Seit ihr online schon mal betrogen worden?

  • Tach,

    mich würde interessieren, ob ihr schon mal beim Onlinekauf betrogen wurdet. Ich glaube, ich hab mein Ebaykonto 1998 eröffnet (damals war das noch Alando). Seit dem hab ich immer mal wieder Dinge ersteigert oder auch verkauft. Auch bei Kleinanzeigen kaufe/verkaufe ich hin und wieder mal etwas. Hat immer einigermaßen geklappt.

    Nach all den Jahren ist es mir doch das erste Mal passiert, dass ich um mein Geld betrogen wurde. Klassischer Fall von Gier frisst Hirn. Ein Campingbackofen (ein Omnia, falls das jemandem was sagt) steht schon länger auf meiner Wunschliste. Aber die Dinger sind teuer. Als bei meinem Suchauftrag ein Omnia-Set für schlappe 25 EUR auftaucht, dachte ich, das ist mein Chance. Manchmal kaufen Leute solche Dinge und benutzen sie dann doch nicht. Neu hätte das Set 89 EUR gekostet. Ich muss ein Glückspilz sein. Direkt zuschlagen, bevor jemand schneller ist!

    25 EUR per PayPal Freunde geschickt, direkt danach ist das Angebot gelöscht und von dem Nutzer nichts mehr gehört.

    Im Nachhinein hätten bei mir alle Alarmglocken klingeln müssen:

    1. 25 EUR für ein neues Omnia-Set ist zu billig. Für ein gebrauchtes Set wäre das durchaus ein reeler Preis
    2. Der Verkäufer hatte sich vor wenigen Tagen erst angemeldet
    3. Der Verkäufer hatte nur dieses eine Angebot
    4. Die Kommunikation war freundlich, aber das Deutsch hatte hier und da Fehler

    Gut, ich hab für mich eine Erfahrung gemacht. Die 25 EUR werde ich nicht wieder sehen und ehrlich hab ich auch keine Lust, mich darum weiter zu kümmern. Ist wie ein Strafzettel. Tut weh, wenn man es bezahlen muss und man lernt hoffentlich daraus.

    Ich suche keine Tipps und brauche keine Bestätigungen wie dumm ich wohl war. Das weiß ich selber. Deshalb ist das Thema in der Gesprächsecke. Also, wenn ihr mögt, erzählt, wie man euch über's Ohr gehauen hat und was ihr draus gelernt habt (damit vielleicht auch andere Leute lernen können).

  • Meine Frau hatte vor wenigen Tagen einen ähnlichen Fall. Schnäppchen gesehen, über PayPal € 28,- bezahlt, Konto gelöscht...

    Ich konnte die Abbuchung von PayPal über das Online-Banking widerrufen.

    Einen Tag später war die gleiche Anzeige unter einem anderen Benutzer geschaltet. Wir haben die Angelegenheit der Polizei gemeldet.

  • Achso, eine Regel würde ich gern für diesen Gesprächsfaden aufstellen:

    Keine Verurteilungen der Fehler, die gemacht wurden.

    Wir wollen hier von einander lernen, damit Fehler nicht wiederholt werden. Sprüche wie "das weiß man doch" oder "selbst Schuld wenn man nicht aufpasst" und Ähnliches sind da nicht weiterführend.

  • Ich habe vor Urzeiten mal eine 'Digitalkamera' ersteigert. Leider entpuppte sich das Teil dann nach der Lieferung als USB-Webcam.
    Das Blöde war, dass der Hersteller damals sowohl eine Digitalkamera als auch eine Webcam mit der nahezu gleichen Typbezeichnung im Sortiment hatte. Ich konnte dem Verkäufer also nicht mal eine wirkliche Betrugsabsicht unterstellen. :/

    Im Endeffekt haben wir Mitbieter uns gegenseitig hochgeboten in der Annahme ein 'Schnäppchen' machen zu können. Un ich hab dann 'gewonnen'. :rolleyes:
    Seither lese ich Produktbeschreibungen deutlich intensiver, achte darauf das Produktbilder vorhanden sind und frage im Zweifel lieber beim Verkäufer nach.

  • Ja, sowas ist mir schon mal passiert. Ich hatte einen Artikel bei eBay per Preisvorschlag kaufen wollen, war ein Dyson Staubsauger, angeblich noch neu. Natürlich direkt den Zuschlag erhalten und dann .. das war der Fehler .. per Überweisung gezahlt. Danach natürlich nie wieder etwas vom Verkäufer gehört.

    Das war auch kein wunder, es stellte sich heraus, dass das eBay-Konto des Anbieters gehackt und die Zahlungsdaten geändert wurden. Offenbar hatten die Betrüger sogar ein neues Griokonto in Deutschland mit einem gefälschten Personalausweis eröffnet. Das ganze kam raus, weil ich recht zügig misstrauisch geworden bin und umgehend bei der Polizei Anzeige erstattet hatte. Dabei wurde dann wohl auch zeitnah das Bankkonto gesperrt.

    Im Endeffekt hat es sich aber Jahrelang gezogen, es wurde von der Staatsanwaltschaft ermittelt - natürlich war ich nicht der einzige Geschädigte - und das verbleibende Geld auf dem Bankkonto wurde sichergestellt. Einige Jahre später hat mir dann die zuständige Stelle sogar einen Teil des Geldes wieder ausgezahlt. Hätte ich nicht erwartet.

    Insgesamt eine ärgerliche Sache, brauche ich kein zweites mal. Und ich habe ein neues Wort gelernt: Vermögensarrest.

  • 25 EUR per PayPal Freunde geschickt, direkt danach ist das Angebot gelöscht und von dem Nutzer nichts mehr gehört.

    In deiner Liste würde ich einen Punkt hinzufügen

    5. Paypal Friends außerhalb von Freunden & Bekannten nicht verwenden


    Um deine Frage zu beantworten:

    Ich wähle meine Händler in der Regel sorgfältig aus, und bezahle manchmal uch bewusst ein Paar € mehr. Kleinanzeigen und Ebay nutze ich auch, von privat kaufe ich nur Bar , Ware gegen Geld.

    aktuell habe ich einen Betrugsfall den DHL ausgelöst hat. Geld verloren habe ich indes beim shoppen selber eher nur insofern dass manchmal Ware dabei war die ich dann letztlich doch nicht gebraucht habe…

    100€ für Camping Equipment finde ich übrigens recht günstig…. Da hab ich für meine Camping Sachen schon wesentlich mehr ausgegeben


    Es gibt von Enders übers einen Backofen für den Gaskocher für ca. 40€ bei z.b. Bauhaus allerdings dann ohne das Zubehör :) (das Zubehör braucht man mmn eh nicht)

    Einmal editiert, zuletzt von Asna (19. November 2025 um 10:21)

  • Ich bin vor einer halben Ewigkeit auf Ebay mal auf jemanden hereingefallen, der sich den den Paypal-Käuferschutz zu Betrugszwecken zu Nutze gemacht hat. Ich habe als Verkäufer den Fehler gemacht, die Ware unversichert, als normale einfache Postsendung, zu verschicken. Dann nahm der Käufer die Ware dankend an, forderte bei Paypal im Käuferschutz das Geld weil er sie angeblich doch nicht erhalten haben wollte, der Verkäufer hat das Versandrisiko beim Privatverkauf nach BGB im Hinterkopf und schaut dann doof aus der Wäsche, wenn er weder Geld noch Ware hat. Es ging um ein älteres, gebrauchtes und eigentlich nur als Zweit- oder Seniorenhandy zu nutzendes Handy, zweistelliger Betrag. In den Bewertungen des Käufers hätte man schon eine gewisse Häufung solcher Fälle erkennen können, auffallend waren auch einige Dinge, die er ge- und kurze Zeit später verkauft hatte, aber wer schaut sich als Verkäufer schon die Bewertungen seiner Käufer an? Der Paypal-Service gab mir damals zu verstehen, dass man diese Masche durchaus kenne, sie aber eben im Einklang mit ihren AGB und den Käuferschutz-Bedingungen wären und dabei die unachtsamen Verkäufer eben Pech gehabt hätten. Hatte dann noch Anzeige erstellt, weil im Nachrichtenaustausch mit dem Käufer auch Ungereimtheiten waren und ich die Adresse ja hatte. Es gab dann dort auch eine Hausdurchsuchung der Polizei, die in ähnlichen Fällen auch zu verkäuferfreundlichen Ergebnissen führte, aber meine Ware wurde dort tatsächlich nicht aufgefunden, somit hatte ich dann Pech.

    Seitdem meide ich Paypal konsequent, und habe, wenn ich nochmal Kleinkram über Ebay abstoße, nur noch nachvollziehbare, versicherte Versandwege angeboten.

  • 5. Paypal Friends außerhalb von Freunden & Bekannten nicht verwenden

    Hm, ich kann Deinen Gedankengang nachvollziehen. Aber wenn ich persönlich etwas für 25 EUR verkaufe, möchte ich auch 25 EUR bekommen. Als Verkäufer zahlt man bei Paypal Gebühren, wenn der Käufer nicht Paypal Freunde nutzt. Daher kann ich auch nachvollziehen, dass Verkäufer nur Paypal Freunde akzeptieren. Ansonsten wird Überweisung angeboten und da hab ich als Käufer auch keine zusätzliche Sicherheit.

    Wenn ich als Käufer jetzt sicherstellen will, dass auch 25 EUR beim Verkäufer ankommen (und nicht die Freunde-Option nutze), müsste ich 26 EUR schicken. Da gehe ich lieber das Risiko ein, alle 27 Jahre mal übern Tisch gezogen zu werden.

    Und ich glaube ja an das Gute im Menschen und denke, dass 99% der Verkäufer auch nur ihren Krempel los werden wollen und nicht Leute betrügen möchten.

  • Wenn ich als Käufer jetzt sicherstellen will, dass auch 25 EUR beim Verkäufer ankommen (und nicht die Freunde-Option nutze), müsste ich 26 EUR schicken. Da gehe ich lieber das Risiko ein, alle 27 Jahre mal übern Tisch gezogen zu werden.

    Von 24 Käufen zu je 25€ muss nur einer schiefgehn dass es sich gelohnt hat 1€ mehr zu bezahlen

  • Von 24 Käufen zu je 25€ muss nur einer schiefgehn dass es sich gelohnt hat 1€ mehr zu bezahlen

    ich hab in 27 Jahren deutlich mehr als 24 Käufe getätigt. Aber es ist ja wie eine Versicherung. Man muss abwägen, ob das ein Risiko ist, das man absichern möchte oder muss. Ich entscheide mich dagegen, sehe aber ein, dass anderen Leute für sich anders entscheiden.

  • Kleinanzeigen gerade weil dort manche Leute auf Pp wie Freunde bestehen.

    Gerade bei Kauf teurerer Mobiltelefone, die man ja dort oft deutlich unter UVP bekommt.

    Aber auch hier hat Kleinanzeigen mit eine eigenen Bezahlsystem nachgezogen .

    Sonst nutze ich nur noch PP mit Käuferschutz bei Kleinanzeigen und zahle freiwillig die Gebühren.

    Vorkasse oder so weniger, das ist mir zu risikoreich. (Ausgenommen Shops die man schon kennt)

    panem et circenses

    "Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh."

  • Mich würde interessieren, ob ihr schon mal beim Onlinekauf betrogen wurdet.

    Ich kaufe immer mal wieder was bei Ebay, aus finanziellen und aus Nachhaltigkeitsgründen. Typischerweise zahle ich maximal den halben Neupreis, dafür bekomme ich in der Regel ordentliche Gebrauchtsware, oftmals sogar neuwertige Ware.

    Etwa jeder zwanzigste Kauf aber geht katastrophal fehl, meist durch defekte oder unbrauchbare Ware. Das buche ich unter Verlust, dafür spare ich bei den anderen Käufen eine Menge Geld.

    Einen klassischen Betrugsfall hatte ich bisher nur einen: Ich suchte ein Mobiltelephon (noch in der Candybar-Zeit!) und stieß auf das Angebot eines "neuwertigen Geräts" des gewünschten Typs zu einem Preis, der im Rahmen lag, nämlich bei etwa dem halben Ladenpreis. Das Gerät kam. Als ich es auspackte, zeigte der Startbildschirm eine nackte Frau. Das haut mich nicht vom Sockel, in keine Richtung, aber es zeigt doch, daß es sich hierbei nicht um ein neuwertiges Gerät handeln konnte, denn ein solches sollte zumindest auf Herstellerzustand zurückgesetzt sein, was dieses Gerät offenbar nicht war. Ich wollte den Handel rückgängig machen, was der Verkäufer zuerst ablehnte. Bei der Nachhake wurde ich deutlicher, woraufhin der Verkäufer wohl erkannte, daß er auf der Verliererstraße war.

    Zwar wollte er beim Verkauf wie üblich Vorkasse (ein Verfahren, das im Onlinehandel allgemein üblich ist, aber strukturell den Käufer benachteiligt), bei der Rückabwicklung wollte aber erst die Ware prüfen, bevor er das Geld rückerstattete. Also sollte ich als betrogener Kunde auch bei diesem Geschäftsvorfall das Risiko tragen. Schließlich ließ er sich darauf ein, den halben Kaufpreis vorab zu überweisen, dann sollte ich das Gerät zurückschicken, woraufhin er die zweite Hälfte erstatten wollte. Das tat der dann auch.

    Seit es Paypal gibt, bezahle ich bevorzugt über diesen Weg - er spart(e) etliche Tage Transaktionszeit, und bei Reklamationen fragt Paypal nicht, sondern erstattet den Kaufpreis. Der Transaktionszeitvorteil ist mit der Echtzeitüberweisung weg, der Käuferschutz weg. Paypal ist meines Erachtens den Verkäufern gegenüber unfair, aber das belastet mich als Nur-Käufer nicht.

    Ich bin dem Herrn hinterher nachgegangen. Er war ein aktiver Ebayer: Er kaufte über Ebay defekte Handies auf und dazu Schalen, also nachgefertigte Handygehäuse aus China. Er reparierte die Innenteile und verpflanzte sie dann in die neuen, aber halt nicht originalen Schalen und war dann der Auffassung, ein so bearbeitetes Gerät sei neuwertig (was es natürlich nicht ist).

    Ich kaufte dann fürs gleiche Geld ein Handy aus Vertragsverlängerung (das war wirklich neuwertig), allerdings brauchte die Verkäuferin mehr als vier Wochen für den Versand und wollte hinterher dann natürlich als weltbeste Ebayerin bewertet werden.

    Das Ebay-Bewertungssystem (als wohl erstes) ist - wie seine Nachfolger mit fünf Stufen - von Grund auf verkorkst, weil ein normal abgelaufener Geschäftsvorfall (gutes Geld für gute Ware in angemessener Zeit geliefert) nicht als normal (sprich neutral) angesehen wird, sondern der Verkäufer eine Five-Star-Perfect-Performance-Bewertung dafür erwartet (und Ebay bzw. Amazon eben das von jedem Verkäufer). Man muß als Käufer somit extrem zwischen den Zeilen lesen (Ebay: Der abgeschlossene Roman in 80 Zeichen). Sobald dort die leiseste Andeutung einer Störung artikuliert wird, sollten die Alarmglocken läuten. Wenn man sich denn für einen Artikel mit einstelligen Euros die Mühe der Recherche machen will und nicht im Schadensfall einfach sagt: Schittwattdrupp!

    :)

  • Ach ja, noch eins: Ich wundere mich immer wieder über das Angebot bei Ebay, also darüber, wie billig viele Dinge bei Ebay sind, neue und gebrauchte.

    Schon das Handling eines Versandvorgangs kostet eine Menge Zeit, die ein Verkäufer aufwenden muß, selbst bei kleinen Dingen.

    Ich kaufe etwa einen Streifen mit 5 Stück CR 2032. Die habe ich schon für knapp über 2 € bekommen, aktuell würde ich 3,50 € dafür bezahlen. Der Verkäufer steckt die zwar nur in einen normalen Brief, aber er muß die Ware kaufen, meinen Adreßaufkleber ausdrucken, die Ware verpacken, den Brief frankieren und zur Post bringen. Und Ebay und Paypal wollen ja auch ihren Anteil am Verkaufspreis haben. Ok, eine ausgedruckte Rechnung bekomme ich dieser Tage nicht mehr dafür, manchmal immerhin eine E-Mail mit deiner PDF-Rechnung, die der Computer ausgibt (den er für den Adreßaufkleber ohnehin braucht).

    Ich finde das unfaßbar billig, nutze das Angebot aber dennoch gern.

  • Ich konnte die Abbuchung von PayPal über das Online-Banking widerrufen.

    ich vermute, dass Du da von Paypal Ärger bekommen wirst. Immerhin hat Paypal das Geld vorgestreckt und dem Verkäufer gezahlt. Jetzt holst Du Geld von Paypal zurück und nicht vom Verkäufer.

    Halt uns auf jeden Fall mal auf dem Laufenenden, ob das Konsequenzen hat. Wie lange ist es her?

  • Meine Frau hatte vor wenigen Tagen einen ähnlichen Fall. Schnäppchen gesehen, über PayPal € 28,- bezahlt, Konto gelöscht ...

    Ich konnte die Abbuchung von PayPal über das Online-Banking widerrufen.

    Auweh! Das hätte ich nicht gemacht. Damit bekommst Du Ärger mit Paypal und könntest Dein Konto dort verlieren, was letztlich Dein Nachteil ist.

    Ich hätte in so einem Fall mit Paypal Kontakt aufgenommen und den Käuferschutz beansprucht.

  • ich vermute, dass Du da von Paypal Ärger bekommen wirst. Immerhin hat Paypal das Geld vorgestreckt und dem Verkäufer gezahlt. Jetzt holst Du Geld von Paypal zurück und nicht vom Verkäufer.

    Halt uns auf jeden Fall mal auf dem Laufenenden, ob das Konsequenzen hat. Wie lange ist es her?

    Ja, PayPal hat sich schon gemeldet und wird den Betrag erneut abbuchen. Da meine Frau das Geschäft abgewickelt hat, waren mir die Hintergründe nicht ganz klar. Die Zahlung lief über "Freunde und Familie". Da hat man leider keine Chance.