GRV ungleich Investment

  • Aber dass Ihr beide ab Rentenbeginn versicherungspflichtig ...

    ...habe ich vor... aber in einem anderen Umfeld... allerdings können nun Jüngere die Kastanien aus dem Feuer holen oder aber weitere Einzahler generiert werden. Siehe Diskussion... ^^

    Gerne. Ich habe nicht nur die Formulierung "aufrichtig" geschrieben - sondern das auch wirklich aufrichtig so gemeint.


    Das habe ich auch so verstanden :)

  • Gibt ja noch andere Steuern. Die Erbschaftssteuer oder eine Vermögenssteuer fällt mir da doch sofort ein.

    Auch eine Sonderabgabe auf Grund- und Immobilienbesitz wäre doch denkbar.

    Bevor der Staat Millionen von Rentnern und Pensionären die Renten/Pensionen kürzt ist noch mehr als genug Vermögen da, dass man zur Umverteilung nutzen könnte.

    Umverteilen kann man im Prinzip alles.


    Völlig verkürzt um nicht zu sagen naiv ist es aber, die Folgen und Auswirkungen solcher Versuche und/oder Maßnahmen nicht mit zu berücksichtigen. Die entscheidenden Fragen dabei sind dann aus meiner Sicht und auch aus meiner Erfahrung:


    1. Wie werden die Leute reagieren, von den das Geld genommen wird (oder man dies zumindest versucht), um es an andere (fremde Dritte) umzuverteilen ?

    2. Welche Auswirkungen hat dies auf das wirtschaftliche Geschehen in dem jeweiligen Land ?

    3. Wie positioniert und präsentiert man sich damit als Standort für ausländisches Kapital, ausländische Investitionen, ausländische Leistungsträger usw. ?


    Ohne eine solche Folgenabschätzung scheint mir das kein schlüssiger und insbesondere kein kohärenter Ansatz.


    Vor dem Hintergrund der Fakten aus Nr. 1.952 wäre dies (Steuererhöhungen, Vermögenssteuer, Sonderabgaben) also für Dich der richtige Weg ?


    In einem Land wie ausgerechnet Deutschland (schon jetzt Hochsteuerland bei der Unternehmensbesteuerung, Höchststeuerland/Abgabenquote für Private, Absturz bei der Wettbewerbsfähigkeit, Rückgang beim Index der wirtschaftlichen Freiheit, ebenso im Länderindex der Familien-Unternehmen etc. pp.) ?

    Bevor der Staat Millionen von ... Pensionären die Pensionen kürzt

    Nur am Rande aber in dem Kontext. Zu meiner Zeit als GF einer GmbH mußten wir - aufgrund staatlicher Regulierung - nach meiner Erinnerung damals jede Pensionszusage selbstverständlich mit einer adäquaten Pension-Rückstellung (ab)decken. Finde ich übrigens vernünftig. Das hat der Staat nur selbst bezüglich seiner eigenen Pensionszusagen bei den Beamten offensichtlich doch glatt "übersehen" ... =O :D

    Bevor der Staat Millionen von Rentnern und Pensionären die Renten/Pensionen kürzt ist noch mehr als genug Vermögen da, dass man zur Umverteilung nutzen könnte.

    Mir fehlt da zwar die Sachkenntnis en detail - aber m. W. muß man die Rente nicht unbedingt "kürzen", man könnte sie weiter moderat steigen lassen - aber beispielsweise etwas weniger stark, da dann z. B. nicht mehr an der Lohnentwicklung orientiert (m. W. praktizieren dies einige Länder so). Diesbezüglich Kundigere mögen mich gerne korrigieren.

  • Gibt ja noch andere Steuern. Die Erbschaftssteuer oder eine Vermögenssteuer fällt mir da doch sofort ein.

    Auch eine Sonderabgabe auf Grund- und Immobilienbesitz wäre doch denkbar.

    Damit könnte man auch gleich mitfinanzieren:

    Lindner will ausländische Fachkräfte mit Steuerrabatt ins Land locken - WELT
    Bislang sei Deutschland „vielleicht attraktiv für die Einwanderung in den Sozialstaat, aber nicht in den Arbeitsmarkt“, sagt Finanzminister Lindner auf einer…
    www.welt.de

  • Damit könnte man auch gleich mitfinanzieren:

    https://www.welt.de/wirtschaft…batt-ins-Land-locken.html

    Wird hierzulande - meist bis so gut wie fast immer - gerne verschwiegen sprich gar nicht thematisiert beim wichtigen Thema Zuwanderung/Fachkräfte. Motto: "Die brauchen wir unbedingt !" Meine Frage wäre: Warum sorgt man dann nicht für entsprechende Rahmenbedingungen ? Wie andere Länder auch !


    Dazu hatte ich hier schon einige Male was geschrieben.


    Siehe hier

    Wie mir mehrere Menschen aus dem internationalen Recruiting schon vor Jahren sagten: Unter dem Aspekt der Standortsicherung und der Wettbewerbsfähigkeit sowie der Stabilisierung der Sozialsysteme und des Steuersystems gehen - aus deutscher Sicht - nicht selten bis oft die "Falschen" und es kommen auch die "Falschen" sprich es findet eher eine Zuwanderung in das Sozialsystem statt. Während gleichzeitig nicht wenige Leistungsträger (und Steuerzahler) tendenziell eher abwandern.

    hier

    Man sollte - nach meinem Dafürhalten - jedenfalls darauf achten, daß ein Land auch (und insbesondere) für Leistungsbereite, Leistungsfähige, Hochqualifizierte etc. attraktiv bleibt (eine Frage der Anreizsetzung und der Rahmenbedingungen). Wie schon seit Jahren aus dem entsprechenden Bereich (Personalberatung, Recruiting) zu vernehmen ist, zieht es - im internationalen Vergleich - ausgerechnet diese Menschen aber prioritär eher nicht nach Deutschland - sondern in Länder wie USA, Kanada, Schweiz, Neuseeland, Australien, Irland etc. (meines Erachtens kein Zufall, daß auch da ausgerechnet wieder die USA und die Schweiz vorne mit dabei sind).

    oder auch hier

    Ähnlich wie beim Mantra Deutschland braucht mehr Zuwanderung (sprich mehr Fachkräfte) ohne auf die Hintergründe einzugehen: Warum soll jemand ausgerechnet in ein Land kommen, wo er mehr Lohnsteuer (und/oder auch mehr Einkommenssteuer) zahlt, als in anderen Ländern, wo er mehr Sozialabgaben hat, kaum oder keine Wohnung findet, wo seine Kinder eine eher schlechte Schulbildung erhalten (von privaten Gymnasien vielleicht abgesehen), das in der Digitalisierung hinterher hinkt, einen eher mediokren ÖPNV hat (abseits der großen Städte), eine schwerfällig Bürokratie, ausufernde (auch EU-)Regulatorik usw. ? Das gilt erst recht für sehr Leistungsfähige und/oder Leistungswille noch dazu mit Sprachkenntnissen, die sich - nicht selten - aussuchen bzw. auswählen können, wo sie leben und arbeiten möchten. Zu diesen Hintergründen ist eher selten was zu hören ...

    Scheint aber keinen zu interessieren.


    Stattdessen wird weiter von den Fachkräften geredet (um die Formulierung "schwadroniert" zu vermeiden ...) - während gerade diese Fachkräfte eher in andere Länder ziehen.

  • Nee, da kommen pro Jahr 1% dazu, meine ich. So umgeht man die Verpflichtung die Erhöhungen konkret auszurechnen.

    (Wilde Gerüchteküche gerade, nicht faktisch belegt.)

    Genauso läuft es seit 2020 bei der ZVK-Rente meiner ständigsten Lebensgefährtin.

    Mit den +1% ist sie - die ZVK - quasi exkulpiert. Oder unter uns Skatbrüdern "aus dem Schneider".

    Besuche bereiten immer Freude. Wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.

    Altes portugiesisches Sprichwort, Quelle unbekannt




  • "Früher" war es 17:1 (und ein Renteneintrittsalter von 75 Jahren).

    Der größte Teil der Anpassung liegt also nicht vor uns, sondern wurde bereits umgesetzt.

    So ist es.


    Um 1900 konnte 1 Landwirt X Personen ernähren, heute sind es ein paar mehr.


    Man kann nicht alles beliebig skalieren, aber innerhalb gewisser Grenzen ist da schon etwas möglich.

  • Umverteilen kann man im Prinzip alles.

    ...

    Ohne eine solche Folgenabschätzung scheint mir das kein schlüssiger und insbesondere kein kohärenter Ansatz.

    Das habe ich nicht geschrieben.

    Natürlich muss das deutsche Rentensystem 'umgebaut' werden, wie es im Übrigen auch seit vielen Jahrzehnten getan wird (z.B. länger Lebensarbeitszeit, Abschmelzung des Rentenniveaus, Förderung bAV, Riester, Aktienrente).

    Manches davon war gut für das System GRV manches davon wahr eher ein Rohrkrepierer.


    Der Umbau kann aber eben nicht mal eben innerhalb weniger Jahre geschehen, sondern muss innerhalb von Generationen gedacht/gemacht werden. Vor allem muss man auch an die Millionen von Rentnern denken, die eben nicht das Privileg haben, neben einem guten Verdienst noch eine bAV und eine private Vorsorge aufgebaut zu haben.

    Ich kenne nicht Einige in meinem Alter (50+) die in 10-15 Jahren ausschließlich auf Ihre Rente angewiesen sind.

    Ob es diesen Menschen hilft, wenn man nun sagt: "Wir erhöhen Eure Renten zukünftig nur noch nach Inflation"? :/

    Und ja, Du hast völlig Recht. Die Rente ist eine gigantische Umverteilung. Das geht ja schon aus dem Wort 'Umlagesystem' hervor. Die Frage ist halt wie man das vorhandene Einkommen/Vermögen einigermaßen Fair umverteilt zu denjenigen die nicht auf der Sonnenseite des Lebens gelandet sind.

    Da erscheinen mir Steuern nicht als das unsinnigste Konzept. Steuern zahlen auch die finanziell besser gestellten Rentner.

  • Interessantes Interview, danke für die Verlinkung! :thumbup:

    Vielleicht sollte man, wie von mir bereits mal erwähnt, die nachwachsenden Generationen hinsichtlich eines gesunden Finanzmanagements und auch vor allem hinsichtlich der eigenständigen 3. Säule der Ruhestandsfinanzierung bereits frühzeitig ausbilden. Das kann schon in der 5. Klasse beginnen.... Taschengeldverwaltung will auch gelernt sein. :)

  • Aber dass Ihr beide ab Rentenbeginn versicherungspflichtig (Höhe ist egal, gerne auch nur Minijob) weiterarbeitet, sonst wird der Rentnerquotient ungünstiger und die nächsten Rentenanpassungen fallen potentiell niedriger aus. ;)


    https://dejure.org/gesetze/SGB_VI/68.html

    Nach dann 47 Jahren sehe ich erstmal etwas Zeit, um Luft zu holen und das sozialverträgliche Frühableben hinauszuzögern... ;)

  • Hurra!

    Da ich selbst Im Rentenalter bin, komme ich auch in den Genuss dieser Erhöhung. Allerdings kommt keine richtige Freude auf, weil ich ja weiß, dass sich damit der Zuschuss des Staates durch Steuermittel an die Rentenkasse noch weiter erhöht.

    Aber Rentner sind nun mal auch Wähler, und die will kein Politiker verprellen.

    Viele Grüße McProfit

  • Und immer mehr Rentner sind Steuerzahler. ;)

    Also führt eine Erhöhung des Steuerzuschusses automatisch auch wieder zu Mehreinnahmen bei der Steuer.

    Naja, wie sagt man so schön:


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  • Obacht, "Experte" voraus:

    Schon damals (vor > 30 Jahren (!)) wurden von den "Schönfärbern, Verdrängern, die absehbaren Probleme der GRV Ignorierenden" etc. pp. die Meinung von Experten gerne versucht zu diskreditieren. Wenn die Argumente fehlten, dann eben via der persönlichen Diskreditierung des Experten selbst ...


    Wie kann und soll man die Formulierung "Obacht, Experte voraus" (und Experte zusätzlich in Klammern gesetzt) anders verstehen als eben mit jener Vorgehensweise ... ?! Man könnte fast glauben, es müßte vor Experten gewarnt werden ... ?


    Nur um nicht weiter auf besagten Herrn Prof. Raffelhüschen einzugehen: Um in dem Kontext beispielsweise Prof. Martin Werding zu zitieren (nach Meinung der Bundesregierung offensichtlich ein Experte (und zwar kein vermeintlicher Experte, bei dem man den Begriff in Anführungszeichen setzen muß) - denn er wurde im September 2022 von der Bundesregierung selbst in den Kreis der fünf "Wirtschaftsweisen" berufen (amtlich bzw. offizielle Formulierung: "Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung" (SVR));


    "2027 fällt das Rentenniveau ohne Reform erstmalig unter 48%. Laut Gesetzesentwurf kostet es 0,8 Mrd. €, um das zu verhindern. 2030 werden es schon 9,0 Mrd. €, 2040 über 40 Mrd. €, Tendenz steigend. Zählt man alles zusammen ergeben sich Kosten von 520,5 Mrd. €"


    Da frage ich mich als interessierter Laie: Wo soll das Geld dafür herkommen ?


    Dazu kommt noch erschwerend: Basis für die GRV sind wirtschaftliches Wachstum und eine entsprechend hohe Beschäftigung. Mit Blick auf diese zentrale Frage wird die Vorgehensweise (präziser das diesbezügliche Unterlassen die nötigen Rahmenbedingungen dafür betreffend) der Regierung noch fragwürdiger (s. a. schon Beitrag Nr. 1.952 (!)).


    Der Wirtschaftsweise Prof. Werding weiter zum Thema der bald (ab 2028) steigenden Rentenbeiträge:


    "Der Jahrgang 1960 ist der letzte, der nicht belastet wird. Am stärksten werden die belastet, die jetzt mit dem Arbeiten anfangen"


    Wie das zu einem Generationenvertrag und Generationengerechtigkeit passen soll, mag jeder für sich selbst herausfinden. Jedenfalls werden die (Demographie bedingten) Lasten zu den Jüngeren hin verschoben, wenn der - aus guten Gründen - damals eingeführte sog. Nachhaltigkeitsfaktor jetzt bei der Rente stillgelegt werden soll.


  • Da frage ich mich als interessierter Laie: Wo soll das Geld dafür herkommen ?

    Das fragen sich auch die Profis, die wir eigentlich wählen, damit sie uns Antworten liefern:


    Tragfähigkeitsbericht: Bundesfinanzministerium warnt vor explodierender Staatsverschuldung
    Wenn nicht die Zuwanderung zu- und die Erwerbslosigkeit abnimmt, fällt die Prognose von Christian Lindners Haus für das Defizit düster aus. Abwenden lasse sie…
    www.faz.net

  • Der Herr Professor sagt: "Verursacher sind die Babyboomer, die zu wenig Nachwuchs bekommen haben."


    Da fühle ich mich irgendwie persönlich angesprochen und weil man gerade allenthalben hört, wir sollten uns kriegstüchtig machen, frage ich mich im Moment, bei welcher Boomer-Reproduktionsrate man aus der Bashing-Zone kommt. Vielleicht muss ich mich noch für eine Adoption bewerben, hoffentlich ist es noch nicht zu spät! 🤔