Was würdet ihr mit 1 Million Euro machen?

  • ... und mit Anlage des Geldes auf dem Aktienmarkt, auf dem es bekanntlich naturgesetzlich pro Jahr 7% Rendite gibt.

    Soweit ich weiß, ist die originale 4% Regel auf ein 60% Aktien 40% Anleihen Portfolio auf 30 Jahre berechnet worden. Ein Portfolio mit anderer Allokation weicht natürlich potentiell davon ab, genau wie der Zeitraum eine Rolle spielen wird. Ob für den nächsten 30 Jahre die Regel noch gilt, wird sich zeigen müssen.


    Am Grundsatz ändert das aber nichts. Jede ernsthafte Entnahmestrategie muss das Thema Inflation mit einbeziehen, ebenso wie die Unsicherheit über die Zukunft. Egal wie schlecht die Vergangenheit war, es ist nie auszuschließen, dass ein noch schlechterer Zeitraum kommt. Umgekehrt kann es natürlich auch viel besser laufen und da die Pleitegefahr in den ersten Jahren am höchsten ist, lässt sich durchaus zu Lebzeiten auch die Entnahme anpassen

  • Evtl. ganz interessant in diesem Zusammenhang der aktuelle Blogbeitrag von Georg: https://www.finanzen-erklaert.…en-zur-entnahmestrategie/

    Na ja, das sind halt 2 Millionen Depot/Cash und eine abbezahlte Eigentumswohnung. Davon läßt sich sicherlich leichter leben als von 1 Million als Mieter. Anfang 2024 kommen nochmal 100.000 € dazu, die er nicht zu versteuern hat. Der Anleger ist jetzt 48, heißt: in seinen 60ern (also in nicht übermäßig ferner Zeit) kommen regelmäßige Einkünfte aus Riesterrente und gesetzlicher Rente dazu (vorzugsweise Rente mit 63, wenn die Gesetzeslage so bleibt, wie sie jetzt ist).

  • Na ja, das sind halt 2 Millionen Depot/Cash und eine abbezahlte Eigentumswohnung. Davon läßt sich sicherlich leichter leben als von 1 Million als Mieter.

    Ja, ich bin ja auch der Meinung, dass wir demnächst eine Beihilfe brauchen für alle, die 'nur' 1 Mio. im Depot haben. Frei nach dem Motto: "Arm trotz 1 Mio." oder "Warum ich auch trotz 1 Mio. im Depot noch arbeiten muss" :D


    Ich wollte aber eigentlich auf die nicht unerhebliche Differenz zwischen reiner Dividendenentnahme und einer Entnahmestrategie aus.


    PS: Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es eine nicht unerhebliche Anzahl von Menschen in D gibt, die neben Ihrem Depot noch andere Einnahmequellen haben (z.B. Rente, Pension, Versorgungswerk, bAV, private RV, Mieteinkünfte, usw.)

  • Du kommst vom Thema ab.


    Ursprünglich ging es mal darum, was man machen würde, wenn einem plötzlich 1 Million Euro zuwachsen würde. Einer hat geschrieben: "Um den Job aufzugeben und zu privatisieren, dafür ist die Million zu wenig." Damit hat er recht, wenngleich das sicherlich vom Alter des Lottogewinners abhängig sein dürfte. Wer schon 60 ist, der kann mit der Million zusätzlich problemlos in Frührente gehen.


    Dann hast Du auf Georgs neuesten Blogbeitrag verwiesen, in dem ausgerechnet wird, daß einem 48jährigen ein Depot von 2 Millionen und eine bezahlte Eigentumswohnung, in der er selber wohnt, locker für die Frührente reichen. Das bezweifelt keiner, das ist aber halt auch das zweieinhalbfache Vermögen, von dem man auch (explizit und implizit) den zweieinhalbfachen Ertrag erwarten darf.


    Und es ist halt schon ein Unterschied, ob man im Monat 2000 € zur Verfügung hat oder 5000 €.


    Natürlich ist beides (für eine Einzelperson) oberhalb des Sozialhilfesatzes. Das war aber auch eigentlich nicht die Frage.

  • Wer schon 60 ist, der kann mit der Million zusätzlich problemlos in Frührente gehen.

    Das mag sein. Entscheidend ist hier aber weniger die Million als die Tatsache, dass mit 60 die Altersvorsorge schon fast vollständig steht. Der durchschnittliche 60-jährige könnte auch mit deutlich weniger sofort in Rente.

    Wer mit 20 Jahren wegen plötzlichem Reichtum direkt Privatier wird, muss nicht nur die Zeit des Berufslebens finanzieren, sondern auch die Zeit danach, denn als Privatier wird er keine Ansprüche an die GRV haben. Und damit reden wir dann eben nicht mehr von 30 Jahren Entnahmedauer, sondern 70 Jahren bei gleichzeitig viel höherer Abhängigkeit vom Depot. Mal abgesehen von der Tatsache, dass hier sicherlich auch die Lifestyle-Inflation schneller zuschlägt

  • Entscheidend ist, daß ein 60jähriger schlichtweg weniger Zeit ohne Gehalt überbrücken müßte als ein 20jähriger. An sich ist das eine Binse. Ansprüche an die GRV sind in diesem Zusammenhang ein kalkulatorisches Detail.

  • Je ein Condo als Homebase in Südostasien, auf den Kanaren, in Lateinamerika und in Bulgarien mieten und als Homebases einrichten. Dann von diesen aus die umgebenden Länder erkunden und mich immer wieder in einer der Wohnungen erholen.

  • Je ein Condo als Homebase in Südostasien, auf den Kanaren, in Lateinamerika und in Bulgarien mieten und als Homebases einrichten. Dann von diesen aus die umgebenden Länder erkunden und mich immer wieder in einer der Wohnungen erholen.

    Fürs Reisen ist dann keine Zeit mehr.

    4 Immobilien in verschiedenen Ländern bedeutet 4 mal sich mit Steuern, Handwerkern, Vorschriften und Nachbarn auseinandersetzen.

    Dazu musst Du überall nach dem Rechten gucken, hoffen, dass es keinen monatelang unentdeckten Rohrbruch gegeben hat...


    Allein von den Nebenkosten der 4 Butzen kannst Du vermutlich dauerhaft im Hotel wohnen wo auch immer Du willst...

  • Fürs Reisen ist dann keine Zeit mehr.

    Unter anderem deswegen würde ich kleine Apartments mit 1 oder 2 Zimmern mieten. Kosten so in von für mich ausreichender Qualität so 400 bis 500€ pro Monat alles inklusive. Nur in Ländern in welchen es auch kalt wird habe ich lieber 2 Zimmer, weil ich es im Schlafzimmer kühl und im Wohnbereich warm möchte. In Südostasien z.B. hab ich gerne ein kleines Studio - da hats überall eine Klimaanlage und man hat schnell die gewünschte Temperatur.

  • von McProfit an itschytoo

    Lieber Forums Freund,

    das praktische Problem mehrerer Immobilien in verschiedenen Ländern hast du treffend beschrieben.

    Diese Sichtweise hat allerdings auch nur jemand, der selbst schon eine oder mehrere Ferien-Immobilien besitzt oder besessen hat

    Ein Außenstehender sieht immer nur schöne Bilder von Ferien Immobilien am besten noch mit eigenem Pool und hat keine Ahnung, welcher Aufwand dahinter steckt.

    ich kann aus eigener Erfahrung selbst ein Lied davon singen.

    Natürlich haben eigene Ferien Immobilien auch Vorteile.

    Man kann kurzfristig freie Tage nutzen und entweder mit einem Flugticket oder dem Auto ohne weitere Reservierung und ohne Gepäck losfahren.

    Weil man ja vor Ort alles hat

    Außerdem hat man in einer Ferien Immobilie meist viel mehr Platz als in einem Hotelzimmer.

    Zum Beispiel zweites Schlafzimmer oder Gästezimmer, zweites Bad große Terrasse oder Garten.

    Ideal vor allem für Paare mit unterschiedlichen Tagesrhythmus,

    zum Beispiel einer Frühaufsteher und ein anderer Langschläfer - der hat im Hotelzimmer ein Problem.

    Es gibt aber viele Nachteile im Gegensatz zu einer Hotel Buchung, die man nur mit viel Geld ausgleichen kann.

    Zum Beispiel Hausverwalter, Hausmeister oder Putzfrau vor Ort, Kontakt zu örtlichen Handwerkern, steuerliche Vorschriften, in vielen Städten oder Ländern gibt es Zweit Wohnsitz Steuer, die teilweise 30 % der rechnerischen Jahresmiete entspricht.

    wohnt man länger in der Immobilie stellt sich bei Auslands Immobilien auch die Frage nach einem dauerhaften PKW vor Ort,

    ansonsten reicht in der Regel ein Mietwagen.

    Wenn Menschen diese Kosten und der Aufwand bewusst sind und diese Inkauf nehmen ist eine Ferien Immobilien Interessant.

    Für mich ist der Haupt Vorteil jederzeit ohne Gepäck und ohne Reservierungen losfahren oder fliegen zu können.

    Ich für meine Person bin mit meiner Entscheidung zufrieden.

    Bin mir allerdings über sie unglaublich hohen Kosten bewusst, die in keinem Verhältnis zu einem Hotelzimmer stehen.

    Viele Grüße McProfit

  • Hm, gibt es zwischen "Ich muss arbeiten" und "ausgesorgt" nicht noch mehr Abstufungen?

    In der Diskussion erscheint es mir teilweise recht binär.


    Allein 10.000 Euro (1% der bisher diskutierten Summe) können doch einen gewaltigen Unterschied machen, wenn dadurch ein Elternteil eine Zeit lang die Arbeitszeit reduzieren kann. Alternativ ändert man vorläufig nichts und lässt das Geld im Hintergrund arbeiten. Richtung Ruhestand macht auch das einen Unterschied.

    Stimmt. Und klar macht es z.B. auch einen riesigen Unterschied, wenn ich ein Haus oder eine Wohnung mal eben bar bezahlen kann, ohne einen Kredit aufnehmen (und abzahlen) zu müssen. Insofern wäre das durchaus ein „lebensverändernder“ Betrag, selbst für jemanden, der auch so schon ordentlich verdient und spart.

  • 4 Immobilien in verschiedenen Ländern bedeutet 4mal sich mit Steuern, Handwerkern, Vorschriften und Nachbarn auseinanderzusetzen.

    Dazu musst Du überall nach dem Rechten gucken, hoffen, dass es keinen monatelang unentdeckten Rohrbruch gegeben hat ...

    Das praktische Problem mehrerer Immobilien in verschiedenen Ländern hast du treffend beschrieben.


    Diese Sichtweise hat allerdings auch nur jemand, der selbst schon eine oder mehrere Ferien-Immobilien besitzt oder besessen hat

    Ein Außenstehender sieht immer nur schöne Bilder von Ferien Immobilien am besten noch mit eigenem Pool und hat keine Ahnung, welcher Aufwand dahinter steckt

    Eine Bekannte (mehrfache Millionärin) fährt seit Jahrzehnten immer in den gleichen Urlaubsort. Ich habe sie gefragt, warum sie dort kein Eigentum erworben hat. Antwort: "So bin ich flexibler." Obwohl sie immer in den gleichen Ort fährt und auch jahrzehntelang ins gleiche Quartier. "Ich komme und alles ist gerichtet, ich genieße meinen Urlaub, ich fahre wieder weg, gebe den Schlüssel ab und habe mit dem Quartier nichts mehr am Hut." Davon abgesehen ist Miete für den höchst begrenzten Zeitraum des Urlaubs auch entscheidend billiger, als die Immobilie das ganze Jahr vorzuhalten.


    Ein altes Sprichwort lautet: Von den Reichen lernt man das Sparen.

    Übrigens: Zweimal in ihrem Leben hat sie das Quartier schon gewechselt, jeweils nach mehr als 10 Jahren im alten Quartier. Ja, das schafft man auch mit Immobilieneigentum, mit einer gemieteten Ferienwohnung geht es aber leichter.

    Natürlich haben eigene Ferienimmobilien auch Vorteile.

    Man kann kurzfristig freie Tage nutzen und entweder mit einem Flugticket oder dem Auto ohne weitere Reservierung und ohne Gepäck losfahren, weil man ja vor Ort alles hat.


    Außerdem hat man in einer Ferienimmobilie meist viel mehr Platz als in einem Hotelzimmer.

    Man kann sich auch ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung mieten. Diese bieten auch mehr Platz als ein Hotelzimmer.


    Die eigene Ferienimmobilie bleibt immer am gleichen Ort. Ein Ferienhaus kann man sich aber an unterschiedlichen Orten mieten.


    Je nach Ort und Komfortbedürfnis kommt man aber mit der im Betreff genannten Million nicht besonders weit.


    Im Forum der Frugalisten berichtet einer, er plane den frühen Ausstieg aus dem Erwerbsleben und wolle in Zukunft die Winter in Thailand verbringen (seine Frau ist Thai). Ein Haus hat er sich dort bereits bauen lassen (Kosten: um die 70 T€).


    Selbst wenn ich es finanziell könnte: Ich wollte nicht die Winter in Südostasien und die Sommer hier verbringen. Obwohl es ja etliche Rentner so ähnlich tun: Sie sind in jedem Winter 3 Monate auf Teneriffa oder Südspanien.

  • Mit einer Millionen kann man deutlich weniger machen als man denkt - aber man kann sich enorm viel Stress nehmen und ein niceres Leben führen.

    Ich würde 3 Dinge machen:

    1) Ich würde nur noch Teilzeit arbeiten, maximal 35h die Woche, eher 30h :love:
    2) Ich würde mehr Reisen 8o
    3) Ich würde eine Parkbank nach mir benennen :thumbup:

    Dass die Millionen währenddessen klug angelegt wird ist natürlich klar.
    Da würde ich erst ab 10.000.000 Euronen einen Strategiewechsel was mein Portfolio angeht in Erwägung ziehen

  • Donnerstag 12.10.2023

    Von McProfit speziell an Achim Weiss

    Lieber Forums Freund,

    du weißt ich schätze deine extrem präzisen und fachlichen Kommentare hier sehr.

    Ich bin immer wieder begeistert über Dein extrem umfangreiches Fachwissen selbst im Detail.

    Nachdem du dich hier aber zum Thema Ferien Immobilien geäußert hast, muss ich mich doch noch einmal melden.

    Ohne ins Detail zu gehen, kann ich dir aber bestätigen, dass ich nicht nur aus der Theorie aus eigener Erfahrung einiges zum Thema Ferien Immobilien sagen kann.

    Auch im Moment schreibe ich hier aus einer Ferien Immobilie in Südfrankreich.

    Du hast am Beispiel einer sogenannten Millionärin aus deinem Bekanntenkreis berichtet, die trotz Millionen Vermögen sich nie eine Immobilie im Ausland kaufen würde.

    Diese Argumente waren auch für mich völlig nachvollziehbar.

    Jetzt kommt aber der Unterschied..

    die Dame hat von ihren persönlichen Voraussetzungen berichtet.

    Sie ist möglicherweise alleinstehend und schärtr daher den Komfort und die Unterhaltung und den Kontakt mit Gästen aus aller Welt in einem 5-Sterne-Hotel.

    Bei einer Familie, so wie auch bei mir, ist der Fall ganz anders

    Ich reise nicht allein, sondern oft auch mit Kindern und deren Partnern und manchmal sogar mit Haustier.

    Wir laden oft auch gute Freunde für einige Tage zu uns ein.

    Wir schätzen dabei ein gemeinsames Abendessen auf der privaten Terrasse in großer Runde.

    Kein Vergleich zu Restaurants vor allem in der Hochsaison

    Für manche Menschen wird eine Ferien Immobilie in ihrem letzten Lebensabschnitt sogar zum Hauptwohnsitz, weil sie je nach Standort in der Ferien Immobilie wohler fühlen als in der hektischen Umgebung einer deutschen Großstadt

    Ich könnte die Beispiele endlos fortsetzen warum eine eigene Ferien Immobilie Vorteile hat.

    Ich kann Dir aber auch jederzeit Gründe aufzählen, warum es für manche Menschen besser ist, ein Hotel zu bevorzugen oder eine Ferien Immobilie zu mieten.

    Zum Thema Mieten muss ich dann doch noch einen Hinweis machen.

    Bevor ich mich zum Kauf schlossen habe, habe ich auch Jahrelang ein Ferienhaus gemietet.

    Das ist immer eine Überraschung, weil man nie das selbe Haus wie beim letzten Mal bekommt und die Unterschiede erheblich sind.

    Natürlich macht ein Kauf nur dann Sinn, wenn man neben den genannten Voraussetzungen nicht nur einmal im Jahr eine Urlaubsreise plant, sondern zu allen möglichen Jahreszeiten wie es der Kalender zulässt mehrfach im Jahr verreisen kann.

    Du siehst ein Thema, wo wir noch lange diskutieren könnten.

    Ich wollte nur sagen, dass es so auch in vielen anderen Entscheidungen auf den Einzelfall ankommt und jeder für sich entscheiden muss, was ihm wichtig ist.

    Finanziell sind wir uns jedoch einig,

    Rechnen tut sich eine eigene Ferien Immobilie nie.

    Das bleibt immer eine Liebhaberei und ist nur noch zu übertreffen mit dem kauf einer eigenen Yacht und des dazugehörenden Liegeplatz.

    Viele Grüße von McProfit

    zur Zeit immer noch in der (eigenen) Immobilie an der Côte d’Azur. (mit Ü75 muss man sich dafür hoffentlich nicht mehr rechtfertigen)