GRV ungleich Investment

  • Wahrscheinlich wollen die in allen Parlamenten, in denen sie noch vertreten sind, ihre Plätze räumen. 8o

    Die Forderung kann ich ja sogar nachvollziehen. Abschlagsfrei in Rente war vorher (bis 06/2014) ja auch erst mit 65 möglich. Und wird in vier Jahrgängen auch erst wieder mit 65 möglich sein.


    Aber mit dem Fuß aufzustampfen und die restlichen Rentenangelegenheiten aufzuhalten bis die (längst umgesetzte) Forderung erfüllt ist, das wirkt doch etwas befremdlich.

  • Die sind in der Todeszone und versuchen jetzt, sich bei Neu- und Erstwählern einzuschmeicheln, die ihnen bei der letzten Bundestagswahl Dank des Wortes "Freiheit" in Scharen auf den Leim gegangen sind.


    Höchste Zeit, dass der Bundestag verkleinert wird:


    Wahlrechtsreform: Wie der Bundestag verkleinert werden soll
    Der Bundestag ist in den letzten Legislaturperioden sehr groß geworden. Durch eine Reform soll das geändert werden. Doch es gibt verfassungsrechtliche Bedenken.
    www.deutschlandfunk.de

  • Wenn die wieder aus dem Bundestag fliegen, dann darf man die aber nicht wieder mit den Beitragsschulden für die Altersvorsorge davonkommen lassen. X(


    Die Idee, den Bundestag nur entsprechend der Wahlbeteiligung zu besetzen und Plätze für Nichtwähler freizulassen, finde ich ganz erquickend. :/

  • Die ausgeprägte Abneigung (man könnte fast von Häme oder gar Hass sprechen ...) einiger hier (wie von Referat Janders, Fatboy100th, ichbins, Nordnordlicht) gegenüber einer Partei wie der FDP finde ich erstaunlich.



    Insbesondere und bei Realitätsbezug, wenn man - wie meine Wenigkeit (siehe Nr. 2.339) - das jahrzehntelange Gemurkse, das ebenso lange "hü und hott", den ständigen "Zickzackkurs" usw. anderer Parteien (ganz besonders auch seitens der SPD - da soll gerade mal wieder der einst aus guten Gründen eingeführte "Generationenausgleich" stillgelegt werden; aber natürlich auch seitens der Union) live mitverfolgt hat.


    Wenn nun eine Partei - wie meines Wissens ausgerechnet die FDP - sich als (zunächst kleine bis minimale) Beimischung (oder wenigstens eine Art des homöopathischen Einstiegs) zur umlagefinanzierten (sprich von der "Hand in den Mund") - und daher besonders seitens der Demographie anfälligen - GRV (aktueller Steuerzuschuß meines Wissens um die 110 Mrd. € per annum ... !?) für einen kapitalgedeckten Ansatz engagiert, dann sollte man dies - noch dazu in einem Finanz-Forum (!) - doch nur und ausdrücklich begrüßen können ... ?!


    Angefangen vom Thema "Diversifikation" bis zum Fokus der (allermeisten) "ETF-Sparbüchsen" auf einen Welt-Aktien-ETF (m. W. mit der ganz bis extrem starken Gewichtung und Richtung (ca. 70% ?) ausgerechnet zu einem Land wie den USA ...).


    Die oben genannte Haltung finde ich vor diesem Hintergrund seltsam bis befremdlich (es sei denn, man würde eine staatsgläubige und kollektivistische (man könnte fast sagen sozialistische) Grundhaltung unterstellen - was ich mir natürlich nicht anmaßen will).


    Fast unangenehm, daß sich bei mir der Eindruck verfestigte die real existierende FDP sozusagen ein klein wenig hier "verteidigen" zu müssen - zur Vermeidung jeden Mißverständnisses: Bin weder Wähler, noch Mitglied geschweige denn Funktionsträger dieser Partei.



    Nur meine persönliche Meinung basierend (leider) auf sehr langjährigen Beobachtungen und auch (zum Glück nur temporären) eigenen Erfahrungen mit der GRV.



    Nichtsdestotrotz: Den oben Genannten noch ganz viel Glück mit Ihren privaten Finanzen !

  • Hatte nicht die FDP nun wirklich mehr als genug Zeit Ihre Rentenpläne umzusetzen?

    Immerhin war die Partei von 1969-1998 durchgehend an der Regierung.

    Dann nochmal von 2009-2013 (als die Sorgen der GRV nicht eben kleiner geworden sind) und jetzt wieder seit 2021.

    Da mag man dann schon von Häme sprechen, wenn man sich jetzt plötzlich als 'einzig wahrhaftige Zukunftspartei' in Sachen Rente darstellt.:/


    Die FDP hat die Zukunft der Rente genau so verspielt wie alle anderen Parteien. Also auf ein fröhliches weiter so.

  • Zitat von monstermania:


    "Hatte nicht die FDP nun wirklich mehr als genug Zeit ihre Rentenpläne umzusetzen?"


    Hoffe mal, das ist von Dir humoristisch gemeint ?! Zeit eventuell schon - aber doch (Realitätsbezug !) niemals das entsprechende Standing in einer Koalition sprich die Wählerstimmen dafür ... !


    Zur "Finanzbildung" und "Finanzkompetenz" (wenn man das denn überhaupt so nennen kann oder will ...) ausgerechnet hierzulande sprich in Deutschland hatte ich schon diverse Mal was geschrieben (leider kann ich im Moment nix zitieren).


    Aus der Erinnerung: Würde die Deutschen das Geldsystem (sprich staatliches Zettel- bzw. Papiergeldsystem also "Fiat-Money-System) im Allgemeinen und das Experiment einer Währungsunion (Einheitswährung Euro) im Besonderen auch nur ansatzweise verstehen, wären sie finanziell nicht aufgestellt, wie sie aufgestellt sind. Mit Billionen in lediglich Nominalwerten, einer im internationalen Vergleich sehr niedrigen Aktienquote und auch dem letzten Platz beim Thema Wohneigentum (Immobilie) in der gesamten Eurozone. Rudimentäres Finanz-Wissen oder gar Finanzkompetenz vermag ich da nicht mal mit der Lupe zu erkennen ... Du ?


    Ähnliches gilt ja auch für das Thema GRV. Für meinen Teil hatte ich damals (Ende 80er/Anfang 90er) begonnen, mich damit ein klein wenig zu beschäftigen. Etwas intensiviert dann Mitte der 90er im Kontext mit der Frage beim Schritt in die Selbständigkeit "freiwillige Beiträge weiterzahlen" oder "selbst bestimmt und eigenverantwortlich die AV in die eigene Hand nehmen". In meinem weiten Umfeld haben sich sehr viele (man könnte fast sagen die meisten) darüber gar keine Gedanken gemacht ... Ganz anderes übrigens bei einigen meiner Kollegen, die auch gekündigt hatten, um sich selbständig zu machen. Nicht anders war es übrigens beim Start des Euro-Experiments 1999 bzw. 2002. Kaum glaublich, aber wahr.


    Nur am Rande: Hat man ausreichend bis viele Mittel kann man sich eine ineffiziente Vorgehensweise samt ebensolcher Systeme (inklusive Währungsexperimente) vielleicht noch leisten. Hat man aber eher knappe bis sehr limitierte Mittel kommt dem effizienten Einsatz der Mittel (samt deren Schutz) doch eine noch deutlich höhere Bedeutung zu ?! Daher habe ich diese Haltung schon damals kaum verstanden.


    Bei mir ging es dagegen schon damals eher darum, bereist vorhandene Mittel zielgerichtet und sinnvoll einzusetzen (Beispiel: Altersvorsorge und Ruhestandsplanung) und auch bereits akkumulierte weitere Mittel nicht zu verlieren (Währungsexperiment Euro).


    Zitat von monstermania


    "Die FDP hat die Zukunft der Rente genauso verspielt wie alle anderen Parteien"


    Dem würde ich (leider) zustimmen. Mit der entscheidenden Einschränkung siehe oben (für die FDP - hat bei Realitätsbezug - kaum bis keine Chance bestanden in Sachen "Rente" etwas durchzusetzen). Diese Chance hätten aber deutlich (stimmen)gewichtigere Parteien (wie SPD und Union beispielsweise) gehabt. Umso schwerer wiegt daher deren jahrzehntelanges Versäumnis bei diesem Thema ! Denn sie wissen, was sie tun (und bleiben dem System GRV selbst übrigens nach Möglichkeit fern ... was einen ganz eigenen Charme entfaltet ...).


    Zitat monstermania:


    "Also auf ein fröhliches weiter so"


    Für die Politik und/oder politische Parteien scheint das - in weiten Teilen jedenfalls - zu gelten. Das galt und gilt aber für mich nicht; und zwar weder beim Thema "GRV" noch beim Experiment "Euro" noch bei anderen Themen (Stichwort: "Digitaler Euro" in Verbindung - um die pointierte Formulierung in "Tateinheit" zu vermeiden - mit der seit Jahren laufenden Zurückdrängung des Bargelds). Für meinen Teil versuche ich die Entwicklungen zu beobachten, Folgen zu antizipieren und mich und meine Mittel dann bestmöglich darauf ein- und abzustellen. Bislang ist dies - bei aller gebotenen Bescheidenheit - recht ordentlich gelungen (etwa beim Thema "GRV" aber auch beim Thema "Euro"). Man wird sehen, wie das mit dem "digitalen Euro" laufen wird.


    Ansonsten bleibt ja immer noch "Rette sich, wer kann" - als ultima ratio sozusagen. Selbst für diesen worst-case habe ich schon vor Jahren eine Vorsorge getroffen.


    Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und eine - wenn auch nur überschaubare - (Rest)Hoffnung habe ich noch.


    Last but not least: Auch bei einem sehr ungünstigen bis tragischen Verlauf (zunehmend sieht es bei einigen Themen leider ein wenig so aus - inzwischen kommen ja auch noch andere Themen hinzu; Stichwort: Äußere Sicherheit - um nur ein Beispiel zu nennen) bleibt - als letzter Trost - immer noch die Unterscheidung zwischen der (subjektiven) Mikrolage und der (objektiven) Makrolage (der ursprünglichen Geburtsregion).



    Nur meine persönliche Sicht basierend (leider) auf langjährigen Erfahrungen.



    Nichtsdestotrotz: Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !




    PS: Rechtschreibfehler usw. bitte ich zu entschuldigen, eine Bearbeitung von Beiträgen ist mir aktuell nicht mehr möglich.

  • War es nicht ein FDP-Mann der den Spruch geprägt hat: "Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren"

    Hätte die FDP doch in der Vergangenheit mehr als genug Gelegenheit gehabt dieses Mantra umzusetzen.:/


    BTW: Ich finde die Aktienrente Generationenkapital durchaus nicht schlecht. Ich befürchte nur, dass wenn es nicht gut läuft und wir mal wieder eine längere Schwächephase an den weltweiten Aktienmärkten erleben, dass dieses Konstrukt dann zu einem richtigen Rohrkrepierer wird.

    Das Thema 'Aktien und Rente' dürfte sich dann für eine Generation komplett erledigt haben.

    Die 12 Jahre sind einfach ein verdammt kurzer Zeitraum noch dazu als Sparplan. :/

  • Das Problem ist halt, wer nicht regiert, bekommt gar nichts umgesetzt und darf zuschauen, wie die anderen das Gegenteil machen.


    Dass die aktuelle Form der Aktienrente zu wenig und zu spät ist, dürfte hier im Forum kaum einer bestreiten. Und die verbreitete Skepsis in der Bevölkerung und Politik gegenüber Börse und Kapitalismus hilft auch nicht, ist aber sicherlich Teil der Problematik, warum bisher nicht genügend getan wurde, um die Renten zukunftsfest zu machen.

  • Dass die aktuelle Form der Aktienrente zu wenig und zu spät ist, dürfte hier im Forum kaum einer bestreiten. Und die verbreitete Skepsis in der Bevölkerung und Politik gegenüber Börse und Kapitalismus hilft auch nicht, ist aber sicherlich Teil der Problematik, warum bisher nicht genügend getan wurde, um die Renten zukunftsfest zu machen.


    Zu spät nur im Sinne man hätte früher anfangen sollen. Bisher waren alle üblichen verdächtigen demokratischen Parteien an der Macht und hatten alle Möglichkeiten mit irgendetwas anzufangen. Aber außer dem Rohrkrepierer Riester ist nichts rausgekommen. Für mich wäre das Wichtigste, dass nicht wieder Banken und Versicherungen die Gewinne machen und für den Rentner nur die Peanuts bleiben. Ich vermute trotzdem wieder, es wird sich in Luft auflösen. Bei der nächsten Truppe die dann dran kommt, wäre die Banken und Versicherungslobby dann sowieso auf der sicheren Seite, der Häuptling ist ja ein Überläufer aus der Richtung.

  • Der Riester ist symptomatisch für das Misstrauen gegenüber der Börse. Man kann ja niemand dazu ermuntern, mit seiner Altersvorsorge zu zocken...und dann hat die Versicherungswirtschaft leichtes Spiel mit ihren Garantieversprechen...

    Egal wie es weitergeht, auf absehbare Zeit erhoffe ich mir da nicht viel. Links der Mitte möchte man gerne, dass sich der Staat um alles kümmert, insbesondere Soziales. Da sind mündige Bürger und Anreize zur Eigenverantwortung inkompatibel. Und die Union weiß immer noch nicht, ob sie zum Gewurschtel der Merkel-Jahre stehen soll oder ob sie wirklich damit brechen will.

  • Auch wenn mich die einzelnen Argumente nicht alle überzeugen, halte ich die Grundaussage für richtig. Alle Verschlechterungen in der GRV werden über Jahre bzw. Jahrzehnte gestreckt, d.h. gelten i.W. nur für Jüngere. Daher ist bisher weder die allgemeine Rente mit 67, noch die "Rente mit 63" ab 65 Jahre umgesetzt.


    Wer kurz vor Rentenbeginn steht, kann nicht plötzlich mit der Abschaffung einer Rentenart überrascht werden. Denkbar ist nur eine weitere Verschiebung der "Rente mit 63" über 65 Jahre hinaus. Damit kann natürlich keine kurzfristige Einsparung realisiert werden.

  • Die Rente mit 67 wurde 2007 beschlossen, das Gesetz trat zum 01.01.2008 in Kraft, hatte die erste Wirkung in 2012 (1 Monat Aufschub) und wirkt erst 2031 voll.

    Selbst wenn man aufgrund von Dringlichkeit den Vertrauensschutz beim nächsten Mal etwas schmaler ausfallen lässt, so wird man dennoch den Leuten einen gewissen Planungshorizont zubilligen müssen, wahrscheinlich über das Haushaltsjahr 2025 hinaus.

  • Nun ja, wenn man die Folgen des zu beschließenden Rentenpaket II betrachtet, werden einige Dinge ziemlich zeitig eintreten, andere Dinge dann eher in der Zukunft.

    Die Festschreibung des Rentenniveaus auf 48% ist aktuell nur bis 2025 gesichert. Hier wirkt das Paket dann quasi sofort, in dem das 48%-Niveau bis 2039 festgeschrieben werden soll.

    Das Generationenkapital hingegen soll frühestens ab 2035 zu einer (minimalen) Entlastung der Rentenbeiträge führen.


    Die Generation der heute 50-55 jährigen wird also auch noch steigende Rentenbeiträge erleben, dafür dann zumindest mit einem Mindestniveau an Rente entschädigt.

    Von den weniger stark steigenden Beiträgen 2035ff zur GRV durch das Generationenkapital hingegen werden diese Personen wohl nicht mehr profitieren.