Abschaffung Steuerklassen III/V

  • Wenn man da nun die Familienväter mit infiziert, dann gute Nacht.

    ist doch toll, wenn sich hier bisschen neue Perspektiven aufzeigen und die Männer nicht mehr das halbe Kleinkind-Alter verpassen.

    Ich kenne viele, die dafür reduzieren:)


    dort könnte sehr häufig schon mehr gearbeitet werden, aber man will nicht

    hat aber oft nicht nur was mit "lohnen" zu tun ;)


    Es ist doch immer der Spagat zwischen "genug Einkommen", Kinder betreut wissen, für beide aber manchmal auch der Wunsch nach Aufgaben oder gar Erfüllung außerhalb des familiären Kosmos und eben auch Zeit in/mir der Familie... ob sich Arbeit "lohnt" ist nicht zwingend der einzige Grund.

    Und ja, viele arbeiten im 1. Blick nur für die Bezahlung der Kita, nach den ersten 3 Lebensjahren muss man (häufig Frau) aber auch die Rente mit im Blick haben.

  • Da gibts nicht viel zu öffnen. Die Milchmädchenrechnung nach einem Jahr Wartezeit und einem weiteren halben Jahr, bis das Finanzamt endlich mal die Steuererklärung bearbeitet hat und die zu viel gezahlte Steuer ausbezahlt, ist schon verständlich.


    Trotzdem gönnt sich der Staat einen zinslosen Kredit auf Kosten der Eheleute und umgeht so die Schuldenbremse.

    Aber man kann doch 4 mit Faktor wählen. Dann läuft es im Wesentlichen genauso wie jetzt mit 3/5, nur dass eben die Steuerlast während des laufenden Jahres anteilig gleichmäßiger auf beide verteilt wird statt Kombi hohes Gehalt + niedriger Abzug / niedriges Gehalt + hoher Abzug. Ich verstehe das Problem nicht.

  • Aber man kann doch 4 mit Faktor wählen.

    Kann man. Wird intelligentes man auch tun. Aber wie viele werden das einfach laufen lassen und dem Staat so Zinsen schenken?

    Zudem wird -zumindest bei uns- auch mit Faktor jeden Monat erst mal ein mittlerer zweistelliger Betrag fehlen.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • ist doch toll, wenn sich hier bisschen neue Perspektiven aufzeigen und die Männer nicht mehr das halbe Kleinkind-Alter verpassen.

    Ich kenne viele, die dafür reduzieren:)

    Ich auch. Da arbeiten die Männer zwar auch nicht plötzlich nur drei Vormittage die Woche, aber 70-80% ist nicht mehr sooo ungewöhnlich (in meiner Bubble - gutbezahlte Akademiker-Bürojobs). Das gedeckelte Elterngeld ist da im ersten Jahr das größere Problem. Maximal 1.800 EUR wenn man sonst 5.000 aufwärts hatte macht knapp 40.000 EUR minus für ein Jahr. Da werden eher nur 2-3 Alibimonate genommen.

  • Kann man. Wird intelligentes man auch tun. Aber wie viele werden das einfach laufen lassen und dem Staat so Zinsen schenken?

    Standardmäßig ist man nach der Hochzeit in 4/4. All die Leute, die jetzt in 3/5 sind, haben das also aktiv beantragt. Da wäre ihnen doch zuzutrauen, dass sie das ein zweites Mal schaffen.


    Zudem wird -zumindest bei uns- auch mit Faktor jeden Monat erst mal ein mittlerer zweistelliger Betrag fehlen.

    50 EUR x 12 Monate = 600 EUR. Darauf 3% Zinsen sind 18 EUR. Lass es anderthalb Jahre werden bis zur Steuerrückerstattung, dann sind es 27 EUR. Joa.

  • 50 EUR x 12 Monate = 600 EUR. Darauf 3% Zinsen sind 18 EUR. Lass es anderthalb Jahre werden bis zur Steuerrückerstattung, dann sind es 27 EUR. Joa.

    Und damit immerhin ein halber Monat Mobilität.

    Aber positiv bleiben - Das Gruselkabinett wird in knapp einem Jahr endlich abgewählt.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Obacht, das kann auch ein Argument für die Abschaffung sein!


    Ggf. will man verhindern, dass da Personenkreise aus dem Arbeitsmarkt "herausoptimiert" werden.

    Generell betrifft es alle Lohnersatzleistungen, bei denen der Netto-Verdienst für die Berechnung herangezogen wird.


    Was bedeutet die Abschaffung der Steuerklassen III und V?
    Arbeitnehmerkammer-Expertin gibt Antwort auf Fragen rund um die Abschaffung der Steuerklassen III und V und die Frage, was das mit dem Ehegattensplitting zu…
    www.arbeitnehmerkammer.de

  • [Off-Topic]

    Einen Vorteil haben ihre Arbeitszeiten immerhin: Eltern mit 6 Wochen Urlaub haben Probleme, die üblicherweise 12 bis 13 Wochen Ferien abzudecken. Das Problem habt Ihr nicht. Auch ist an den meisten Tagen sichergestellt, daß jemand nachmittags Zeit hat, die Kleinen aus der Kita abzuholen.

    Das mit den Ferien ist super. Nachmittags frei ist aber auch nicht jeden Tag und selbst wenn...unser Kindergarten macht 12:30 zu und mit Fahrzeit klappt das dann schlecht nach der Schule.

    Jetzt kann man natürlich einwenden, dass der Kindergarten blöde Zeiten hat und das ist auch so. Aber von 3 Kindergärten in der Gemeinde bietet nur einer die durchgehende Betreuung an (aber nicht freitags). Die anderen sind eher auf Hausfrauen ausgerichtet und bieten hauptsächlich vormittags an. Zweimal die Woche nachmittags, aber mit Mittagspause zu Hause (erinnert mich ein bisschen an meine Jugend vor 30 Jahren...). Und U3 gibt es ohnehin nur Vormittags. Solche Kinderbetreuung ist ein viel größeres Hindernis für die Berufstätigkeit beider Eltern als die Steuerklasse.

  • Achim Weiss

    Vielen Dank für die deutlichen Zahlen. Vielleicht wäre es noch besser gewesen, wenn die Alternative IV/IV Faktor dabei gestanden hätte und die tatsächliche Steuerlast bei der Steuererklärung (natürlich dann nur mit den Pauachbeträgen und ohne Sonderlocken). Wobei die ja ziemlich nach bei deinem Ehepaar 1 mit Steuerklasse IV/IV sein müsste. Vielleicht hätte das dem ein oder anderen direkt auch noch die Augen geöffnet.

    Tu Dir keinen Zwang an!

    Du kannst ja meine Tabelle als Muster nehmen, brauchst sie dann nur zu ergänzen.

  • Vielen Dank für die deutlichen Zahlen. Vielleicht wäre es noch besser gewesen, wenn die Alternative IV/IV Faktor dabei gestanden hätte und die tatsächliche Steuerlast bei der Steuererklärung.

    Da gibts nicht viel zu öffnen. Die Milchmädchenrechnung nach einem Jahr Wartezeit und einem weiteren halben Jahr, bis das Finanzamt endlich mal die Steuererklärung bearbeitet hat und die zu viel gezahlte Steuer ausbezahlt, ist schon verständlich.


    Trotzdem gönnt sich der Staat einen zinslosen Kredit auf Kosten der Eheleute und umgeht so die Schuldenbremse.

    Hui! Ein Finanzbeamter schimpft auf Finanzamt und Staat! Ist das denn mit Deinem ganz besonderen Dienstverhältnis kompatibel? Hoffentlich liest das Dein Chef nicht!

    Einziger positiver Aspekt: Bis das in Kraft treten würde, hat Merz das schon wieder kassiert.

    Nach aktuellem Stand wird es nach der Bundestagswahl im nächsten Jahr eine kleine Koalition geben zwischen der mit Abstand größten Parteien-Union und der dann vermutlich drittplazierten Partei. Nachdem die Steuerberechnung mit Faktor sachlich gesehen sinnvoll ist und der SPD die Abschaffung der Steuerklassen III/V ein Herzensanliegen, wird das wohl so kommen. Daß der Plan bisher noch nicht umgesetzt ist, dürfte primär der Schwerfälligkeit der Berliner Bürokratie geschuldet sein.

  • Hui! Ein Finanzbeamter schimpft auf Finanzamt und Staat! Ist das denn mit Deinem ganz besonderen Dienstverhältnis kompatibel? Hoffentlich liest das Dein Chef nicht!

    Art. 5 GG ;)



    Nach aktuellem Stand wird es nach der Bundestagswahl im nächsten Jahr eine kleine Koalition geben zwischen der mit Abstand größten Parteien-Union und der dann vermutlich drittplazierten Partei. Nachdem die Steuerberechnung mit Faktor sachlich gesehen sinnvoll ist und der SPD die Abschaffung der Steuerklassen III/V ein Herzensanliegen, wird das wohl so kommen.

    Warten wir mal ab...Ich erinnere an die Merkelsteuer.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Nach aktuellem Stand wird es nach der Bundestagswahl im nächsten Jahr eine kleine Koalition geben zwischen der mit Abstand größten Parteien-Union und der dann vermutlich drittplazierten Partei. Nachdem die Steuerberechnung mit Faktor sachlich gesehen sinnvoll ist und der SPD die Abschaffung der Steuerklassen III/V ein Herzensanliegen, wird das wohl so kommen. Daß der Plan bisher noch nicht umgesetzt ist, dürfte primär der Schwerfälligkeit der Berliner Bürokratie geschuldet sein.

    Wer die Wahl auch gewinnen mag, bei der Vorgeschichte von Hern März, wäre ich Vorsichtig ob es für Otto Normalverbraucher besser wird.

  • Leider hinter paywall, aber im Titel wird 2030 genannt:
    https://www.handelsblatt.com/p…abschaffen/100052002.html

    Das wäre gut und gibt anderen Regierungen (Stichwort z.B. Bahamas) die Möglichkeit, die Änderung vor Inkrafttreten zurück zu nehmen.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Ja, wer profitiert denn nun davon? Entweder man hat strikte Kontentrennung, dann wird man eh nicht auf 3/5 gehen. Oder man hat ein Gemeinschaftskonto, dann ist die Steuerklassenaufteilung eh egal. Oder man hat ein Mischding, dann stehen evtl. harte Umverteilungsdiskussionen ins Haus.


    Also, wo sind nun die Gewinner?

  • Ja, wer profitiert denn nun davon? Entweder man hat strikte Kontentrennung, dann wird man eh nicht auf 3/5 gehen. Oder man hat ein Gemeinschaftskonto, dann ist die Steuerklassenaufteilung eh egal. Oder man hat ein Mischding, dann stehen evtl. harte Umverteilungsdiskussionen ins Haus.


    Also, wo sind nun die Gewinner?

    Hier sind die Verlierer:

    Generell betrifft es alle Lohnersatzleistungen, bei denen der Netto-Verdienst für die Berechnung herangezogen wird.


    https://www.arbeitnehmerkammer…am/lohnsteuerklassen.html

    z.B. wenn der Hauptverdiener der Familie arbeitslos wird.

  • Ja, wer profitiert denn nun davon?

    Die Ehefrauen. Sie werden mit Steuerklasse IV mit Faktor in Zukunft bei sonst gleichen Bedingungen mehr Nettoeinkommen haben (und auch prozentual mehr von ihrem Bruttoeinkommen behalten können).

    Entweder man hat strikte Kontentrennung, dann wird man eh nicht auf 3/5 gehen.

    Oder man hat ein Gemeinschaftskonto, dann ist die Steuerklassenaufteilung eh egal. Oder man hat ein Mischding, dann stehen evtl. harte Umverteilungsdiskussionen ins Haus.

    Geld ist in vielen Beziehungen ein erheblicher Diskussions- oder gar Streitpunkt. Und Geld hat für viele Leute in erster Linie mit Psychologie zu tun und allenfalls in siebter Linie mit Mathematik.


    Den Splittingvorteil würde ich mir je nach Sachlage möglichst nicht entgehen lassen, aber ich würde (soweit ich das kann) die Steuerverteilung möglichst so wählen, daß sie nicht den Eindruck hätte, daß ich sie übervorteilen würde.


    Ich halte das Faktorverfahren für die bessere Lösung als die Steuerklassen III und V.