jetzt dreht er durch

  • Ich glaube diese Diskussion führt zu nix außer das diese Emotionen von Ungerechtigkeit triggert. Ich glaube man muss sich damit anfreunden, dass es in jedem System jemanden gibt, der das ausnutzt.

    Also kann es auch bei den Kapitalerträgen beim Status Quo bleiben? Und bei der Bürgerversicherung?

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Ich sehe das auch so.

    Ich weiß, dass ich verdammt privilegiert bin. Und es täte mir sehr viel weniger weh, mehr Steuern zu zahlen (auf welche Einkünfte auch immer) als jemandem, der kurz über Mindestlohn oder als Bürgergeld-Aufstocker unterwegs ist.

    Gibt es Leute, die noch viel mehr haben als ich? Natürlich. Aber der Großteil hat deutlich weniger.

    Ich werde vermutlich mal durchaus signifikante Geldbeträge / Aktien / Immobilien erben. Selbst wenn darauf 50 % Erbschaftssteuer anfallen würden ohne Freibeträge wäre das für mich völlig in Ordnung. Ich habe das nicht verdient oder erarbeitet, ich bin da reingeboren worden, und die Hälfte dieses Vermögens zu erben ist immer noch mehr als die allermeisten Menschen jemals erben werden. Ich verstehe diese ganze Debatte nicht, warum ausgerechnet diejenigen, die mehr als genug haben, den Hals nicht vollkriegen, nur weil ANDERE ja NOCH mehr haben.

    Das mag für Dich gelten. Du kriegst also einfach irgendwas geschenkt und tust dafür nichts.

    Es gibt aber den anderen Fall, dass jemand im Familienvermögen mitarbeitet. Egal ob kleiner Handwerksbetrieb oder große Firma mit mehreren Hunder/Tausend Mitarbeitern oder Vermögensverwaltung mit eigenen Immobilien (auch hier gibt es 1-Mann Betriebe oder mit mehreren Mitarbeitern).

    Wenn sich jemand dort engagiert und sich diesem Familienunternehmen zum Beruf gemacht hat, dann ist das etwas ganz anderes und mit 0 EUR zu besteuern. Jetzt kann man mir gerne für Produktivunternehmen das ErbSt Gesetz zitieren, dass genau diesen Fall auch berücksichtig. Wer tatsächlich Ahnung davon hat, weiß aber, dass dieser Passus nur von einem Politiker entworfen werden konnte und absolut unrealistisch ist.

    Aber ich gehe noch weiter: Deine Vorfahren haben gut gewirtschaftet und/oder sich zum Ziel gesetzt, Ihren Kindern mehr zu hinterlassen als sie selber bekommen haben. Das so etwas bestraft wird ist für mich an Perversion kaum zu überbieten.

    Wenn jede Generation alles verfeuert und Vater Staat einfach viel mehr aus 19% Umsatzsteuer kassiert, wissen wir alle, dass diese Gelder einfach nur irgendwo in Gorch Fock-Projekte oder sonst wo verschwendet werden. Der Mittelstand schafft nachhaltig einen Mehrwert. Die Politik leider gar nichts dergleichen.

  • Auch die Diskussion kann man gerne führen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass längst nicht jeder Bürgergeldempfänger dazu in der Lage ist zu arbeiten. Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: Wie kannst Du erwarten, dass Jemand der seine eigene Wohnung komplett zumüllt es schafft einem Putzjob nachzugehen? :/

    Ich habe z.B. erlebt, dass eine größere Behindertenwerkstatt es geschafft hat diverse Gartenbaubetriebe in Ihrer Gegend kaputt zu machen. Bei den (subventionierten) Preisen konnten die örtlichen Mittbewerber dann irgendwann nicht mehr mithalten.

    Dieses Derivat der Zwangsarbeit hätte sicher einen Einfluss auf das Lohngefüge. Ob dies im Interesse von Leuten ist, die zwar in der Mittelschicht sind, sich die zwei Flugzeuge aber doch nicht leisten können?

  • Also kann es auch bei den Kapitalerträgen beim Status Quo bleiben? Und bei der Bürgerversicherung?

    Ich finde das ist ein schlechter Vergleich. In dem einem Fall geht es darum, ein menschenwürdiges Leben gemäß Grundgesetz zu garantieren und in den anderen Fällen um Fragen der Verteilungsgerechtigkeit. Ich weiss garnicht warum Du da eine Verbindung siehst. Ich sehe nur Whataboutism.

  • Dieses Derivat der Zwangsarbeit hätte sicher einen Einfluss auf das Lohngefüge. Ob dies im Interesse von Leuten ist, die zwar in der Mittelschicht sind, sich die zwei Flugzeuge aber doch nicht leisten können?

    Oh, please... Dieses Märchen ist längst wiederlegt.

    https://doku.iab.de/discussionpapers/2007/dp0807.pdf

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Erstens wurde das Vermögen praktisch schon durch die Inflation "besteuert" ...

    Die "Inflation" als eine sozusagen "verdeckte" und "nicht direkt der Politik" zuordenbare Steuer (eher der Geldpolitik bzw. der assoziierten staatlichen Notenbank ...) ist - so lange halbwegs in vertretbarem Rahmen (*) - bei den meisten Politikern gar nicht so unbeliebt. Kann man doch die Verantwortung dafür auf andere schieben (Unternehmen, Preistreiber, Rohstoffpreise, Energiepreise, das Ausland usw. oder ggf. Andeutungen in Richtung der Notenbank machen, deren prioritäre Aufgabe (Kaufkraft- bzw. Preisstabilität) dies eigentlich ist (präziser wäre - da eine EZB inzwischen eher die prioritäre Aufgabe hat, die Eurozone in der immer gleichen Länderbesetzung irgendwie weiter am Leben zu halten).

    (*) Die Bemühungen die "offizielle" Inflationsrate möglichst "freundlich" aussehen zu lassen - könnten auch mit dieser politischen Grundhaltung zusammenhängen (Erfindung einer Kerninflationsrate, Hedonistische Methode, Substitutionsmethode, (komplettes bzw. ganz überwiegendes) Weglassen der Vermögenspreise).

    Interessant in dem Kontext auch, daß selbst eine so profane Angelegenheit wie der Sparerfreibetrag nicht inflationsbedingt nach oben angepasst wurde und wird - sondern im Gegenteil von einstmals 6.000 DM pro Kopf auf aktuell 1.000 € (?) eingeschmolzen wurde ...

    und zweitens sind zumindest die Dividenden ebenfalls schon versteuert.

    Siehe schon Nr. 800 Abs. 1

  • Ich verstehe ja die ganzen Einwände bzgl. der Umsetzbarkeit, gerade wenn es an die Details geht, aber würde sich hier wirklich jemand übervorteilt fühlen, wenn er am Ende seines Lebens prozentual gesehen genau so viele Steuern und Abgaben auf seine Kapitalgewinne gezahlt hat, wie auf sein Einkommen aus der beruflichen Tätigkeit?

    Ja, manche würden sich wohl übervorteilt fühlen, und zwar deswegen, weil niemand Geld für sein Alter zurücklegen möchte, sondern Kaufkraft. Ich verzichte jetzt auf den Konsum im Wert von beispielsweise 1000 €, lege das auf ein Konto und möchte mir in 30 Jahren von dem, was dann auf dem Konto liegt, soviel kaufen können, was ich heute von 1000 € kaufen könnte.

    Ich hätte kein Problem damit, von meinem realen Gewinn das abzugeben, was ich von meinem Einkommen aus beruflicher Tätigkeit abgeben muß.

    Ich habe aber sehr wohl ein Problem mit der Besteuerung der Inflation.

    Man kann schon mit dem Ertrag sicherer Anlagen die Inflation nicht schlagen, umso mehr schmerzt es gerade die kleinen Sparer, daß sie von dem mageren Zins, den sie eigentlich zum Ausgleich der Inflation, also dem Erhalt der Kaufkraft des Gesparten, brauchen, jetzt schon Steuer, in Zukunft auch Sozialabgaben leisten sollen.

    Die Reichen, die sich nach Deiner Lesart ihre Taschen mit den Profiten vollmachen, trifft das weniger, weil die Erträge von Unternehmensbeteiligungen höher sind. Warum macht der kleine Sparer da nicht mit, zumal es mittels Aktien-ETFs einen einfachen und preisgünstigen Weg dorthin gibt?

    Mir ist schon klar, dass hier im Forum viele Sorge um die üppigen Renditen aus ihren prallen ETF-Portfolios haben, die dann evtl. geschmälert würden, aber wenn man sich über eine faire gesamtgesellschaftliche Lastenverteilung Gedanken macht, kann man hier den Status quo in Sachen Besteuerung und Abgaben doch nicht für richtig halten, oder?

    Und die Meinung vertrete ich, obwohl es für mich wohl deutlich teurer werden würde, falls individuelle Steuersätze und ggf. Sozialabgaben auf Kapitalerträge kämen.

    Ich habe neulich mal mitbekommen, daß die Bundesregierung ein Spendenkonto unterhalte, auf das alle Bürger freiwillig Geld einzahlen könnten, sofern sie der Meinung seien, daß sie über Steuern und Abgaben das Sozialwesen nicht genügend förderten. Dieser Weg steht Dir also bereits jetzt offen.

  • Ich habe neulich mal mitbekommen, daß die Bundesregierung ein Spendenkonto unterhalte, auf das alle Bürger freiwillig Geld einzahlen könnten, sofern sie der Meinung seien, daß sie über Steuern und Abgaben das Sozialwesen nicht genügend förderten.

    "Neulich" ... ?

    Das besagte Konto gibt es meines Wissens schon sehr lange (könnte schon um 2006 (?) herum vom Bundesfinanzministerium eingerichtet worden sein; bei der DB nach meiner Erinnerung).

    Letzte mir erinnerliche Zahl die Einzahlungen der Bürger betreffend (lediglich um die 50-60 tsd. Euro per annum; Zeit um 2022 herum). Das reicht als Summe eines ganzen Jahres nicht mal mehr für den Kauf eines neuen Autos der gehobenen Mittelklasse - die Bereitschaft der Bevölkerung über die (direkte und indirekte) Steuer-, Abgaben-, Gebührenlast hinaus dem Staat hinaus Geld zwecks Tilgung der Staatsschulden zukommen zu lassen - scheint sehr begrenzt ...

    Dieser Weg steht Dir also bereits jetzt offen.

    Siehe schon hier:

    Unabhängig von der Gesetzeslage bzw. dem Steuerecht: Du kannst schon jetzt jederzeit und freiwillig Schenkungen machen, dem Staat auf ein Konto Geld zwecks Tilgung der Staatsschulden überweisen, Stiftungen für gemeinnützige Zwecke einrichten etc. pp. ... ?!

    In dem Kontext

    Ja, manche würden sich wohl übervorteilt fühlen, und zwar deswegen, weil niemand Geld für sein Alter zurücklegen möchte, sondern Kaufkraft. Ich verzichte jetzt auf den Konsum im Wert von beispielsweise 1000 €, lege das auf ein Konto und möchte mir in 30 Jahren von dem, was dann auf dem Konto liegt, soviel kaufen können, was ich heute von 1000 € kaufen könnte.

    Würde Geld die Geldfunktion "Wertaufbewahrungsmittel" (Schatzcharakter des Geldes) erfüllen - wäre das so. So ist es aber nicht und daher muß das Geld "ins Risiko geschoben" werden und/oder mit Krediten (Leverage) gearbeitet werden.

    Auch von denen, die sich das eigentlich eher weniger oder gar nicht leisten können (sieht man ja hier im Forum auch manchmal; und/oder im Strang "Hilfe, der Crash" kommt... (bald)"), wo so manches versucht wird ins Lächerliche zu ziehen - aber letztlich - aus meiner Sicht - eher dem "Pfeifen im Walde" gleicht und/oder der "gemeinsamen "Bestätigung und Bestärkung". Wenn es dann mal wieder soweit ist, kommt das Thema "Beruhigung" und verbales "Händchenhalten" dazu ...

    Die Stunde der Wahrheit schlägt ohnehin erst beim nächsten tatsächlichen und nicht gedanklich simulierten Crash (a la 2000 ff, a la 2008 ff). Erinnere mich in dem Zusammenhang an Zeitungsberichte, Leserbriefe, Interviews usw. Dann wird man sehen, wie es um die "Aktienkultur" hierzulande wirklich bestellt ist ...

    Ich habe aber sehr wohl ein Problem mit der Besteuerung der Inflation.

    Viele andere vermutlich auch.

    Man kann schon mit dem Ertrag sicherer Anlagen die Inflation nicht schlagen,

    "Schlagen" oder wenigstens "kompensieren" würde ich eventuell unterscheiden.

    Früher war es - zumindest überwiegend - möglich, die Inflation mit "risikoarmen" Anlagen zu "kompensieren". In Notfall via längerer Bindung der Mittel (Illiquiditätsprämien). Das war in der Ära von 2009 bis 2022 aber nicht mehr möglich.

  • Ich habe neulich mal mitbekommen, daß die Bundesregierung ein Spendenkonto unterhalte, auf das alle Bürger freiwillig Geld einzahlen könnten, sofern sie der Meinung seien, daß sie über Steuern und Abgaben das Sozialwesen nicht genügend förderten. Dieser Weg steht Dir also bereits jetzt offen.

    Wie viele linke und grüne Vermögende da wohl spenden?

    Schuldentilgungskonto: Warum fast niemand dem Staat Geld spenden will
    Viele Vermögende wollen höhere Steuern zahlen. Freiwillig könnten sie das längst tun, der Bund hat ein Spendenkonto. Doch dort geht kaum Geld ein.
    www.handelsblatt.com
  • Man kann schon mit dem Ertrag sicherer Anlagen die Inflation nicht schlagen, umso mehr schmerzt es gerade die kleinen Sparer, daß sie von dem mageren Zins, den sie eigentlich zum Ausgleich der Inflation, also dem Erhalt der Kaufkraft des Gesparten, brauchen, jetzt schon Steuer, in Zukunft auch Sozialabgaben leisten sollen.

    Aber der kleine Sparer soll ja nicht besteuert werden. (Wenn man sich darauf einigt, dass der unter 1 Mio. € liegt, ein kleiner Sparer ist. Da mag es insbesondere hier im Forum ja unterschiedliche Perspektiven geben ;) )

    Ich habe neulich mal mitbekommen, daß die Bundesregierung ein Spendenkonto unterhalte, auf das alle Bürger freiwillig Geld einzahlen könnten, sofern sie der Meinung seien, daß sie über Steuern und Abgaben das Sozialwesen nicht genügend förderten. Dieser Weg steht Dir also bereits jetzt offen.

    Ja super Vorschlag. Wir können auch einfach als Einsparmaßnahme die Polizei abschaffen. Mögen die, die finden Verbrecher gehören eingesperrt bei Verbrechen halt freiwillig ins Gefängnis gehen 😜.

  • Aber der kleine Sparer soll ja nicht besteuert werden. (Wenn man sich darauf einigt, dass der unter 1 Mio. € liegt, ein kleiner Sparer ist.

    Besteuert wird auch der kleine Sparer. Gibt ja nur den Freibetrag von 1.000€ p.a. Bei 3% auf dem Tagesgeld bis Du da schon ab 33K€ auf dem Tagesgeld dabei mit Steuerzahlung!

    Bei einer Inflation von 2,7% bleibt dann nicht mal ein Inflationsausgleich.

  • Für den Politiker ist es nur wichtig, sich so zu äußern, daß seine Zuhörer sich zu den Empfängern der Sozialleistung zählen und nicht zu denen, die sie bezahlen müssen. :)

    Und zwar völlig unabhängig davon, ob die Zuhörer das Ganze verstanden haben, verstehen können und ob es überhaupt umsetzbar sein wird.

    Hauptsache "Nutznießer statt Draufzahler", allein darauf kommt es ihnen an zu Wahlkampfzeiten.

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Besteuert wird auch der kleine Sparer. Gibt ja nur den Freibetrag von 1.000€ p.a. Bei 3% auf dem Tagesgeld bis Du da schon ab 33K€ auf dem Tagesgeld dabei mit Steuerzahlung!

    Bei einer Inflation von 2,7% bleibt dann nicht mal ein Inflationsausgleich.

    OK hast Recht- besteuert war hier der falsche Begriff. "Sozialabgaben entrichten" wäre richtig gewesen. Bitte aber im Kontext mit Achims Post lesen.

  • Und zwar völlig unabhängig davon, ob die Zuhörer das Ganze verstanden haben, verstehen können und ob es überhaupt umsetzbar sein wird.

    Hauptsache "Nutznießer statt Draufzahler", allein darauf kommt es ihnen an zu Wahlkampfzeiten.

    Ich glaube, dass man hier dem grünen Klientel unrecht tut.

  • Ich glaube, dass man hier dem grünen Klientel unrecht tut.

    Die 'Grünen' sind ja nicht allein mit Ihren Ideen. Auch die Linke will ja an die 'Vermögenden' ran.

    Nur definiert eben niemand was 'vermögend' denn nun genau bedeutet. Warum ist jemand der 2005 begonnen hat in ETF zu investieren und heute 1 Mio. im Depot hat nun 'vermögender' als sein Bruder, der sich 2005 eine Immobilie in HH gekauft hat und diese Immobilie nun einen Wert von 1 Mio. hat?:/

  • Ich glaube, dass man hier dem grünen Klientel unrecht tut.

    Das mag für einen Teil des grünen Klientels sogar stimmen, aber dem nämlichen Politikertypus - damit ist jetzt niemand Bestimmtes gemeint - geht es ja gerade nicht um diese überschaubare Zahl der "freiwillig solidarischen Grünen", sondern um den weitaus größeren Kuchen der "unfreiwillig solidarisierten Nochnicht- oder Nichtmehrgrünen".

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Besteuert wird auch der kleine Sparer. Gibt ja nur den Freibetrag von 1.000€ p.a. Bei 3% auf dem Tagesgeld bis Du da schon ab 33K€ auf dem Tagesgeld dabei mit Steuerzahlung!

    Bei einer Inflation von 2,7% bleibt dann nicht mal ein Inflationsausgleich.

    :thumbup: Für den Beitrag. :thumbdown: Für die Tatsache.

    Aber der kleine Sparer soll ja nicht besteuert werden. (Wenn man sich darauf einigt, dass der unter 1 Mio. € liegt, ein kleiner Sparer ist. Da mag es insbesondere hier im Forum ja unterschiedliche Perspektiven geben ;) )

    Der geneigte und am Thema interessierte Leser kann ja mal ausrechnen, wie weit ein Selbständiger, Klein-Unternehmer, Handwerker mit Kleinbetreib, Freelancer, Einzelunternehmer usw. - ohne Rente, ohne BAV, ohne Pension, ohne KLVs, ohne Wohneigentum usw. kommt - mit einer Million, wenn die von 60 oder 65 Jahren ab bis zum Lebensende reichen soll ... (von dem Fall einer Pflegebedürftigkeit im Alter ganz abgesehen).

  • Die 'Grünen' sind ja nicht allein mit Ihren Ideen. Auch die Linke will ja an die 'Vermögenden' ran.

    Nur definiert eben niemand was 'vermögend' denn nun genau bedeutet. Warum ist jemand der 2005 begonnen hat in ETF zu investieren und heute 1 Mio. im Depot hat nun 'vermögender' als sein Bruder, der sich 2005 eine Immobilie in HH gekauft hat und diese Immobilie nun einen Wert von 1 Mio. hat?:/

    Oder der andere Bruder, der jeden Euro verprasst und später im Alter auf Grundsicherung fällt. Fairness is a bitch.

    Vermögend zu sein bedeutet ja in den allermeisten Fällen sparsam und/oder fleißig zu sein. Die Wenigsten erreichen das durch Glück. Also lassen wir die Fleißigen und/oder Sparsamen überproportional das Sozialsystem finanzieren und jeder, der nicht sparsam und nicht fleißig ist, beteiligt sich weniger oder nicht. Ist das fair?

  • Die 'Grünen' sind ja nicht allein mit Ihren Ideen. Auch die Linke will ja an die 'Vermögenden' ran.

    Nur definiert eben niemand was 'vermögend' denn nun genau bedeutet. Warum ist jemand der 2005 begonnen hat in ETF zu investieren und heute 1 Mio. im Depot hat nun 'vermögender' als sein Bruder, der sich 2005 eine Immobilie in HH gekauft hat und diese Immobilie nun einen Wert von 1 Mio. hat?:/

    Ich bin ja grundsätzlich mit Dir einer Meinung, dass die Regeln unabhängig von der Art des Vermögens sein sollte. Und da hast Du mit der Immobilie einen Punkt, den ich auch nicht aufzulösen vermag.

    Aber, da Du den Immobilienvergleich öfters ziehst hatte ich mir mal folgende Gedanken gemacht. Bei Immobilien gibt es Die Grund-Erwerbssteuer. Bei 500k Kaufpreis mal eben 30k. Gehen wir mal von Rate und Zins in Höhe von 5% aus, sind 1500€ pro Jahr. Noch 400 € Grundsteuer dazu. Bei einer Nettorendite von bspw. 2,5% pro Jahr =12500€ pro Jahr ergibt sich eine Besteuerung von 15%. Garnicht mehr so weit weg von ETfs. Und die reale Rendite muss man in der selbstgenutzen Immobilie erstmal einfahren.