Ein-ETF-Portfolio

  • Hallo,
    Ich habe mich entschieden eine große Summe (ca. 40.000 €, Erbe und Erspartes) als Einmalanlage (danach als Sparplan weiter) zu investieren. Ich bin jung und kann mir leisten das Geld lange anzulegen.
    Nachdem ich die letzten Wochen dabei war mir das "perfekte" Weltportfolio zu überlegen, bin ich letztlich zum Schluss gekommen: keep it simple. Deshalb will ich nur einen Aktien-ETF besparen.
    Jetzt die Frage: Welcher? Kriterien: Möglichst diversifiziert, thesaurierend.

    Ich habe gerade drei in der engeren Auswahl:

    • L&G Gerd Kommer Multifactor Equity
    • Vanguard FTSE All-World
    • SPDR MSCI ACWI IMI

    Die unteren beiden sind ähnlich. Für sie spricht die geringe TER (0,22 bzw. 0,17) und die Größe bzw. dass sie schon länger "bewährt" am Markt sind.


    Für den Kommer-ETF spricht für mich dass der USA-Anteil 15 % niedriger ist (47,2 % im Gegensatz zu > 60 %). Europa hingegen ist mit fast 10 % mehr drin. Die Strategie nicht nur auf Marktkapitalisierung zu setzen, sondern auch den BIP zu gewichten, finde ich recht überzeugend. Die anderen Spielereien (Multifaktor, Looser-Kriterium...) bräuchte ich nicht unbedingt, stören aber auch nicht. Die TER ist mit 0,5 % deutlich höher. Aber für mich ist die Strategie erstmal wichtiger.


    Ich tendiere zum Kommer-ETF. Der ist aber noch nicht so lange am Markt und ich zögere noch. Meine Investitions-Summe ist für mich natürlich auch sehr viel Geld. Die Einmalanlage statt gestaffelt ist logisch, aber emotional natürlich nicht ganz so einfach.
    Vielleicht gibts hier ein paar Kommentare die mich weiterbringen in meiner Entscheidungsfindung?

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Moin Guruguru , willkommen im Forum.


    erstmal schonmal super das du deine Finanzen selber machen willst.


    Deine drei Fonds hätte mir auch zum Einstieg gewünscht.


    Suche Dir einen aus und Steige langsam ins Börsenwasser ein wenn du nicht den Kopfsprung riskieren möchtest.


    Du hast dich schon super vorab informiert und jetzt heißt einfach loszulegen, mit allen drei Produkten bist maximal breit aufgestellt und deswegen machst du mit keinem etwas falsch.


    Welcher Fonds die beste Performance dann in mehren Jahrzehnten gebracht kann dir niemand vorhersagen.


    Wichtig ist nicht den Maximalen Wert raus zu bekommen sondern die größten Fehler nicht zu machen. Da bist du auf einem guten Weg durch langfristiges prognosefreies Investieren in einen Breitstreuenden und kostengünstigen Aktien-Fonds.


    Such dir nur ein Produkt aus, denn dann entfällt das Vergleichen und später fängst du sonst doch noch an deinem Depot rumzuschrauben und dabei lassen die Privatanleger viel Rendite liegen.


    Emotionslos einfach die Weltaktienmarktrendite abgreifen. Das wird dir mit deiner Anlage gelingen wenn du einen Fonds aus deiner Auswahl wählst.


    Viel Erfolg mit deinen Finanzentscheidungen.

  • Die Einmalanlage statt gestaffelt ist logisch, aber emotional natürlich nicht ganz so einfach.

    Manchmal muss man Dinge tun, die zwar nicht logisch sind, sich dafür aber besser anfühlen als die reine logische Entscheidung.

    Wenn es dir emotional besser geht, das Geld in Tranchen zu investieren, mach das. Wenn Du das nicht über mehrere Jahre streckst, wird der Nachteil nicht so gravierend sein. Der Vorteil ist dann, dass es dir damit emotional besser geht, was auch seinen ganz eigenen Wert hat (den man natürlich nicht in Euro oder Dollar ausdrücken kann).

  • - L&G Gerd Kommer Multifactor Equity
    - Vanguard FTSE All-World
    - SPDR MSCI ACWI IMI

    Sehr gute Entscheidung mit der 1-ETF-Lösung, das hätte ich auch mal machen sollen. Genommen hätte ich wohl eher den Kommer, das liegt aber u.a. am leichten ESG-Filter, im Gegensatz zu den meisten hier ist mir das wichtig.


    Ohne diesen Faktor wäre es für mich glaube ich ein vierter geworden, nämlich der SPDR MSCI ACWI ohne IMI (IE00B44Z5B48) mit einer TER von 0,12%.

  • Nachdem ich die letzten Wochen dabei war mir das "perfekte" Weltportfolio zu überlegen, bin ich letztlich zum Schluss gekommen: keep it simple. Deshalb will ich nur einen Aktien-ETF besparen.

    Zuerst einmal Glückwunsch. Du scheinst es tatsächlich als eine(r) der wenigen zu schaffen, den Pfad der Tugend ohne unnötige Umwege einzuschlagen.

    Ich habe gerade drei in der engeren Auswahl:


    L&G Gerd Kommer Multifactor Equity
    Vanguard FTSE All-World
    SPDR MSCI ACWI IMI

    Die Auswahl zwischen den letzten beiden (Vanguard oder SPDR) ist ziemlich egal. Die sind beide gleich gut. Und "gut ist gut genug". Der Gerd Kommer ETF hingegen ist etwas anderes. Ich würde sagen, auf lange Sicht vermeidet dieser insbesondere die Bildung von Klumpenrisiken einzelner Länder oder Unternehmen. Das zahlst du aber mit höheren Kosten. No free lunch eben. Das ganze Faktorthema ist so ein Steckenpferd von Kommer. Andere Experten wie Prof. Hartmut Walz bspw. sind da skeptisch.

    Ich selbst bin Team SPDR MSCI ACWI IMI und fühle mich wohl dabei :)

  • Ich kann meinen Vorpostern nur beipflichten. Jeder der von Dir gewählten ETF ist grundsätzlich eine solide Wahl und ich hätte kein Problem damit dort mein Geld zu investieren.

    Ich tendiere zum Kommer-ETF.

    Dann vertrau auf Dein Bauchgefühl und nimm den ETF!

    Und dann einfach jahrzehntelang durchziehen.


    PS: Bin neben einigen 'Altlasten' im Depot selbst Team SPDR MSCI ACWI IMI. Einfach weil max. marktbreit investiert und günstig. Aber das ist mein Bauchgefühl. ;)

  • Wenn dich der Kommer ETF überzeugt, investiere ruhig in ihn. Nachteil sind die vergleichsweise hohen Kosten. Aber das kann sich ja in den nächsten Jahren noch.


    Ich denke auch, es ist nicht verkehrt, die Erstinvestition über ein paar Monate (max. ein Jahr) zu strecken.

  • Nachdem so viele hier von Bauchgefühl gesprochen haben: meines sagt meistens Hunger 😆😅


    Du hast 3 sehr gute ETFs rausgesucht. Dafür schon mal einen Daumen hoch.


    Ich könnte mit jedem von diesen leben. Bin zwar kein Fan vom Factor-Investing aus diversen Gründen...aber wenn du der Meinung bist du möchtest die USA nicht dauerhaft über 50% gewichten und es so einfach wie nur möglich haben dann würde ich den Gerd kommer ETFs nehmen.


    Wäre mir der USA Anteil egal und ich nehme den Markt so wie er ist dann würde ich als all in one Lösung um es so einfach wie effektiv zu haben den spdr acwi imi nehmen. Alles drin und gut ist.


    Sparplan einrichten und laufen lassen. Langen Anlagehorizont mit bringen. Anlageziel definieren und die persönliche Risikotragfähigkeit bestimmen und du hast ein gutes Portfolio und eine einfache und effektive Strategie. Kostengünstig und steuerfreundlich. Was willst du mehr ? Die frei gewordene Zeit den schönen Dingen im Leben widmen. Fertig. That's it.

  • Hallo zusammen,

    herzlich willkommen mit Forum von Finanztip.

    Respekt.

    Eine gute Entscheidung denn ohne Welt ETF ist es schwer.

    Nicht investiert zu sein, muss man sich leisten können.

    Jeder von den dreien ist besser als keine Investitionen in den Welt Aktien Markt.

    Aufgrund der Kosten und der Ausgestaltung von Herrn Kommer würde ich persönlich diesen nicht wählen.

    In den 1900 achtziger Jahren war zum Beispiel Japan, auch hoch gewichtet wie jetzt die Vereinigten Staaten von Amerika. Das soll heißen, dass der Algorithmus des ETF sich automatisch anpasst. Warum sollte ich nicht dabei sein, wenn die Technologie Aktien, gute Gewinne einfahren?

    Im aktuellen Video geht Finanztip, am letzten Dienstag, darauf auch ein.

    LG

  • Vielen Dank für die vielen Antworten!

    Grundsätzlich bestärkt mich das in meinem Vorgehen.


    Ohne in einer zu detaillierten Diskussion zu versinken (die hier sicher schon 1000x so ähnlich geführt wurde), doch ein Punkt zu den verschiedenen ETFs: Das

    ich nehme den Markt so wie er ist

    ist doch auch eine Strategie, oder? Also auf 100 % Marktkapitalisierung zu setzen.

    Dass wird dem Kommer-ETF ja oft vorgeworfen, er sei "zu strategisch" und deshalb nicht wirklich passiv. Aber letztlich steckt doch hinter jedem ETF eine Strategie bzw. ein Grund warum man diesen Index nimmt und eine Logik wie sich der Index zusammensetzt. Ich sehe da keinen wirklichen Unterschied auf dieser Ebene: Passiv und maximal diversifiziert sind die ETFs alle. Eben nur mit etwas unterschiedlicher Herangehensweise.


    Ich muss aber dazu sagen, ich bin recht unentschieden zwischen den ETFs, am Ende ist es wohl Geschmackssache. Dass ich zuletzt mehr zu Kommer tendierte, hat evtl auch mit den aktuellen Nachrichten aus den USA zu tun...die eben so ein Gschmäckle haben. Etwas weniger Musk und Bezos im Depot fühlt sich da evtl besser an.


    Ansonsten hängt mein noch leichtes Zögern wohl doch auch mit der Summe und meiner Erfahrung zusammen. Ganz Neuling bin ich nämlich nicht: Ich habe schon Lehrgeld bei einem Vermittler (Portfolio mit aktiven Fonds, Rentenversicherung und der Mist) gezahlt, von dem ich mich letztlich komplett gelöst habe und jetzt allein durchstarte. Damals hatte ich als Student "zum Glück" noch eher geringe Übungs-Summen. Allerdings habe ich damals nur wenige Wochen vor der Corona-Krise für mich damals hohe Summen investiert. Und jetzt habe ich noch leichte Angst dass ich wieder genau einen Moment vor einem Absturz erwische. Langfristig hol ich das zwar auf, aber ein Scheiß-Timing frisst trotzdem auch langfristig ordentlich Geld.


    Gegen Tranchen spricht aber auch dass ich für jede große Order 70 € bei der ING zahle. Vielleicht starte ich mal mit 10-20.000 und mach dann noch eine zweite Runde wenn das Gefühl gut bleibt oder tatsächlich ein Absturz zum Nachkaufen kommt.

    Wobei ich da auch dazu sagen kann: Ich habe auch ohne die 40.000 noch mehr als genug auf der Seite (Tagesgeld etc.) und kann mir aus meinem Einkommen auch gut eine weitere Sparrate von 1.000 leisten. Also, es hängt einfach damit zusammen, dass das gefühlt sehr viel Geld für mich ist. Ich lebe halt immernoch wie ein Student, aber verdiene mittlerweile...

  • Vielen Dank für die vielen Antworten!

    Grundsätzlich bestärkt mich das in meinem Vorgehen.

    Nämlich welchem?


    Aus Deinem Ausgangsposting lese ich heraus, daß Du möglicherweise einen wichtigen Schritt schon gegangen bist. Nach monatelangem Austüfteln des optimalen Portfolios hast Du bereits erkannt, daß der typische Gestaltungsdrang des Anlege-Anfängers nichts bringt und das Prinzip "Keep it Simple" weiter führt.


    Greif mal tief in die Tasche und kauf Dir für 11,99 € den kleinen Walz:

    Hartmut Walz - Ihre Finanzen fest im Griff: Vermögen aufbauen, statt Geld verschenken.

    Ohne in einer zu detaillierten Diskussion zu versinken (die hier sicher schon 1000x so ähnlich geführt wurde), doch ein Punkt zu den verschiedenen ETFs: Das

    ist doch auch eine Strategie, oder?


    Ich bin recht unentschieden zwischen den ETFs, am Ende ist es wohl Geschmackssache. Dass ich zuletzt mehr zu Kommer tendierte, hat evtl auch mit den aktuellen Nachrichten aus den USA zu tun.

    Irgendwann wirst Du anfangen müssen. Dabei ist es weniger wichtig, daß Du alles richtig machst, als daß Du nichts gravierend falsch machst. Besser Du machst etwas einigermaßen gut, statt daß Du monatelang die perfekte Lösung planst.

    Ganz Neuling bin ich nämlich nicht: Ich habe schon Lehrgeld bei einem Vermittler (Portfolio mit aktiven Fonds, Rentenversicherung und der Mist) gezahlt, von dem ich mich letztlich komplett gelöst habe und jetzt allein durchstarte.


    Damals hatte ich als Student "zum Glück" noch eher geringe Übungs-Summen. Allerdings habe ich damals nur wenige Wochen vor der Corona-Krise für mich damals hohe Summen investiert. Und jetzt habe ich noch leichte Angst, dass ich wieder genau einen Moment vor einem Absturz erwische. Langfristig hol ich das zwar auf, aber ein Scheiß-Timing frisst trotzdem auch langfristig ordentlich Geld.

    Ohne daß Du etwas tust, passiert nichts. Viele Leute stehen jahrelang an der Seitenlinie und sagen immer wieder: Eigentlich müßt ich ja!


    Wohlgemerkt: Ich erzähle Dir hier, was Du kannst, und auch was ich davon halte. Ich schreibe nicht davon, was Du sollst oder mußt, denn die Entscheidung triffst Du allein - und trägst Verantwortung und Folgen.

    Gegen Tranchen spricht aber auch dass ich für jede große Order 70 € bei der ING zahle.

    Du zahlst bei der ING 0,25% + 4,90 €, also für eine Order von 10 T€ 30 €. Du kannst das umgehen, wenn Du Deinen Wunsch-ETF per kostenlosem Sparplan bekommst, dann 10 oder 20 Sparpläne à 1000 € einrichtest, diese einmal ausführen läßt und dann wieder löschst.


    Die Börsen wackeln gerade nennenswert, es geht rauf und runter. Wenn Du den richtigen Tag erwischst, sparst Du mehr als das Viertelprozent.


    Die wesentliche Entscheidung ist eine andere, nämlich ob Du Dein Geld an der Börse anlegen willst oder nicht, und wenn ja, wieviel. Wenn Du die genannten 40 T€ einsetzen willst, wäre theoretisch eine Einmalanlage die günstigste Möglichkeit. Dafür hast Du vielleicht keine Traute (ich hatte sie als Anfänger jedenfalls nicht), dann kannst Du den Betrag auch teilen, von mir aus in vier Viertel zu 10 T€.


    Es würde aber nicht passen, wenn Du die 40 T€ auf Monatssparraten von 100 € aufteilen wolltest. Bis das Geld dann tatsächlich angelegt wäre, wärest Du Großvater.

    Vielleicht starte ich mal mit 10-20.000 und mach dann noch eine zweite Runde wenn das Gefühl gut bleibt oder tatsächlich ein Absturz zum Nachkaufen kommt.

    Schlag Dir das aus dem Kopf!


    Ich bin beim Markettiming einfach großartig: Beim Kaufen treffe ich unweigerlich den Hochpunkt, beim Verkaufen den Tiefpunkt. Ich bin also der personifizierte Kontraindikator.


    Auf eine günstige Gelegenheit zum Nachkaufen zu warten ist vergebliche Liebesmüh.

    Wobei ich da auch dazu sagen kann: Ich habe auch ohne die 40.000 noch mehr als genug auf der Seite (Tagesgeld etc.) und kann mir aus meinem Einkommen auch gut eine weitere Sparrate von 1.000 leisten. Also, es hängt einfach damit zusammen, dass das gefühlt sehr viel Geld für mich ist. Ich lebe halt immer noch wie ein Student, aber verdiene mittlerweile ...

    Walz schreibt: Für die Entscheidungsfindung ist eine Vermögensbilanz zentral. Schreib Dir alles zusammen, was Du hast, dann siehst Du auch die Größenordnungen. In jungen Jahren spielt das noch keine große Rolle, aber mit wachsenden Lebensjahren sollte man auch die Rentenansprüche nicht vergessen: Da macht sich einer mächtig Gedanken über die Portfoliostruktur seiner 20.000 frei verfügbaren Euros. Seine Rentenansprüche sind eine halbe Million wert ...

  • Guruguru


    Ich beneide dich, dass du jetzt schon mit dem Wissen anfangen kannst (nicht um dein Erbe). Ich habe damals irgendwelche Rentenfonds gekauft, sobald ich mal etwas Geld hatte, 0 Ahnung von irgendwas. Hatte ein Bekannter... Interrenta, genau, so hießen sie. Musste sie irgendwann verkaufen. So ohne Internet musste man links und rechts hören, Frauen hatten sowieso keine Ahnung oder Lust sich damit zu beschäftigen. Finanzberater hielt ich für Halsabschneider. Kinder (allein) erzogen und Teilzeit gearbeitet, Hauptsache, der Alltag wurde gewuppt. Hätte man damals schon den Input von einschlägigen Medien und ein wenig Interesse gehabt, dann sähe die Lage sicherlich kurz vor der Rente anderse aus. Und wenn es nur 50 DM gewesen wären mit einem Sparplan in ETF (gab es die in den 80ern schon?), da wäre über 40 Jahre so einiges zusammengekommen.


    Einerseits heißt es: Die armen jungen Leute, so viel Schulden über die Alten... aber es gibt auch Vorteile, s. o. Super, dass du schon jetzt einsteigst, bloß nie verkaufen, wenn es nicht unbedingt sein muss, denk an die Ernte 😎

  • Beschäftige mich derzeit mit Nachkaufen über die ING und habe festgestellt, dass bei vielen Welt-ETFs aktuell nur 3,90 Euro Gebühr statt 4,90 Euro plus 0,25 Euro vom Kurswert fällig werden.

  • Beschäftige mich derzeit mit Nachkaufen über die ING und habe festgestellt, dass bei vielen Welt-ETFs aktuell nur 3,90 Euro Gebühr statt 4,90 Euro plus 0,25 Euro vom Kurswert fällig werden.

    Richtig: das ist eine Aktion. Alternativ kannst du natürlich den Sparplan erhöhen und sogar jede Woche laufen lassen und mehrere auf den gleichen ETF. Wenn du dann hier die 3,90 € auch noch sparen willst.

  • Hätte man damals schon den Input von einschlägigen Medien und ein wenig Interesse gehabt, dann sähe die Lage sicherlich kurz vor der Rente anderse aus. Und wenn es nur 50 DM gewesen wären mit einem Sparplan in ETF (gab es die in den 80ern schon?), da wäre über 40 Jahre so einiges zusammengekommen.

    Es gab in den 80'ern weder günstige Broker, günstige Sparpläne noch Indexfonds (ETF). Bogle hat ja mit Vanguard 1975 den ersten Indexfonds (nicht ETF!) in den USA aufgelegt.

    ETF kamen erst Anfang der 2000'er in Deutschland an.

    Insofern leben wir schon in einer tollen Zeit. Du kannst quasi ab 1€ in die Weltwirtschaft investieren. Hilft halt nix sich zu ärgern.

  • ...

    Ansonsten hängt mein noch leichtes Zögern wohl doch auch mit der Summe und meiner Erfahrung zusammen. Ganz Neuling bin ich nämlich nicht: Ich habe schon Lehrgeld bei einem Vermittler (Portfolio mit aktiven Fonds, Rentenversicherung und der Mist) gezahlt, von dem ich mich letztlich komplett gelöst habe und jetzt allein durchstarte. Damals hatte ich als Student "zum Glück" noch eher geringe Übungs-Summen. Allerdings habe ich damals nur wenige Wochen vor der Corona-Krise für mich damals hohe Summen investiert. Und jetzt habe ich noch leichte Angst dass ich wieder genau einen Moment vor einem Absturz erwische. Langfristig hol ich das zwar auf, aber ein Scheiß-Timing frisst trotzdem auch langfristig ordentlich Geld.

    Hast Du den wichtigsten Schritt gemacht: Nämlich die Asset-Allocation, das Festlegen einer Gewichtung zwischen riskanten und sicheren Anlagen?

    Dann wirst Du im Falle eines Crash ein Rebalancing machen und entsprechend vom Aktien-ETF nachkaufen bis die ursprünglich geplante Gewichtung wieder hergestellt ist.


    Letztlich wird ohnehin von Zeit zur Zeit ein mehr oder minder starke Kursrückgang kommen. Damit muss man halt umgehen, egal ob das jetzt oder später passiert. Letztlich geht es Dir doch nur darum, keine roten Zahlen im Depot zu sehen. Welche Farbe die Zahlen haben ist aber eigentlich egal.

    Wenn Du schon lange dabei bist mit erheblichen Gewinnen, und dann kommt der Crash, dann tut das auch weh, weil Du Geld, das Du bereits hattest wieder verlierst. Das ist eigentlich das gleiche.


    Die Angst vor dem Einstieg mit einer größeren Summe resultiert m.E. daraus, dass entweder die Aktienquote zu hoch gewählt ist oder eine gedankliche Fixierung auf das Geld in Aktien stattfindet. Es ist aber bei allen Entscheidung unbedingt das gesamte Vermögen zu betrachten und einzubeziehen. Alles andere ergibt keinen Sinn.


    Die Auswahl der konkreten Produkte ist eher vergleichsweise unwichtig. Sie müssen weltweit, breit gestreut, passiv verwaltet und kostengünstig sein. Der Kommer-ETF überzeugt mich hinsichtlich der Kosten nicht so. Erst recht dann nicht, wenn man bedenkt, dass eine solche Strategie vermutlich häufiges Handeln erfordert.

    Die Kosten für Privatanleger sind überhaupt das Problem beim Faktorinvesting.


    Gegen Tranchen spricht aber auch dass ich für jede große Order 70 € bei der ING zahle.

    Ich glaube den Vanguard gibt es dort als kostenlosen Sparplan. Das müsste aber nochmal geprüft werden.

  • Werde ING bitte immer konkret schauen, ob es auch für große Summen das Aktionsangebot von 3,90 € gibt.

    Auf jeden Fall kann man dort im Zweifelsfall auch große Summen über viele parallel laufende und wöchentlich stattfindende Sparpläne „reinpumpen“.

  • Allerdings habe ich damals nur wenige Wochen vor der Corona-Krise für mich damals hohe Summen investiert.

    Willkommen im Club. Im Dezember 2019 bin ich mit einem mittleren 5-stelligen Betrag in ETF eingestiegen. ;)

    Und jetzt habe ich noch leichte Angst dass ich wieder genau einen Moment vor einem Absturz erwische. Langfristig hol ich das zwar auf, aber ein Scheiß-Timing frisst trotzdem auch langfristig ordentlich Geld.

    Die Frage musst Du anders stellen. Hättest Du denn im März/April 2020 groß investiert? :/ Ich kann nur für mich sagen, dass ich genau das eben nicht geschafft habe. Ich habe zwar meine Sparpläne laufen lassen, aber die 'Eier' nochmal 5-stellig nachzuschiessen hatte ich nicht.

    Das und der Ukraine Krieg 2022 hat dann auch zu meinem Umdenken geführt. Ich investiere seither das Geld auf das ich langfristig verzichten kann in mein ETF-Depot. Und Geld, dass ich mittelfristig brauche (auch um einfach gut schlafen zu können) liegt eben in 'sicheren' Geldanlagen.

    Anfang 2022 lag meine Aufteilung so bei 57% risikoreich zu 43% 'sicher'.

    Aktuell bin ich so bei 70% risikoreich und 30% 'sicher', wobei der sichere Teil in Summe aber deutlich höher ist als der sichere Teil Anfang 2022.

    Gerd Kommer nennt das 'Safe Asset Floor Rebalancing'. ;)

    "Safe Asset Floor Rebalancing": Ein alternativer Rebalancing-Ansatz – Gerd Kommer
    In diesem Beitrag stellen wir eine alternative Rebalancing-Methode für passive Anleger vor.
    gerd-kommer.de


    Ach ja,

    aus heutiger Sicht wäre die 100%ige Einmalinvestition aller meiner für die Investition vorgesehenen Mittel im Dezember 2019 immer noch besser gewesen als mein verteilter Einstieg bis Ende 2021.