönlichen Gespräch herausgefunden, dass 100% Aktien doch zu viel für die Mutter wäre? :/

    Wobei Anleihen und Anleihenfonds auch noch mal verschiedene Risikokategorien sind, bezüglich garantierter Kapitalrückzahlung bei Endfälligkeit, die der Fonds in den meisten Fällen nicht hat. Dafür aber wählbare Restlaufzeiten.

    Klar.
    Aber Anleihen bzw. Anleihefonds haben eben ein anderes Risiko als Aktien. Und sehr häufig hat es sich langfristig bewährt auch Anleihen bzw. Anleihefonds im Portfolio zu haben.

  • Der TE will seiner Mutter helfen, warum muss man jetzt so viel bei dem Thema rum machen und stänkern? Denkt ihr die Mutter hat sich das Depot so wissentlich zusammenstellen lassen? Ganz sicher nicht! Warum soll er sie nicht beraten dürfen? Lasst doch mal die Kirche im Dorf.

    Mich schockiert in dem Thread der Honorarberater der scheinbar sogar die richtige Auszeichnung hat und trotzdem eine Verbandelung mit der Bank, was ein eindeutiger Interessenkonflikt ist und deshalb ja auch diese teuren Fonds aufgeschwatzt hat.

    Muss man sich mal vorstellen, die Frau war zu erst „Opfer“ bei der DVAG mit DWS Vermögensmandaten, hat das dann irgendwann bemerkt und sich so wie es gehört einen Honorarberater gesucht (wie es immer empfohlen wird!), dafür gezahlt das sie richtige Hilfe bekommt und keinem Verkäufer aufsitzt. Trotzdem hat sie wieder ein schwarzes Schaf erwischt!

    Trotz sogar passender und richtiger Erlaubnis nach § 34h Abs. 1 S. 1 GewO ist es scheinbar diesen Leuten trotzdem erlaubt mit Banken zusammenzuarbeiten und zum Nachteil ihrer zahlenden Kunden zu agieren. Für diese Berufsgruppe hab ich nichts als Abscheu, ich kann gar nicht sagen wie sehr mich das anwidert!

  • ...Warum soll er sie nicht beraten dürfen? Lasst doch mal die Kirche im Dorf.

    Er darf es, aber er kann es nicht. Es ergibt auch überhaupt keinen Sinn, jemanden beraten zu wollen, der sich nicht selbst um sein Geld kümmern will. Was soll das bringen?

    Mich schockiert in dem Thread der Honorarberater der scheinbar sogar die richtige Auszeichnung hat und trotzdem eine Verbandelung mit der Bank, was ein eindeutiger Interessenkonflikt ist und deshalb ja auch diese teuren Fonds aufgeschwatzt hat.

    Was hat denn die Bank mit den teuren Fonds zu tun? Wir wissen es nicht.

    Muss man sich mal vorstellen, die Frau war zu erst „Opfer“ bei der DVAG mit DWS Vermögensmandaten...

    Die Frau war nicht Opfer bei irgendjemanden, sondern ist ein Opfer für jeden. Und sie wird es auch bleiben, wenn sie sich nicht um ihr Geld kümmert.

    Momentan ist sie Opfer eines Beraters, der selbst Beratung benötigt und eines Finanzforums, deren Mitglieder keine Ahnung von den persönlichen Verhältnissen und der Risikotragfähigkeit der zu beratenen Person haben.

  • Momentan ist sie Opfer eines Beraters, der selbst Beratung benötigt und eines Finanzforums, deren Mitglieder keine Ahnung von den persönlichen Verhältnissen und der Risikotragfähigkeit der zu beratenen Person haben.

    Also mein „Opfa“ ist sie nicht.

    Ein solides Entlanghangeln an den simplen Lehren eines Nikolaus Braun für solche Leute wäre die richtige Methode.

  • Für diese Berufsgruppe hab ich nichts als Abscheu, ich kann gar nicht sagen wie sehr mich das anwidert!

    Du denkst du liegst im Krankenwagen und dir wird geholfen, aber du wirst dann direkt zum Friedhof gefahren.

    Schöner Mist der da unter dem Deckmäntelchen eines §34h abgelaufen ist.

    Wenn es ums Geld geht muss man wirklich immer aufpassen.....

    polsk9 mach dich zusammen mit deiner Mutter schlau und dann macht eine schöne einfache und Kostengünstige do-it-yourself Geldanlage.

    Das bekommt ihr schon hin.

  • Es gilt zu bedenken: Jeder Mensch handelt aus eigenem Interesse. So gesehen ist jeder ein Egoist. Heißt, man muß immer mit kritischen Nachdenken, Nachfragen an allen Themen herangehen. Blindes Vertrauen ist selten zielführend. Natürlich gibt es auch Fälle, in denen man - leider - blind vertrauen muß, z. B. wenn man im Koma liegt.

  • Entscheidend ist schlichtweg was die Mutter will (z.B. Risiko, Nachhaltigkeit). Und wenn man das weiß, kann man Mama gern dabei helfen die passenden Produkte zu finden.

    Wenn das nur so einfach wäre. Ich glaube die meisten Menschen wissen gar nicht was sie wollen. Zudem ist Risiko auch so abstrakt. Ich beschäftige mich jetzt seit sechs Jahren mit Geldanlage und frage mich auch heute noch ob meine Anlage zu mir passt. Ich habe auch einen Anleihenfonds und weiß nicht ob ich den brauche oder (immernoch) will.

    Ich habe auch einen Dividenden ETF und weiß nicht ob der wirklich gut für mich ist. Ich zweifel auch wie du am Schwellenländer Übergewicht. Beim Thema Nachhaltigkeit bin ich auch erst nach Jahren etwas klarer was ich will.

    Wenn mich meine Frau fragt, was denn eine gute Anlage ist, dann sag ich: kommt auf deine Risikotragfähigkeit, deine Risikotoleranz, deine Ziele und deinen Anlagehorizont an. Dann kommt auch nur Schulterzucken mit dem Satz "leg es halt irgendwie gut an".

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass es der Mutter ähnlich geht, wenn man sie nach ihrer Risikotoleranz fragt.

    Also machen wir einfach Safe Asset Floor Rebalancing mit Liquiditätsplanung für die nächsten 1-3 Jahre, alles übrige all-in in den Aktienmarkt. Immerhin ein Plan von vielen.

  • Die Mutter wird nicht viele bzw. einander widersprechende Ziele gehabt haben und möglicherweise immer noch haben.

    Üblicherweise lauten diese bei Menschen, die sich offensichtlich nicht besonders gern mit Geldanlage beschäftigen wollen: kein hohes Risiko aber Zuwachs über Inflation, in nächster Zeit wird das Geld nicht benötigt, später mal aufs Geld zugreifen können wenn man‘s braucht.

    An solchen Zielen (die bei 90% der Menschen vorliegen dürften - reine Schätzung meinerseits ohne Anspruch auf rechthaberei) beißen sich Berater die strukturiert vorgehen wollen die Zähne aus - je eindeutiger der Auftrag, desto einfacher und erfolgreicher die Beratung. Wenn die Ziele unbestimmt sind, wird die Beratung nicht passgenau sein, sondern werden die Beratenden sich an den Vorschlägen der Berater orientieren und ihre Ziele sich an die Beratung anpassen bzw. sich aus der Beratung ergeben. Eine Lebens- und Sozialberatung a la Fuchs ist wohl in den wenigsten Beratungen mitinkludiert.

    An solch unbestimmten Zielen ändern Bücher von Kommer und Waltz nichts. Fuchs dann, wenn man bereit ist sich darauf einzulassen, schon, aber das ist ein Reifungsprozess der dauert, und den auch nicht jeder Mensch durchleben will. (Muss man auch nicht, man kann nicht in allen Lebensbereichen die einen betreffen Experte werden, daher lebt man auch nicht alle Bereiche perfekt und lässt überall Potential liegen)

    Was sich ändert, ist das Wissen um Anlageklassen und Risiken. Das ist gut, am Ende weiß man dann jdf was man von seinem Depot erwarten kann.
    Im Fall der Mutter ist das dann viel mehr als sie jetzt weiß. Und mehr als 90% aller Anlegenden wissen.

    Meine Kristallkugel sagt:

    Sollte die Mutter nicht doch noch Blut lecken und gestalten wollen wird es am Ende auf einen Welt etf (vermutlich ftse all world) + Tagesgeldkonto oder Geldmarktf onds hinauslaufen.

    Würde mich dann interessieren zu lesen, ob meine Kristallkugel recht hatte 😉

  • Wenn das nur so einfach wäre. Ich glaube die meisten Menschen wissen gar nicht was sie wollen.

    ……..


    Dann kommt auch nur Schulterzucken mit dem Satz "leg es halt irgendwie gut an".

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass es der Mutter ähnlich geht, wenn man sie nach ihrer Risikotoleranz fragt.

    Bin vollkommen Deiner Meinung.

  • Den meisten arbeitenden Menschen die nicht planen ein Haus zu kaufen wäre ein Welt-ETF ratsam. Denn bei den meisten dümpelt das Geld nur ein Leben lang auf dem Konto rum, da kann es dann auch arbeiten. Und wenn man sich nicht damit beschäftigt und nicht rein schaut merkt man gar nicht wenn es zwischenzeitlich -40% hat. Natürlich noch mir reichlich freiem Tagesgeld.

    Zumindest mein Ziel ist klar, schneller Vermögensaufbau. Deshalb bei mir All-In und auch Hochrisikoassets wie BTC.

  • Natürlich sind Neulinge auf dem Gebiet mit Fragen zur Risikobereitschaft und -tragfähigkeit überfordert. Man kann im Gespräch versuchen herauszuarbeiten, wie die Mutter beispielsweise ihre Depotentwicklung verfolgt hat in den letzten Jahren. Wie ging es ihr im Frühjahr, als die Kurse mit Trumps Zöllen in Richtung Süden rauschten? Das wäre grob das Thema Risikobereitschaft. Demgegenüber geht es bei der Risikotragfähigkeit um Fragen, wann man wie viel Geld benötigt und was passiert, wenn weniger vorhanden wäre. Also Fragen nach der Rentenlücke und zukünftigem Finanzbedarf. In dem Zusammenhang ist das Anlageziel entscheidend. Was will sie zu welchem Zeitpunkt zur Verfügung haben und wie flexibel sind die Wünsche. Gerade wenn all diese Begriffe noch sehr nebulös sind, empfehle ich sich wiederholende Gespräche zu dem Thema. Anfangs häufiger, später reicht sicher einmal im Jahr. Ziele festhalten und die Vorgehensweise ebenso.

    Daher ist es wichtig, sich dem Thema ohne Festschreibung für die Ewigkeit anzunähern. Auch wenn es für eine große Zahl von Anlegern gut wäre mit einem hohen Aktienanteil zu starten, kann der Schuss auch nach hinten losgehen, wenn man beim ersten Kanonendonner panikartig das Depot leer räumt. Alle Lösungen, die hier zu einem schnellen Ergebnis führen sind hoch risikobehaftet.

    Mit 45 würde ich der Mutter die Auseinandersetzung mit dem eigenen Vermögen zumuten. Weder sie noch der TO müssen Spezialisten werden. Versucht eine Anfangslösung zu finden, die den Weg in beide Richtungen offen lässt. Ein Einstieg mit 100 % Aktien wäre mir zu aggressiv. Ein Einstieg mit unter 50 % Aktien erscheint mir auch falsch, nachdem sie zuletzt mit hohem Risiko angelegt hat. Wo man am Ende landet, wenn die Mutter sich dem Thema etwas mehr angenähert hat, kann keiner von uns wissen. Auch der Sohn ist mit dieser Frage überfordert. Als Anfangswert käme eine langweilige 60/40 Lösung in Frage, die man vielleicht nach einem Jahr auf 80/20 anheben kann, wenn beide das Thema Risiko besser bewerten können. Wichtig ist es, dass sie Verantwortung für ihr Geld übernimmt. Was die Depotstruktur angeht, darf es gerne langweilig sein. Diese ganzen Exoten mit Moderichtung X und Y braucht es hier wirklich nicht.

  • Habe ich jetzt eigentlich irgendetwas überlesen?
    Wissen wir eigentlich überhaupt irgendetwas über diese Frau, außer dass sie 45 Jahre alt ist, mindestens ein Kind hat und Geld laut Screenshot angelegt hat?

    Man kann doch ohne einen Hintergrund nicht ins Blaue hinein überlegen.

  • Er darf es, aber er kann es nicht. Es ergibt auch überhaupt keinen Sinn, jemanden beraten zu wollen, der sich nicht selbst um sein Geld kümmern will. Was soll das bringen?

    Was hat denn die Bank mit den teuren Fonds zu tun? Wir wissen es nicht.

    Die Frau war nicht Opfer bei irgendjemanden, sondern ist ein Opfer für jeden. Und sie wird es auch bleiben, wenn sie sich nicht um ihr Geld kümmert.

    Momentan ist sie Opfer eines Beraters, der selbst Beratung benötigt und eines Finanzforums, deren Mitglieder keine Ahnung von den persönlichen Verhältnissen und der Risikotragfähigkeit der zu beratenen Person haben.

    Ja vielen Dank für die hilfreichen Antworten!

    Jetzt weiß der TE endlich was er tun kann! :D