GRV ungleich Investment

  • Warum? Ich finde gut, dass darauf hingewiesen wird, dass die GRV nicht reicht.

    Naja, das hat schon ein Geschmäckle.

    Ich bezahle jemanden damit er sich um mich kümmert wenn ich krank, bzw. alt bin.

    Wenn derjenige dann nicht nur mitteilt, dass er das nicht hinreichend gebacken bekommt, sondern auch gleich sagt wen er mir für die Lücke empfehlen kann...!?

    Das ist ein bisschen wie eine Autowerkstatt, die mir zur verkauften Reparatur auch gleich die Adresse von der Werkstatt seines Cousins mitgibt.

  • Morgen kommt dann der hilfreiche Hinweis: "Wir müssen leider alle weiteren Zahlungen einstellen, weil ... ist eigentlich egal."

    Daran glaube ich nicht wirklich.


    Ich bezahle jemanden damit er sich um mich kümmert wenn ich krank, bzw. alt bin.

    Wenn derjenige dann nicht nur mitteilt, dass er das nicht hinreichend gebacken bekommt, sondern auch gleich sagt wen er mir für die Lücke empfehlen kann...!?

    Aber das ist doch gar nicht der Fall? Da steht nur "Erfolgreiche Sparer bauen um sie herum ihre Riester-Rente und sonstige Altersvorsorge auf."

    Das ist doch neutral gehalten und empfiehlt vor allem keinen konkreten Anbieter - in Gegenteil

    Das ist

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Sehe ich auch so, ohne zusätzliche Rücklagen, wie auch immer diese aussehen, wird man im Ruhestand nicht weit kommen. Darauf hinzuweisen sehe ich nicht als unsinnig sondern als Pflicht an. Der überwiegende Teil der Deutschen ist nicht in diesem Forum unterwegs und lässt es einfach so laufen, für den Teil der Mitmenschen ist jeder Hinweis richtig.

  • [...]

    Nun schlägt das Pendel zusehend in die andere Richtung und die Boomer sollen länger arbeiten. Nur wollen die Boomer das überhaupt?:/

    [...]

    die Boomer könnten ja noch schnell zur Polizei oder Berufsfeuerwehr wechseln, dann brauchen sie nicht mal auf die Rente mit 63 warten... ;)

    Plusminus: Rente mit 60 | ARD Mediathek
    Rente mit 60 | Video | Immer noch gibt es Berufsgruppen, bei denen Beamte schon mit 60 Jahren in den Ruhestand gehen dürfen. Angestellte, die zum Teil im…
    www.ardmediathek.de
  • Wenn man nach 35 Jahren immer noch die Wiedervereinigung für Defizite in der Rente verantwortlich macht, finde ich das mehr als eigenartig. Seit fast 35 Jahren zahlen alle GRV Versicherten ein, da es eine Umlage ist, wird das ausgezahlt was gerade eingenommen wird. Für die ersten Jahre nach der Wiedervereinigung sehe ich das schon als Belastung aber jetzt sucht man nach irgendwelchen Schuldigen, für mich ist das einfach absurd.

    Niemand macht die Wiedervereinigung für die heutige Lage in der Rentenversicherung verantwortlich. Aber man darf ja mal auf die falsche Finanzierung der übernommenen Ostrenten hinweisen. Dies wäre eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe gewesen, wie auch der ganze Aufbau Ost. Dazu gab es ja eine Einnahmequelle, die durch alle Steuerzahler erbracht wurde. Der Soli allerdings hätte durch die Komponente Vermögen ergänzt werden müssen. Dann wäre wirklich jeder finanziell an der Wiedervereinigung beteiligt gewesen und nicht nur die Teilnehmer der GRV an den Ostrenten. Deswegen ist ein erhöhter Beitrag aus dem Staatssäckel an die Rentenkasse auch heute noch wichtig und richtig.

    BTW: Ich habe den entsprechenden Artikel erst heute gelesen, auch wenn bereits einige Tage seit Erstellung ins Land gegangen ist. Sorry also, wenn ichs noch mal aufgewärmt habe. :)

  • Aber man darf ja mal auf die falsche Finanzierung der übernommenen Ostrenten hinweisen.

    Fraglos.

    Umso seltsamer ist es dann aber bei einer solchen gesamtheitlichen Betrachtung, daß die "falsche" (um Deine Formulierung zu verwenden) Umstellung der Währungen (DM/DDR-Mark) bei dem Thema "Deutsche Wiedervereinigung" und "Deutsche Währungsunion" so selten oder gar keine Erwähnung findet ... ?!

    Siehe beispielsweise schon hier:

    Aus den schweren Fehlern der damaligen Währungsumstellung von der "Ost-Mark" zur DM (1 : 1 bzw. 1 : 2; ökonomisch gerade noch zu rechtfertigen wäre vielleicht ein Kurs von 1 : 4 oder 1 : 5 gewesen) hätte man übrigens viel für die Europäische Währungsunion lernen können, wenn man denn gewollt hätte ...

    Selbst diese - auf Grund der schwachen Produktivität und geringen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der DDR - ökonomisch noch plausibel zu begründenden Wechselkurse, wurde ja in praxi manchmal noch weit unterboten, wie mir von Verwandten und Bekannten damals jedenfalls berichtet wurde (siehe schon hier zu dem "Alu-Chips Ostgeld" der DDR):

    ... welches jenseits des Plans nicht selten mit 10 zu 1 zur DM notierte und gehandelt wurde ...

    War persönlich in diesen Fällen nicht dabei. Aber vergleichbare Konstellationen sind mir und zwar live noch gut in Erinnerung andere Länder des damaligen Ostblocks betreffend (wie in der ehemaligen Tschechoslowakei, in Ungarn usw.).


    Nur meine persönliche Sicht - basierend auf langjährigen Beobachtungen und u. a. auch persönlichen Kontakten zu damals in der DDR lebenden Menschen.


    Dir weiter viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Sovereign , erst einmal ruhig durchatmen und dann eine Aussage treffen. Der normale Werktätige hat in der DDR reichlich 600 Ostmark verdient, von denen war eine größere Summe zu sparen unmöglich, wenn davon eine Familie mal 10.000 Ostmark auf der hohen Kante hatte, war das schon richtig viel. Von heute auf morgen ändert sich für diese Leute alles, Dinge die gestern fast nichts kosten, waren am Tag darauf extrem teuer und andersrum. Sollte deiner Meinung nach eine Lebensleistung von 10.000 gesparten Ostmark auf 1000DM reduziert werden? Es gab halt Menschen die hatten geographisches Glück und wohnten 100m+ westlich und anderen fehlten die paar Meter. Sich über die Finanzierung der deutschen Einheit Gedanken zu machen, ist in Ordnung aber nicht über irgendwelche Umtausch-Kurse, hier hat keiner davon irgendeinen Reichtum erzielt. Richtig ist, dass die Wirtschaft durch den jahrelangen Nachholbedarf ordentlich Geschäfte gemacht hat. Wenn es Vater Staat versäumt, diejenigen zur Kasse zu bitten, die mit einer goldenen Nase die Einheit bestritten haben, macht es wenig Sinn auf die Anderen zu zeigen, ist aber auch heute noch üblich, auf die ganz unten zu zeigen, jetzt sind es eben die Ausländer. Aber auch diese Menschen halten unseren Alltag am laufen…..

  • Man muss auch quasi gegenrechnen, das nicht wenige Produkte, die in der DDR günstig produziert wurden, in der BRD teuer verkauft wurden.

    Hier äußert sich jemand zu dem Thema:

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    Das ist allerdings ein Vierteiler. Und der link ist für den ersten Teil. Ich weiss nicht mehr, in welchem der Teile das zur Sprache kam. Ich glaube es war ein Beitrag mit dem Berliner Umzugsunternehmer Zapf.

  • Ich muss schmunzeln, wenn Sovereign schreibt, "ich war nicht dabei" und dann aber alles aus seinen "langjährigen Beobachtungen" speist. Da bastelt sich einer was zusammen.

    Es war eben keine reine finanztechnische Umstellung, sondern eine sozialpolitische Entscheidung, einen kleinen Teil 1:1 umzutauschen, den Rest 1:2. Die war nicht falsch, sondern richtig. Davon sind die allerallerwenigsten reich geworden. Es war eine Starthilfe. Umtauschkurse von 1:10 sind eher dem Reich der Märchen zuzuordnen. Entweder waren solche Leute absolut privilegiert oder es hat sich einer für einen ganz besonderen Wunsch das mal geleistet. Mit Alltag hatte das nichts zu tun.

  • Wenn man das ganze geschichtlich betrachtet wird es noch interessanter, in den 50iger Jahren gab es auf der einen Seite einen Marshall-Plan und auf der anderen Seite wurden massiv Leistungen an die Sowjets geleistet. Den Krieg hatten meines Wissens alle gemeinsam verloren. Manche hatten danach halt Glück auf der richtigen Seite gelebt zu haben und können klug daher reden. Zum Glück ist der Wahnsinn jetzt seit 30 Jahren vorbei, obwohl sich weiterhin die eigentlichen Gewinner immer noch als Verlierer sehen. So damit ist für mich dieses politische Thema beendet.

  • Man muss auch quasi gegenrechnen, das nicht wenige Produkte, die in der DDR günstig produziert wurden, in der BRD teuer verkauft wurden.

    Hier äußert sich jemand zu dem Thema:

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    Das ist allerdings ein Vierteiler. Und der link ist für den ersten Teil. Ich weiss nicht mehr, in welchem der Teile das zur Sprache kam. Ich glaube es war ein Beitrag mit dem Berliner Umzugsunternehmer Zapf.

    Hmm,.. bei'm Interview mit Zapf war's nicht.

    Hier eine andere Quelle: https://www.dw.com/de/ddr-als-bil…sten/a-15931955

  • Ich muss schmunzeln, wenn Sovereign schreibt, "ich war nicht dabei" und dann aber alles aus seinen "langjährigen Beobachtungen" speist.

    Dann schmunzel Du mal ruhig.

    Die Umtauschpraxis abseits der "Planwirtschaft" sprich der "offiziell vorgegeben Kurse" in diversen Ostblock-Staaten habe ich über sehr viele Jahre - sozusagen "live und in Farbe" - persönlich miterlebt; schon weil ich viele gute Freunde und Kollegen in Sportkreisen hatte (siehe schon Nr. 2.328). Die tatsächlichen Kurse hatten jedenfalls in praxi mit den offiziellen Kursen in aller Regel (nicht ansatzweise) etwas gemein. Was kannst oder willst Du mir darüber anderes berichten ?

    Für mich besteht zudem auch kein Grund an den Schilderungen von Verwandten und Bekannten zu zweifeln (an deren Erfahrungen rund um die Ost-Mark kann ich mich noch gut erinnern).

    Da bastelt sich einer was zusammen.

    Ist das wirklich so ?

    Dann hat sich damals die Deutsche Bundebank auch was "zusammengebastelt" - sowie diverse namhafte und renommierte Ökonomen, Professoren usw. ebenfalls. An solche Expertisen (samt der expliziten diesbezüglichen Warnungen der Deutschen Bundesbank zu eine Umrechnung beispielsweise Eins zu Eins rund um die Währungsunion) kann ich mich ebenfalls noch gut erinnern.

    Daß bei der Wiedervereinigung - neben vielen positiven Dingen - auch eine Menge schief gelaufen ist, steht für mich übrigens und selbstverständlich außer Frage. Wobei es auch einem Kunststück gleichkommt (mir fällt kein vergleichbarer Fall in der Finanz- und Währungsgeschichte ein - Dir ? Wenn ja, welcher ?) einen aufgrund jahrzehntelanger sozialistischer Plan- und damit Mißwirtschaft bankrotten Staat mit einem eher im Ansatz marktwirtschaftlichen und seit Jahrzehnten wirtschaftlich prosperierenden Staat zu verschmelzen.

  • Sovereign , erst einmal ruhig durchatmen und dann eine Aussage treffen.

    Als zwar nunmehr alter Mann aber ehemals Profisportler habe ich das "ruhig durchatmen" gelernt und sozusagen verinnerlicht.

    Der normale Werktätige hat in der DDR reichlich 600 Ostmark verdient von denen war eine größere Summe zu sparen unmöglich ... aber nicht über irgendwelche Umtausch-Kurse ...

    Daß beim Thema "Deutsche Einheit" bzw. "Wiedervereinigung" auch einiges ziemlich schief gelaufen ist, steht für mich außer Frage (s. schon Nr. 2.335).

    Wenn es Vater Staat versäumt,

    Vor allen Dingen haben die "Väter Staaten" des Ostblocks - sozial, wirtschaftlich und auch politisch - viel versäumt ... Apropos DDR: Ein Mäuerchen um sein Land zu bauen und auf die eigenen Bürger (sorry, Bürger paßt da nicht, also Menschen) zu schießen als wäre es Karnickel, nur weil sie dem real existierenden Sozialismus den Rücken kehren wollen ... dazu finde ich nur schwer Worte. Oder nur solche, die hier ich nicht schreiben mag ...

    Die damaligen steuerlichen Regelungen stammen nicht von mir. Im übrigen: Deutschland gehörte schon damals zu den Ländern mit sehr hohen Steuern- und Abgaben im internationalen Vergleich - inwieweit da immer noch höhere Steuern in Bezug auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit zielführend sein können, wäre eine eigene Diskussion.

    diejenigen zur Kasse zu bitten, die mit einer goldenen Nase die Einheit bestritten haben

    Dazu gehöre ich jedenfalls nicht - mein Geld habe ich überwiegend im Ausland verdient und nicht mit der Deutschen Einheit.

    Zu dem "zur Kasse bitten" siehe den obigen Absatz - in Bezug auf ein Land mit ohnehin schon sehr hoher Besteuerung sowohl für Private als auch für Unternehmen.

    macht es wenig Sinn auf die Anderen zu zeigen, ist aber auch heute noch üblich, auf die ganz unten zu zeigen, jetzt sind es eben die Ausländer.

    Wenn konkret meinst Du damit "jetzt sind es eben die Ausländer" ?

    Für meinen Teil war ich schon als Jugendlicher mit "Ausländern" im Team (Sport) und habe später (Beruf) überwiegend auch mit "Ausländern" gearbeitet.


    Nur meine persönliche Sicht basierend auf langjährigen Erfahrungen.


    Dir weiter viel Glück mit Deinen Finanzen !

  • Die FDP fordert also etwas, was seit 8 Jahren geltendes Recht ist. :/

    In der deutschen Rentenpolitik ist doch nix unmöglich (um nochmals das Toyota-Motto zu erwähnen).

    Bin zwar auch diesbezüglich (GRV) nur Laie wenn auch ein am Thema Interessierter - aber Gott sei Dank seit Mitte der 90er nicht mehr von der GRV Betroffener ... :)

    ... die politische Entwicklung rund um das Thema habe ich nichtsdestotrotz - wenn auch nur rudimentär - mitverfolgt (aus meiner diesbezüglich schwachen Erinnerung):

    Noch unter Kanzler Kohl war (aufgrund sich abzeichnender demographischer Probleme) vor 1998 ein "demographischer Faktor" zur Dämpfung des Rentenniveaus eingeführt worden. Diesen hat die rot-grüne Nachfolge-Regierung dann erst abgeschafft - um ihn wenig später als "Nachhaltigkeitsfaktor" selbst wieder einzuführen. Vor der Bundestagswahl 2009 wurde die damals schwarz-roten Koalitionäre dann schwach und setzen den "Nachhaltigkeitsfaktor" dann wieder aus. Irgendwann wurde der dann doch wieder aktiviert - um diesen nun wieder "stillzulegen" mit der Idee auf Wunsch der SPD das Rentenniveau bei 48% dauerhaft zu garantieren ... (was dies mit Generationengerechtigkeit zu tun haben könnte, erschließ sich mir - und deutlich diesbezüglich Kundigeren - nicht ansatzweise).

    Kundigere mögen meinen kleinen geschichtlichen Exkurs gerne präzisieren oder korrigieren.


    Über wen oder was sollte man sich daher in der deutschen Rentenpolitik noch wundern ? :/

    Womit man wieder beim Toyota-Motto (Nichts ist unmöglich) angekommen wäre.


    Nur meine persönliche Meinung - basierend (leider) auf langjährigen Erfahrungen.


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