Was sagt ihr zu den geplanten Einschränkungen beim Bargeldverkehr?

  • Im Sinne einer generell immer zu empfehlenden sprachlichen Genauigkeit - wobei es gerade bei Finanzthemen (so wie auch bei Themen rund um die Jurisprudenz beispielsweise), nach meiner Erfahrung jedenfalls, ganz entscheidend auf sprachliche Präzision ankommt - empfiehlt es sich die hier verwandte Terminologie exakt zu definieren.

    Handelt es sich dabei also um in der Natur spielende Ereignisse ? Siehe hier:

    Vor nicht allzu langer Zeit wurde in einer TV-Reportage über einen Tropensturm 2023 in Kalifornien berichtet. Die Menschen, die aus dem Gebiet fliehen wollten brauchten plötzlich alle Bargeld an den Tankstellen, da die Infrastruktur zusammengebrochen war, so dass tanken ohne Bargeld unmöglich war…

    (nachträglich gefettet von mir)

    Oder um eine eher schwammige sprich inhaltlich noch auszufüllende Formulierung wie diese hier:

    Wie viel Bargeld haltet ihr für Stürme und so vor?

    (nachträglich gefettet von mir)

    Darunter ("Stürme und so") muß in einem Finanz-Forum - im konkreten Fall hier beim Thema "Bargeld" - sicherlich da denknotwendig (neben den natürlichen Stürmen; siehe oben beispielsweise "Tropensturm") auch jede Art von "Finanzsturm" subsumiert werden (wie Finanzkrise, Eurokrise etc.).

    An "und so" traue ich mich nicht heran, da man darunter alles Mögliche subsumieren kann.

    Bei der Gelegenheit und in dem Kontext: Verschiedene staatliche Behörden - meines Wissens in Deutschland beispielsweise das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) - empfehlen der Bevölkerung generell und immer eine gewisse Menge an Bargeld für Krisen- und Notfälle vorzuhalten (für meinen Teil spreche ich von ausfallsicherem Zentralbankgeld; der guten Ordnung und sprachlichen Genauigkeit halber; siehe oben Abs. 1). Aus meiner Zeit in Österreich ist mir beispielsweise bekannt, daß eine vergleichbare Behörde dort (Amt für Zivilschutz; oder so ähnlich) den österreichischen Bürger ganz ähnliche Empfehlungen gibt.

    Um der hier gestellten Frage

    Wie viel Bargeld haltet ihr für Stürme und so vor?

    für meinen Teil nicht auszuweichen und diese zu beantworten: Auf jeden Fall immer genügend.

    Diese von der Firma Rolls-Royce längere Zeit verwandte Formulierung "genügend" - bezüglich der PS-Angabe ihrer Motoren statt einer Zahl mit einer Angabe wie 500 PS beispielsweise - entfaltet meines Erachtens durchaus einen gewissen Charme. Zumal man damit keine Indiskretionen in eigenen Angelegenheiten begehen muß.

    Da ich persönlich beispielsweise Tropenstürme hierzulande für eher unwahrscheinlich halte (wobei: Tsunamis dürften noch unwahrscheinlicher sein - nichtsdestotrotz war dies ein Grund für eine Wende bezüglich der Atomkraft; zwar nicht da, wo Tsunamis auftreten sondern hierzulande ...) stehen bei mir bezüglich dieser Fragestellung die "Finanzstürme" im Vordergrund.

    Aber natürlich auch andere Aspekte wie die informationelle Selbstbestimmung, der signifikante rechtliche Unterschied der Geldarten Bar- bzw. Buchgeld, der Schutz vor Negativzinsen, der Schutz vor Bankenpleiten, der Schutz vor Bail-Ins usw.

    Insoweit fühle ich mich halbwegs sprich "genügend" gerüstet.


    PS: In meiner Schulzeit gehörte noch (statt dem heutigen Punktsystem ?) eine Notenskala von 1 bis 6 zu den Usancen. Das oben verwandte "genügend" würde ich daher weniger in die Nähe eines "ausreichend" als viel mehr eines "befriedigend" verorten; in dem Sinne, daß der Schüler im Allgemeinen die Anforderungen erfüllt. Es gibt Bereiche in denen Verbesserungen möglich sind aber insgesamt hat der Schüler das Material verstanden. Dem letzte Satz kommt dabei - auf den Themenbereich Finanzen übertragen - aus meiner Sicht ganz besondere Bedeutung zu.

  • Mein Abreißkalender mit dem Klugscheißerwissen sagte letztens, dass weltweit mehr Monopoly-Geld als echtes Geld gedruckt wird und dass man ab 10 Meter Wassertiefe nicht mehr pupsen kann.

    So recht habe ich diese Deine Einlassung von der Sache her nicht verstanden ... ?

    Dein Hinweis auf Flatulenzen (ab 10 Meter Wassertiefe; s. o.) beispielsweise: Nimmt der Bezug auf die Empfehlungen des BBK (Deutschland), des Amtes für Zivilschutz (Österreich), die Vorhaltung von Bargeld bezüglich Finanzstürmen (Beispiel: Eurokrise) und Finanzturbulenzen (Beispiel: Bail-Ins a la Zypern oder Negativzinsen a la EZB für den gesamten Euroraum), auf die Unterschiedlichkeit der Geldarten Bar- und Buchgeld (im rechtlichen Sinne sogar sozusagen ein Aliud), auf das Recht der Bürger zur Informationellen Selbstbestimmung etc. pp. ... ?

    Oder auf einen ganz anderen Aspekt ? Vielleicht auf die Bücher und Schriften bezüglich Bargeld von Paul Krugman, Larry Summers und Kenneth Rogoff ?

    Sprich auf welchen sachlich-fachlichen Aspekt beim Thema "Bargeld" und "Einschränkungen beim Bargeldverkehr" beziehen sich die von Dir genannten Flatulenzen ?

    Gerade vor dem Hintergrund dieser - meines Erachtens - schlüssigen Definition

    PS: In meiner Schulzeit gehörte noch (statt dem heutigen Punktsystem ?) eine Notenskala von 1 bis 6 zu den Usancen. Das oben verwandte "genügend" würde ich daher weniger in die Nähe eines "ausreichend" als viel mehr eines "befriedigend" verorten; in dem Sinne, daß der Schüler im Allgemeinen die Anforderungen erfüllt. Es gibt Bereiche in denen Verbesserungen möglich sind aber insgesamt hat der Schüler das Material verstanden. Dem letzte Satz kommt dabei - auf den Themenbereich Finanzen übertragen - aus meiner Sicht ganz besondere Bedeutung zu.

    (nachträglich gefettet von mir)

    bin ich stets an Nach- und Rückfragen rund um das Verstehen und das Verständnis bemüht - im Sinne der möglichen Verbesserungen (siehe oben) auch und gerade meine privaten Finanzen betreffend.

  • Hallo zusammen,

    es ist ein wertvoller Hinweis von Ihnen auf das Bundesamt für Zivielverteidigung.

    Wir sind wirkliche Krisen nicht gewöhnt.

    Die Gasmangelage z.B. ist längst vergessen. Es war äußerst knapp.

    In Corona Zeiten wurde „gehamstert“, was bedeutet das vorher keine Vorsorge stattgefunden hat. Es ist ja immer alles da.

    Vorsorge kostet Geld.

    LG

  • Naiv ist es, nicht wahrzunehmen, dass Menschen sich überwiegend weder mit Bargeldbeschränkungen noch mit Negativzinsen auseinandersetzen müssen (was tw. eher Schadenfreude über „Gejammer auf hohem Niveau“ auslöst), sondern mit täglich existenziellen Fragen. Daher diskutiert man, mal begrifflich umgeschrieben, Anteile von „Negativ“-Einkommen- und Renten für erbrachte Leistungen, oder über seit Jahrzehnten überproportional gestiegene Wohnkosten.

    Warum sollen sie, völlig unbetroffen, die erheblich gestiegenen Kosten für „Bargeld“ tagtäglich in teureren öffentlichen und privaten Dienstleistungen und Waren mittragen, wenn es von anderen hauptsächlich zur Wertaufbewahrung genutzt wird?

    Wie zu erwarten - keine Antwort.

    Wer möchte, kann sich auch bei weiterer Bargeldbeschränkung beliebig zu Hause mit Banknoten und Münzen eindecken und in Vorstellungen über z.B. institutionelle Mächte mit vorsätzlichen Negativzins-Vorhaben ergehen. By the way: nicht Institutionen schalten und walten, sondern Menschen dahinter (die regelmäßig selbst betroffen wären). Oder mit noch düsteren Visionen einige Bargeldberge verteidigen, die im Fall des Falles ziemlich nutzlos wären und die Dose Erbsensuppe zum Vertilgen oder Tauschen nicht ersetzen können.

    Und damit ist die „dystopische bargeldlose Welt für alle“, die aus dem (weniger Menschen betreffenden) Thema der Bargeldbeschränkung gesponnen wird, für mich ausgequatscht.

  • Naiv ist es, nicht wahrzunehmen, dass Menschen sich überwiegend weder mit Bargeldbeschränkungen noch mit Negativzinsen auseinandersetzen müssen (was tw. eher Schadenfreude über „Gejammer auf hohem Niveau“ auslöst), sondern mit täglich existenziellen Fragen.

    (nachträglich gefettet von mir)

    Dann sind offensichtlich die Deutsche Bundesbank, die Verbraucherzentrale Bundesverband, Initiativen wie Rettet unser Bargeld, die vielen Professoren, Ökonomen, Datenschützer, Finanzwissenschaftler, Fachjournalisten usw. usw. usw. alle "naiv". In diese Phalanx der "Naiven" reihe ich mich gerne ein und da fühle ich mich bestens aufgehoben.

    Für viele Menschen gehört übrigens der Datenschutz (Stichwort: Informationelle Selbstbestimmung) und das dringende Bedürfnis nicht vollumfänglich zum "gläsernen Bürger" zu den ganz "existenziellen Fragen". Das entspricht der Lebenswirklichkeit - jedenfalls in meinem weiten und breiten Umfeld.

    Habe in meinem langen Leben schon so einiges vernommen, aber das hier

    Warum sollen sie, völlig unbetroffen, die erheblich gestiegenen Kosten für „Bargeld“ tagtäglich in teureren öffentlichen und privaten Dienstleistungen und Waren mittragen, wenn es von anderen hauptsächlich zur Wertaufbewahrung genutzt wird?

    (nachträglich gefettet von mir)

    ist dann doch erstaunlich: Wie soll eine Währung wie der Euro, die man zum einen "retten muß" (gemäß Herrn Draghi "Whatever it takes" - also "Koste es, was es wolle"; London 2012) und zum anderen weit über ein Jahrzehnt negative Realzinsen produziert hat (viele Jahre sogar schon einen nominalen Negativzins) "zur Wertaufbewahrung genutzt" werden ... ?!

    Allein der Ansatz erschiene mir schon absurd.

    Das ("Wertaufbewahrung") gelingt schon üblicherweise nur mit Aktien und/oder Immobilien. Über sehr lange Zeiträume vielleicht auch noch mit Gold. In einem Umfeld wie der Eurozone (von spätestens 2009 an) mit einer ausgeprägten "Finanziellen Repression" (der Realzins wird seitens der Notenbank via Leitzinssetzungen in Verbindung mit Billionen schweren Anleihekäufen in den negativen Bereich gedrückt) ist dies - also "Wertaufbewahrung" mittels Bargeld - schon aus rein sachgesetzlichen Gründen ausgeschlossen. Selbst bei einem Tausch des Bargeldes in Buchgeld (durch Einzahlung bei Banken mutierend dann zu Giralgeld) war weit über ein Jahrzehnt mit normalen (risikoarmen) Anlagen keine "Wertaufbewahrung" möglich (wie mit Tagesgeld, Festgeld, Sparbuch, Sparbriefen, Pfandbriefen, deutschen Staatsanleihen, Lebensversicherungen usw.). Wie soll die von Dir angenommene "Wertaufbewahrung" dann erst mit unverzinstem Bargeld gelingen ?

    Den Ansatz könnte man, wenn überhaupt, höchstens für Länder mit einer noch schlechteren (im Sinne von noch weicheren) Währung samt ebensolcher Geldpolitik andenken. Ein Beispiel wäre hier vielleicht die Türkei (meines Wissens versuchen die Bürger da aber eher in Immobilien, Gold und/oder Devisen wie den US-Dollar zu fliehen). Wie auch immer ... Eine eventuelle Bargeldhaltung zur Wertaufbewahrung in solchen tendenziell dysfunktionalen Ländern kann aber doch unmöglich ein Argument sein, deshalb hierzulande und in der Eurozone das Bargeld für die Bürger immer weiter einzuschränken ...

    Ein bzw. der entscheidende Grund, warum - neben den üblichen Vermögenspreisen wie Aktien und Immobilien und dem Urgeld Gold (als eine Art "Versicherung" gegen die Entwertung des staatlichen Papier- bzw. Zettelgeldes) - auch die Preise (Stichwort: Tangible Assets) für alternative Wertaufbewahrungsmittel in jener langen Periode (der Finanziellen Repression) so massiv gestiegen sind - denknotwendig als Surrogate auf der Suche nach "Wertaufbewahrungsmitteln", wenn die eigene Währung diese Funktion nicht mehr zu leisten vermag. Deshalb (Run auf alternative Wertaufbewahrungsmittel) sind die Preise für bestimme Tangible Assets (wie Kunst, Uhren, Oldtimer, Weine et. pp.) so signifikant in jener langen Phase (2009 bis 2023) - teilweise massiv - gestiegen.

    Für meinen Teil spielt daher bei meiner Bargeldhaltung (auch in fremden Sorten) das von Dir genannte "Argument" der "Wertaufbewahrung" (aus meiner Sicht abwegig schon allein beim Blick auf die Inflation) so gut wie keine Rolle. Andere stichhaltige Argumente aber sehr wohl (wie die Informationelle Selbstbestimmung, der Zugang zu ausfallsicherem Zentralbankgeld, die Mittelhaltung außerhalb des Bankensystems, der Schutz vor Negativzinsen, der Schutz vor Bail-Ins, die Sicherung der persönlichen Flexibilität auf Basis finanzieller Beweglichkeit usw.).

    Nur am Rande aber in dem Kontext

    Oder mit noch düsteren Visionen einige Bargeldberge verteidigen, die im Fall des Falles ziemlich nutzlos wären und die Dose Erbsensuppe zum Vertilgen oder Tauschen nicht ersetzen können.

    (nachträglich gefettet von mir)

    Man kann doch - wie stets - das eine machen (adäquate Bargeldhaltung sozusagen als "Vorrat") ohne das andere zu lassen ("Vorratshaltung" auch bei Lebensmitteln - wird meines Wissens übrigens sogar auch von staatlicher Seite empfohlen) ?!

    Gleiches gilt übrigens auch bei Edelmetallen (statt Gold oder Silber also Gold und Silber oder statt große oder kleine Stückelungen also große und kleine Stückelungen - um nur zwei Beispiele aus dem speziellen Bereich zu nennen). Diese Art der Diversifikation würde ich auch immer geographisch bezüglich der Lagerung der Edelmetalle empfehlen. Was dabei dann noch unter rechtssichere Räume zu subsumieren ist, kann und muß jeder für sich selbst definieren.

    Wie zu erwarten - keine Antwort.

    Natürlich doch - siehe oben.

    Es mag hier vielleicht Protagonisten geben, die auf Fragen oder Nachfragen nie antworten - dazu gehört meine Wenigkeit aber nicht (jedenfalls dann nicht, wenn es meine Zeit erlaubt).

    In diesem Sinne ...

  • Was hat das ganze jetzt mit der Einschränkung beim Bargeldverkehr zu tun? Die Einführung von Steuern hat sicher nichts damit zu tun, ob Bargeld (un)eingeschränkt genutzt werden kann.

    Es dürfte sehr wohl was damit zu tun haben:. Je gläserner der Bürger wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass jeder Konsum und alle nachvollziehbaren Gewohnheiten erfasst und anschließend besteuert werden können. Wenn es kein Bargeld mehr gibt, kann alles erfasst werden.

  • Wenn es kein Bargeld mehr gibt, was willst du denn dann an Trinkgeld 'rüberschieben? :/

    Wer erzählt denn solche Märchen, dass es gar kein Bargeld mehr geben wird?

    Bei vielen Restaurants kann man das Trinkgeld gleich mit Karte bezahlen. Bekommt dann der Service. Soeben erlebt.

    dass jeder Konsum und alle nachvollziehbaren Gewohnheiten erfasst und anschließend besteuert werden können.

    Konsum wird jetzt schon divers besteuert. Pass aber auf, dass deine Gewohnheit, hier im Forum zu schreiben, nicht auch besteuert wird. 😅

  • Bei vielen Restaurants kann man das Trinkgeld gleich mit Karte bezahlen. Bekommt dann der Service. Soeben erlebt.

    Konsum wird jetzt schon divers besteuert. Pass aber auf, dass deine Gewohnheit, hier im Forum zu schreiben, nicht auch besteuert wird. 😅

    Bei Lieferando ist das so. Bei Restaurants und Eisdielen selten erlebt. Solange du aber schreibst und dafür nicht 'besteuert' wirst, dürfte ich wohl auch davor sicher sein. 8o

  • Bei Lieferando ist das so. Bei Restaurants und Eisdielen selten erlebt. Solange du aber schreibst und dafür nicht 'besteuert' wirst, dürfte ich wohl auch davor sicher sein. 8o

    Also ich war gestern beim Italiener, da war das so.

    Meine Steuer zum Schreiben hier teile ich natürlich nicht mit. Die KI bewertet ganz individuell die Inhalte - Selbstzitate sind sehr teuer - und generiert dann die Schreibsteuermitteilung. 😉

  • Man betet und hofft? :/

    Beim Beten kommt immer "Kein Anschluss unter dieser Nummer!" und bezüglich des Hoffens weiß man schon sehr lange

    "Es rettet uns kein höh’res Wesen,

    kein Gott, kein Kaiser noch Tribun..." ,

    daher also eher nicht. 8o

    Aber ehrlich, wer glaubt, dass Besteuerung als gemeinsames Ziel und einigender Faktor in der Politik geeignet ist, der unterschätzt ggf. die Komplexität des Steuerrechts.

  • Ganz generell ist es aus meiner Sicht originäre Aufgabe des Staates für die Durchsetzung der staatlichen Gesetze und Regelungen zu sorgen.

    Meiner Ansicht nach sollte das sogar die einzige Aufgabe des Staates sein, das würde uns einiges an Steuerlast ersparen.


    Ein staatliches Defizit oder gar Versagen (in dem Bereich) kann doch unmöglich die Legitimation sein, das Bargeld aus diesem Grund immer weiter einzuschränken, zu beschränken und/oder Bargeldzahlungen ganz zu verbieten ?! Und zwar für alle Bürger !

    Prinzipielle Zustimmung, aber nenne mir doch bitte ein Beispiel, in dem das Zahlen mit Bargeld Vorteile hat?

    Mir fallen immer nur Nachteile ein: Ich muss es erst besorgen, ich muss genug dabei haben, der Händler muss es aufbewahren und später zählen und abliefern, das Diebstahlrisiko, umständliches manuelles Quittieren usw...

    Kann man natürlich so machen. Hat aber ebenso natürlich Auswirkungen auf jeden Art der Diskussionen. Inwieweit das dann noch zielführend im Sinne konsensualer und vernünftiger Lösungen ist, erscheint mir mehr als fraglich. Der Polarisierung unserer Gesellschaft und auch Fragmentierung unseres Parteiensystems dürfte es jedenfalls weiter Vorschub leisten.

    Absolute Zustimmung.


    Aus meiner Sicht ist es bestenfalls hoch naiv - gerade im Kontext mit der permanenten sukzessive verlaufenden Einschränkung und damit im Ergebnis mit der kontinuierlichen Zurückdrängung des Bargeldes - die dadurch (fast grenzenlose) potenzielle Erweiterung der Macht des Staates, der staatlichen Notenbank aber auch der von Banken sowie Unternehmen komplett zu ignorieren oder gar zu negieren.

    Diese Risiken gibt es, aber die gibt es doch auch mit Bargeld? Wenn die Zentralbank ein Auszahlungslimit beschließt ist das genauso der GAU wie es ein elektronischer Zahlungsstopp wäre.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Wie soll die von Dir angenommene "Wertaufbewahrung" dann erst mit unverzinstem Bargeld gelingen ?

    Die Inflation hat man so oder so IMMER, bei allem anderen als Bargeld aber ZUSÄTZLICH das jeweilige Investitions- und Regulationsrisiko OBENDRAUF!

  • Komisch, dass man sich nicht einfach sachlich mit so einem Thema auseinander setzten kann. :/

    Wenn es kein Bargeld mehr gibt, was willst du denn dann an Trinkgeld 'rüberschieben? :/

    Es dauert ein paar Beiträge und es treten hier Menschen auf den Plan, die Angst vor einem kompletten Bargeldverbot haben. :rolleyes:

    Keine Sorge, ein komplettes Bargeldverbot wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Du kannst also auch weiterhin Dein Geld gern unter der Matratze aufbewaren.

    Nur könnte es halt passieren, dass wenn Du irgendwann mal etwa teures per Bargeldzahlung kaufen willst, dass der Verkäufer die Annahme von Bargeld verweigert (z.B. PKW, teure Urlaubsreise, der neue 300 cm Flachbildschirm).

    Einfach weil der Verkäufer nicht mit den Regeln zum Geldwäschegesetzt auseinandersetzen will.

  • Der Gebrauchtwagenkauf von Privat an Privat (oder Kiesplatzhändler) ist für mich noch der einzige Grund, auf Bargeld NICHT zu verzichten. Diese Transaktion ist nur mit Bargeld sicher durchzuführen. Zwischen Überweisung und Fahrzeug/Papier/Schlüsselübergabe ist stets eine zeitliche Differenz, die von Betrügern ausgenutzt werden kann: Geld ist weg, Auto nicht da oder Auto weg, Geld nicht da oder falsch. Dieses Dilemma läßt sich nur mit persönlicher Bargeldübergabe auf der Bankzweigstelle, Prüfung durch den „Bankbeamten“ und Papier/Schlüsselübergabe vor Zeugen beseitigen.

    Ansonsten ärgert es mich extrem, daß ich meine Butterbreze nicht mit der Karte zahlen kann, weil der Bäcker bei Beträgen unter 5 Euro nicht mitspielt.