Notgroschen, wie hoch?

  • Moin moin,


    ich bin seit Anfang des Jahres stiller Mitleser hier im Forum.

    Ich beschäftige mich auch ungefähr ab diesen Zeitraum mit dem Thema Finanzen, Investments und Versicherungen.

    Grund dafür war/ist die Erfahrung und das gezahlte Lehrgeld an/mit/durch einen Strukturbetrieb. X/


    Ich habe seit dem, dank dieses Forums, des YouTube/Podcast-Accounts Finanztip & auch Finanzfluss meine Finanzen/Versicherungen und die meiner Frau umgestellt.


    Derzeitig besparen wir den FTSE-All World ETF für die Alters-Absicherung und jeweils ein Tagesgeldkonto für den Notgroschen.

    Also nichts spannendes und das soll/wird auch so bleiben, da ich nicht sonderlich risikofreudig bin und meine Frau und ich finanziell nicht so aufgestellt sind, dass man hier groß zocken könnte.


    Derzeitig liegt in unserem ETF-Depot rund 10.000€.

    Mein persönlicher Notgroschen auf dem Tagesgeld liegt bei rund 9000€.

    Der von meiner Frau befindet sich noch im Aufbau.


    Ich bin Berufssoldat, 37 und meine Frau ZFA, 34. Zusammen haben wir ein Netto-Einkommen von 5000€.


    Das als Hintergrund...


    Nun zu meiner Frage.


    Wie hoch würdet das Schwarmbewusstsein des Forum, in meiner Situation, seinen Notgroschen ansetzen?

    Ich habe Sorge das ich ggf. zu viel Geld auf dem Tageskonto liegen lasse, oder zu wenig... (geringe Risikobereitschaft).


    Ich weiß zwar das man rund 3 Monatsgehälter sagt, aber ist das wirklich als Beamter, der ich nun mal bin, nötig? Wie würdet Ihr an die Sache rangehen?


    Sorry für diese ggf. etwas dümmliche Frage, aber ich baue mir mein Wissen ja erst seit ein paar Monaten auf.


    Vielen Dank vorab. :thumbup:

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  • Elena H.

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  • Hallo.


    3 Gehälter ist ein Anhalt und auch nicht gesetzlich oder kulturell vorgeschrieben.

    Wenn Ihr abweichen wollt und sich das für Euch richtig anfühlt, dann ist das auch richtig.

    Unterschiedliche Sicherheitsbedürfnisse bedingen unterschiedliche Anforderungen an die Höhe des Notgroschens.

  • Moin areinhold , willkommen im Forum und gut das du jetzt deine7eure Finanzen selbst in die Hand nimmst.


    Du musst dich mit der Höhe deines Notgroschen wohlfühlen.

    Irgendwann sollte der Notgroschen hoch genug sein und dann kannst du alles Überschüssige Geld in deinen ETF investieren und auch etwas für Quatsch ausgeben der dir Spaß bereitet.


    Halte deine Finanzen weiter so einfach, damit bist du auf einem guten Weg um langfristig Vermögen aufzubauen.


    Viel Erfolg mit deinen Finanzentscheidungen.

  • Ich weiß zwar das man rund 3 Monatsgehälter sagt, aber ist das wirklich als Beamter, der ich nun mal bin, nötig? Wie würdet Ihr an die Sache rangehen?

    Jeder Cent im Notgroschen kostet Geld. Deshalb würde ich ihn so gering wie möglich ansetzen (Ich habe 0 Euro). Was willst du denn mit einem Notgroschen abdecken? Verdienstausfall? Auto? Elektrogeräte?


    Wenn das Problem ,,Verdienstausfall" wegfällt und es nur um die regelmäßige Neuanschaffung/Reparatur von Gerätschaften geht, kann man diese auch sauber abschreiben (=ansparen). Ob man das dann ,,Notgroschen" nennt, ist eigentlich egal.


    Ein Notgroschen ist eine Versicherung. Wie bei jeder Versicherung, sollte man sich überlegen, ob man sie benötigt und falls ja für was. Einfach nur ein paar Monatsgehälter dauerhaft unter Inflation liegen zu lassen, weil das Finanztip sagt, halte ich für schwierig.


    Wer mietet und least (oder gar kein Auto hat) + kein Risiko hat seinen Job zu verlieren, benötigt keinen Notgroschen. Es sei denn er rockt sein Girokonto jeden Monat so weit runter, dass er nicht mal eine neue Waschmaschine für 500 Euro kaufen kann.

  • areinhold

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  • areinhold

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  • areinhold

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  • Erstmal vielen Dank für den zügigen Input.

    Hast du den Thread hier schon verfolgt?

    Maximaler Notgroschen - Geldanlage - Finanztip Forum

    Nein noch nicht, werde ich aber im Anschluss, vielen Dank.


    Mmh gute Punkte über die ich mal nachdenken werde.


    Naja wir haben nur ein Auto (via Kredit) und Wohnen zur Miete. Das Auto ist für mich beruflich sehr wichtig, daher muss in diesem Fall, damit ich ruhig schlafen kann, eine gewisse Absicherung vorhanden sein.


    Ich denke mal drüber nach. Vielen Dank.

  • areinhold

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  • Hi,


    ich mache das so: alles aufschreiben, was überraschend Kosten verursachen könnte und mit (meiner) Faustregel "3 Monate Fixkosten stemmen können" vergleichen.


    Ein Vorteil besteht für mich darin, dass ich laufend über die nächsten Jahren neu gewichten kann und alte Brainstormingergebnisse weiter in der Liste vorhanden sind. So kann ich 1x pro Jahr prüfen, ob meine Rücklagen hoch genug sind.


    Dann schlafe ich eine Nacht drüber und stelle mir vor, dass mein Fonds in den Keller geht (habe den gleichen) und ich nur noch mein Tagesgeldkonto habe. Wenn ich mich mit dem Betrag weiterhin wohl fühle, habe ich den richtigen Betrag für mich gefunden.


    Ich habe aber auch schon von Leuten gelesen, die unbedingt 1 Jahr Arbeitslosigkeit abfangen können wollten. Es ist also hoch individuell.


    Hoffe es hilft und liebe Grüße

  • Die Höhe des Notgroschens ist sehr individuell.

    Wie die anderen schon geschrieben haben, kommt es sehr auf eure Situation und das subjektive Sicherheitsbedürfnis an.


    Wohnt ihr zur Miete oder habt ihr Eigentum? Hab ihr ein oder mehrere eigene Autos? Habt ihr Kinder? usw ...

  • Wie hoch würdet das Schwarmbewusstsein des Forum, in meiner Situation, seinen Notgroschen ansetzen?

    Zu dem Thema "Notgroschen" hatte ich persönlich - stehe aber hier nicht für das "Schwarmbewußtsein" - hier an anderer Stelle mal was geschrieben:

    In dem Fall (sog. "Rücklage für Notfälle" oder auch "Liquiditätspuffer") hört man oft pauschale Empfehlungen wie 2-3 Netto-Monatsgehälter oder auch 10.000 Euro (was sich als fixe Summe dann vermutlich wohl von sog. "Durchschnittsgehältern" ableiten könnte). Wie auch immer, davon halte ich persönlich eher wenig, wie ich mir hier auch schon (an anderer Stelle) erlaubt habe darzustellen.


    Aus meiner Sicht kann ich mir nämlich durchaus Fälle vorstellen, wo jemand z. B. mit 5.000 Euro diesbezüglich ordentlich aufgestellt ist - und bei einem anderen aber 50.000 Euro noch zu knapp bemessen sein können. Der erste Fall könnte mit folgenden Stichworte beschrieben sein wie Single, Beamter oder im ÖD, kein Auto, keine (finanzierte) Immobilie, günstige Mietwohnung, eher geringes Einkommen, bescheidene Lebensführung etc. Der zweite Fall mit Stichworten wie Alleinverdiener (Einkommen wird noch dazu als Selbständiger oder Freiberufler generiert), mit Familie (Frau und zwei Kinder), wohnhaft in finanzierter Immobilie (mit mittlerer sechsstelliger Restschuld), zwei Autos, gehobener Lebensstil etc.

    Das wird also in aller Regel eine sehr individuelle Einzelfallentscheidung sein. Dabei spielen neben den objektiven Rahmenbedingungen auch subjektive Elemente ein Rolle (subjektive Risikotragfähigkeit bzw. Risikotoleranz).


    Sorry für diese ggf. etwas dümmliche Frage, aber ich baue mir mein Wissen ja erst seit ein paar Monaten auf.

    "Dümmliche" Fragen sind eher eine Seltenheit - "dümmliche" Antworten kommen meines Erachtens häufiger vor.

    Naja wir haben nur ein Auto (via Kredit)

    Bei Gegenständen, die pflegen tendenziell im Wert sukzessive zu sinken (wie typische Konsumgüter - ein normales Auto gehört dazu) würde ich unbedingt vermeiden via Kredit zu kaufen bzw. zu finanzieren.


    Zumal das Einkommen so gering nicht ist:

    Zusammen haben wir ein Netto-Einkommen von 5000€.

    In dem Kontext

    Ich habe Sorge das ich ggf. zu viel Geld auf dem Tageskonto liegen lasse, oder zu wenig... (geringe Risikobereitschaft).

    Die Autofinanzierung (siehe oben) spricht eher dafür, daß die Rücklage zu niedrig angesetzt war - oder das Fahrzeug für die konkrete Finanzlage so teuer ausgefallen ist.


    Nur am Rande: Je nach (Zins)Konditionen und Konstruktion des Kreditvertrages (Auto) würde ich eher versuchen mir prioritär den Autokredit vom Hals zu schaffen (tilgen) - bevor man an den ggf. weiteren Aufbau der Rücklage denkt (solltest Du die besagten 9.000 € nicht schon als ausreichend in Deinem Fall erachten).


    Ganz generell: In dem Alter und mit dem gemeinsamen Einkommen sehe ich beim Status Quo des Vermögensaufbaus (deutlich) Luft nach oben.



    Dir/Euch weiter gute Gedanken und dann ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Das Auto ist für mich beruflich sehr wichtig, daher muss in diesem Fall, damit ich ruhig schlafen kann, eine gewisse Absicherung vorhanden sein.

    Da hast du meiner Meinung nach direkt die Antwort auf deine Frage nach der Höhe des Notgroschens.


    Alternativ könntest du - wenn möglich mit zusätzlichen Raten - erst mal den Kredit tilgen. Stell dir vor, du müsstest plötzlich für ein neues Auto einen weiteren Kredit aufnehmen, bevor das alte Auto abbezahlt ist.

  • Ggf auch generell über den risikoarmen Teil der Vermögensanlage nachdenken. Deine Strategie scheint aktuell Notgroschen + 100% Aktien zu sein. Das ist schon nicht ganz ohne.


    Ich persönlich finde die Pantoffel-Portfolio Ansätze von Finanztest für Anfänger sehr interessant.

    Dann wäre die Strategie z.B. Notgroschen + 60% Aktien / 40% risikoarme Anlage (Tagesgeld/Festgeld/Anleihen).


    P.S: mein echter Notgroschen liegt bei 10k Tagesgeld. Zusätzlich baue ich gerade meinen liquiden risikoarmen Teil gerade wieder (nach einer größeren Steuerzahlung) auf ein Jahresgehalt in einem Geldmarkt-ETF auf... Falls ich doch mal keine Lust mehr auf meinen Job habe.

  • Ggf auch generell über den risikoarmen Teil der Vermögensanlage nachdenken. Deine Strategie scheint aktuell Notgroschen + 100% Aktien zu sein. Das ist schon nicht ganz ohne.

    Betrachtet man sein Gesamtvermögen (inkl. Pensionsansprüche und Humankapital) liegt seine Aktienquote unter 1%.

  • Hallo zusammen,

    das ist zu wenig also mindesten 60 Prozent Aktienquote.

    Ohne Wertpapier ist es schwer ein relevantes Vermögen aufzubauen.

    Wenn man(n) mehr als 15 Jahre Zeit hat gerne auch mehr. Wenn man(n) noch leicht jünger ist gerne auch mindestens 80 Prozent und mehr.

    Für den Notgroschen: 3 monatliche Einkommenszahlungen.

    Finanztip hat einen Beitrag dazu.

    LG

  • Hier wurde (siehe Nr. 1) eine Frage zur passenden sprich adäquaten Höhe des sog. "Notgroschen" sprich der "Rücklage für Notfälle" gestellt. Darauf gab es - nach meinen Dafürhalten - einige brauchbare Antworten.


    Dein eigenes sprich persönliches Beispiel (siehe Nr. 5) zur Höhe einer solchen Rücklage

    Ich habe 0 Euro

    dürfte - wenn überhaupt - nur für einen sehr kleinen Kreis der Menschen die "passende" Lösung sein (in meinem diesbezüglich sehr weiten Umfeld ist mir nur ein einziger Protagonist erinnerlich, der so verfährt - dieser spielt aber in einer völlig anderen Vermögensliga als die allermeisten hier).


    Zutreffend ist logischerweise und im Regelfall der Hinweis

    Jeder Cent im Notgroschen kostet Geld.

    Zum einen sind aber "Vermögen" immer als Ganzes zu betrachten und zu bewerten. Ein "Notgroschen" (als eine Art "Versicherung") hat daher nicht die (prioritäre) Aufgabe Rendite zu erwirtschaften, sondern nur die Aufgabe (im Notfall bzw. bei Bedarf) vorhanden zu sein - die Aufgabe Rendite zu erwirtschaften kommt anderen Vermögensanteilen zu. Und zum anderen kann es auch "Geld kosten" (mangels "Rücklage für Notfälle") Kredite aufzunehmen und/oder zur Unzeit (schlechte Kurse bei Aktien, Immobilien, Gold etc. pp.) andere Assets liquidieren zu müssen, statt diese weiter für sich arbeiten zu lassen.

    Betrachtet man sein Gesamtvermögen (inkl. Pensionsansprüche und Humankapital) liegt seine Aktienquote unter 1%.

    Viele Menschen berücksichtigen (leider) - obwohl das realistisch und damit geboten wäre - bei der Ermittlung ihrer ggf. vorhandenen Aktienquote nicht alle ihre finanziellen Mittel und Ansprüche (sprich das tatsächlich Gesamtvermögen) inklusive der in aller Regel schon vorhandenen Altersvorsorgeansprüche, einer KLV oder PRV, einer eigengenutzten Immobilie, sonstiger Wertgegenstände usw. Was dann zu einer (völligen) Fehleinschätzung der wahren Aktienquote führt, da diese bei obiger Betrachtung de facto natürlich viel niedriger liegt.


    Das eigentliche "Problem" in dem Fall hier dürfte sein, daß vor dem Hintergrund der objektiven Gesamtsituation (zwei Leute zusammen, Alter 37 + 33, beide berufstätig, kein ganz schlechtes Nettoeinkommen) sich das sozusagen "freie Vermögen" offensichtlich zusammen und insgesamt auf "nur" 19.000 € beläuft (10.000 € im ETF-Depot + 9.000 € Tagesgeld) - und zudem parallel noch eine Autofinanzierung läuft.


    An dem Aspekt sollte man (perspektivisch gesehen) - aus meiner Sicht - ansetzen bzw. arbeiten; siehe schon hier Nr.10

    Ganz generell: In dem Alter und mit dem gemeinsamen Einkommen sehe ich beim Status Quo des Vermögensaufbaus (deutlich) Luft nach oben.



    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Dein eigenes sprich persönliches Beispiel (siehe Nr. 5) zur Höhe einer solchen Rücklage

    dürfte - wenn überhaupt - nur für einen sehr kleinen Kreis der Menschen die "passende" Lösung sein (in meinem diesbezüglich sehr weiten Umfeld ist mir nur ein einziger Protagonist erinnerlich, der so verfährt - dieser spielt aber in einer völlig anderen Vermögensliga als die allermeisten hier).

    Das ist falsch. Keinen Notgroschen zu haben passt für jeden Menschen, der keine plötzlichen Ausgaben zu erwarten hat. Wer kein Auto und kein Eigenheim hat und Beamter ist, braucht keinen oder einen sehr geringen Notgroschen. Genauso braucht jemand, der ein paar Hunderttausend Euro in ETFs mit 300-400 Prozent Buchgewinnen hat, keinen Notgroschen (welche Krise soll das rechtfertigen?). Einfach nur zu behaupten, dass so gut wie jeder einen Notgroschen benötige, ohne konkret zu werden, ist ein schlechter Rat.


    P.S. Bitte unterlasse die ständigen Anspielungen auf deine vermögenden Bekannten und wie viel vermögender sie wären als viele hier. Das tut nichts zur Sache.


    Zitat von Sovereign

    Zum einen sind aber "Vermögen" immer als Ganzes zu betrachten und zu bewerten. Ein "Notgroschen" (als eine Art "Versicherung") hat daher nicht die (prioritäre) Aufgabe Rendite zu erwirtschaften, sondern nur die Aufgabe (im Notfall bzw. bei Bedarf) vorhanden zu sein - die Aufgabe Rendite zu erwirtschaften kommt anderen Vermögensanteilen zu. Und zum anderen kann es auch "Geld kosten" (mangels "Rücklage für Notfälle") Kredite aufzunehmen und/oder zur Unzeit (schlechte Kurse bei Aktien, Immobilien, Gold etc. pp.) andere Assets liquidieren zu müssen, statt diese weiter für sich arbeiten zu lassen.

    Hör auf zu schwurbeln. Ein Notgroschen kostet Geld. Eine Versicherung kostet Geld. Punkt. Wer ohne Risiko eines der beiden kauft, zahlt drauf. Wer Risiken hat, muss zahlen. So einfach ist das.

  • Vielen Dank für den Input (hier beziehe ich alle mit ein).


    Ja leider habe ich in der Vergangenheit den Fehler gemacht, den wohl ein Großteil der deutschen macht. Ich habe mich 0,0 mit dem Thema Finanzen beschäftigt. Das hat sich erst seit einem Jahr geändert. Damit stehe ich aber im kompletten Freundes- und Familienkreis (noch) alleine da.

    Auch meine Frau hat das noch nicht so recht verstanden und verinnerlicht, ist aber langsam auf dem Weg dahin.


    Das bedeutet eben, dass wir die letzten Jahrzehnte viel Zeit und Geld verloren haben. Das ist futsch und wird schwer wieder aufzuholen. Insbesondere deswegen da ich das Glück habe als Berufssoldat, nach derzeitigem Stand, mit 55 Jahren in Pension zu gehen.


    Daher will ich die nächsten 19 Jahre dafür nutzen, möglichst viel Kapital aufzubauen. Insbesondere für meine Frau, da diese aufgrund ihrer Tätigkeit als ZFA, keine nennenswerte Rente bekommen wird.


    Ich bin wirklich froh dieses Forum und allgemein Finanztip entdeckt zu haben und bedanke mich für den Support.


    Ihr werdet sicher die nächste Zeit öfter von mir Fragen lesen dürfen. 🫣

  • Das ist falsch. Keinen Notgroschen zu haben passt für jeden Menschen, der keine plötzlichen Ausgaben zu erwarten hat. Wer kein Auto und kein Eigenheim hat und Beamter ist, braucht keinen oder einen sehr geringen Notgroschen. Genauso braucht jemand, der ein paar Hunderttausend Euro in ETFs mit 300-400 Prozent Buchgewinnen hat, keinen Notgroschen (welche Krise soll das rechtfertigen?). Einfach nur zu behaupten, dass so gut wie jeder einen Notgroschen benötige, ohne konkret zu werden, ist ein schlechter Rat.

    Das ist vermutlich streng genommen richtig. Ein Notgroschen ist ab einem gewissen Aktienvolumen eigentlich nichts anderes als Markettiming. Das aber erst, wenn die Aktienanlage einen wesentlichen Teil des Vermögens ausmacht. Das heißt pauschal kann man das sowieso nicht beantworten.


    Streng genommen bräuchten wir z.B. keinen Notgroschen. Trotzdem haben wir immer 15-25k auf dem Tagesgeld. Einfach weil ich mir den Luxus der Liquidität gönne.


    Ich würde auch jedem einen Notgroschen empfehlen, der nicht ganz bewusst auf einen verzichtet. Für viele normale Anleger ist das erstmal kein schlechter Rat. Und den Fragensteller bringt die theoretische Diskussion hier glaube ich nicht weiter.

    P.S. Bitte unterlasse die ständigen Anspielungen auf deine vermögenden Bekannten und wie viel vermögender sie wären als viele hier. Das tut nichts zur Sache.

    Lustigerweise hat der Forumskollege gefühlt zu jeder Diskussion irgendeinen oder mehrere unfassbar erfolgreiche Weggefährten, die als Beispiel dienen und damit genau in seine Argumentationslinie passen. Seit ich an der Stelle nur noch blaue Balken sehe, sind die Threads hier deutlich übersichtlicher für mich geworden.

  • Hör auf zu schwurbeln.

    Meinen beiden vorherigen Beiträge hatte ich nicht für Dich geschrieben - sondern für den Fragesteller. Da dieser sich sowohl für Nr. 10 als auch für Nr. 15 mit einer Bewertung "bedankte" - hat der Fragesteller es ganz offensichtlich nicht als "Geschwurbel" aufgefasst. Was für mich das Entscheidende ist :)


    Womit das Wichtigste gesagt ist.


    Nur der guten Ordnung halber

    Das ist falsch. Keinen Notgroschen zu haben passt für jeden Menschen, der keine plötzlichen Ausgaben zu erwarten hat.

    Mir ist kaum bis kein Mensch bekannt, der nicht auch mal "plötzlich zu erwartende Ausgaben" haben kann. Diese Deine Einlassung halte ich daher für eher abwegig.

    Bitte unterlasse die ständigen Anspielungen auf deine vermögenden Bekannten und wie viel vermögender sie wären als viele hier. Das tut nichts zur Sache.

    Die adäquate Einstellung eines "Notgroschens" hat (neben der subjektiven Risikotragfähigkeit inklusive der persönlichen Risikotoleranz) natürlich auch etwas mit dem Vermögensstatus zu tun. Insoweit tut das sehr wohl was "zur Sache". Wie der konkrete Fall ja zeigt ("Autokauf auf Pump sprich Kredit").


    Um von den "vermögenden Bekannten" wegzukommen (was Dir anscheinend nicht behagt) kurz zu mir selbst: Mein Gesamtvermögen bewegt sich im mittleren achtstelligen Bereich - dennoch halte ich eine gewissen Anteil meiner Mittel für bestimmte Szenarien vor; siehe hier:

    Für meinen Teil sehe ich das ohnehin anders, weil ich Liquidität (nicht nur als Rücklage sondern auch) als Mittel gegen bestimmte Szenarien betrachte (Depression, Deflation - unwahrscheinlich aber nicht auszuschließen) sowie als Eingreifmasse, um bei sich bietenden Gelegenheiten zugreifen zu können. Für mich steht aber eine bestmögliche Performance nicht mehr im Vordergrund sondern eine möglichst breite Aufstellung (wobei auf die Gesamtmittel betrachtet mindestens nach Inflation und Steuern eine schwarze Null in Sachen realer Werterhalt stehen sollte; dafür muß ich aber nicht zu 100% investiert sein).

    Jeder Fall ist anders und die Absichten und Ziele sind oftmals auch so unterschiedlich wie die objektiven Rahmenbedingungen sich unterscheiden und die Menschen selbst ebenfalls divers sind.


    Zu was eine zu geringe Rücklage führen kann, zeigt ja dieser Fall bei dem das dringend benötigte Auto via Kredit finanziert wurde bzw. werden mußte (in der Regel läuft so etwas auf ein "negatives Zinsdifferenzgeschäft" hinaus, bei dem die Kreditzinsen in der Regel nicht mal steuerlich in Ansatz bringbar sind). Dies erscheint mir keine besonders clevere Vorgehensweise zu sein.


    Von Pauschalempfehlungen, Dogmen, On size fits all-"Lösungen" usw. halte ich daher nix.



    Dir dennoch weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Ja leider habe ich in der Vergangenheit den Fehler gemacht, den wohl ein Großteil der Deutschen macht. Ich habe mich 0,0 mit dem Thema Finanzen beschäftigt. Das hat sich erst seit einem Jahr geändert. Damit stehe ich aber im kompletten Freundes- und Familienkreis (noch) alleine da.

    Auch meine Frau hat das noch nicht so recht verstanden und verinnerlicht, ist aber langsam auf dem Weg dahin.

    Selbstbezichtigungen führen zu nichts. Es ist, wie es ist. Man kann sich auch zuviel mit diesem Thema geschäftigen. :) Geld ist wichtig auf dieser Welt, aber es ist auch nicht alles.

    Das bedeutet eben, dass wir die letzten Jahrzehnte viel Zeit und Geld verloren haben. Das ist futsch und wird schwer wieder aufzuholen. Insbesondere deswegen da ich das Glück habe als Berufssoldat, nach derzeitigem Stand, mit 55 Jahren in Pension zu gehen.

    Es ist, wie es ist. Selbst dann, wenn Du in den letzten Jahrzehnten tatsächlich viel Zeit und Geld verloren haben solltest, kommt das nicht zurück. Es mag nützlich sein, daraus Lehren zu ziehen, dem aber nachzuweinen bringt nichts.

    Daher will ich die nächsten 19 Jahre dafür nutzen, möglichst viel Kapital aufzubauen. Insbesondere für meine Frau, da diese aufgrund ihrer Tätigkeit als ZFA, keine nennenswerte Rente bekommen wird.

    Deine Pension - in frühen Jahren! - dürfte höher sein als ihre Rente. Auch hier gilt: Es ist, wie es ist. Gerade bei Hilfspersonal in Praxen ist der Fachkräftemangel bereits erheblich spürbar. Es könnte sein, daß sie in den kommenden 19 Jahren mehr verdienen wird als jetzt.


    Sich eine finanzielle Reserve anzusparen, ist nie verkehrt, weil einen dann nämlich eine unerwartete finanzielle Belastung nicht gleich umhaut. Aber es gilt dabei, das Maß im Auge zu behalten. Was hast Du von den Geldsäcken, wenn Du das Leben heute darüber vergißt?


    Es ist kein gutes Ziel, der reichste Mensch auf dem Friedhof werden zu wollen.