Kauf DHH / wenig EK / kein Erbe

  • Wir brauchen keine 5* Holidays.

    Sind gerne in den Bergen zum wandern. Das machen wir seit 6 Jahren jedes Jahr. Ein Urlaub kostet dort pro Jahr 2.000€ für drei Köpfe. Das muss weiterhin machbar sein.


    Die Kaufsumme sind 329.000 + NK - EK (56.000) = Darlehnssumme 296.000€

    Wir haben dann noch ca. 25k€ über für die Renovierung (nur Anstrich, Deko, Kleinkram) und evtl Anlage (ETF, Tagesgeld), sowie eiserne Reserve.

    329 - 56 = 273. Du hast hier offensichtlich bereits eine Reserve eingeplant oder die Kaufnebenkosten.


    Alles, was man an Bargeld nicht unmittelbar braucht, wandert sinnvollerweise auf ein Tagesgeldkonto. Aber ETFs würde ich mir an Deiner Stelle erstmal aus dem Kopf schlagen.


    Wenn Du tatsächlich jedes Jahr das Weihnachtsgeld als Sondertilgung in das Darlehen steckst, ist es in 20 Jahren getilgt. Wozu dann den Aufpreis für 30 Jahre Zinsfestschreibung zahlen? Ich halte (trotz der hohen Beleihung!) Dein Projekt für konservativ finanziert. Es ist zu erwarten, daß in 20 Jahren Dein Gehalt steigt und vermutlich auch das Deiner Frau. Es ist zu erwarten, daß sich Dein Finanzspielraum erweitert.

  • Als zusätzlicher Tipp wäre nur noch zu bemerken, Kreditangebote von mehreren Anbietern einzuholen, FT hat die Besten auf seiner Seite aufgelistet. Da machen selbst Prozentvorteile weit unter 1% sehr viel aus

    Das ist auf jeden Fall wichtig! Neben der Hausbank auf jeden Fall (vorher) Vermittler nutzen und um den Zins verhandeln bis es quietscht. Ich persönlich hab sehr viel bessere Erfahrungen mit kleinen Vermittlern (Haus und Wohnen) gemacht, die mit lokalen Banken zusammenarbeiten. Die sind manchmal noch deutlich besser von den Konditionen her als die großen (Interhyp und co.), bei mir waren es damals rund 1% (!) Differenz zwischen den Vermittlern und 1,5% zur Hausbank!

  • Hallo Referat Janders,


    bei meinem letzten Immobilienkauf – ähnliche Summe wie beim TE – musste ich beim Grundbuchamt knapp 700 Euro hinlegen. Keine Ahnung, ob das von Bundesland abhängig ist.


    Gruß Pumphut

  • Hallo Referat Janders,


    bei meinem letzten Immobilienkauf – ähnliche Summe wie beim TE – musste ich beim Grundbuchamt knapp 700 Euro hinlegen. Keine Ahnung, ob das von Bundesland abhängig ist.


    Gruß Pumphut

    Vielleicht muss ich mal schauen, was wir damals gezahlt haben. Habe keine große Summe in Erinnerung, kann aber auch in der allgemeinen Kostennote vom Notar versteckt gewesen sein. (Ist jetzt ja auch 5 Jahre her.)

  • Ein finanzielles Fiasko würde ich da nicht sehen, im Gegenteil, die Einkünfte steigen mit den Jahren, die Tilgung statt Miete jedoch nicht, insbesondere bei 30jähriger Laufzeit. Guter Zins, da gab es in der längeren Vergangenheit wesentlich höhere.

    Ihr werdet gemeinsam sicherlich die richtige Entscheidung treffen.

    Ich würde mit den Nachbarn sprechen, um a) einen Eindruck von ihnen zu erhalten, und b) mitunter erfährt man Wissenswertes zum Haus. Die Nachbarn können natürlich wechseln.

    Vlt auch mit einem befreundeten Hauseigentümer oder Handwerker das Haus einmal anschauen, um Mängel/Baufehler weitestgehend auszuschließen. Erfahrene Baufirma oder Eigenbau? Auch die letzte Gasrechnung ermitteln, gibt etwas Aufschluss über die Wärmedämmung.


    Bei der Gasbrennwerttherme, sie ist wohl im 11. Jahr, würde ich genauer hinschauen und nach Erfahrungen zur Laufzeit des Fabrikats gucken. Auch da hilft das Nachbargespräch, falls seinerzeit 1 Bauherr und die gleichen Thermen verbaut wurden.

    Sie dürfte jetzt in die kritische Zeit kommen; es gibt Thermen, die auch 15 Jahre und länger halten, aber mitunter auch weniger.

    Der örtliche Schornsteinfeger dürfte gut informiert sein zur Heizung und zur Laufzeit des Fabrikats nach seinen Erfahrungen (unser hat leider ziemlich treffsicher die Laufzeit von selbst genannt, da hatten wir uns um Austausch noch keine Gedanken gemacht).

    Nichts wäre ärgerlicher, wenn man nach einiger Zeit endlich angekommen und gesettet ist, vlt noch Außenanlagen umgestaltet hat, und dann die Anlage ausfällt (gerne im Winter). Notdienst, paar Tage Wärmeausfall, Warten auf Ersatz, sind schon ärgerlich, aber mit Wärmepumpe dürfte es dann evtl noch länger dauern.

    Sollte die Therme keine günstige Prognose bekommen, wäre es sinnvoll, das Thema gleich anzugehen, evtl mit Aufstockung PV, wenn möglich. Alles in einem Rutsch, eine Finanzierung, erster Rang, plus Förderung Wärmepumpe aktuell. Vlt auch beides über 35c EStG, Energieberater geben da auch schon mal telefonisch Rat, vor Auftrag, falls überhaupt erforderlich.

    Dann ist erstmal lange Zeit Ruhe, und die Finanzierung steht sicher.


    Und sollte es euch später an einen anderen Ort verschlagen, falls das ein Gedanke ist, könnt ihr verkaufen und die Restschuld aus dem Verkaufserlös tilgen.


    Gutes Gelingen ?

  • Die Kreditrate ist fix. Im Gegensatz zu Miete, Gehältern etc.


    Daher ist es normal, dass die meisten Finanzierungen schneller getilgt werden, als ursprünglich geplant. Dann ist es aber schade, wenn man einen höheren Zins für eine lange Laufzeit vereinbart hat.


    Beispiel: Du finanzierst 200k für 20 Jahre und 96k für 10 Jahre. Ich wette, die 96k sind nach 10 Jahren durch die Boni getilgt.

    Falls nicht (z.B. +2 Kinder, Frau ist Hausfrau), dann bleiben vielleicht nach 10 Jahren 30k übrig, die zu einem unbekannten Zinssatz verlängert werden. Bei dieser Summe ist der Zinssatz aber fast egal.

    Analoge Argumentation für das 2. Jahrzehnt. Dort ist Dein Gehalt im Schnitt locker 50% höher, als heute.

  • Die Kreditrate ist fix. Im Gegensatz zu Miete, Gehältern etc.


    Daher ist es normal, dass die meisten Finanzierungen schneller getilgt werden als ursprünglich geplant. Dann ist es aber schade, wenn man einen höheren Zins für eine lange Laufzeit vereinbart hat.

    Ich bin der gleichen Meinung. Wenn der Threadstarter wirklich konsequent sondertilgt, wie er es angegeben hat, ist das ganze Darlehen, die ganzen 296 T€ in 20 Jahren getilgt. Wenn er das berücksichtigt und den Zinsvorteil durch die kürzere Bindungsfrist mitnimmt und auch zur Tilgung verwendet, geht es noch ein kleines bißchen schneller.


    Beispiel: Du finanzierst 200k für 20 Jahre und 96k für 10 Jahre. Ich wette, die 96k sind nach 10 Jahren durch die Boni getilgt.

    Falls nicht (z.B. +2 Kinder, Frau ist Hausfrau), dann bleiben vielleicht nach 10 Jahren 30k übrig, die zu einem unbekannten Zinssatz verlängert werden. Bei dieser Summe ist der Zinssatz aber fast egal.

    Nicht ganz. :) Wenn der Zins explodieren sollte, dann ist das nicht egal. Die Frage auch, ob man für 30 T€ einen ordentlichen Zins bekommt, die Banken stecken ihre Spesen ja in den Zinssatz, und der muß bei geringerem Darlehensbetrag somit höher sein, damit das Produkt stimmt.


    Man müßte sich ausrechnen, ob diese Konstruktion günstig ist. Das zehnjährige Darlehen hätte vermutlich einen noch etwas geringeren Zins als ein zwanzigjähriges, was die Zinssumme sicher verringert. Allerdings bringt die Tilgung des längeren Darlehens die bessere Rendite (= gesparter Zins, höherer Zinssatz).

  • TamInvest: Wenn ich meine Boni nehme, komme ich auf 6.000€ pro Jahr. Wenn ich das als Sondertilgung ansetze bin ich nach 220 Zahlungen durch mit der Finanzierung.

    Dann, in die gleiche Richtung, wie andere schon geschrieben haben: würde ich auf 20 Jahre mit einer dann geplanten Restschuld von vielleicht 50.000 Euro finanzieren. Durch die geplanten Sondertilgungen und eine faktisch bestimmt mal mögliche Erhöhung der Tilgung (schauen, ob der Vertrag das hergibt!) wirst Du das ja sicher auch weghaben. Dann wäre es verkehrt, wenn man nicht einen durch 20 statt 30 Jahre sicher günstigeren Kredit abschließt.

  • Guter Text, danke.


    Das Haus wurde von einem Bauunternehmen in 2013 erbaut.

    Die letzten drei Jahre war der Gasverbrauch bei 55 kWh/m2/a.


    Ich kenne Menschen deren Therme läuft 25 Jahre. Ich bin leider nicht genau im Thema beim neuen Heizungsgesetz. Darf ich die Therme (2 Solarplatten für Brauchwasser bleiben auf Dach) auch in 2024 nochmal austauschen?

    Von einer Wärmepumpe würde ich erstmal Abstand nehmen wollen. Dies aus drei Gründen.

    Das Thema Kühlmittel ist noch nicht geklärt und wird grade von der EU bearbeitet. Da werden ganz viele Menschen mit auf die Nase fallen.

    Ausserdem ist die Wärmepumpe an sich grade viel zu gehyped und damit auch völlig überteuert (s. E-Ladesäulen die vor 12 Monaten noch 800€ gekostet haben gibt es jetzt für 150€ hinterher geschmissen).

    Letzter Punkt: Ich habe keinen Platz. Die Gastherme steht auf dem Dachboden weil es unten keinen Technikraum gibt. Klar kann man die WMP mit einer Konsole außen befestigen. Aber wo soll das Zubehör innen stehen?

    Für eine PV gibt es keinen zweiten Zähler und der passt auch nicht mehr in den Zählerschrank, s. Foto Anhang.

  • Du hattest doch im anderen Forum schon jede Menge Zuspruch für deinen geplanten Kauf bekommen. Auch Lösungen für das Thema Wärmepumpe wurden dir schon genannt, insofern verstehe ich nicht, warum du hier wieder skeptisch bist?

    Die Gasheizung lässt man natürlich erst einmal drin. Eventuell kommen demnächst nochmal Subventionen mit der Gießkanne und die Umrüstung wird günstig, ansonsten wartet man bis die Gasheizung das Zeitliche segnet und baut dann um.

  • Du hattest doch im anderen Forum schon jede Menge Zuspruch für deinen geplanten Kauf bekommen. Auch Lösungen für das Thema Wärmepumpe wurden dir schon genannt, insofern verstehe ich nicht, warum du hier wieder skeptisch bist?

    Er hat es in seinem Eingangsposting doch geschrieben: Weil er sehr risikoängstlich ist.

    Die Gasheizung lässt man natürlich erst einmal drin. Eventuell kommen demnächst nochmal Subventionen mit der Gießkanne und die Umrüstung wird günstig, ansonsten wartet man bis die Gasheizung das Zeitliche segnet und baut dann um.

    Klar. Ich sehe das wie Du.

    Wer aber unbedingt Restrisiko sehen will, der sucht es noch in den allerletzten Ecken.

  • Hallo, jetzt kommt ihr auch noch ein Kommentar von McProfit

    Die Forum Freunde haben schon so viele gute Ratschläge gegeben das ich nur staunen kann

    Ich war mehrere Jahrzehnte in der Immobilienbranche tätig und habe hunderte von Immobilien verkauft

    Im Nachhinein kann man sagen, dass fast alle Käufer am Ende mit ihrer Entscheidung zufrieden waren, selbst dann, wenn die Schwierigkeiten am Anfang größer waren, als beim Fragesteller

    Das liegt natürlich auch daran, dass die Immobilienpreise in den letzten Jahrzehnten in ganz Deutschland erheblich gestiegen sind und parallel dazu auch die Mieten.

    Der große Vorteil einer eigenen Immobilie zeigt sich so richtig, wenn diese weitgehend abgezahlt ist.

    Dann ist man nämlich für den Rest seines Lebens im eigenen gezahlten Eigenheim, (trotz Reparaturkosten) das dann sogar irgendwann mal den Kindern oder Enkeln zu Gute kommt.

    Als Mieter ist man langfristig dagegen immer mehr im Nachteil, weil die Mieten nicht nur ständig steigen, sondern das Einkommen bei den meisten Berufstätigen Menschen nach Ende der Berufstätigkeit eher geringer ist.

    Bei kurzfristiger Betrachtung ist daher zunächst kein großer Unterschied zwischen mieten oder kaufen

    Je länger man aber den Zeitraum nimmt umso mehr neigt sich die Waage zum Kauf

    Das ist alles sehr pauschal gesagt und ich weiß, dass es viele Sonderfälle gibt, Schicksalsschläge, Scheidungen, Krankheiten, Berufsrisiken und vieles mehr.

    Allerdings ist auch eine Mietwohnung eine Verpflichtung und am Ende gilt eben:

    „nichts geht ohne Risiko,

    aber ohne Risiko geht auch nichts“

    Viel Glück wünscht Euch Mcprofit aus dem Schwabenland.

    Ps hierzulande können wir von solchen Preisen nur träumen.

    Ein Einfamilienhaus im Großraum Stuttgart wäre mindestens dreimal so teuer

    und im weiteren Umfeld immer noch das Doppelte.

    Und das bei ähnlichen Einkommen.

  • Dann, in die gleiche Richtung, wie andere schon geschrieben haben: würde ich auf 20 Jahre mit einer dann geplanten Restschuld von vielleicht 50.000 Euro finanzieren. Durch die geplanten Sondertilgungen und eine faktisch bestimmt mal mögliche Erhöhung der Tilgung (schauen, ob der Vertrag das hergibt!) wirst Du das ja sicher auch weghaben. Dann wäre es verkehrt, wenn man nicht einen durch 20 statt 30 Jahre sicher günstigeren Kredit abschließt.

    Ich habe heute morgen Dr Klein, Interhyp, Baufi und Sparkasse abtelefoniert.

    Es ist bei allen mittlerweile so, dass die Sollzinsbindung bei 20 Jahren (bei 30 Jahre Laufzeit) in der Rate genauso hoch / zum Teil 20€ höher ist als bei 30 Jahren Sollzinsbindung.

    Wieso ist das so?

  • Ich habe heute morgen Dr Klein, Interhyp, Baufi und Sparkasse abtelefoniert.

    Es ist bei allen mittlerweile so, dass die Sollzinsbindung bei 20 Jahren (bei 30 Jahre Laufzeit) in der Rate genauso hoch / zum Teil 20€ höher ist als bei 30 Jahren Sollzinsbindung.

    Wieso ist das so?

    Beim Finanzierungsrechner auf der Homepage von Dr. Klein liest sich das anders … aber okay, wenn das beim konkreten Angebot so ist … man muss es sich halt konkret anschauen.


    Würde aber auf jeden Fall die Summe im Ganzen auf die momentan günstigste Laufzeit aufnehmen.

  • Die Frage auch, ob man für 30 T€ einen ordentlichen Zins bekommt, die Banken stecken ihre Spesen ja in den Zinssatz, und der muss bei geringerem Darlehensbetrag somit höher sein, damit das Produkt stimmt.

    Ein Bankenwechsel ist bei so einer Summe praktisch ausgeschlossen. Es bleibt also eine Prolongation bei der alten Bank, die immerhin keine neue Kreditprüfung machen muss.


    Angenommen der Zinssatz ist 0,5% höher, als marktgerecht wäre, dann ist die monatliche Rate eben 12,50€ zu hoch. Das wirft die Gesamtfinanzierung nicht um und das meinte ich mit "Zinssatz ist fast egal".

    Das zehnjährige Darlehen hätte vermutlich einen noch etwas geringeren Zins als ein zwanzigjähriges, was die Zinssumme sicher verringert. Allerdings bringt die Tilgung des längeren Darlehens die bessere Rendite (= gesparter Zins, höherer Zinssatz).

    Da ist ein kleiner Denkfehler enthalten.

    Den Zinsvorteil habe ich ja bereits dadurch gehoben, dass ich einen Teil nur kurz finanziert habe. Im Idealfall genau soviel, wie ich in der kurzen Laufzeit tilgen kann.


    Bei jeder Sondertilgung eines langen Darlehens verschenke ich (bei normaler Zinskurve) Geld. Denn ich habe für den sondergetilgen Teil den langen, hohen Zins bezahlt; nicht den niedrigeren Zins, der für die kurze Laufzeit angemessen gewesen wäre.


    Dieses Geld kannst Du als die Optionsprämie für eine nicht genutzte Option betrachten.

  • Wobei die Zinskurve aktuell eben alles andere als normal ist. Insofern kann es durchaus Sinn machen, die 30-jährige Zinsbindung zu nehmen, wenn diese gleich teuer wie 20 Jahre und nur geringfügig teurer als 10 oder 15 Jahre ist.

    Auf der anderen Seite halte ich für diesen konkreten Fall eine Laufzeit von mehr als 20 Jahren nicht für sinnvoll. Der Kredit ist im Vergleich zum Haushaltseinkommen nicht besonders hoch, ein Volltilger auf 20 Jahre wäre gut zu stemmen. Bei aktuellen Zinsen sollte auch das Ziel sein, den Kredit relativ zügig zu tilgen, mehr als 4,5% steuerfrei und garantiert schafft keine sichere Anlage. Und in 20 Jahren ist das Haus 30 Jahre alt, dann kommen auch die ersten größeren Instandhaltungen. Hier hilft das Ende der Ratenzahlung