Geldmarktfonds - oder: warum überhaupt noch Tages- und Festgeld?

  • Die Berechnung der Vorabpauschale ist genau gleich, sie reduziert sich aber mit dem Faktor 1/12 (bei Kauf im Dezember egal an welchem Tag).

    Vorabpauschale fürs ganze Jahr / 12 Monate * investierte Monate (angebrochene Monate gelten voll)

    z.B.: (bei Kauf im Dezember egal an welchem Tag) gilt 1/12 der Vorabpauschale fürs ganze Jahr

  • Do. 12.12.2024

    Hallo Forumsfreunde

    so kurz nach langem Urlaub gab es viel Nachholbededarf beim Lesen der vielen Fragen und Probleme die manchen Anleger hier so plagen...

    Es war wie immer eine köstliche Unterhaltung.

    Wir wissen es natürlich längst:

    Im Grunde sind es Luxusprobleme die wir hier austauschen.

    Bei der speziellen Frage hier ging es um die Aufteilung des Vermögens in AKTIEN und GELDMARKTFONDS

    Ich selbst habe mit meinen demnächst 80 Jahren alle Immobiien verkauft und den Erlös in AKTIEN angelegt und nur rund 20% in einem GELDMARKTFONDS.

    Für mich ist das ideal weil ich natürlich inzwischen auch Altersbedingt auf Grund der langfristigen Inflation und dem Zinseszinseffekt inzwischen in der 8-stelligen Liga bin, d.h. ein Geldmarktfond mit 1 - 2 Mio. Euro ist für mich wenn alles schief laufen sollte die Versorgung bis zum Lebensende, egal wie lange ich noch leben sollte.

    DAher kann ICH mir in MEINEM Fall leisten einen hohen Betrag komplett auf klassische Aktien zu setzen weil ich auf diese Aktien in meinem Leben nicht mehr angewiesen sein werde.

    mmein Haus und Ferienhaus ist bezahlt,

    die Garage ist voll mit bezahlten Autos,

    die Schränke voll mit Kleidung

    und selbst wenn ich 6 Monate am Stück in Urlaub gehen würde, nimmt das Vermögen nicht ab, weil ich ja dann hier am Wohnsitz kein Geld brauche....

    Sollte ich mal über kurz oder lang eine Pflege brauchen oder eine Pflegerin oder mehrere oder ein Seniorenheim, dann ist das nur eine Umschichtung von nicht mehr benötigten Bargeldausgaben wie Urlaube, Reisen, Restaurants. Hobbys usw. dann eben in ein eoder zwei oder falls nötig auch 3 Pflegekräfte für eine notflals rund-um-die-Uhr-Versorgung.

    Beim Geldmarktfonds habe ich mich für einen thessaurierenden Fonds entschieden, dort werden die Zinsen JEDEN TAG in Form von steigenden Kursen ausbezahlt.

    Alles andere ist mir zu umständlich.

    Bei den Aktien bekomme ich die Dividenden aufs Konto, dazu versteuert, das reicht für Seacloud so lange man will....

    Jeder muss das für sich selbst entscheiden.

    Die Forumsfreunde hier können genauso wie auch nur ich,

    dem Fragesteller hier sagen wie WIR es hier machen

    Mein Rat ist:

    Alles in Aktien, Schwerpunkt Dividende

    und dazu NUR NOCH einen Geldmarktfonds zur Zeit rund 3% Rendite - das wars.

    Viel Erfolg wünscht Dir McProfit - zur Zeit wieder zurück im Ländle

  • Danke schon mal allen für die interessanten Hinweise zu diesem Thema. So richtig verstanden habe ich es noch nicht aber trotzdem schon mal ein Depot bei Traders Place eröffnet und einen Sparplan für den Xtrackers Overnight ETF Swap eingerichtet.

    Dazu mal zwei Fragen:
    a) ist ein Geldmarkt-ETF für eine Besparung via Sparplan überhaupt sinnvoll?
    b) gibt es bessere oder weniger gute Zeitpunkt aufs Jahr gesehen, wann man kaufen sollte?

    Hintergrund: ich habe freies Kapital aus meinem letzten Festgeld und dachte jetzt darüber nach, längerfristig in den Geldmarkt-ETF zu investieren statt immer wieder in 1-2 jähriges Festgeld. Jedenfalls solange die Zinsen im positiven Bereich sind. Das Kapital brauche ich absehbar nicht und könnte daher auch gleich eine größere Summe investieren. Die Kosten bei Traders Place fallen nicht ins Gewicht (bei Kauf 0,00 EUR).

    Was denkt ihr dazu?

  • So richtig verstanden habe ich es noch nicht, aber trotzdem schon mal ein Depot bei Traders Place eröffnet und einen Sparplan für den Xtrackers Overnight ETF Swap eingerichtet.

    Dazu mal zwei Fragen:
    a) ist ein Geldmarkt-ETF für eine Besparung via Sparplan überhaupt sinnvoll?

    Ist ein Sparplan überhaupt sinnvoll?

    Ein Sparplan zieht regelmäßig einen bestimmten Betrag in ein bestimmtes Anlageobjekt ab. Das kann sinnvoll sein oder nicht sinnvoll. Ein Geldmarktfonds ist einem Tagesgeldkonto sehr ähnlich. Man kann auf ein Tagesgeldkonto jeden Monat 100 € einzahlen oder Beträge der eigenen Wahl.

    b) gibt es bessere oder weniger gute Zeitpunkt aufs Jahr gesehen, wann man kaufen sollte?

    Meine Glaskugel sagt: Nein. Market timing funktioniert nicht.

    Ich habe freies Kapital aus meinem letzten Festgeld und dachte jetzt darüber nach, längerfristig in den Geldmarkt-ETF zu investieren, statt immer wieder in 1-2 jähriges Festgeld. Jedenfalls solange die Zinsen im positiven Bereich sind. Das Kapital brauche ich absehbar nicht und könnte daher auch gleich eine größere Summe investieren.

    Was denkt ihr dazu?

    Ein Geldmarktfonds ist so etwas Ähnliches wie ein Tagesgeldkonto. Wenn man festverzinsliche Papiere präferiert, kann man das dafür vorgesehene Geld bei der aktuellen Zinssituation statt in ein Festgeld auch in einen Geldmarktfonds stecken. An sich ist ein Geldmarktfonds nicht primär für längerfristige Anlage gedacht, sondern für Gelder, die man flexibel halten möchte.

    Finanzplanung sollte immer ganzheitlich sein!

    :)

  • Hallo Achim Weiss

    diesen Ratschlag mit dem GELDMARKT-FONDS habe ich von Dir vor langer Zeit hier mal gelesen und gleich umgesetzt.

    Meine gesamte relativ hohe Liquidität ist nur noch komplett in einem Geldmarktfonds investiert.

    In diesem Fall sogar ausdrücklich in eine OHNE AUSSCHÜTTUNG (!!)

    Bei solchen Geldmarktfonds wird praktische der Zins jeden Tag dem Kurs zugerechnet, daher läuft der kurs des Geldmarktfonds wie am Faden gezogen nach oben.

    Natürlich gibt es immer noch das normale Girokonto, aber längst kein Sparbuch mehr, keine Festgeld, kein Tagesgeld und keine Anleihen.

    Das Guthaben auf dem Geldmarktfonds kann ich Dank keiner Belehrung jeden Tag ganz oder oeder teilweise auf das Girokonto gutschreibben lassen, was will man mehr?

    Viele Grüße und gern weiterhin solche Tips.

    McProfit

  • Ganzheitlichkeit ist ja ein recht allgemeines Prinzip und Lebensziel - wenn da bloß nicht das Leben wäre.

    Ist aber dennoch wichtig!

    Nur ein Beispiel: Du schreibst, dass Du das Geld längerfristig nicht brauchst. Warum dann ein Geldmarkt ETF, mit dem man langfristig wahrscheinlich weniger als die Inflation bekommt?
    Oder warum nicht länger laufende Festgelder innerhalb der deutschen Einlagensicherung, die 0,8% mehr Rendite liefern?

    Hängt eben von der Gesamtsituation ab…

  • Bei dem, was ich eben über Gold geschrieben habe, sollte jedoch eine Sache unbedingt berücksichtigt werden: Damals gab es für Festgeld teilweise 8 bis 10% Zinsen. Warum häte man damals Gold kaufen sollen? Heute ist das komplett anders.

  • Damals gab es für Festgeld teilweise 8 bis 10% Zinsen. Warum häte man damals Gold kaufen sollen? Heute ist das komplett anders.

    Dabei sollte man dann aber auch die jeweilige Inflation berücksichtigten. Die war nämlich als es 8-10% Zins gab auch nicht allzu niedrig.
    Die Frage sei erlaubt, warum man überhaupt Gold kaufen sollte?
    Zumindest bei (m)einem kleinen Vermögen sehe ich nicht wirklich einen Sinn. Wenn es wirklich dermaßen knallt, dass es Gold braucht würden mir auch ein paar Tausend Euro in Gold kaum groß weiter helfen.:/

    PS: Das erinnert mich irgendwie an "Opa erzählt vom Krieg".;)

  • Dabei sollte man dann aber auch die jeweilige Inflation berücksichtigten. Die war nämlich als es 8-10% Zins gab auch nicht allzu niedrig.
    Die Frage sei erlaubt, warum man überhaupt Gold kaufen sollte?
    Zumindest bei (m)einem kleinen Vermögen sehe ich nicht wirklich einen Sinn. Wenn es wirklich dermaßen knallt, dass es Gold braucht würden mir auch ein paar Tausend Euro in Gold kaum groß weiter helfen.:/

    PS: Das erinnert mich irgendwie an "Opa erzählt vom Krieg".;)

    Ich kenne tatsächlich jemanden, der fast sein ganzes Vermögen vor ca. 20 Jahren in Gold investiert und bis heute gehalten hat. Deshalb ist er jetzt Multimillionär. Würdest Du sagen, er hat das falsch gemacht?

  • PS: Das erinnert mich irgendwie an "Opa erzählt vom Krieg". ;)

    Wieso "Opa erzählt vom Krieg" ? Es geht doch hier um Geld bzw. private Finanzen ... ?


    Mein Opa beispielsweise hat mir von der damaligen Papiermark erzählt. Er hatte sich einige Geldscheine aufgehoben (Nominal von Hunderten Millionen und Hunderten Milliarden). Sowie einen Zeitungsartikel über den damals größten Geldschein (100 Billionen Papiermark). Am Ende der Papiermark kam als neues Zahlungsmittel die Rentenmark, wobei 1 Rentenmark genau 1 Billion Papiermark entsprach und 4,2 Rentenmark wiederum 1 Dollar (vormals 4,2 Billionen Papiermark). Apropos Gold: Eine Feinunze Gold notierte im Dezember 1923 bei 86,81 Billionen Papiermark ... (lt. Wikipedia jedenfalls - mein Opa sprach von knapp über 100 Billionen Papiermark für die Unze Gold).


    Der Unterschied in der diesbezüglichen Geld-Grundhaltung (USA vs Deutschland) könnte auch mit dem kollektiven nationalen (Erinnerungs)Bewußtsein bzw. dem kollektiven nationalen "Gedächtnis" zusammenhängen. In den USA hat man tendenziell mit Deflation (ausgehend vom Börsencrash Oktober 1929 und nachfolgend (1930 ff) der Great Depression) die schlimmsten finanziellen und wirtschaftlichen Erfahrungen gemacht - in Deutschland tendenziell mit Inflation insbesondere in Form der Hyperinflation (bereits im Oktober 1921 wies die Mark nur noch ein Hundertstel ihres Wertes vom August 2014 auf (zu dem Zeitpunkt war die Goldbindung der Mark aufgehoben worden), im Oktober 1922 nur noch ein Tausendstel; in 1923 explodierte schließlich die Geldentwertung in der Form, daß die galoppierenden Inflation in eine Hyperinflation überging). Am 15. November 1923 wurde währungstechnisch dann die sog. Rentenmark (die später (1924) wertgleich in die Reichsmark überging) eingeführt, um perspektivisch die Papiermark zu ersetzen und die Hyperinflation zu beenden.

    Die Rentenmark wurde übrigens von der sog. Rentenbank ausgegeben, einem privatwirtschaftlich organisierten Institut. Träger der Rentenbank waren Landwirtschaft, Industrie, Gewerbe und der Handel. Diese verpfändeten eine gewissen Anteil (4 oder 5% nach meiner Erinnerung) ihres gesamten Besitzes als Grundschuld und hafteten also mit einem Teil ihre Vermögens für die neue Währung.

  • Ich kenne tatsächlich jemanden, der fast sein ganzes Vermögen vor ca. 20 Jahren in Gold investiert und bis heute gehalten hat. Deshalb ist er jetzt Multimillionär.

    Tapfer, mutig oder verwegen - würde ich sagen.

    Würdest Du sagen, er hat das falsch gemacht?

    Auch wenn ich nicht monstermania bin ...

    ... meine Antwort wäre: Der Protagonist noch dazu in der Retrospektive hat wohl kaum oder eher gar nichts falsch gemacht. Den persönlichen Fall und speziellen Geschehensablauf betreffend.

    Aus meiner ganz persönlichen Sicht ist es aber nicht empfehlenswert (oder kann gar eine allgemeine Empfehlung darstellen)

    fast sein ganzes Vermögen

    in ein einziges Vehikel zu schieben - ganz gleich, ob es sich dabei um Buchgeld, Bargeld, eine fremde Sorte (z. B. CHF), Gold, Bitcoin, Oldtimer, Aktien, Immobilien oder sonst was handelt. Würde ich niemals praktizieren und daher auch so niemals jemand empfehlen.

    Nichtsdestotrotz kenne ich einige (wenige) Protagonisten, die das machen - beispielsweise via Immobilien und beispielsweise auch via Oldtimern oder via Kunst. Meine Sache wäre das nicht ansatzweise.


    Wobei natürlich stets gilt

    "Paragraph Eins - jeder macht Seins"

  • Ich kenne tatsächlich jemanden, der fast sein ganzes Vermögen vor ca. 20 Jahren in Gold investiert und bis heute gehalten hat. Deshalb ist er jetzt Multimillionär. Würdest Du sagen, er hat das falsch gemacht?

    Im nachhinein ist es immer einfach zu sagen "alles richtig gemacht". Aber man konnte ja vor 20 Jahren nicht wissen, wie sich Gold entwickeln wird.

    Hätte dein Bekannter vor 20 Jahren sein gesamtes Vermögen in Amazon Aktien gesteckt, dann hätte sein Vermögen sich nicht verzehnfacht, wie mit Gold, sondern verhundertfacht.

    Also so gesehen: Dein Bekannter hat nicht alles richtig gemacht, es hätte nämlich eine viel bessere Anlage gegeben.

  • Ich kenne tatsächlich jemanden, der fast sein ganzes Vermögen vor ca. 20 Jahren in Gold investiert und bis heute gehalten hat. Deshalb ist er jetzt Multimillionär. Würdest Du sagen, er hat das falsch gemacht?

    Anekdoten haben keine Relevanz bei Ratschlägen zum systematischen Vermögensaufbau oder -erhalt.

    Man könnte ebenso fragen, ob ein Lottogewinner etwas falsch gemacht hat. Systematische Ansätze zeichnen sich durch eine hohe Wahrscheinlichkeit des Erfolgs aus. Diese ist bei einem Asset wie Gold, das über 50 Jahre nur knapp 1 % reale Rendite p. a. erzielt, über Zeiträume von 20 Jahren und mehr real negativ rentierte und bereits Einbrüche von mehr als 80 % verzeichnet hat, nicht gegeben.

    Cherry-Picking beim Betrachtungszeitraum und ein Recency Bias sind bei Anlageentscheidungen äußerst gefährlich. Ja, Gold lief sehr gut in den letzten Jahren. Genauso wie Tech-Aktien und Bitcoin. Und jetzt? Bedeutet dies, dass es auch in Zukunft so sein wird?

  • Ich kenne tatsächlich jemanden, der fast sein ganzes Vermögen vor ca. 20 Jahren in Gold investiert und bis heute gehalten hat. Deshalb ist er jetzt Multimillionär. Würdest Du sagen, er hat das falsch gemacht?

    Diese Betrachtung ist völlig belanglos (Rückschaufehler) und hat keinerlei Aussagekraft für die Zukunft.:rolleyes:
    Gleiche Betrachtungen kannst Du bezüglich BTC, einzelner Aktien, Immobilien, Uhren, usw. finden. In der Rückschau ist es immer leicht zu wissen, was wann das Beste gewesen wäre.

    Sovereign
    Auch mein Opa hat mir von Krieg und Inflation erzählt. Nach dem Krieg waren z.B. Schnaps und Zigaretten sehr gut tauschbar (z.B. gegen Lebensmittel). Gold hat das Problem, dass die Stückelungen teilweise recht ungünstig sind um es gegen existentielle Güter einzutauschen.
    Und bei der Anlage in Sachwerten sind wir uns einig. Man sollte nur die Werte in Geldwerten besitzen, die man auch absehbar benötigt. Langfristige Geldanlage sollte in Sachwerten erfolgen. Und dabei kann Gold auch eine Rolle spielen. Ich bevorzuge allerdings lieber Sachwerte, die auch eine produktive Rendite erzielen (können) und nicht nur eine Wertsteigerung.

    Die Aussage bezog sich auch mehr auf die Aussage, dass es früher Zinsen von 8-10% p.a. gab. Das mag sich für junge Menschen völlig utopisch anhören. Daher des Spruch.