GRV ungleich Investment

Liebe Community,
am Dienstag, den 24. Juni 2025, führen wir ein technisches Update durch. Das Forum wird an diesem Tag zeitweise nicht erreichbar sein.
Die Wartung findet im Laufe der ersten Tageshälfte statt. Wir bemühen uns, die Ausfallzeit so kurz wie möglich zu halten.
  • Vielen Dank für den TV-Programmhinweis zum Strangthema !


    (Könnte eventuell vorab schon in der ZDF-Mediathek verfügbar sein ... ?)

    Immer gearbeitet und doch nur eine mickrige Rente? Vanessa, Angelika und Ebi geben nicht auf.
    Die Rente reicht nicht, das Nettoeinkommen liegt unter der Armutsgrenze: was nun? Wir begleiten drei Rentner, die bis zum Lebensende arbeiten müssen.
    www.zdf.de


    Scheint um Einzelschicksale zu gehen. :/

  • Wer sein ganzes Leben lang arm war, wird auch in der Rente arm sein.

    Dazu wissen die Leute oftmals nicht welche Sozialleistungen ihnen zustehen könnten.

    Vor allem das unterschwellige Wohngeld. Dort werden die Antragsteller aber teilweise mit 1-2 Jahren Bearbeitungsdauer beglückt.

  • Wir werden sehen.

    Was "wir" sehen werden, entzieht sich denknotwendig meiner Kenntnis.


    Für meinen Teil hatte "ich" jedenfalls mal reingesehen.


    Nach meinem laienhaften diesbezüglichen Verständnis kursieren in dem Bereich der Gesetzlichen Rente (DRV/GRV) gewisse Begriffe zur Definition des Ganzen - wie "Standardrente" und "Eckrentner" - mit den besagten 45 Jahren an Beitragszahlung ...



    Wer aber nur 25 Jahre noch dazu auf Basis geringer erzielter Einkünfte (mit späterer Trennung/Scheidung - wie Vanessa (85) aus Frankfurt am Main) in die gesetzliche Rente eingezahlt hat; aber lediglich 28 Jahre auf Basis geringer erzielter Einkünfte (samt aktiv betriebener Trennung (aus wohl guten Gründen) vom Ehemann - wie Angelika (75) aus Berlin) in die gesetzliche Rente eingezahlt hat oder als Selbständiger weder jemals in die gesetzliche Rente eingezahlt noch jemals privat in irgendeiner Form vorgesorgt hat (wie Ebi (72) aus Hamburg) - wird keine auskömmliche Gesetzliche Rente (im Fall des Selbständigen: Keinen finanziell auskömmlichen Ruhestand) erwarten können ...


    (Namen, Daten und Zahlen nur aus der Erinnerung, da nur kurz und quer reingeschaut)



    Oder habe ich das System der "Gesetzlichen Rente" (inklusive der sog. "Beitragsäquivalenz") - aus meiner zugegebenermaßen Laiensicht - grundsätzlich falsch verstanden ... ?

  • Wer sein ganzes Leben lang arm war, wird auch in der Rente arm sein.

    Dazu wissen die Leute oftmals nicht welche Sozialleistungen ihnen zustehen könnten.

    Ist wohl so.


    Manche sind leider auch einfach unfähig irgendwas zu organisieren oder generell "ungeschickt" im Leben. Ich habe solche Bekannte (intelligent, mit abgeschlossenem Studium, ohne geistige Behinderung, keine Drogenmissbrauch, ...) - die kriegen einfach nichts auf die Reihe und verweigern, sich helfen zu lassen: "Ich lebe wie ein Obdachloser, habe Zeitungen statt Vorhänge an den Fenstern. Nein, ich will keinen Antrag auf "einmalige Bedarfe" stellen. Die Sachbearbeiterin zur Grundsicherung war aber doch hilfreich, freundlich und kein bisschen herablassend zu Dir. Kann man ja später vielleicht mal machen." und nichts zu einer Verbesserung wird unternommen.

    Da steht man fassungslos daneben und kann höchstens kleine Anstösse geben.

  • Da ist Wohngeld eben besser, da man sich dort nicht super meganackig machen muss.

    Allerdings sind die Bearbeitungszeiten je nach Ort der absolute Horror. Das Geld fehlt den Leuten eben jetzt und nicht in 6-24 Monaten.


    Durch die ganze Inflation und gesetzliche Änderungen haben viele gar nicht gemerkt, dass da mittlerweile ein Anspruch bestehen könnte.

  • Auch wenn Du genial und treffend erkannt hast

    Du bist der Troll hier... 8)

    Drum wirst du von mir auch nicht mehr weiter gefüttert :saint:



    Erlaube ich mir nichtsdestotrotz folgende kurze Anmerkungen

    ... deswegen bin ich ja für das Fach Finanzerziehung

    Prinzipiell sehe ich das ganz ähnlich. Insbesondere aus diesem Grund:

    in 13 Jahren Schulzeit beispielsweise habe ich aber - trotz mehrfacher Nachfragen meinerseits - keine Silbe zum Thema Geld und Finanzen erfahren können ...

    Mit einer kleinen Differenzierung von wegen "Nomen est Omen": Mir würde daher statt Deiner Terminologie Finanzerziehung - die Begrifflichkeit Finanzbildung deutlich mehr zusagen ...


    Und zwar eine solche, die Schüler ermächtigt sich danach ein eigenes Bild zu machen und eigenes Urteil zu bilden und ebensolche eigene Finanz-Entscheidungen zu treffen.


    statt theoretische Beschäftigung mit Dichtern, die schon 200 Jahre tot sind... :)

    Den "Schöölern" von heute wäre eventuell zumutbar das eine zu tun ohne das andere gleich ganz zu unterlassen ... ?!

  • Die Sendung fand ich am Ende weniger schlimm als befürchtet.


    Nach den Schilderungen ist aber zu befürchten, dass insbesondere die beiden Damen einige Gestaltungsmöglichkeiten im Rentenbezug nicht zu ihrem Vorteil nutzen.

  • .. deswegen bin ich ja für das Fach Finanzerziehung statt theoretische Beschäftigung mit Dichtern, die schon 200 Jahre tot sind... :)

    https://www.bildungsserver.de/…nzerziehung-10610-de.html

    Dann stellt aber auch keiner mehr bei der Präsentation von irgendwelchen Grafiken - z.B. auch zu Finanzthemen - in den Medien fest

    Zitat

    In bunten Bildern wenig Klarheit

    Viel Irrtum und ein Fünkchen Wahrheit.

    (Goethe, Faust)

    :/

  • In dem Kontext (Diskussion um die Zwangseinbeziehung der Selbständigen in die Deutsche Rentenversicherung (DRV) zwecks Zwangsbeglückung seitens Frau Bärbel Bas (SPD))) meinte erst jüngst ein Selbständiger

    Gestaltungsmöglichkeiten im Rentenbezug nicht zu ihrem Vorteil nutzen.

    "Mich würde mal interessieren, wie viel Selbständige bereits heute aus guten Gründen in die DRV einzahlen. Gerade für Selbständige bietet die DRV große Vorteile: Man partizipiert an über 100 Milliarden Euro per annum SDP-gesicherter Subventionierung durch die Steuerzahler. Die Rendite ist - im Vergleich zu Assekuranzrenten jedenfalls - sensationell. Witwenversorgung und Erwerbsminderungsrenten sind kostenlose Dreingaben und politisch schein die Deutsche Rentenversicherung ohnehin unkaputtbar. Wer mehr will, legt die weitere Altersvorsorge in Aktien an und kann dann sowohl gut essen als auch gut schlafen. Besonderer Clou: Selbständige leben statistisch gesehen auch noch drei Jahre länger als die DRV-Pflichtversicherten und so kann man damit als Selbständiger richtig abräumen. Kommen dann auch noch DDR-Zeiten und Neue-Bundesländer-Zeiten hinzu, die in dem Fall wie Hundejahre sprich mit einem Vervielfältiger zählen, wird es noch besser. Wer als Selbständiger die DRV noch nicht als Selbstbedienungsladen entdeckt hat, sollte noch einmal genau nachrechnen. Genossin Bas, wir kommen ... !



    Ob da was dran ist, kann ich als Finanz-Laie - und noch größerer Laie die DRV betreffend - nicht valide beurteilen ... Es könnte aber sein.

  • Mich würde mal interessieren, wie viel Selbständige bereits heute aus guten Gründen in die DRV einzahlen.

    Mich würde ja mal interessieren wie viele ehemals Selbstständige heute auf Bürgergeld angewiesen sind, weil Sie sich nicht um eine ausreichende Altersvorsorge gekümmert haben.

  • Mich würde ja mal interessieren wie viele ehemals Selbstständige heute auf Bürgergeld angewiesen sind, weil Sie sich nicht um eine ausreichende Altersvorsorge gekümmert haben.

    Da gibt es ja Studien zu. Hab die Quelle aber grad leider nicht. Raus kam, dass der Anteil Selbstständiger, die Bürgergeld bekommen höher ist, als der Anteil Selbstständiger in der Gesamtbevölkerung.

    Heisst, wenn man Selbstständig ist, hat man ein höheres Risiko, Bürgergeld später zu bekommen.

  • Mich würde ja mal interessieren wie viele ehemals Selbstständige heute auf Bürgergeld angewiesen sind, weil Sie sich nicht um eine ausreichende Altersvorsorge gekümmert haben.

    Deshalb ja - siehe schon Nr. 3.153 aus Sicht dieses Protagonisten - das dort genannte Motto:

    Genossin Bas, wir kommen ... !

    Da damit auch Selbständige Ansprüche an die DRV erwerben würden und zudem - meines Wissens - auch Selbständige altern, scheint mir fraglich, ob so nachhaltig und auf lange Sicht das signifikante und ursächliche demographische Problem der GRV zu lösen wäre. Der sinnvollere Ansatz wäre - und das bereits vor drei oder vier Jahrzehnten, da schon damals das demographische Problem evident absehbar war - die sukzessive Ergänzung der GRV mit kapitalgedeckten Elementen gewesen.


    Aber wem sage ich das ... :rolleyes:



    PS: Liegt denn der besagte Protagonist mit seiner Einschätzung (3.153) richtig oder falsch ... ?

    Ob da was dran ist, kann ich als Finanz-Laie - und noch größerer Laie die DRV betreffend - nicht valide beurteilen ...

  • Da gibt es ja Studien zu. Hab die Quelle aber grad leider nicht. Raus kam, dass der Anteil Selbstständiger, die Bürgergeld bekommen höher ist, als der Anteil Selbstständiger in der Gesamtbevölkerung.

    Heisst, wenn man Selbstständig ist, hat man ein höheres Risiko, Bürgergeld später zu bekommen.

    Hier finden sich Berichte:


  • Da damit auch Selbständige Ansprüche an die DRV erwerben würden und zudem - meines Wissens - auch Selbständige altern, scheint mir fraglich, ob so nachhaltig und auf lange Sicht das signifikante und ursächliche demographische Problem der GRV zu lösen wäre. Der sinnvollere Ansatz wäre - und das bereits vor drei oder vier Jahrzehnten, da schon damals das demographische Problem evident absehbar war - die sukzessive Ergänzung der GRV mit kapitalgedeckten Elementen gewesen.

    Da sind wie uns hier im Forum sicherlich weitgehend einig.

    Nur ändert das überhaupt nichts an der Tatsache, dass es der Gesetzgeber zulässt, dass sich Menschen einer Altersvorsorge komplett entziehen können.

    Und wie bereits früher mal geschrieben, wäre es mir völlig Schnuppe, ob ein selbstständiger in die GRV einzahlt oder z.B. eine private RV nachweist.

    Es sollte nur sichergestellt sein, dass aus der eigenen AV zumindest eine lebenslange Rente oberhalb der Grundsicherung gezahlt werden kann.

    Nicht mehr und nicht weniger.

  • Da damit auch Selbständige Ansprüche an die DRV erwerben würden und zudem - meines Wissens - auch Selbständige altern, scheint mir fraglich, ob so nachhaltig und auf lange Sicht das signifikante und ursächliche demographische Problem der GRV zu lösen wäre.

    Ich behaupte mal, dass damit nicht das grundsätzliche Problem der GRV gelöst, aber zumindest die gesamte Ausgabenseite des Staates zumindest etwas reduziert werden kann. Nämlich genau bei diesem Thema:

    Da gibt es ja Studien zu. Hab die Quelle aber grad leider nicht. Raus kam, dass der Anteil Selbstständiger, die Bürgergeld bekommen höher ist, als der Anteil Selbstständiger in der Gesamtbevölkerung.

    Heisst, wenn man Selbstständig ist, hat man ein höheres Risiko, Bürgergeld später zu bekommen.


    Was passiert, wenn der Selbstständige nicht vernünftig fürs Alter vorsorgen? Er bekommt irgendwann Bürgergeld, also Steuergelder. Wenn er jetzt aber ein Leben lang dazu verpflichtet war, in die GRV einzuzahlen, dann bekommt er zunächst einmal eine Rente und hat (hoffentlich) keinen Anspruch mehr auf Bürgergeld.

    Für das Umlagesystems der GRV kommt aber mehr Geld rein, weshalb der Staat jetzt direkt weniger Steuergelder zuschießen muss. Der Staatshaushalt wird also direkt entlastet. Zusätzlich fallen in der Zukunft die Zahlungen für das Bürgergeld der ehemals selbstständigen weg, wodurch hier ebenfalls Steuergeld eingespart werden kann (was dann allerdings wohl wieder in Zuschüsse für die GRV enden wird).


    Alternativ könnte man auch sagen, dass ein Selbstständiger, der weder in die GRV, noch in eine private RV (nachweisbar) eingezahlt hat, im Alter keinen Anspruch auf Bürgergeld bzw. Grundsicherung hat. Dies dürfte aber mit dem GG nicht vereinbar und somit verfassungswidrig sein.


    Und abschließend noch meine ganz persönliche Meinung:

    Ja, auch ein Selbstständiger hat sein Leben lang (hoffentlich) Steuern gezahlt. Wenn er aber nicht die Notwendigkeit sieht, vernünftig fürs Alter vorzusorgen (egal ob GRV, private RV, Aktiendepot oder wer weiß was), habe ich ehrlich gesagt keinen Bock, ihn mit meinen Steuergeldern den Ruhestand zu finanzieren. Ich muss nämlich jeden Monat Geld in die GRV einzahlen und meinen Lebensstil entsprechend an das dann noch verfügbare Einkommen anpassen. Das kann man von einem Selbstständigen wohl auch verlangen. Sich aus den Sozialsystemen verabschieden, wenn man dadurch Geld sparen kann, im Alter aber genau nach diesen Systemen zu schreien ist jetzt nicht gerade "sozial".