Der Koalitionsvertrag

  • Ohne hier Partei für das probalistische Gold ergreifen zu wollen... Das lässt sich tatsächlich ohne Börse gegen Cash verkaufen, in anderen Ländern verkaufen und hat den bisweilen eventuell nicht unbedeutenden Vorteil, dass man es dafür nicht erst irgendwohin transportieren muss. Schon mal versucht ein paar Kilo Gold im Handgepäck zu schmuggeln? ;)

    Mag sein, dass man Kryptos gegen Cash tauschen kann. Allerdings dürfte das eine Randerscheinung sein und wahrscheinlich auch das Risiko von Betrug groß sein. Ich wüsste jetzt nicht, wo man seine Bitcoins gegen bar verklappen könnte.


    Gold muss man nicht irgendwo hin transportieren. Man kauft es dort, wo man es lagern möchte. Woher kommt eigentlich diese Mär vom Goldschmuggel? Ich kann völlig legal Gold z.B. von D nach CH transportieren, vorausgesetzt, ich habe es legal aus versteuertem Geld erworben. Ab €10.000 Wert muss man lediglich ein Geldwäsche-Formular für den deutschen Zoll ausfüllen. Die Schweiz interessiert es überhaupt nicht. Allerdings sollte man sich auf die vom Schweizer Zoll gelisteten Bullion-Münzen sowie auf Barren von LBMA-zertifizierten Prägestätten beschränken. Sonst wird bei Einfuhr in die Schweiz Mehrwertsteuer fällig.

  • Gold muss man nicht irgendwo hin transportieren. Man kauft es dort, wo man es lagern möchte. Woher kommt eigentlich diese Mär vom Goldschmuggel? Ich kann völlig legal Gold z.B. von D nach CH transportieren, vorausgesetzt, ich habe es legal aus versteuertem Geld erworben

    Es hilft, die ganze Diskussion zu lesen. Es ging darum sein Vermögen vor dem bösen Staat zu schützen, der einen enteignen möchte. Ich hatte an meinen Kommentar ein ;) gesetzt, aber anscheinend war das nicht ausreichend.


    Also nochmal deutlicher: Ich halte die Annahme für wenig realistisch, betreibe die Diskussion dazu also auch nicht ganz ernsthaft.

    Dennoch besteht kein Grund dem armen probalistischen Gold Nachteile zu anzudichten, die es gar nicht hat. Es hat ja genug echte.

  • "Und wenn Du (wie schon seit Jahren) nicht mehr weiter weißt - dann gründe einen Arbeitskreis" (oder Gremien, Expertenräte, Kommissionen ( etc. pp) ... wichtige Themen werden in dem Koalitionsvertrag an über ein Dutzend Kommissionen ausgelagert ...)



    In Anlehnung an meine Beiträge Nr. 21 und Nr. 37 ... hatte ich mal versucht über den gesamten Koalitionsvertrag drüber zu fliegen. Tenor und "roter Faden": Auslagern und vertagen ...


    Um nur einen Aspekt von diversen aufzugreifen: Eines der drängendsten Themen überhaupt (Sozialstaatsreform) wird dabei äußerst stiefmütterlich behandelt. Eine Binse, daß die nominalen Werte steigen. Die prozentualen Beitragssätze für Arbeitnehmer und Arbeitgeber steigen aber seit Jahren ebenfalls. Der Anteil der Sozialversicherungsabgaben an den beitragspflichtigen Arbeitsentgelten hat seit 2010 von 39,6% auf nunmehr 42,5 Prozent zugenommen. Das Berliner Forschungsinstitut IGES beispielsweise erwartet, daß diese Last noch weiter steigt und in zehn Jahren bei 46% bis 53% liegen wird.


    Die Begriffe "Sozialbeiträge", "Sozialabgaben", "Arbeitskosten" oder "Lohnkosten" kommen in dem Vertrag gar nicht vor (*) ... (- oder ich habe diese Begriffe überlesen). Hauptziel muß sein (war nach meiner Erinnerung jedenfalls auch ein Hauptziel der Union) die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland wieder zu stärken (hier ist seit dem Jahr 2014 ein regelrechter Absturz Deutschland bezüglich der internationalen Wettbewerbsfähigkeit zu konstatieren). Zu der Thematik gehören neben beherrschbaren Arbeitskosten auch anreizsetzende sprich für Beschäftigte reizvolle Nettolöhne. Ein alleinstehender Durchschnittsverdiener trug im Jahr 2023 (nach Berechnungen der Industrieländer-Organisation OECD) eine Abgabenlast von 47,9% in Form von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen. Nur in einem einzigen Land (Belgien) war die Belastung noch minimal höher ...


    Wenigstens da kann sich Deutschland noch als "Vize-Weltmeister" bezeichnen (oder: "Willst Du Deutschland noch mal oben sehen - mußt Du einfach die Tabelle drehen")



    (*)

    Bei dem Thema "aktive Fonds" vs "passive ETFs" steht für "ETF-Sparbüchsen" besonders das Thema Kosten im Mittelpunkt (auch in Relation zur gebotenen Leistung). Wie kann man annehmen, daß Kosten dann bei unternehmerischen Entscheidungen und/oder für Investoren unbedeutend sind ... ? Natürlich ist das immer vor dem Hintergrund der Produktivität und damit im Gesamtpaket zu sehen. Die Produktivitätsentwicklung ist hierzulande aber über die vergangenen Jahre auch eher schwach und das Potentialwachstum seit mehreren Jahren praktisch bei Null ...


    Dazu kommen dann - neben hohen Arbeitskosten und hohen Sozialversicherungsbeiträgen - noch hohe Energiekosten und eine längst überbordende Bürokratie samt ebensolcher EU-Regulatorik.

    Das eigentliche Faszinosum ist die mit so manchen Einlassungen hier verbundene Naivität.


    Wie können ausgerechnet "ETF-Sparbüchsen", die auf jedes Prozentpünktchen Management Fee, jeden Euro oder Cent bei Depot- und Ordergebühren, jedes einzelne Basispünktchen bei einer Immobilienfinanzierung etc. pp. achten und danach ihre Entscheidungen treffen - davon ausgehen, daß dies dann ausgerechnet bei unternehmerischen Entscheidungen - bei denen es um ganz andere Volumina geht - in Sachen Kosten/Nutzen-Relation beispielsweise völlig anders ist ... ?!


    Die Hoffnung stirbt, wie immer, zuletzt ...

  • Um nur einen Aspekt von diversen aufzugreifen: Eines der drängendsten Themen überhaupt (Sozialstaatsreform) wird dabei äußerst stiefmütterlich behandelt. Eine Binse, daß die nominalen Werte steigen. Die prozentualen Beitragssätze für Arbeitnehmer und Arbeitgeber steigen aber seit Jahren ebenfalls. Der Anteil der Sozialversicherungsabgaben an den beitragspflichtigen Arbeitsentgelten hat seit 2010 von 39,6% auf nunmehr 42,5 Prozent zugenommen. Das Berliner Forschungsinstitut IGES beispielsweise erwartet, daß diese Last noch weiter steigt und in zehn Jahren bei 46% bis 53% liegen wird.


    Die Begriffe "Sozialbeiträge", "Sozialabgaben", "Arbeitskosten" oder "Lohnkosten" kommen in dem Vertrag gar nicht vor (*) ... (- oder ich habe diese Begriffe überlesen). Hauptziel muß sein (war nach meiner Erinnerung jedenfalls auch ein Hauptziel der Union) die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland wieder zu stärken (hier ist seit dem Jahr 2014 ein regelrechter Absturz Deutschland bezüglich der internationalen Wettbewerbsfähigkeit zu konstatieren). Zu der Thematik gehören neben beherrschbaren Arbeitskosten auch anreizsetzende sprich für Beschäftigte reizvolle Nettolöhne. Ein alleinstehender Durchschnittsverdiener trug im Jahr 2023 (nach Berechnungen der Industrieländer-Organisation OECD) eine Abgabenlast von 47,9% in Form von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen. Nur in einem einzigen Land (Belgien) war die Belastung noch minimal höher ...

    Zu „beherrschbare Arbeitskosten“: das sehe ich anders.

    Deutschland liegt beim Bruttoinlandsprodukt weltweit auf Platz 3.

    Eine ziemlich gute Leistung der Beschäftigten.


    Aber beim Bruttojahresgehalt, je nach Jahr und Statistik „nur“ zwischen den Plätzen 15 bis 10.


    Lt Statista betrug das Bruttojahreseinkommen 2024 im Median rund 52 TSD Euro, heißt, die Hälfte der Beschäftigten in D verdienten weniger.


    Hinzu kommen zuletzt 1,3 Milliarden Überstunden in Deutschland, von den mehr als die Hälfte nicht (!) bezahlt wurden.

    Da ist es schon mal ein kleiner Weg im Koalitionsvertrag, dass wenigstens die Überstunden, die bezahlt werden, zumindest steuerfrei gestellt werden.


    Insgesamt könnte man also auch gut behaupten, wären die Bruttogehälter in D adäquat höher, erhielten die Sozialversicherungen mehr Einnahmen - bei gleichbleibenden oder geringeren Beiträgen.


    Ich denke auch, bei dem Thema „Arbeitskosten/Standort Deutschland“ sollte man immer genauer hinschauen, woher die Kritik kommt. Beispielsweise liegt in Deutschland die Lobbyarbeit (in verschiedensten Bereichen) auf Bundesebene mit zuletzt 1 Milliarde Euro inzwischen auf einem Rekordhoch…

  • Kleine Korrektur - ich meine Betragssätze, statt Beiträge:


    „Insgesamt könnte man also auch gut behaupten, wären die Bruttogehälter in D adäquat höher, erhielten die Sozialversicherungen mehr Einnahmen - bei gleichbleibenden oder geringeren Beitragssätzen.“

  • Insgesamt könnte man also auch gut behaupten, wären die Bruttogehälter in D adäquat höher, erhielten die Sozialversicherungen mehr Einnahmen - bei gleichbleibenden oder geringeren Beiträgen.

    Das ist eine Tautologie und die sind per Definition immer wahr. Dazu kommt aber, dass bei höheren Gehältern auch die Auszahlungen der Sozialversicherung steigen würden und der Effekt dadurch neutral ist.


    Es ist kaum zu bestreiten, dass die Arbeitskosten pro Stunde in Deutschland deutlich über dem EU-Durchschnitt liegen. Ein bloßer Blick auf die Bruttogehälter führt in die Irre, denn der betrachtet die Lohnnebenkosten nicht, die hierzulande erheblich sind.

  • Juwel

    Verstehe ich den Tenor richtig: Demnach müßte man ja "nur" die Bruttolöhne stärker erhöhen (war früher mal Bestandteil der Tarifautonomie und einer konsensualen Vereinbarung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ..) ...


    ... und schon ist bzw. wird Deutschland (endlich) wieder wettbewerbsfähiger, wird hierzulande (endlich) wieder mehr investiert, werden (endlich) die Rekord-Nettokapitalabflüsse ins Ausland gestoppt, springt (endlich) das Wirtschaftswachstum wieder an (und zwar über die Nachfrageseite statt über die Angebotsseite ...) etc. pp. und als Begleiterscheinung werden (endlich) auch die Sozialversicherungssysteme aus dem defizitären Strudel gerissen ... ?


    Nur am Rande

    Insgesamt könnte man also auch gut behaupten, wären die Bruttogehälter in D adäquat höher, erhielten die Sozialversicherungen mehr Einnahmen - bei gleichbleibenden oder geringeren Beiträgen.

    Aus der diesbezüglichen Laiensphäre: Stehen dann nicht höheren Einzahlungen in die GRV beispielsweise auch automatisch höhere Ansprüche gegenüber (Äquivalenzprinzip) ... ?



    Nur am Rande und in dem Kontext

    Ein alleinstehender Durchschnittsverdiener trug im Jahr 2023 (nach Berechnungen der Industrieländer-Organisation OECD) eine Abgabenlast von 47,9% in Form von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen. Nur in einem einzigen Land (Belgien) war die Belastung noch minimal höher ...

    Es wäre (endlich) und längst überfällig, daß der sich immer weiter ausdehnende Staat (Staatsquote) den arbeitenden Bürgern wenigstens etwas mehr von ihrem Brutto als Netto übrig belässt, damit diese selbst und eigenständig beispielsweise Vermögensaufbau betreiben können (auch und gerade in Sachen Altersvorsorge).


    Eines meiner Patenkinder (nach gutem Abitur, noch besserem Studienabschluß und dem ersten halbwegs gut bezahlten Job in Steuerklasse 1) sprach beim Vergleich von "Brutto zu Netto" - von einer Farce ...

    Für meinen Teil habe ich ihr - jedenfalls perspektivisch - zu einer selbständigen Tätigkeit, einer Verabschiedung aus der Zwangs-GRV und einem danach eigenständigen Vermögensaufbau für das Alter geraten.

  • Das ist eine Tautologie und die sind per Definition immer wahr. Dazu kommt aber, dass bei höheren Gehältern auch die Auszahlungen der Sozialversicherung steigen würden und der Effekt dadurch neutral ist.


    Es ist kaum zu bestreiten, dass die Arbeitskosten pro Stunde in Deutschland deutlich über dem EU-Durchschnitt liegen. Ein bloßer Blick auf die Bruttogehälter führt in die Irre, denn der betrachtet die Lohnnebenkosten nicht, die hierzulande erheblich sind.

    In der GRV würden die Ausgaben steigen, nicht jedoch automatisch in der GKV und ALV.


    Und bezüglich der GRV darf nicht vergessen werden, dass sie keinen Vermögensaufbau bietet und nicht Alle in den Genuss einer Rente durch ihre u. U. jahrzehntelangen Einzahlungen kommen oder nicht lange.

    Es gibt reichlich Diskussionen in D über die Höhe der Gesundheitsausgaben und die Demographie. Aber in Sachen Lebenserwartung spiegelt es sich auch nicht wieder: dort liegt D „nur“ auf Platz 38 Stand 2023. Der EU-Schnitt nur auf Platz 91.


    In Sachen Lohnnebenkosten heißt es nicht, dass, nur weil in D schon normativ soziale Beiträge auch von den Arbeitgebern abzuführen sind, dass solche nicht auch von Arbeitgebern freiwillig in anderen Ländern geleistet werden (zb für Kranken- und Altersvorsorge, bezahlte Freizeit, Kinderbetreuung und sonstige Benefits).

  • GRV siehe Beitrag oben.


    Welcher Vermögensaufbau soll das konkret sein, den man einem jungen Menschen seriös raten würde; denn, oft genug hier im Forum gelesen, so schlecht steht die GRV nicht da?

    Zumal schon ein großer eigener Antrieb mit langfristig innovativer Geschäftsidee gegeben sein müsste plus Know-How, das ganze auch wirtschaftlich und organisatorisch wuppen zu können? Evtl. auch mit Familie?

    Da wäre ich doch eher neutraler, wenn die Initialzündung nicht von der betreffenden Person ausgeht.

  • 48 % des letzten Nettos ist alles andere als üppig, vor allem dann, wenn davon noch Steuern und Sozialabgaben bezahlt werden müssen.

    Wieso wird das eigentlich so oft falsch gesagt. Die 48% haben nix mit dem letzten Netto Gehalt zu tun. Es wird immer von 48% gesprochen aber die wenigsten wissen was das bedeutet.

  • laut DRV:

    Das Rentenniveau zeigt die Relation zwischen einer standardisierten Rente (45 Jahre Beitragszahlung auf Basis eines durchschnittlichen Einkommens) und dem durchschnittlichen Einkommen eines Arbeitsnehmers/einer Arbeitnehmerin.


    Das Rentenniveau wird als Netto-Wert vor Steuern angegeben. Von der standardisierten Rente werden die Sozialabgaben (Kranken- und Pflegeversicherung) abgezogen. Vom durchschnittlichen Brutto-Einkommen werden ebenfalls die Sozialabgaben (Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung) abgezogen.


    oder anders definiert von der IGMetall:

    Tatsächlich ist das Rentenniveau eine Rechengröße, die nur sehr bedingt etwas über die Rente jedes Einzelnen aussagt. Das Rentenniveau ist das Verhältnis der Standardrente zum Durchschnittsverdienst aller Versicherten. Die Standardrente erhält man, wenn man 45 Jahre immer den aktuellen Durchschnittslohn verdient hat und darauf Rentenbeiträge gezahlt hat. Das ist für viele Beschäftigte aber kaum zu schaffen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Kindererziehung, Arbeitslosigkeit, Krankheit, Niedriglohn.


    Das nur mal zur Erinnerung!

  • Nur mal zur Erinnerung dass wir aus „Gerechtigkeit“ Dinge finanzieren sollen die völlig unbezahlbar sind? Sollen wir so tun als hätte es die Kinderlosigkeit nicht gegeben?


    Es wäre doch auch gerecht wenn die ägyptische Regierung den Rentnern in Ägypten 2.000€ im Monat zahlen würde? Weit härter gearbeitet als die Deutschen haben sie….aber leider kann sich die ägyptische Regierung das nicht leisten. Und wir können und das auch nicht leisten denn die nächsten 20 Jahre steigen die Kosten der GRV um das 2,5fache bei weit weniger Beitragszahlern.

  • In der GRV würden die Ausgaben steigen, nicht jedoch automatisch in der GKV und ALV.

    Ja doch. Das Arbeitslosengeld hängt vom bisherigen Verdienst ab, also steigen die Ausgaben. Und in der GKV sind auch zu großen Teilen Gehälter enthalten, diese würden natürlich mitsteigen.

    Und bezüglich der GRV darf nicht vergessen werden, dass sie keinen Vermögensaufbau bietet und nicht Alle in den Genuss einer Rente durch ihre u. U. jahrzehntelangen Einzahlungen kommen oder nicht lange.

    Das ist vollkommen irrelevant. Bei Millionen Rentnern können wir einfach die Einzelfälle ignorieren und die Durchschnittswerte betrachten. Da die Renten an die Einkommen gekoppelt sind, führt eine Steigerung der Einkommen automatisch zur Rentensteigerung. Die GRV steht anschließend nicht besser da. GKV und ALV mögen unter Umständen langsamer steigen als die Beiträge. Die Arbeitslosenversicherung ist im Vergleich zu den anderen beiden mit einem Budget von gut 40 Milliarden relativ vernachlässigbar.


    Die ganze Diskussion ist aber zwecklos, denn es gibt keine Welt, in der einfach die Einkommen steigen ohne dass es zu anderweitigen Konsequenzen kommt. Gerade in einer exportorientierten Wirtschaft, wie der deutschen, lässt sich das nicht einfach mit der Behauptung von höherem Konsum im Inland wegwischen.


    In Sachen Lohnnebenkosten heißt es nicht, dass, nur weil in D schon normativ soziale Beiträge auch von den Arbeitgebern abzuführen sind, dass solche nicht auch von Arbeitgebern freiwillig in anderen Ländern geleistet werden (zb für Kranken- und Altersvorsorge, bezahlte Freizeit, Kinderbetreuung und sonstige Benefits).

    Weil das in allen Ländern so inkludiert ist...

    Du argumentierst jetzt mit Wunschdenken. Die Arbeitsstunde in Tschechien ist deutlich billiger als in Deutschland und da ändern auch eventuell oder eventuell nicht vorhandene bessere Benefits nicht viel dran.

  • Hallo,


    um einmal auf die Ausgangsbemerkung von Tomarcy zurückzukommen.

    In Anlehnung an meine Beiträge Nr. 21 und Nr. 37 ... hatte ich mal versucht über den gesamten Koalitionsvertrag drüber zu fliegen.

    Respekt, ich habe es nur zum Runterladen geschafft und nach dem Wochenendstatement vom vielleicht zukünftigen Kanzler zum Koalitionsvertrag habe ich auch beschlossen, in nicht zu lesen. Es kommt sowieso ganz anders.


    Gruß Pumphut

  • So ist es. Gerade jetzt hat Joachim-Friedrich Martin Josef Merz bei Frau Mioska ausführlich Stellung genommen zu diesem Koalitionsvertrag.

    Das kann sich jeder in der Mediathek anschauen.

    Es ist alles offen und bleibt es auch.


    Aber ernsthaft: er hat zum Thema Riesterverträge etwas gesagt.

    Da soll auf jeden Fall der Kapitalschutz wegfallen.


    Ich tippe mal darauf, dass die Pflicht zur Verrentung NICHT wegfällt…

  • Respekt, ich habe es nur zum Runterladen geschafft

    Dein Respekt ist unangebracht. Siehe schon hier

    hatte ich mal versucht über den gesamten Koalitionsvertrag drüber zu fliegen.

    Zwischen im "Tiefflug" drüber fliegen und dem "Inhalieren" liegen Welten.

    habe ich auch beschlossen, in nicht zu lesen. Es kommt sowieso ganz anders.

    Nachvollziehbar. Wenn bezüglich der wichtigsten Themen gilt: Vertagen und auslagern ... Siehe schon hier

    "Und wenn Du (wie schon seit Jahren) nicht mehr weiter weißt - dann gründe einen Arbeitskreis" (oder Gremien, Expertenräte, Kommissionen ( etc. pp) ... wichtige Themen werden in dem Koalitionsvertrag an über ein Dutzend Kommissionen ausgelagert ...)

  • denn, oft genug hier im Forum gelesen, so schlecht steht die GRV nicht da?

    Zu solchen Themen bilde ich mir bevorzugt eine eigene Meinung. Damit bin ich bislang gut gefahren.


    Zu manchen mag ein solcher Ansatz passen oder sogar hilfreich sein (siehe den "Zwangsspareffekt" bei Immobilienthemen beispielsweise) - für andere aber eher nicht.

    Welcher Vermögensaufbau soll das konkret sein, den man einem jungen Menschen seriös raten würde

    Einen der von Flexibilität, Selbstbestimmung und Eigenverantwortlichkeit geprägt ist beispielsweise. Bezüglich besonders gewichtiger (existenzieller) Risiken sind (ganz wenige) Versicherungen empfehlenswert (und ausreichend), die sich stets (PHV) aber in jüngeren Jahren (BU-V) auch meist noch günstig "einkaufen" (sprich versichern) lassen.

    Zumal schon ein großer eigener Antrieb mit langfristig innovativer Geschäftsidee gegeben sein müsste plus Know-How, das ganze auch wirtschaftlich und organisatorisch wuppen zu können? Evtl. auch mit Familie?

    Eine Melange aus Bedenken, Risikoaversion, Work-Life-Balance als Priorität usw. dürfte generell keine besonders gute Basis für eine Selbständigkeit darstellen. Wenn man das mit eigenem Selbstbewußtsein (im Sinne von sich selbst über sich und seine Ziele und Prioritäten bewußt sein) konstatiert, hat das ja auch etwas sehr Positives. Und es können dann andere Wege eingeschlagen werden - vom Angestellten über den Öffentlichen Dienst bis hin zum Beamten auf Lebenszeit.

    Da wäre ich doch eher neutraler, wenn die Initialzündung nicht von der betreffenden Person ausgeht.

    Nun ja ... wenn jemand nach sehr langer Ausbildung und schon nach kurzer Zeit der Teilnahme im Berufsleben den Spread zwischen "Brutto und Netto" so beschreibt und wahrnimmt ...

    Eines meiner Patenkinder (nach gutem Abitur, noch besserem Studienabschluß und dem ersten halbwegs gut bezahlten Job in Steuerklasse 1) sprach beim Vergleich von "Brutto zu Netto" - von einer Farce ...

    ist doch die gedankliche "Initialzündung" schon erfolgt - wenn vermutlich auch die Realisierung betreffend mit "Depotwirkung" (zu einigen Jahren Berufserfahrungen vor diesem Schritt in eine Selbständigkeit hatte ich ohnehin geraten)