Hilfe der Crash kommt... (bald?)

  • Sonntagmorgen Kommentar von McProfit aus Stuttgart

    01.11.2022

    Hallo zusammen

    beim Lesen der jüngsten Kommentare und Meinungen hier habe ich festgestellt, dass ich längst nicht mehr der Einzige bin, der ungewöhnlich lange Texte hier verfasst.

    Allerdings habe ich den Eindruck dass die Texteiträge vor allem vom Börsenfreund SOVEREIGEN aber auch von ADRIANBERG einige Leser hier - wozu ich auch MICH zähle - überfordern.

    Darf ich die Börsianer hier erinnern, dass dieses Forum im Jahr 2018 von RAPHELP eröffnet wurde mit der Überschrift: "Hilfe der CRASH kommt.....(bald)"

    Inzwischen entfernen wir uns immer mehr von diesem Thema und ich befürchte, dass ein Außenstehender der wegen der Überschrift ein paar Meinungen sammeln will, nur noch den Kopf schüttelt.

    Ich versuche daher heute auf akademische Kommentare zu verzichten, (wozu mir ohnehin der Intellekt fehlt) sondern einfach zu resümieren:

    Die 2018 vom Freund RAPHAELP ins Formum gestellte These nach dem Crash hat sich zumindest in den letzten 4 Jahren nicht bewahrheitet.

    So wie alle Crash-Vorheresagen der letzten Jahrzehnte.

    Ich erinnere mich noch an die 80er Jahre.

    Damals tingelten Börsenaltmeister KOSTOLONY als geborener Optimist und sein Kontrahent "Crashpaule" Paul C. Martin durch die Lande und füllten große Säle.

    Einer der Besucher bei beiden Veranstaltungen damals war auch Euer McProfit.

    Es war unglaublich wie Paul C. Martin damals die Massen fesseln konnte.

    Er beschrieb glasklar den Absturz und Zusammenbruch der Märkte.

    Wehe dem, der ihm gefolgt ist und alles verkauft hat.

    (Meine McDonals notierten damals für 10 Dollar, heute bei 200 !!)

    Wenn ich der Börse treu geblieben bin, dann nur deshalb, weil dieser alte Herr auf der Bühen bei einer anderen Veranstaltung sagte, kaufe Aktien von guten Unternehmen, leg Dich 40 Jahre schlafen und dann schaust Dir Dein Depot an.

    Das war der gute alte Kostolany der noch mit 90 Jahren auf der Bühne stand

    Zum Glück bin ich ihm gefolgt und NICHT dem Crashpaule.

    Damals war ich 35, und jetzt 40 Jahre später, bin ich 75 und bin froh Kostolany damals erlebt zu haben.

    Da ich im realen Leben genug Neider habe, will ich hier in diesem Forum nicht mit Zahlen prahlen. Wer die Zinseszinsrechnung seit der Schule noch beherrscht, hat einen kleinen Vorgeschmack.

    Allerdings hatte ich wie die meisten hier in jüngeren Jahren wenig oder kein Vermögen.

    Das heutige Vermögen kommt nicht nur durch die Kurs- und Dividenensteigerungen sonder auch daher, dass ich in den ganzen Jahrzehnten immer wieder aufgestockt habe.

    Ich habe sogar nach und nach zum Ensetzen meines Freundeskreises meine Immobiloen verkauft und in (Dividenden)-Aktien angelegt.

    Im Schwabenland dem Zentrum der Häusebauer normaleweise ein "No-Go".

    Auch die Banken und Broker haben damals (und oft auch heute noch) nie von Daueranlage gesprochen.

    Da hieß es immer nur:

    Vom Gewinne mitnehmen ist noch niemand arm geworden.

    Oder: Der erste Verlust ist der Kleinste.

    Ich weiß auch noch:

    Bei ersten sogenannten Börsencrash Ende 1987 schrieb die Bildzeitung über einen Vortrag des Stuttgarter Aktienclubs bei dem der Referent Brandmaier sagte: "Jetzt Aktien kaufen" am nächsten Tag "Hoffnungslose NARREN".

    FAZIT

    Vom Thema Börsencrash profitieren vor allem die Journalisten, weil sich die Auflage oder die Einschaltquote erhöht.

    Für einen echten Anleger (so wie hoffentlich uns hier) reicht es, wenn wir 1 x im Jahr unser Depot ansehen und ausdrucken, vor allem wegen der Steuererklärung.

    Viel wichtiger sind für uns die Dividendenzahlungen, die wir nicht nur regelmäßig erhalten, sondern die dazu noch auch noch Jahr für Jahr steigen.

    Ich wünsche Euch einen schönen SONNTAG und ich hoffe nicht, dass jetzt dieses FORUMS-THEMA geschlossen wird, schließlich hat der "Crashpaule" der 80er Jahre viele Nachkommen.

    Euer McProfit

  • Montag 31. Oktober 2022

    Lieber Didi2,

    Das war ein Test wie aufmerksam mein Kommentar gelesen wird (Scherz)

    Kompliment für Deinen scharfen Blick.

    Da bestätigt sich: Für einen Ü75-"Privatier" hat der Kalender immer weniger Bedeutung.

    Übrigens:

    Für echte Spekulanten ist der Sonntag oder ein Feiertag immer eine Qual.

    Da gibt es keine neuen Aktienkurse weil die Börsen geschlossen sind.

    Schöne Montagsgrüße aus Stuttgart von McProfit

  • Sovereign ich möchte mich einmal bei dir für deine ausführlichen Beiträge in diesem Thema hier bedanken.

    Auch wenn deine etwas längeren Ausführungen scheinbar nicht immer auf Gegenliebe stoßen und manche den Eindruck gewinnen, dass du dich arg wiederholen könntest...

    Für mich hören sich die Beiträge von Sovereign immer so an wie meine alten Schallplatten mit Sprung. :/

    Und damit will ich nicht Seine Lebenserfahrung oder gar die Fachkunde in Abrede stellen. Es ist nur so, dass es m.E. müßig ist darüber zu Diskutieren was gewesen wäre wenn...

    Um es mit den Worten meines damaligen Ausbilders zu sagen: "Wir sind hier nicht bei wünsch Dir was, sondern bei so ist es!"

    Und gibt es da nicht eine Partei in Deutschland, die seinerzeit sogar gegründet wurde um die Finanzpolitik der EU zu ändern!?:/ Nur wenn ich heute sehe, was aus den durchaus diskussionswürdigen Ansätzen dieser Partei geworden inzwischen geworden ist, könnte ich im Strahl ko..en!<X

    Man darf sich die Frage stellen, ob man mit politischen Ansichten des frühen 20 Jahrhunderts erfolgreich auf die geopolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts reagieren kann (u.A. Überalterung der Gesellschaft, Klimawandel, usw.).

    Nun würde es mich interessieren, was du unternehmen würdest, um die Schieflage der EU-Finanz- und Fiskalpolitik zu ändern?

    Wir haben doch ein geradezu exzellentes Beispiel vor der Haustür, wie sich ein wirtschaftlich starkes Land von den 'Fesseln' der ausufernden EU-Politik löst (GB).

    Warten wir doch einfach mal 10 Jahre ab, wo GB dann steht. Dann werden wir möglicherweise wissen, ob dieser Weg der richtige war und die EU zerfällt, oder ob die Menschen erkennen, dass nur Einigkeit stark macht.

  • Hallo zusammen,


    Was soll Ihrer Meinung nach den Kapitalismus ablösen?


    https://podcasts.apple.com/de/…255571403?i=1000584568573


    WDR 5 Philosophisches Radio


    Der Kapitalismus hat Wohlstand für Viele geschaffen. Der Preis dafür ist hoch, wie sich jetzt zeigt, die Klimakrise bedroht die Existenz der Menschheit. Wie geeignet ist nun ausgerechnet die Wirtschaftsform des Kapitalismus, um dieser Krise zu begegnen?


    Studiogast: Ulrike Herrmann, Journalistin; Moderation: Jürgen Wiebicke


    Sehr interessant Beitrag.


    Es wird aufgezeigt, dass eine gewaltige Transformation der Wirtschaft erforderlich ist.

    Ohne Wachstum kein Kapitalismus.

    Ohne Kredite kein Wachstum.

    Betriebswirtschaft ist nicht mit Volkswirtschaft zu verwechseln.

    Wir verbrauchen mehr als der Planet hat.

    Der CO 2 pro Kopf Verbrauch ist zu hoch.

    (Ggf. 1 Tonne pro Jahr angemessen zur Zeit sind es 11 Tonnen. Je wohlhabender im Schnitt deutlich mehr. Wenn alle nur so viel verbrauchen wie 50 Prozent unserer Bevölkerung und der Ausbau der erneuerbaren absolut massiv und tatsächlich flächendeckend gelingt, kann es für diese reichen).

    Ziel: ökologische Kreislaufwirtschaft.

    Sie nennt es Überlebenswirtschaft.

    Es muss sich einiges ändern.

    Visionen gibt es viele.

    Das eine Transformation erforderlich ist dürfte unbestritten sein.

    Es bedarf der staatlichen Organisation.

    Doch wie organisiert man Transformation ohne z.B. hohe Arbeitslosenzahlen oder anderer sozialer Verwerfungen?



    Das ändert nichts am privatem Vermögensaufbau.


    https://www.finanztip.de/podca…einfach/4-toepfe-prinzip/


    LG

  • Darf ich die Börsianer hier erinnern, dass dieses Forum im Jahr 2018 von RAPHELP eröffnet wurde mit der Überschrift: "Hilfe der CRASH kommt.....(bald)"

    Inzwischen entfernen wir uns immer mehr von diesem Thema und ich befürchte, dass ein Außenstehender der wegen der Überschrift ein paar Meinungen sammeln will, nur noch den Kopf schüttelt.


    Über die unterstellte "Themenferne" kann man bei dem Titel "Hilfe der Crash kommt ... (bald ?)" aber trefflich streiten.


    Ein Crash im Finanzbereich kann sich nämlich auf sehr vieles beziehen: Angefangen von einzelnen Anlageklassen (Beispiel: Immobilien - so begann übrigens die globale Finanzkrise; Grund: Finanzierte US-Immobilien samt Verbriefungen) bis hin zu Ländern (Stichwort: Anleihen) und/oder einzelnen Währungen.


    Sollte sich der Titel des Stranges wirklich ausschließlich auf Aktien beziehen, dann müßte der Titel korrekterweise lauten: Hilfe der Aktiencrash kommt ... (bald?).


    Für meinen Teil hatte ich den Titel so gelesen und verstanden, wie er eben da steht. Und hatte deshalb auch die Einheitswährung Euro dabei mit im Sinn (sowie Anleihecrashs, Immobiliencrashs usw.).


    Zur Erinnerung: Diese Einheitswährung wäre nämlich bald nach ihrer Einführung (2001 als Bargeld) bereits im Jahr 2012 geplatzt - ohne das draghische "Whatever it takes" (also, koste es, was es wolle) und die unzähligen Brüche der diesbezüglichen EU-Verträge (AEUV); in dem Kontext sei an Madame Lagarde (damals noch beim IWF) erinnert "Wir mußten alle Regeln brechen" ... Am Leben gehalten wird der Euro (samt Eurozone in der aktuellen Länderbesetzung) nur durch die sehr lange und ultra-expansive Geldpolitik der EZB.


    Eine Währung kann auf unterschiedliche Arten untergehen, etwa eruptiv (das war 2012 beim Euro fast der Fall) aber eben auch sukzessive sprich schleichend - dabei bleibt die Währung dann zwar formal-juristisch weiter bestehen - ihr innerer Wert erodiert aber zusehends (auf dem Weg befindet sich der Euro seit vielen Jahren),


    Das nur kurz der sprachlichen Präzision zuliebe.


    Sollte mit dem Titel wirklich ausnahmslos ein/der Aktiencrash gemeint sein - dann sollte man nach meinem Dafürhalten den Titel dahingehend zwingend ändern bzw. präzisieren. Oder aber den Titel so lassen dann aber nicht die Entfernung vom Thema beklagen, wenn es um andere Crashs im Finanzbereich geht (außer Aktiencrashs).


    Nur meine bescheidene Meinung.

  • Für mich hören sich die Beiträge von Sovereign immer so an wie meine alten Schallplatten mit Sprung ...

    Man darf sich die Frage stellen, ob man mit politischen Ansichten des frühen 20 Jahrhunderts erfolgreich ...

    Für eine "alte Schallplatte mit Sprung" habe ich allerdings meine Finanzen recht gut im Griff - und mit den "Ansichten des frühen 20 Jahrhunderts" hat sich mein Vermögen gerade im 21. Jahrhundert erstaunlich gut entwickelt ... ^^


    Denke, das verhält sich wie beim Fußball: Es gibt keine alten und jungen Spieler - es gibt nur gute und schlechte Spieler.


    Und: Auf lange Sicht haben sich überall und noch immer ökonomische Grundregeln und Gesetzmäßigkeiten über politische Illusionen, Träumerei und Phantasien durchgesetzt. Warum sollte das ausgerechnet in Sachen Einheitswährung anders sein ? Siehe Währungsunionen in der Finanzgeschichte.

  • Sovereign ich finde Deine Beiträge hier allein schon deswegen eine Bereicherung, weil sie sich in Themenwahl und Aufmachung von den anderen unterscheiden. monstermania s Gedanken an die Schallplatte in #1.235 kann ich aber leider durchaus folgen. Wobei ich wiederum gestehen muss, mit dem Satz "aus ungünstigen Anlagen sofort rausgehen, auch wenn es die schmerzhafte Realisierung von Verlusten bedeutet" in seinen Variationen gefühlt die Hälfte meiner Beiträge bestritten zu haben. Aber das fiel deswegen wohl nicht so auf, weil die nicht alle in einer einzigen Diskussion waren...

    Inhaltlich ist mir aufgefallen, dass Du sehr ausführlich über die möglichen negativen Konsequenzen in der Zukunft sprichst, aber nicht über die Vorteile, die wir alle in den letzten gut 20 Jahren schon tatsächlich gehabt haben. Und mit wir meine ich gerade auch uns Deutsche.

  • Beeindruckend an dem ganzen Kryptokram finde ich ja diese Erzeugung von Blasenwert. Irgendwer gibt irgendwelche Tokens aus für die jemand irgendwann mal einen gewissen Preis bezahlt hat und schon sind die anderen drölfzig Milliarden Tokens das auch wert obwohl diese nicht besonders liquide sind und erst recht nicht in dieser Größenordnung. Und jeder bezahlt sich gegenseitig in diesen selbstgeschaffenen Tokens bis das Kartenhaus zusammenbricht

  • Also nachdem der Essens-Chauffeur mit Katy Perry vom "studierten Ernährungswissenschaftler" abgelöst wurde, wendet sich jetzt wieder Hans Meiser an mich. Da ändert auch das Cache-Ausspülen nichts dran.


    Crash jetzt wieder wahrscheinlicher oder sind nur YouTube die Zielgruppen einfach egal?