Hilfe der Crash kommt... (bald?)

  • Hallo Fred Hallo LebenimSueden Hallo michael_d

    Jetzt melde ich mich doch noch mal wegen der Diskussion hier um den Sinn einer Schließung des Börsenhandels bei zu großen Turbulenzen.

    Zunächst einmal muss man unterscheiden:

    Wird der Börsenhandel aus sogenannten technischen Gründen ausgesetzt, damit man (so wie 1987 geschehen) eine Art Schneeballsystem vermeidet.

    Mit jedem Kursrückgang auf Grund der ersten Verkäufe wurden damals sogenannte Stopp-Loss-Marken erreicht die dafür sorgen dass Computerprogramme automatisch weitere Aktien verkaufen

    Diese automatischen Verkäufe die ausschließlich von Computern ausgelöst wurden haben dann zu weiteren Kursrückgängen geführt (weil nicht genug Käufer da waren) und dadurch wurden neue noch tiefere Stopp-Loss-Marken erreicht was zu neuen automatischen Verkäufen geführt hat.

    Diese automatische Spirale nach unten konnte nur dadurch beendet werden, dass der Börsenhandel ausgesetzt wurde und somit jeder Depotinhaber selbst persönlich eingreifen konnte und z.B. die Stopploss Marken herausnehmen konnte.

    Weiterhin kam hinzu, dass die fundamentalen Gründe für den ersten Kursrückgang gar nicht so gravierend waren.

    Im Okt. 1987 ging es vor allem um eine Zinsanhebung der Notenbank. Solche Zinserhöhungen führen oft zu einem Kursrückgang an der Börse, jedoch nicht zu Panikverkäufen

    Als der Börsenhandel dann nach dem AUSSETZEN wieder aufgenommen wurde und die echten Menschen wieder die Entscheidungen trafen, hat sich dann schnell gezeigt, dass dieser Kurssturz fundamental gar nicht berechtigt war.

    Die Firmen haben weiter produziert, die Fußgängerzonen waren voll, die Menschen weiterhin eingekauft.

    Diesen Crash 1987 haben ohnehin fast nur US Anleger bemerkt weil die Aktienanlage in Europa und ganz besonders in Deutschland damals nur von wenigen Menschen genutzt wurde und die hatten hierzulande eher BASF, Allianz oder VW-Aktien.

    Lieber Fred und michael_d, Ihr habt aber dennoch Recht:

    Wenn die Aktienverkäufe durch eine massive Wirtschaftskrise, Krieg, Bankenpleite, siehe Lehmann, oder Zahlungsunfähigkeit eines großen Landes ausgelöst würden, dann hilft eine Aussetzung des Handels wenig.

    Wenn sich viele Anleger von ihren Aktien trennen wollten, dann geht das an der Börse nur wenn auch genug KÄUFER vorhanden sind. Ohne KÄUFER kein VERKAUF.

    Der Börsenmakler wird in einem solchen Fall den Kurs dann tatsachlich so lange heruntersetzen bis sich eben die ersten Spekulanten wieder aus Ihren Versenkung trauen und dann bei 25% oder 50% oder 75% Kursrückgang sagen:

    Jetzt riskiere ich mal einen Einstieg.

    Das wäre dann der Wendepunkt.

    Aber auch nur dann wenn sich die Wirtschaft tatsächlich wieder erholt. Bei einer Weltwirtschaftskrise kann man da möglicherweise viel Geduld brauchen.

    Für ALLE die hier immer noch Weiterlesen:

    Bei der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren hat es 25 Jahre gedauert bis der DOW JONES erstmals einen neuen Höchststand wie VOR der KRISE erreicht hat.

    Der Dow Jones viel damals um 90 Prozent von 380 Punkte auf 40 Punkte.

    Heute steht er übrigens tausend mal höher bei über 40.000.

    Man sieht Kaufen und Liegenlassen hat sogar in der Weltwirtschaftskrise geholfen.

    Allerdings war das vermutlich nach 25 Jarhern nur eine Freude für die ERBEN

    Viele Grüße McProfit

    ihr seht, an der Börse ist alles möglich, auch das Gegenteil davon.

  • Nicht mal das.
    Gerade gesehen, es geht schon wieder nach oben (rund 1%).

    Wartet mal ein bisschen, dann kommen die neu gerechneten US-Arbeitsmarktwerte, dann gibt es die nächsten "kräftigen" Schwankungen.

    Das geht schon die ganzen Tage so...erstmal hoch dann wieder runter dann wieder hoch und so gegen 20 Uhr wieder runter.

    Kommt ein wenig vor als ob bewusst mit "the big short" und "die ki blase platzt" die Stimmung auf "sell" dreht damit ein paar große auch große Mengen günstig einkaufen können

  • Wir sind am Arsch. Und jetzt?

    Tatsächlich? Nun, wir tun am besten so, als hätten wir es nicht bemerkt. ;)

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  • Hallo Einundzwanzig

    zumindest die in der Regel erfahrenen Anleger hier im Finzforum sollten doch wissen, dass die Schlagzeilen in der Zeitung über Auflage oder "Klicks" entscheidet.

    Je höher die Auflage oder die Zahl der KLICKS desto höher die Anzeigenpreise.

    Daher brauchen Zeitungen IMMER Schlagzeilen die zum Kaufen der Zeitung, zum Lesen oder zum Anklicken verleiten.

    Nicht nur die Bildzeitung macht seit einigen Monaten Schlagzeilen mit den Aussagen von irgendwelchen Fondsmanagern die vor einem CRASH warnen. Lustigerweise ist aber kein einziger dieser Fachleute dabei der konkret sagt, dass die Anleger JETZT alle ihre Aktien verkaufen sollen.

    Denn das wäre der richtige Ratschlag wenn man von diesem Crash überzeugt ist, anstatt nur zu "warnen" und den armen Anleger mit der Entscheidung wieder allein zu lassen.

    Der nächste Kursrückgang an der Börse wird selbstversätendlich kommen.

    Ob der nächsten MONAT oder nächstes JAHR kommt oder noch später und wie hoch er am Ende ausfällt das weiß man erst hinterher.

    Ich habe in meinen 40 Jahren seit ich in Aktien investiere schon so viele sogenannte Crashs erlebt, dass ich das einfach einplane.

    Am Ende zählt immer nur die langfristige Richtung und die geht seit 100 Jahren nach OBEN.

    Mein größter Crash den ich erlebt habe war 1987. Der Dow Jones fiel um rund 40%, von 2.700 auf 1.700 Punkte. Heute übrigens wieder bei über 40.000.

    Den größten Crash in der Geschichte der Börse gab es jedoch bei der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren. Der Dow Jones viel damals um 90 Prozent von 338 Punkte auf 40 Punkte.

    Es dauerte 25 Jahre bis er seinen früheren Höchstkurs wieder erreicht hatte.

    Mancher hat diesen Crash nur deshalb nicht überlebt, weil er schon zu alt dafür war. Dafür haben eben die ERBEN profitiert, sofern sie nicht vorher verkauft haben.

    Viele Grüße aus Stuttgart von McProfit

  • Hallo fabioso

    danke für Deine Statistik. Ich zähle da nicht mit.

    Ich antworte immer spontan auf Kommentare wenn mir "der Hut hochgeht".

    Das ist zur Zeit immer der FAll wenn permanent von einem CRASH geschrieben wird und hier seitenlang das Thema diskutiert wird.

    Daher ist ein Blick in die Vergangenheit einfach.

    Dazu ist nun mal der DOW hilfreich weil es den seit über 100 Jahren gibt während andere Indicies viel später erfunden wurden.

    Ich verstehe daher einfach nicht, warum man selbst nach einem Blick in die Vergangenheit derart lang und breit über eine akute Crashgefahr diskutieren kann.

    Man sieht doch an der Geschichte seit über 100 Jahren dass jeder kursrückrückgang eben früher oder später aufgeholt wurde und neue Höchstkurse erzielt wurden

    Da man aber auch längst weiß, dass man den Zeitpunkt eines Crashs einfach nicht vorhersagen kann, sollte man es so machen wie ich:

    Kaufen, Halten, Liegenlassen und sich mit den schönen Dingen des Lebens beschäftigen

    Es hat übrigens einen Grund warum ich immer schon Aktien oder ETFs bevorzugt habe die seit Jahren und Jahrzehnten alle 3 Monate Dividende ausschütten. Dazu noch Jahr für Jahr steigende.

    Wer solche Dividenden-Anlagen hat (ähnlich einem Besitzer eines Mietshauses) für den werden die ERTRÄGE immer interessanter und der aktuelle WERT der Anlage zweitrangig.

    Es ist einfach beruhigend wenn selbst bei großen Krisen die Dividenden per Saldo sprudeln und sogar jedes Jahr steigen.

    Viele Grüße von einem sehr entspannten McProfit

    den man nur mit diesen Crash Prognosen aus der Ruhe bringt!

  • Hallo zusammen,

    es scheint, dass wir Deutschen mit Risikobewertungen oft etwas Schwierigkeiten haben.
    Wenn man bedenkt, dass sich die Preise in den nächsten 35 Jahren voraussichtlich verdoppeln werden, wird es ohne eine solide ETF-Strategie schwer, mit der Inflation Schritt zu halten – das bedeutet, dass ich mein Vermögen im Durchschnitt nicht wirklich aufbaue. Das zentrale Thema, mindestens die Inflation zu schlagen, und das damit verbundene Risiko, wird häufig unterschätzt.
    Tatsächlich ist das Risiko, nicht investiert zu sein, weitaus größer (Thema Verlustangst).

    LG

  • ...

    Nicht nur die Bildzeitung macht seit einigen Monaten Schlagzeilen mit den Aussagen von irgendwelchen Fondsmanagern die vor einem CRASH warnen. Lustigerweise ist aber kein einziger dieser Fachleute dabei der konkret sagt, dass die Anleger JETZT alle ihre Aktien verkaufen sollen.

    Denn das wäre der richtige Ratschlag wenn man von diesem Crash überzeugt ist, anstatt nur zu "warnen" und den armen Anleger mit der Entscheidung wieder allein zu lassen.

    ...

    Das stimmt nicht so ganz (auch wenn ich auf den keine großen Stücke gebe)

    und

    Größter Anbieter von KI-Prozessoren: Tech-Investor Peter Thiel verkauft alle Nvidia-Aktien
    Der Mitgründer von Paypal und Palantir hat seine komplette Position an dem KI-Chipspezialisten veräußert. Die Quartalszahlen könnten weltweite Kursturbulenzen…
    www.tagesspiegel.de
  • 19 :D

  • es scheint, dass wir Deutschen mit Risikobewertungen oft etwas Schwierigkeiten haben.

    Zum einen: Das ist nicht allein ein deutsches Phänomen, da dies auch für diverse andere Länder in Europa gilt, wie eine Untersuchung der EU-Kommission im Kontext mit ihren Plänen zur sog. "Spar- und Investitionsunion" belegt (ausdrücklicher Tenor: "70% der EU-Bürger legen ihre Ersparnisse nicht gewinnbringend an, sondern verwahren sie lediglich als Sichteinlagen oder Festgeld bei der Bank"). Über das defensive Anlageverhalten der Italiener ("Postsparen") beispielsweise hatte ich hier erst jüngst etwas geschrieben.

    Zum anderen: Für meinen Teil kann ich mich da als "Deutscher" ebenfalls nicht explizit angesprochen fühlen, weil für mich schon immer die einzig vorhandenen "Sicherheiten" in dem Bereich "private Finanzen" die Inflation, die Steuern und die mit jedem Investment verbundenen (mehr oder weniger hohen) Kosten/Gebühren waren. Auch andere Risiken (Mitglied in der GRV, Einheitswährung mit signifikanten Konstruktionsmängeln - um nur zwei Beispiele zu nennen) hatte ich schon vor über 35 bzw. über 25 Jahren ernsthaft "auf dem Schirm".

    Wenn man bedenkt, dass sich die Preise in den nächsten 35 Jahren voraussichtlich verdoppeln werden ...

    Als noch jüngerer Mensch mit entsprechendem Humankapital würde ich - ganz persönlich - erstmal davon ausgehen, daß mein (via persönlichem Humankapital) generiertes Einkommen mit dieser (wie auch immer gearteten) Inflation mit steigt bzw. diese eher übertrifft. Gleiches gilt dann auch für meine Sparleistungen.

    wird es ohne eine solide ETF-Strategie schwer, mit der Inflation Schritt zu halten

    Sehe ich ebenso. Fraglos sind weltweit breitgestreute Aktien-ETFs ein sehr probates Mittel sprich Vehikel zum Vermögensaufbau bzw. der privaten Altersvorsorge.

    Etwas fraglich fände ich es aber, wenn diese Aussage insinuieren sollte, daß einzig nur damit "mit der Inflation Schritt gehalten" werden kann (pointiert gesagt, somit alle andere Ansätze nicht solide oder unsolide wären).

    Nicht alle aber diverse Wege führen nach Rom.

    Last but not least in dem Kontext

    Tatsächlich ist das Risiko, nicht investiert zu sein, weitaus größer (Thema Verlustangst).

    Sehe ich zum einen ebenso.

    Zum anderen gilt aber bei Realitätsbezug auch

    Kenne genug Leute, die keine einzige Aktie oder einzigen Aktien-ETF im Depot hatten und haben - und dennoch einen (sehr) auskömmlichen Ruhestand haben, weil ihre Melange aus eher "risikoarmen" Anlagen dafür reicht (wie Rente, Pension, bAV, PRV, KLV, Sparvermögen, lastenfreies selbst genutztes Wohneigentum, Wertgegenstände usw.)

    Das Alles gehört - für mich jedenfalls - zu einem differenzierten und realistischen Bild dazu.