Immobilie Schenkung

  • Du hattest Dein Elternhaus übrig, das hast Du weitergegeben. Würdest Du auch Dein aktuelles Wohnhaus überschreiben?

    Die Frage stellt sich erst in 8 Jahren, wenn der nächste Freibetrag wieder zur Verfügung steht. Bis dahin hat das Eltern-Kind-Verhältnis Zeit zu reifen. Aus dem Junior unter 30 ist dann ein Mann im mittleren Alter geworden und man wird sehen, ob man einer dann vielleicht schon jungen Familie (?) weitere Zuwendungen machen will.


    Die 10 Jahre Pause sind gar nicht doof. Es verhindert bei allzu großzügigen Eltern, dass man sich verschätzt hat in Punkto Wertevorstellung oder aus Versehen das letzte Hemd auch noch weggibt und das Geld dann nicht mehr für ein gutes Heim reicht.


    Zu spät anfangen macht aber auch keinen Sinn, eben wegen der 10 Jahre Abstand und was die Regierung in kommenden Jahren vielleicht noch umverteilt, ist auch ungewiss. Anfang 60 finde ich für erste Überlegungen gut geeignet.

  • Wichtig wäre auch zu wissen, ob die Immobilie auch beiden Elternteilen gehört.
    Das Doppelhaus meiner Eltern gehörte nur meiner Mutter (auch geerbt).
    Ich bin jetzt froh, dass sie es mir (Einzelkind) vor 20 Jahren überschrieben hat - durch den vollen Nießbrauch (Nutzungs- und Ertragsrecht) auf Lebenszeit, den beide Elternteile bekamen, wurde der Wert der Immobilie auf knapp unterhalb des Freibetrages angesetzt - somit steuerfrei :).

  • Die Eltern sollten zuerst für eine theoretische, langjährige Pflegebedürftigkeit selbst vorsorgen, bevor sie irgendetwas verschenken.

  • Im Normalfall ohne Testament würde die Hälfte an den überlebenden Ehegatten gehen. Dadurch wird dann aber die Erbmasse, die er selbst hinterlässt wieder größer und man kommt beim zweiten Erbfall ggf. mit den Freibeträgen nicht mehr hin.

    Tatsächlich ist es andersrum: wenn kein Testament vorliegt, greift die gesetzliche Erbfolge, d.h. es erben Ehegatte plus Kinder. Das wird zum Beispiel mit dem Berliner Testament umgangen, aber ....


    Das verbreitete Berliner Testament (Eltern setzen einander zu Alleinerben ein) ist diesbezüglich ungünstig, weil es Freibeträge ungenutzt läßt.


    Die Frage stellt sich erst in 8 Jahren, wenn der nächste Freibetrag wieder zur Verfügung steht. .....

    Die 10 Jahre Pause sind gar nicht doof.

    Soweit ich weiss, gibt es keine "Pause" - der verbrauchte Freibetrag wird über 10 Jahre abgeschrieben. Also kannst du 12 Monate nach der ersten Schenkung über 400k schon wieder die nächsten 40k hinterherschieben. Und dann immer nach 12 Monaten weitere 40k - ein Auszahlungsplan der besonderen Sorte. 😉


    und das Geld dann nicht mehr für ein gutes Heim reicht

    A propos Heimkosten: im FAZ Podcast für Deutschland hat kürzlich ein Experte mal die Zahl von 100k pro Person, als sinnvolle Finanzreserve für spätere Pflegebedürftigkeit an die Wand gemalt.

  • Wird Erbschaftssteuer auf das Haus fällig, wenn man selber in das Haus der Eltern einzieht?

    Nicht, wenn das Haus maximal 240 m² Wohnfläche hat und du innerhalb von 6 Monaten einziehst....renovieren kannst du dann während du drin wohnst.


    Dafür stellt sich dann sofort die nächste Frage: wer von den Geschwistern will oder darf einziehen?


    Bitte bedenken, in 25 Jahren (die Eltern sind ja gerade erst 60) ist das Haus vermutlich deutlich mehr wert als 650k...bei guter Lage kommt ihr auch schnell mal an die Million heran.


    Wie hat sich das Depot bis dahin entwickelt? Liegt da auch 1 Mio, damit die Geschwister 50/50 machen können?


    Bloss dumm, dass der Freibetrag für geerbtes Vermögen "nur" 400k ist, das Kind mit dem Cash schaut dumm aus die Wäsch, weil jetzt kommt das Finanzamt und fragt nach Erbschaftssteuer. Er/sie erbt also netto keine Mio - zahlt das Geschwister die Differenz?



    Und wie kürzlich in einem anderen Thread gelernt, haben dort die Geschwister, nach anfänglicher Einigkeit bzgl des Immobilienwertes, zum Zeitpunkt der Erbschaft und des notwendigen Ausgleiches nun plötzlich divergierende Ansichten, wieviel das Elternhaus wert sei, und wieviel dem Geschwister auszugleichen wäre.


    Fragen über Fragen .... 🤔

  • A propos Heimkosten: im FAZ Podcast für Deutschland hat kürzlich ein Experte mal die Zahl von 100k pro Person, als sinnvolle Finanzreserve für spätere Pflegebedürftigkeit an die Wand gemalt.

    Das kann man mühelos ansetzen. Mit der durchschnittlichen Verweildauer in einem Pflegeheim kommt das locker hin.

  • Der zweite Aspekt ist die Tatsache, daß Du Dich hier zum Schiedsrichter aufschwingst. Du hast hier eine Frage gestellt und man wird Dir antworten. Es ist aber keinesfalls so, daß Du diesen Thread etwa "besitzt" oder Dir eine irgendwie geartete Moderatorenfunktion zukommt. Es steht Dir schlichtweg nicht zu, Mitforisten zu tadeln, wenn sie Dinge schreiben, die Du nicht lesen willst.

    Das kann ich nur deutlich unterstreichen.

    Realsatire! :D

  • Folgendes Vermögen bei meinen Eltern (Mitte 60) Stand heute:

    - Immobilie ca. 650.000 Euro

    - Aktien, ETF's, Fonds ca. 250.000 Euro

    - Bargeld 150.000 Euro

    Sind Deine Eltern wirklich sicher, dass sie davon etwas vorab schenken wollen? Das ist jetzt nicht so wirklich viel für 20-30 Jahre Restlebenszeit. Und wenn beiden alles 50/50 gehört ist das ja ohnehin innerhalb der Freibeträge, ganz ohne steuerliche Klimmzüge.

  • Von was reden wir hier denn. Hier geht es um Vermögen von ungefähr 1 Mio. Vielleicht werden die Eltern davon noch etwas verbrauchen (im ungünstigen Fall bleibt sogar nur ganz wenig übrig), vielleicht steigen ein paar Assets aber auch noch an Wert. Bleiben wir im Mittel einmal nah an heute und sagen im steuerlich suboptimalen Fall geht alles zunächst auf ein Elternteil über und wird dann von dort aus an die beiden Kinder verteilt. Wenn jedes Kind 550.000 erbt, dann fallen darauf jeweils 15.367 EUR Erbschaftsteuer an.


    Eine ganz verrückte Möglichkeit wäre, sich da jetzt keine weiteren Gedanken drüber zu machen, die Steuer wenn es dann passiert einfach zu bezahlen, und die verbliebenen 534.633 EUR Erbe dankbar anzunehmen.


    Eine andere Möglichkeit ist jetzt zu sagen, dass Steuer grundsätzlich immer zu minimieren ist, und daher jetzt schon mit der „Gestaltung“, also frühzeitiger Übertragung zu beginnen. Das führt aber gerade bei der von den Eltern bewohnten Immobilie dazu, dass es dann neben den rein emotionalen Verbindungen zwischen den Familienangehörigen plötzlich auch finanzielle Interdependenzen gibt. Das muss nicht, kann aber auch, zu disharmonischen Schwingungen führen.

  • Sind Deine Eltern wirklich sicher, dass sie davon etwas vorab schenken wollen? Das ist jetzt nicht so wirklich viel für 20-30 Jahre Restlebenszeit. Und wenn beiden alles 50/50 gehört ist das ja ohnehin innerhalb der Freibeträge, ganz ohne steuerliche Klimmzüge.

    dieter-franz hat, glaube ich, nicht geschrieben, wie hoch die Rente seiner Eltern ist.


    Meine Vermutung bei dem angesammelten Vermögen: mehr als ausreichend und mehr als dass die Moralapostel Achim und Tomarcy sich beschweren könnten, dass der Steuerzahler für die Unterbringung im Heim aufkommen muss.


    Aber verbindlich kann das natürlich nur einer sagen (was er aber wohlgemerkt nicht muss).

  • Meine Vermutung bei dem angesammelten Vermögen: mehr als ausreichend und mehr als dass die Moralapostel Achim und Tomarcy sich beschweren könnten, dass der Steuerzahler für die Unterbringung im Heim aufkommen muss.

    Danke für diese ehrende Bezeichnung.


    Ich denke, dass es auch eine gewisse sonderbare Überlegung von Menschen in diesem Alter ist. Scheint wie eine Art Trieb zu sein, sein ganz ordentliches Vermögen an die nächste Generation frühzeitig weitergeben zu wollen.


    Und dass ich ein 60-jähriger beim Kaffee einfach aufrafft und den Kindern diese Idee erklärt…. Naja…. Wie war das noch mal? Halb zog der eine, und der andere fiel hin oder so ähnlich…?


    Da ich selbst viele Kinder und ein sehr viel höheres Vermögen habe, mache mich diese Beiträge hier schon nachdenklich.

  • Und dass ich ein 60-jähriger beim Kaffee einfach aufrafft und den Kindern diese Idee erklärt…. Naja…. Wie war das noch mal? Halb zog der eine, und der andere fiel hin oder so ähnlich…?

    Halb zog sie ihn, halb sank er hin... Der Fischer (Goethe) – Wikipedia


    Ehrlich gesagt würde ich hier gar nicht unterstellen wollen, dass der Threadstarter seine Eltern zu irgendwas drängen will. Ich finde das nicht so ungewöhnlich, dass (Groß-)Eltern ihr Vermögen noch zu Lebzeiten aufteilen bzw. geregelt wissen wollen und das auch von sich aus ansprechen.


    Gründe kann es dafür viele geben:

    - Lieber jetzt an die (Enkel-)Kinder übertragen, als dass es irgendwann fürs Pflegeheim draufgeht.

    - Noch mitbestimmen wollen, wie die Aufteilung konkret läuft.

    - Der Gedanke "meine (Enkel-)Kinder haben mehr davon als ich, ich brauche doch nicht mehr soviel".


    Ich glaube aber auch, viele (Groß-)Eltern unterschätzen, wieviel Geld sie möglicherweise noch für sich selbst brauchen könnten und sind dann freigiebiger, als es ihnen vielleicht guttut. Zum Beispiel, weil beim Haus größere Investitionen fällig werden (neue Heizung, Dach etc... ist man gerne mal fünfstellig), oder weil man größere Umbauten vornehmen will, um das Haus altengerecht umzubauen (Wände raus für mehr Platz mit Rollstuhl / Rollator, altengerechtes Bad, Treppenlift usw...). Daran denken viele mit Anfang 60 nicht.


    Wer sein Vermögen verschenkt, macht sich abhängig. Egal, wie gut das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern ist, würde ich mir das in einer Situation wie hier dreimal überlegen (auf beiden Seiten). Wir reden hier nicht über zweistellige Millionenbeträge, die steueroptimiert übertragen werden sollen, sondern über Beträge unterhalb oder wenn überhaupt knapp oberhalb der Freibeträge. Da würde ich keine großen steuerlichen Verrenkungen anstellen.


    Was ich den Eltern empfehlen würde (falls noch nicht passiert): Einen Termin beim Notar, um ein ordentliches Testament und Vorsorgevollmachten aufzusetzen.

  • Gründe kann es dafür viele geben:

    - Lieber jetzt an die (Enkel-)Kinder übertragen, als dass es irgendwann fürs Pflegeheim draufgeht.

    ...

    Da ich gerade für meine Mutter nach einem Pflegeplatz schaue, bin ich heilfroh, dass meine Mutter über genügend finanziellen Spielraum verfügt, dass Sie nicht auf einen 'Sozialplatz' angewiesen ist. :/

    Und Sie ist es auch, nachdem ich Ihre ein paar meiner Videos von verschiedenen Einrichtungen gezeigt habe! :huh:

  • Ich denke, dass es auch eine gewisse sonderbare Überlegung von Menschen in diesem Alter ist. Scheint wie eine Art Trieb zu sein, sein ganz ordentliches Vermögen an die nächste Generation frühzeitig weitergeben zu wollen.

    Ich denke auch, dass da psychologische und emotionale Aspekte eine große Rolle spielen.


    Als reiner Küchenpsychologe ohne jegliche Qualifikation meine ich folgende Muster zu beobachten:


    Das eine ist ein Unbehagen mit der eignen Endlichkeit, der Gedanke einfach abzutreten und damit auch einen totalen Kontrollverlust zu erleiden. Die Frage was bleibt von einem, wie geht es mit dem, was man mühsam aufgebaut hat, weiter? Das soll dann, solange man noch kann, in Bahnen gelenkt werden damit das Erbe auch zu einer (im eigenen Weltbild) „sinnvollen“ Verwendung kommt.


    Ein anderer Aspekt ist die Sorge, dass es in der Familie um das Erbe Streit geben wird. Das will man vermeiden, indem man schon vorher verteilt. Mal mehr, mal weniger erfolgreich.


    Dann meine ich auch manchmal zu sehen, dass sich Leute mit ihrem Geld unwohl fühlen, und es loswerden wollen (so komisch das auch klingt). Oder zumindest meinen, dass die Kinder mehr damit anfangen können - wobei es auch durchaus unklar sein kann, was dieses „damit anfangen“ denn sein darf und was nicht. „Verprasst“ werden soll es natürlich nicht.


    Schließlich gibt es dann auch noch die Fälle, wo das Thema eher von den Erben als von den künftigen Erblassern vorangetrieben wird…


    Ganz frei kann man sich davon wahrscheinlich nicht machen. Ich will auch nicht verteufeln, schon Sachen vor dem eigenen Ableben an die Nachfahren zu übertragen, wenn es das Vermögen hergibt und man sich damit wohl fühlt.


    Problematisch finde ich eher Fälle, wo es gar nicht sooo viel zu verteilen gibt, und es dann im Kern darum geht die selbstbewohnte Immobilie mittels Nießbrauch unter dem eigenen Hintern wegzuverschenken, oder Geld zu übertragen, von dem man gar nicht sicher sagen kann, ob man es nicht doch noch selbst gebrauchen kann…

  • Da ich gerade für meine Mutter nach einem Pflegeplatz schaue, bin ich heilfroh, dass meine Mutter über genügend finanziellen Spielraum verfügt, dass Sie nicht auf einen 'Sozialplatz' angewiesen ist. :/

    Und Sie ist es auch, nachdem ich Ihre ein paar meiner Videos von verschiedenen Einrichtungen gezeigt habe! :huh:

    Ich sage gar nicht, dass ich persönlich diese Ansicht ("lieber verschenken als dass es fürs Pflegeheim draufgeht") teile. Aber nach meiner Erfahrung - auch im weiteren Umfeld - ist das durchaus häufiger mal eine Motivation dafür, Vermögen vorab verteilen zu wollen...

  • Ich sage gar nicht, dass ich persönlich diese Ansicht ("lieber verschenken als dass es fürs Pflegeheim draufgeht") teile. Aber nach meiner Erfahrung - auch im weiteren Umfeld - ist das durchaus häufiger mal eine Motivation dafür, Vermögen vorab verteilen zu wollen...

    Grundsätzlich spricht m.E. auch nichts dagegen bereits mit warmer Hand zu verschenken. Frei nach dem Motto "Sei lieb zu Deinen Kindern, denn Sie Suchen später Dein Pflegeheim aus." ;)

    Allerdings sollten sich die Menschen auch mal damit beschäftigen was das Sozialamt konkret in Sachen Pflege übernimmt. In Hamburg ist es z.B. aktuell so, dass das Sozialamt nur die Pflege in einem Doppelzimmer übernimmt.

    Es macht einen großen Unterschied, ob man eine Einrichtung besucht, die überwiegend von 'Selbstzahlern' bewohnt wird. Allein vom Ambiente, dem Erhaltungszustand oder auch vom Essen her.

    Wie es schlussendlich um die eigentliche Pflege in der jeweiligen Einrichtung bestellt ist, steht dann nochmal auf einem ganz anderen Blatt. Das vermag ich natürlich nach einem Besuch nicht zu beurteilen.


    Weiter oben wurde ja eine Summe von 100K genannt, die man auf der hohen Kante haben sollte. Der Betrag scheint mir (abhängig von der Höhe der Alterseinkünfte) heute nicht zu niedrig angesetzt. Was das dann in 20 oder 30 Jahren für die heutige Generation 50+ bedeutet kann sich jeder selbst ausrechnen.

  • Das eine ist ein Unbehagen mit der eignen Endlichkeit, der Gedanke einfach abzutreten und damit auch einen totalen Kontrollverlust zu erleiden. Die Frage was bleibt von einem, wie geht es mit dem, was man mühsam aufgebaut hat, weiter? Das soll dann, solange man noch kann, in Bahnen gelenkt werden damit das Erbe auch zu einer (im eigenen Weltbild) „sinnvollen“ Verwendung kommt.

    Solche Fälle gibt es. Das kann gewaltig nach hinten losgehen, wie man bei Nikolaus Braun lesen kann, der von einem Fall berichtet, in dem der greise Vater (mit 95 verstorben) sicherstellen wollte, daß sein Sohn (End-Sechziger) keine Dummheiten mit dem Vermögen anstellt und ihm daher für 5 Jahre einen Vermögensverwalter vor die Nase gesetzt hat.


    Das paßt durchaus zu unserem Fall hier. Wir sprechen über ein Elternpaar mit Mitte 60, das also gerade in Rente gegangen ist oder kurz vor dem Ruhestand steht, also in einem Alter ist, in dem wohl die meisten von uns eine Vermögensbilanz aufstellen werden mit dem Ziel einzuschätzen, wie man das vorhandene Geld sinnvoll entspart, nämlich so, daß man einerseits davon etwas hat, es einem andererseits aber auch nicht vorzeitig ausgeht.


    Die Anfrage hat für mich etwas Absurdes: Da sagt man den Leuten, sie sollten "fürs Alter" sparen, um so ihre Rentenlücke zu schließen. Diese Leute haben gespart und ein ordentliches Vermögen zusammengebracht, das ihre Rentenlücke schließt - und pünktlich mit 65 denken sie nicht daran, wie sie damit ihre Rente aufpolstern und ihr Alter genießen können, sondern wie sie es an ihre Kinder verschenken, damit diese Erbschaftsteuer sparen. Dazu kann ich nur sagen: Hätten sie nicht gespart, hätten sie heute dieses Problemchen nicht.


    Das hier vorhandene Vermögen ist nicht besonders groß: Da ist ein entschuldetes, selbstbewohntes Eigenheim (Stichwort: mietfreies Wohnen im Alter) und ein mittelgroßes Finanzvermögen, das man binnen 30 Jahren durchaus verzehren kann. Wie oben bereits dargestellt, decken schon die heutigen Freibeträge dieses Vermögen bei einigermaßen kluger Gestaltung vollständig ab. Wäre ich in der Lage, wollte ich ein Vermögen dieser Größe mit 65 eher noch nicht aus der Hand geben (und damit ggf. meine finanzielle Unabhängigkeit). Wäre eine Renditeimmobilie im Spiel, wäre das möglicherweise anders. Bei dieser wäre es eine Option, sie mit Nießbrauch frühzeitig auf die Kinder zu übertragen. Mein eigenes Wohnhaus möchte ich eigentlich nicht unter meinem Hintern hinweg verschenken, zumindest nicht in diesen recht jungen Jahren. Und mein flüssiges Geld schon garnicht.


    Aber selbst, wenn die Freibeträge nicht reichen: Ist es denn die Aufgabe der Erblasser, für die Nachkommen Erbschaftsteuer zu sparen? Aus politisch fortschrittlich gesonnenen Kreisen hört man immer wieder die Vorstellung, daß Erbmasse leistungsloses Einkommen sei, das aus sozialen Gründen durchaus hoch besteuert werden sollte, schließlich habe der Erbe für sein Erbteil nicht arbeiten müssen. Ich hänge dieser Vorstellung nicht an, kann aber nicht bestreiten, daß sie eine gewisse Logik hat.


    Wir wissen im vorliegenden Fall nicht, wie alt der TE ist, der als Sohn den frühzeitigen Vermögensübergang gestalten möchte. Ich habe mal einen Generationenabstand von 30 Jahren angenommen. Dann wäre er 35 und hat vielleicht eine Familie, insbesondere Enkel, auf die Großeltern oft besonders stolz sind.


    Es könnte aber auch sein, daß der potentielle Erblasser (jetzt 65) erst mit 45 Vater geworden ist, der Sohn nun erst 20 ist. Damit kämen wir dann wieder in die häufig diskutierte Schiene: Wie sorge ich dafür, daß mein jung-erwachsenes Kind das Geld des Windel-ETF-Sparplans nicht einfach auf den Kopf haut? Ein guter Bekannter ist in dieser Situation: Armer Millionär (meiner Schätzung nach irgendwas zwischen 2 und 5), 67; ein offensichtlicher gesetzlicher Erbe, 23. Rein rechnerisch könnte man hier auf den Gedanken kommen, daß der Guteste aus steuerlichen Gründen mit dem Verschenken seines Vermögens anfangen sollte, damit er sich die Chance erhält, diese Aktion in seinen restlichen Jahren möglichst oft wiederholen zu können. Rein rechnerisch könnte man möglicherweise sogar in größeren Hüben als den ominösen 400 T€ denken, weil nämlich 300 T€ extra jetzt nur 11% Steuer kosten, das gleiche Geld aber als Teil der großen Erbmasse 19%. Soweit die Arithmetik. Aber ist das auch gut? Will man einen jungen Menschen mit so viel Geld überschütten? Oder anders gefragt: Ist es gut, wenn man das tut?


    Ganz offensichtlich ist die schiere Arithmetik nicht alles.

  • Und ich habe nichts Gegenteiliges geschrieben.

    Wenn - wie ich schrieb - der Ehegatte die Hälfte erbt, werden die Kinder wohl die andere Hälfte erben.

    sorry, dann hatte ich dich missverstanden. 😔


    Eine ganz verrückte Möglichkeit wäre, sich da jetzt keine weiteren Gedanken drüber zu machen, die Steuer wenn es dann passiert einfach zu bezahlen, und die verbliebenen 534.633 EUR Erbe dankbar anzunehmen.

    Absolute Zustimmung - solch einen niedrigen Steuersatz hätte ich auch gerne gehabt auf mein Arbeitseinkommen!


    Hier geht es um Vermögen von ungefähr 1 Mio.

    das Problem mit dem Vermögen ist, dass der grössere Teil in der Immobilie festhängt. Da ist schlecht von abbeissen.


    Da ich selbst viele Kinder und ein sehr viel höheres Vermögen habe,

    Aha, ein weitsichtiger Erbschaftssteueroptimierer - erhöht die Anzahl der Freibeträge 😜


    Lieber jetzt an die (Enkel-)Kinder übertragen, als dass es irgendwann fürs Pflegeheim draufgeht.

    Genau, soll halt die Allgemeinheit für mich zahlen .... halt stop, wer ist das eigentlich?



    Ehrlich gesagt, möchte ich wirklich nicht ins Pflegeheim, aber was ich noch viel weniger möchte, ist mittellos ins Pflegeheim.😨



    und pünktlich mit 65 denken sie nicht daran, wie sie damit ihre Rente aufpolstern und ihr Alter genießen können, sondern wie sie es an ihre Kinder verschenken,

    Mensch Achim, jetzt ist mein ganzer Plan dahin, jetzt habe ich also nur noch 5 Jahre zum Entsparen?😉 Ab morgen Champagner zum Frühstück! 🥳